Während das Retina-Display im großen iMac noch den Beinamen „5K“ trug, handelt es sich beim Bildschirm im 21,5-Zoll-iMac nun um 4K-Display mit 4.096 mal 2.304, ergo 9,4 Millionen Pixel. Die Vorteile dieser hohen Auflösung kann man zwar in vielen Worten erklären, eigentlich muss man es aber selbst erlebt haben, um zu verstehen, wie grundlegend die Veränderung ist, die ein Retina-Display in einem Mac mit sich bringt.
Apple hat das Display, das in den neuen iMacs steckt, im Vergleich zum 5K-Display des letzten Jahres etwas verbessert. Vor allem in Hinblick auf den Farbraum. Dank neuer LEDs, die fähig sind, eine größere Bandbreite roten und grünen Lichts wiederzugeben, können die neuen Displays etwa 25 Prozent mehr Farben reproduzieren.
Diese Verbesserung fällt allerdings zumindest dem ungeübten Auge nur im direkten Vergleich mit einem älteren Display auf.
Design und Technologie
Äußerlich hat sich an dem im Prinzip seit 2013 unveränderten 21,5-Zoll-iMac nichts getan. Er ist immer noch extrem schlank an den Seiten und hat dafür auch weiterhin einen leichten Buckel. Neu sind einzig die Thunderbolt-2-Anschlüsse, die die Thunderbolt-1-Anschlüsse der älteren Modell ablösen.
Im Inneren des neuen iMac werkelt ein Intel-Core-Prozessor der fünften Generation („Broadwell“). Die neue Generation des 5K-iMac hingegen setzt schon auf die sechste Core-Generation mit dem Code-Namen „Skylake“. Laut Apple liegt das daran, dass die Skylake-Variante mit integriertem Grafikprozessor noch nicht (oder zumindest nicht in ausreichender Stückzahl) verfügbar ist. Im 27-Zoll-Modell sind CPU und GPU gesonderte Einheiten, so dass man hier schon auf den neueren Intel-Chip setzen kann.
Der Broadwell-Chip stellt aber dennoch eine deutliche Verbesserung zum zuvor verbauten Haswell-Chip dar. Obwohl das Display nun rund vier Mal so viele Pixel hat wie zuvor, war unser Test-iMac in sämtlichen grafikbezogenen Benchmark-Tests in der Lage, dem Modell der vorherigen Generation davon zu laufen.
Benchmarks
Auch in den Benchmarks kann der neue 4K-iMac im Vergleich überzeugen. Unser Test-iMac mit 3,1-GHz-CPU erreicht im Einzelkern-Test von GeekBench 3 stolze 3.785 Punkte und liegt damit rund 240 Punkte über dem Vorgängermodell von 2013 (3.541 Punkte) und sogar noch etwas über dem aktuellen 5K-iMac mit 3,3-GHz-CPU (3.659 Punkte). Im Multikern-Vergleich kann der neue 4K-iMac seinen Vorsprung sogar noch deutlicher machen: Mit 12.797 liegt er deutlich vor dem 21,5-zölligen iMac von 2013 (10.688) und mehr als 1.000 Punkte vor dem aktuellen 27-Zoll-Modell (11.786).
Etwas anders sieht das Bild beim GPU-Vergleich aus. Im Cinebench-OpenGL-Test liegt der 5K-iMac mit 88 Frames per Second, deutlich vor dem 4K-iMac (47 FPS), was allerdings auch nicht verwunderlich ist, verfügt der große iMac doch über einen diskreten Grafik-Prozessor, während der kleine iMac mit dem im Intel-Chip integrierten vorlieb nehmen muss.
Flash-Speicher nicht als Standard
Auch 2015 ist Flash-Speicher noch nicht zum Standard geworden. Das Basis-Modell des neuen 4K-iMac kommt mit einer klassischen Festplatte mit einem Fassungsvermögen von 1 TB. Wenn Sie über einen mobilen Mac mit Flash-Speicher verfügen und erwägen, diesen 21,5-Zoll-iMac zu erwerben, sollten Sie hier dringend etwas Geld zusätzlich investieren. Denn wenn man einmal vor einem Gerät mit Flash-Speicher gesessen und daran gearbeitet hat, fühlt sich alles auf einem Gerät mit drehender Festplatte quälend langsam an.
Ein Fusion Drive sollte es schon mindestens sein. Das treibt den Preis von 1699 Euro aber auch direkt auf 1819 Euro. Das Upgrade auf 256 Gigabyte Flash-Speicher kostet noch einmal weitere 120 Euro. Der 4K-iMac mit 512 Gigabyte Flash-Speicher kostet 2299 Euro.
Bei den Fusion-Drive-Varianten ist beachten, dass Apple hier das Kapazitätenverhältnis von Flash-Speicher zu drehender Platte verändert hat. Bislang beinhaltete ein 1-Terabyte-Fusion-Drive 128 Gigabyte Flash-Speicher. Diesen ließ Apple nun auf 24 Gigabyte zusammenschrumpfen. Wer viel mit großen Dateien hantiert, wird damit vermutlich nicht glücklich werden können. Es ist aber ein guter Trick, um die Fusion-Drive-Option für Otto-Normal-Mac-Nutzer erschwinglicher zu machen.
Fazit und Ausblick
Es ist schön zu sehen, dass sich auch im Desktop-Bereich überhaupt noch etwas tut. Was iMac-Fans schnell aus dem Blick verlieren: Der Mac an sich macht nur noch einen Bruchteil von Apples wirtschaftlichem Erfolg aus. Und von allen verkauften Macs sind wieder rund drei Viertel MacBooks. Rein wirtschaftlich täte es Apple nicht weh, die komplette iMac-Reihe einzustampfen. Das wird natürlich nicht passieren. Der iMac ist zu einer Ikone geworden und ist, gemeinsam mit dem iPod, nach wie vor das Symbol für die Wiederauferstehung der Firma. Außerdem gelingt es Apple immer noch, auch im Computer-Segment zu wachsen, während der Rest der Industrie bestenfalls stagniert.
Apples 5K-iMac mit seinem 27 Zoll großen Display ist auch 2015 noch eine grandiose Maschine. Eine grandiose Maschine, die für viele potenzielle Kunden aber schlicht zu groß (oder zu teuer) ist. Der neue 4K-iMac mit 21,5-Zoll-Display wird für viele ein deutlich attraktiveres Angebot sein.
Der hauptsächliche Nachteil des kleinen iMac ist, dass er noch weniger aufrüstbar ist als das große Geschwister-Gerät. Wie auch schon in den Jahren zuvor fehlt dem kleinen iMac nämlich die rückwärtige Klappe zum Tausch des Arbeitsspeichers.
Sollten Sie also mit dem Gedanken spielen, diesen 4K-iMac zu erwerben, sparen Sie nicht an der falschen Stelle! Im Zweifel lohnt es sich, länger zu sparen und dafür den iMac mit Flash-Speicher und viel viel RAM zu kaufen.
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Ich selber nutze auch nur ein MacBook Pro 15, abgesehen von iPhone, iPad etc.. Bin ich aber irgendwo im Apple Store schaue ich immer bei den iMac,s vorbei. Vielleicht wird es ja doch mal auf dem Bürotisch ein iMac.......
Es ist also "ein guter Trick, um die Fusion-Drive-Option für Otto-Normal-Mac-Nutzer erschwinglicher zu machen.", wenn man den Flashanteil reduziert?
Es geht hierbei nur darum, die Gewinnmarge zu erhöhen, um sonst nichts.
Was für ein Träumer, unser Autor!