Mini-Größe, Maxi-Leistung?

Test: Der neue Mac mini mit M4 und M4 Pro

Der Mac mini ist zurück – und das kompakter denn je! Kann der M4-Chip nach seinem Debüt im iPad Pro auch in einem Desktop-Gerät überzeugen?

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7 Minuten Lesezeit

Mit dem neuen Mac mini möchte Apple seine Desktop-Lösung auf das nächste Level bringen. Auf den ersten Blick kommuniziert Apple das bereits durch das neue und nochmals deutlich kompaktere Design, auf den zweiten Blick durch deutliche Leistungszuwächse – nicht bloß in Benchmarks, sondern auch in der Praxis. Ob für den Büroalltag, für Kreatives in den Bereichen Bildbearbeitung oder Musikproduktion, professionelle Arbeitsabläufe etwa im Videoschnitt oder auch Gaming – der Mac mini bietet für all diese Anforderungen eine passende Konfiguration und startet preislich bei lediglich 700 Euro. In diesem Testbericht werfen wir einen Blick auf die Besonderheiten, Konfigurationsoptionen, und klären, worauf du bei der Wahl des richtigen Mac-mini-Modells achten solltest.

Lieferumfang: Weniger ist mehr

Apple setzt nicht nur beim Design auf Minimalismus, sondern auch beim Lieferumfang. Neben dem Mac mini selbst liegt lediglich ein 1,8 Meter langes Netzkabel im Karton. Zubehör wie Tastatur, Maus oder ein Bildschirm müssen separat erworben werden. Für Nutzende, die bereits Zubehör besitzen, ist dies kein Nachteil, da sie den Mac mini problemlos mit bestehender Peripherie verwenden können. Für Neueinsteiger ermöglicht es die individuelle Zusammenstellung des Arbeitsumfelds. Wer indes neu einsteigt, muss sich auf einen Preisschock einstellen: Die günstigste Apple-Tastatur zusammen mit der Apple eigenen Maus kostet mehr als 200 Euro.

(Bild: Stefan Molz)

Mini, im Wortsinne

Apple hat den Mac mini kompakter gestaltet, ohne dabei an dessen Funktionalität oder der Qualität zu sparen. Mit Abmessungen von nur 12,7 cm in Breite und Tiefe ist das neue Modell nur etwa halb so groß wie sein Vorgänger und nimmt damit noch weniger Platz auf dem Schreibtisch ein. Er ist dabei einem Apple TV ähnlicher als einem Mac Studio. Durch seine kompakte Größe ist er prädestiniert für Schreibtische mit nur wenig Platz und natürlich für alle Nutzerinnen und Nutzer, die ein unauffälliges und platzsparendes Gerät bevorzugen.

(Bild: Stefan Molz)

Gefertigt aus 100 Prozent recyceltem Aluminium, besticht der neue Mac mini beim in die Hand nehmen nicht nur durch seine robuste Bauweise, sondern auch durch Apples gewohnt hohe Materialqualität. Das Gehäuse fühlt sich solide an und ist gut verarbeitet – die Details stimmen, und das schlichte, elegante Design passt in jede Umgebung. Im Zweifel verschwindet der Mini ob seiner Größe aber auch schlicht hinter einem Monitor oder unter dem Schreibtisch. Die zurückhaltende Optik im minimalistischen Look macht den Mac mini als kleinen Bruder des Mac Studio zu einem zeitlosen Stück Design.

Anschlüsse satt

Der Mac mini ist mit Blick auf seine Abmessungen großzügig mit Anschlüssen ausgestattet und bietet eine hohe Flexibilität für den Anschluss externer Geräte. Auf der Frontseite finden sich zwei USB-C-Anschlüsse nach USB 3.2 Gen 2 (also mit bis zu 10 Gbps) und ein Kopfhöreranschluss. Die Rückseite beherbergt drei zu USB 4 und DisplayPort kompatible Thunderbolt-Anschlüsse (im M4 mit Thunderbolt 4, im M4 Pro mit Thunderbolt 5), einen HDMI-Port und einen Ethernet-Anschluss, der beim Kauf optional auf 10 Gigabit konfiguriert werden kann. Dank Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.3 lassen sich zudem auch drahtlose Geräte wie Tastaturen, Mäuse, AirPods oder Lautsprecher problemlos koppeln.

(Bild: Stefan Molz)
(Bild: Stefan Molz)

Thunderbolt 5 im M4 Pro bietet doppelt so schnelle Datenübertragung wie Thunderbolt 4 und unterstützt bis zu drei externe Bildschirme, was primär für professionelle Nutzende ein Pluspunkt ist. So lassen sich bis zu drei Monitore mit 6K-Auflösung anschließen – eine starke Lösung für alle, die auf Multimonitor-Set-ups angewiesen sind. Für den Anschluss von externen Speicherlösungen, Audioequipment oder Netzwerken ist der Mac mini damit gut gerüstet.

Nicht nachrüstbar und dennoch erweitern?

Ein wichtiger Punkt bei der Wahl des Mac mini ist dessen Speicherkapazität, Apple bietet eine Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten für Arbeitsspeicher und SSD-Speicher. Da die internen Komponenten fest verbaut beziehungsweise Teil des M4-Chips sind, ist eine nachträgliche Aufrüstung nicht möglich. Nutzende sollten daher genau überlegen, wie viel Speicher sie benötigen – beim M4-Chip lassen sich bis zu 2 TB und beim M4 Pro gar bis zu 8 TB konfigurieren. Für zusätzliche Kapazität können aber auch externe SSDs oder Festplatten angeschlossen werden. Nur der Arbeitsspeicher ist fix.


Ein Leistungsträger

Apple bietet den neuen Mac mini mit zwei Chip-Optionen an – dem M4 und dem leistungsstärkeren M4 Pro. Beides sind sogenannte System-on-a-Chip, die in 3-Nanometer-Technologie gefertigt werden – einem Prozess, der im Ergebnis für Chips mit hoher Energieeffizienz und starker Leistung bekannt ist. Der M4 und der M4 Pro unterscheiden sich in der Anzahl ihrer CPU- und GPU-Kerne und bedienen somit unterschiedliche Leistungsspektren für verschiedene Anwendungsbereiche.

Der M4-Chip im neuen Mac mini ist mit einer 10-Kern-CPU (vier Performance- und sechs Effizienz-Kerne), einer 10-Kern-GPU und einer 16-Kern-Neural-Engine ausgestattet. Diese Konfiguration sorgt für eine ausgezeichnete Performance bei alltäglichen Anwendungen und leichten kreativen Aufgaben wie Bildbearbeitung. Mit bis zu 32 GB gemeinsamem Arbeitsspeicher und einer Speicherbandbreite von extrem starken 120 GB/s punktet der Mac mini mit M4-Chip mit flüssigem Multitasking und reaktionsschneller Bedienoberfläche.

Zuvorderst haben wir uns des Geekbench in Version 6.3.0 unter macOS 15.1 bedient. Dort erzielte der Mac mini im CPU-Benchmark im Single-Core über drei Durchläufe gemittelt 3.850 Punkte, in den Multi-Core-Durchläufen gemittelt 14.807 Punkte und im GPU-Benchmark unter Verwendung der Metal-API 57.582 Punkte.

Eine Empfehlung ist das Basismodell damit auf alle Fälle für Anwenderinnen und Anwender, die hauptsächlich Büroarbeiten erledigen, im Web surfen oder Medien konsumieren. Die Leistung des M4 reicht dabei für die meisten gängigen Anwendungen und ermöglicht auch die Bearbeitung von iPhone-Fotos, weniger komplexem Videoschnitt und dem Spielen aktueller macOS-Neuerscheinungen.

(Bild: Stefan Molz)

Für professionellere Anwendungen und anspruchsvolle Workflows stellt der Mac mini mit dem M4 Pro eine attraktive Option dar. Der M4 Pro verfügt über eine 12-Kern-CPU (acht Performance- und vier Effizienzkerne) und eine 16-Kern-GPU, was ihn für grafikintensive Aufgaben prädestiniert. Eine 16-Kern-Neural-Engine steckt ebenfalls im M4 Pro. Mit bis zu 64 GB Arbeitsspeicher und einer Speicherbandbreite von unglaublichen 273 GB/s eignet sich der M4 Pro auch für größere Projekte im Bereich der AV-Produktion und datenintensiven Anwendungen.

Das teurere M4-Pro-Modell ist eine Empfehlung für professionelle Anwenderinnen und Anwender, die regelmäßig mit Fotobearbeitung, Musikproduktion oder 3D-Rendering arbeiten und eine hohe Performance benötigen. Der M4 Pro ermöglicht es, auch große Datenmengen effizient zu verarbeiten und sorgt für eine reibungslose Performance selbst bei anspruchsvollen Aufgaben. Gäbe es nur mehr Spiele für den Mac, wäre er dank seiner Raytracing-Funktionen auch eine rasante Maschine für Games mit beeindruckender Grafik!

Design-Fail? Power-Taste auf der Unterseite

Oft sind es die Details, die in der Mac-Community für Diskussionen sorgen. So auch beim Mac mini. Dessen Power-Button befindet sich auf der Unterseite. Das mag auf den ersten Blick unpraktisch wirken, aber bei näherer Betrachtung relativiert sich das Problem. Die meisten Nutzenden lassen ihren stationären Mac nämlich im Stand-by-Modus, Apples Energieeffizienz macht ein dauerhaftes Ausschalten schlicht überflüssig. Dennoch sind bereits kreative Lösungen wie 3D-gedruckte Verlängerungen für den Power-Button aufgetaucht, um den Knopf leichter zugänglich zu machen. Ob das tatsächlich ein „Design-Fail“ ist, bleibt jedoch offen – für die meisten dürfte diese Design-Entscheidung im Alltag keine Rolle spielen.

(Bild: Stefan Molz)

Leise und kühl

Bei all dem Fokus auf dem Thema „Leistung“ darf nicht vergessen werden: „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“. Heißt: Leistung resultiert in Abwärme, die abgeführt werden muss. Hier beweist sich der Mac mini als geräuscharm – ein entscheidendes Kriterium, besonders für Nutzende in lärmempfindlichen Umgebungen. Hier zeigt der neue Mac mini seine Stärke jenseits seiner Leistungsfähigkeit: Selbst bei intensiven Aufgaben bleibt das Gerät angenehm leise. Apples Thermo-Management funktioniert äußerst effizient und sorgt dafür, dass Wärme gezielt (und vor allem leise) abgeleitet wird. Dank der energieeffizienten Architektur des M4- und M4-Pro-Chips entwickelt der Mac mini kaum wahrnehmbare Geräusche, auch wenn er unter Volllast steht. Ideal also für alle, die Ruhe beim Arbeiten schätzen – sei es im Homeoffice oder im Tonstudio.

Der richtige Mac mini für dich

Der Mac mini bietet einige spezifische Vorteile gegenüber anderen Apple-Computern. Während der iMac im All-in-One-Design als Komplett-PC samt integriertem Bildschirm daherkommt, bietet der Mac mini den Nutzenden seit jeher die Freiheit, eigene Monitore und Peripheriegeräte zu wählen. Im Vergleich zum MacBook Air und MacBook Pro verzichtet der Mac mini, na klar, auf Mobilität, liefert in vielen Fällen aber auch mehr Leistung und Anschlüsse.Deine Wahl zwischen den verschiedenen Modellvarianten des Mac mini sollte auf deinem individuellen Nutzungsprofil basieren. Hierzu geben wir folgende Denkanstöße:

• Für alltägliche Aufgaben: Der Mac mini mit M4-Chip bietet ein ausgewogenes Leistungsniveau für alle, die den Mac mini hauptsächlich für alltägliche Aufgaben wie E-Mails, Web-Browsing oder Multimedia-Anwendungen nutzen. Die 10-Kern-CPU (vier Performance- und sechs Effizienz-Kerne) sorgt für eine reaktionsschnelle Bedienung, während die 10-Kern-GPU auch für leichte kreative Anwendungen wie Fotobearbeitung und 4K-Videobearbeitung gewappnet ist. Bereits mit 16 GB RAM und der kleinen SSD bietet er flüssige Performance und mehr als genug Leistung für gängige Anwendungen. Mehr Speicherplatz lässt sich bei Bedarf über eine externe SSD nachrüsten.

• Für kreative Anwendungen: Wer regelmäßig Fotos und Videos bearbeitet, profitiert vom Mac mini mit M4 Pro und einer RAM-Ausstattung ab 32 GB.
Mit dem M4 Pro eignet sich der Mac mini auch für Profis, die mit Gigapixel-Bildern arbeiten, Datenbanken verwalten oder sogar mehrere Streams von 4K-Video bearbeiten möchten.

• Für professionelle Workflows: Für nochmals datenintensivere Anwendungen wie 3D-Rendering, Videoschnitt in 8K oder Softwareentwicklung ist der M4 Pro in der Variante mit 14-Kern-CPU und 20-Kern-GPU sowie 64 GB Arbeitsspeicher und einer möglichst großen internen SSD unsere Empfehlung. Eine solche Konfiguration bietet maximale Leistung und Speicherkapazität, um auch komplexe Projekte effizient abzuschließen. Eine Alternative mag dann aber auch der Mac Studio sein, der vermutlich in den kommenden Monaten ebenfalls ein Upgrade auf Chips der M4-Serie erhalten wird.


Fazit

Endlich wieder ein Mac, der rundum begeistert! Mit dem neuen Mac mini liefert Apple einen vielseitigen und leistungsstarken Desktop im Schmuckkästchen-Format. Mit Modellvarianten mit dem M4 und der M4 Pro werden zwei Leistungsniveaus bedient. Wer einen Alleskönner für seinen privaten Computeralltag sucht, wird bereits im Basismodell fündig. Insbesondere diejenigen, die von einem Windows-PC ins Apple-Lager wechseln möchten, finden im neuen Mac mini ein Angebot, zu dem man nur schwerlich nein sagen kann. Da sich Maus, Tastatur und Bildschirm weiterverwenden lassen, lassen sich hier signifikant Kosten sparen. Wer indes Mac-Studio-würdige Arbeitsabläufe bedienen muss, findet in den M4-Pro-Konfigurationen des Mac mini ein Angebot mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Unter dem Strich überzeugt uns der Mac mini mit seiner kompakten Größe, ohne dabei Kompromisse bei der Leistung einzugehen oder an der Anschlussvielfalt zu sparen. Apples bislang kleinster Computer beweist sich als flexible und zukunftssichere Lösung im „Personal Computing“ mit genügend Leistungsreserven auch für Apple Intelligence. Ob im Büro, im Homeoffice oder der Kreativwerkstatt: Der Mac mini wird zur soliden Basis für moderne Arbeitsplätze.

Testergebnis
ProduktnameMac mini M4/M4 Pro
HerstellerApple
Preisab 699 Euro (je nach Konfiguration)
Webseitehttps://www.apple.com
Pro
  • kompakte Bauweise, leistungsstarker M4- und M4-Pro-Chip, Anschlussvielfalt, besonders leise
Contra
  • Arbeitsspeicher und interne SSD nicht aufrüstbar
Bewertung
1,1 sehr gut

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