Bildbearbeitung am Mac

Test: Acorn 5, die etwas andere Photoshop-Alternative

Acorn ist die Bildbearbeitung einer kleinen Softwareschmiede und überrascht beim Bilder laden mit erstaunlicher Programmgeschwindigkeit. Selbst riesige Bilder werden schnell geladen. Dieser Geschwindigkeitsrausch geht leider beim Bearbeiten oder Experimentieren mit Effekten verloren – hier ist Acorn 5 leider zäh und langsam. 

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Ebenfalls eher einen gemischen Eindruck lässt der RAW-Editor zum Einlesen von Kamera-Rohdaten. Die wenigen Schieberegler lassen kaum kreativen Spielraum und wirklich gute Ergebnisse, wie man sie aus Lightroom oder eben Photoshop kennt, lassen sich hier nicht annährend erzielen.

Die Benutzeroberfläche der Bildbearbeitung ist aufgeräumt und übersichtlich, leider aktuell aber nur in englischer Sprache verfügbar. Das ist nicht nur für Einsteiger ein Problem, da logischerweise viele Fachbegriffe nicht gerade selbsterklärend sind.

Das Bearbeitungskonzept von Acorn basiert auf nondestruktiver Korrektur. Sämtliche Optimierungen wie Gradation, Filter oder Tonwertkorrektur werden zunächst in einer Palette abgelegt und stehen dort jederzeit zur Nachbearbeitung parat – nur auf Wunsch werden die Effekte, Filter oder Farbanpassungen direkt auf das Bild gerechnet. Die Filter-Ebenen bleiben, sofern man im programmeigenen Format sichert, auch nach dem Absichern verfügbar. In der Bildretusche vermisst man einen Reparaturpinsel, wie ihn alle anderen Testkandidaten integriert haben – das Entfernen kleiner Bildfehler wie Hautunreinheiten oder ähnliches muss daher mit dem klassischen Kopierstempel gelöst werden; das ist nicht mehr zeitgemäß. Ebenfalls nicht ganz so gelungen: Das Zoom arbeitet in den kleineren Zoomstufen hakelig – exakte Vergrößerungen oder Verkleinerungen sind so gut wie unmöglich. Immerhin ist die gewünschte Ansicht per Tastatur exakt einstellbar. Wie bei Affinity und Pixelmator bleibt die Druckfunktion auf den simplen Ausdruck ohne jegliche Zusatzoptionen beschränkt.

Wiederum für Begeisterung sorgen die Auswahlwerkzeuge, um selbst komplexe Objekte fix freistellen zu können. Die direkte und interaktiv integrierte Toleranz-Einstellung ermöglichen sowohl im klasischen Zauberstab als auch mit der Schnellauswahl flottes und exaktes Arbeiten – hier kann sich sogar Photoshop noch etwas abschauen. Insgesamt hat Acorn 5 hat viele gute Ansätze für eine praxistaugliche Bildbearbeitung. Im aktuellen Status ist das Programm aber eher für Fortgeschrittene geeignet, die gerne experimentieren und sich auch an der komplett in englisch gehaltenen Benutzerführung nicht stören. In Sachen Fotokorrektur bietet Acorn nur solide Basisfunktionalität, lediglich das Freistellwerkzeug bietet hier ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal.

Fazit

Geeignet für: Fortgeschrittene, die nur ab und an Fotos bearbeiten möchten.

Testergebnis
ProduktnameAcorn 5
HerstellerFlying Meat
Preis30 $
Webseiteflyingmeat.com/acorn/
Pro
  • Funktionsumfang, Freistell-Werkzeuge
Contra
  • Bedienung, Programmgeschwindigkeit
Bewertung
2,6befriedigend

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