Die Strafen für das Begehen von Einbrüchen wurden gerade erst verschärft. Damit holt die Politik ein erkanntes Sicherheitsbedürfnis nach. Denn 2015 stiegen Wohnungseinbrüche noch um zehn Prozent. 2016 fielen die Einbruchszahlen jedoch wieder auf rund 151.000 Fälle und damit auf das Niveau von 2014. Allerdings wird immer noch häufiger eingebrochen als vor zehn Jahren – und besonders dort, wo leichte Beute lockt. Wer jedoch erwischt wird, wird härter bestraft. Für den Einbruch in eine Privatwohnung gilt künftig eine Mindeststrafe von einem Jahr Haft; das entsprechende Gesetz ist am 22. Juli 2017 in Kraft getreten.
Zu der Zeit stand das neue Somfy One+ bereits als Testgerät in unserer Redaktion. Bei diesem Gerät handelt es sich um eine Überwachungskamera mit Bewegungsmelder und Sirene – also sozusagen ein kompaktes Alarmsystem. Zusätzlich ist Somfy One+ per WLAN drahtlos mit dem Internet verbunden und lässt sich mittels einer iPhone-App fernbedienen. Zudem gehören in der Premium-Version des Somfy One+ ein Türsensor sowie eine Fernbedienung zum Lieferumfang.
Smarte Übernahme
Um die smarte Hausverwaltung kümmert sich Somfy schon länger, aber 1981 wäre wohl niemand auf die Idee gekommen, eine Steuerung für ein Sonnenschutzsegel als „Smarthome“-Lösung zu bezeichnen. Somfy baut seit Jahrzehnten Antriebe und Steuerungen für Rollläden, Sonnenschutz sowie Garagentore und hat mit Tahoma ein eigenes System zur Hausautomation etabliert. Auch bei den angebotenen Alarmanlagen handelt es sich um fest installierte Sicherheitslösungen, die die Franzosen jetzt um das Somfy One+ als smartes Alarmsystem mit Smartphone-Anbindung ergänzen. Dabei ist es kein Geheimnis, dass Somfy vor zwei Jahren den ebenfalls aus Frankreich stammenden Hersteller Myfox mit seinem gleichnamigen smarten Alarmsystem übernommen hat, das seinerzeit noch aus drei Geräten bestand: Kamera, Sirene und Basiseinheit waren getrennte Einheiten. Doch jetzt vereint Somfy im neuen Somfy One diese drei Geräte in einem Gehäuse. Dies kann sowohl als Ergänzung und in Kombination mit anderen Systemen aus dem eigenen Produktsortiment als auch eigenständig als smarte Alarmanlage eingesetzt werden.
Preisgestaltung
Wie bereits Myfox bietet Somfy einen kostenpflichtigen Speicherservice, der zusätzlich Komfortmerkmale umfasst. Der Videoaufzeichnungsdienst kostet 4,99 Euro pro Monat und speichert rückwirkend einen kompletten Tag, wobei erkannte Ereignisse bis zu einer Woche aufbewahrt werden. Zudem dürfen Sie bis zu zehn Minuten auf das iPhone laden. Zum Preis von 9,99 Euro pro Monat ist zusätzlich eine Versicherung für Einbruchschäden an Gläsern und Schlössern enthalten. Außerdem schauen Sicherheitsmitarbeiter des Versicherungsgebers AXA bei Alarm nach dem Rechten am Objekt.
Einfache Einrichtung
Das neue Somfy One+ ist als Standgerät etwa elf Zentimeter hoch und misst neun Zentimeter im Durchmesser. Das ist in etwa so groß wie ein kleiner Blumentopf oder eine große Kaffeetasse. Somfy macht sich somit recht gut in einem Bücherregal. Die Stromversorgung erfolgt via eines drei Meter langen Kabels per USB-Netzteil, sodass Sie einen geeigneten Ort finden sollten, von dem aus die Full-HD-Kamera mit ihrer 130-Grad-Weitwinkel-Optik einen Raum überblicken kann.
Zur ersten Einrichtung laden Sie zunächst die Somfy-Protect-App auf Ihr iPhone, an dem Bluetooth eingeschaltet sein muss, weil auf diesem Weg die Konfiguration für das WLAN erfolgt. Das Kennwort für Ihr Funknetz müssen Sie nicht eingeben. Anschließend benennen Sie den Standort und die Adresse des Somfy-Geräts innerhalb der Protect-App, damit Sie dieses Gerät zuordnen können und damit in der Signalisierung eindeutig klar ist, wo ein Alarm ausgelöst wurde.
Mithilfe der Somfy-Protect-App steuern Sie die Sicherheitskamera. Kamera und Sensoren lassen sich mittels Fingertipp verschließen, um die Privatsphäre zu wahren. Spannender ist jedoch die Überwachung und die Aktivierung des Bewegungssensors. Sobald dieser anschlägt, signalisiert eine SMS den Alarm auf Ihrem iPhone. Und das aus gutem Grund: Eine SMS besitzt gegenüber einer Push-Mitteilung den Vorteil, dass Ihr iPhone auch ohne aktive mobile Internetverbindung erreichbar ist. Bei einem Wechsel in die App sehen Sie das Bild der Kamera, das die smarte Alarmanlage automatisch online speichert – die Aufnahme von zehn Sekunden speichert das System selbstständig auf den Servern von Somfy. Mithilfe der App können Sie einen Tag lang auf das Video zugreifen. Als Sicherheitskamera macht das Somfy One+ gute Bilder in Full-HD und sogar in vollständiger Dunkelheit. Denn die Kamera ist mit einer Infrarot-LED ausgestattet, die im Nachtmodus aktiviert ist.
Gleichzeitig zum Signal am iPhone ertönt am Standort eine Sirene, die Nachbarn und Passanten auf die Situation aufmerksam machen soll. Die Sirene ertönt mit einer gut hörbaren Lautstärke von 90 Dezibel und kann von Ihnen auch aus der Entfernung mit der iPhone-App ausgeschaltet werden.
… gibt es nicht. Und bekannte Fälle wie die U-Bahn-Treter in Berlin zeigen, dass sich entschlossene Täter auch von Kameras nicht abhalten lassen. Ich sehe eine Sicherheitskamera dennoch als einen optionalen Baustein im Smarthome. Denn manchmal ist es einfach beruhigend, zu sehen, dass nichts passiert ist.
Smarter mit Alexa und IFTTT
Sie können das Somfy One+ mit dem Sprachassistenten Amazon Alexa verbinden und dann per Spracheingabe bedienen. Die Befehle sind sprachlich etwas hölzern, weil Alexa immer der Name der sogenannten Skill genannt werden muss. Ein Beispiel: „Alexa, sage Somfy, den Alarm zu aktivieren!“ Dieser Befehl wird aus Sicherheitsgründen mit einem Kennwort gesichert, sodass Unbefugte die Dienste von Alexa nicht für ihre Zwecke ausnützen könnten.
Wesentlich geradliniger ist die Verbindung mit dem Online-Automatisierungsdienst IFTTT. Das steht für „If This Then That“ und erlaubt die Verknüpfung von Aktionen mithilfe bedingter Anweisungen mit anderen Systemen. Da Sie etwa auch die Lampen von Philips Hue mit IFTTT verbinden können, sind gemeinsame Szenarien möglich. Ein Alarm am Somfy One kann dann zum Beispiel die Wohnungsbeleuchtung einschalten und so für zusätzliche Sicherheit sorgen.
Frühes Fazit
Für ein abschließendes Urteil ist es noch zu früh, weil viele angekündigte Funktionen in der iPhone-App noch nicht verfügbar sind. Dazu gehört etwa die Möglichkeit, den Alarm manuell zu schalten oder die Empfindlichkeit der Kamera auf Haustiere einzustellen. Das Myfox-System war da in einigen Fragen vor zwei Jahren schon weiter.
Produktname | Somfy One Plus |
---|---|
Hersteller | Somfy |
Webseite | https://protect.somfy.de/de/ |
Pro |
|
Contra |
|
Systemvoraussetzungen | iPhone/iPad mit mindestens iOS 9, WLAN |
1,4sehr gut |
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "Test: Somfy One+, smarte Kamera mit Alarm ausprobiert" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Ich habe dieses System wegen seiner Fenstersensoren gekauft.
Ich versuche gerade mein Geld zurück zubekommen.
Die Sensoren lösen einfach aus wenn ein Zug vorbei fährt.
Das geht gar nicht. Absolut ungeeignet