PDF Expert im Test: Der übersichtliche PDF-Alleskönner
Das PDF-Bearbeitungsprogramm hat gute zehn Jahre auf dem Buckel und wie fein seine Fähigkeiten inzwischen geschliffen wurden, merkt man in der aktuellen Version. Zunächst fällt auf, dass hier nach dem alten Grundsatz Wenn du nichts mehr weglassen kannst, ist es perfekt vorgegangen wurde. Bei aller Funktionsvielfalt gibt es kein Gramm Werkzeug-Übergewicht. Die Anmutung ist besonders übersichtlich, keine unnötigen Schaltflächen, Buttons oder Rubriken, nur das, was man auch wirklich braucht. Diese Erkenntnis erstreckt sich auf beide Versionen, die OS- und die iOS-Fassung.
Im Wesentlichen ist die App in vier Anwendungsbereiche aufgeteilt: „Anmerkungen“, „Bearbeiten“, „Scannen & OCR“ sowie „Exportieren“. Wählst du eine der Rubriken aus, erscheinen in der Menüzeile darunter die jeweils zugehörigen Funktionen, die optisch an jene angelehnt sind, die man von Apple-Programmen wie Pages kennt.
Vielseitigkeit komprimiert
Gehen wir die Bearbeitungsmöglichkeiten durch. Die Basis bildet, wie bei den meisten PDF-Apps der Bereich „Anmerkungen“. Dieser bietet unter anderem Funktionen wie Unterstreichen, Markieren, Text einfügen, die Nutzung eines Stempels oder das Einfügen einer Unterschrift, mit einem Wort: Handelsübliches. Ein nettes Extra ist die Möglichkeit, eine gesprochene Anmerkung einzufügen. Dieser Audio-Kommentar ist besonders dann nützlich, wenn deine Einlassung in schriftlicher Form deutlich zu lang ausfallen würde.
Noch interessanter wird es in der Rubrik „Bearbeiten“. Dass du Texte einfügen kannst, ist keine Überraschung; doch schon in der Unterrubrik „Grafik“ nimmt dir PDF Expert bei allen integrierten Bildern einen Teil der Arbeit ab und zeigt dir automatisch die einzelnen Fotos und grafischen Bestandteile der Seite, die du löschen, zuschneiden oder mit eigenen Elementen ersetzen kannst. Oder du wählst diesen bestimmten Teil deines Dokuments aus und exportierst ihn. Das Programm gibt dir also die nützlichsten Fähigkeiten eines Grafik- oder Schreibprogramms, obwohl du in einem PDF arbeitest – ohne dass du dich lange mit einer Einarbeitung herumschlagen musst.
Die Unterkategorien „Link“ und „Zensieren“ bieten ähnlich viele Möglichkeiten. Klickst du Erstere an, werden auf der zu bearbeitenden Seite automatisch alle Bereiche angezeigt, die du verknüpfen kannst (oder du wählst einen Abschnitt deiner Wahl irgendwo auf der angezeigten Seite). Anschließend verbindest du beispielsweise ein Foto mit einer von dir ausgewählten Seite des PDF, oder du setzt einen Link zu einer Webseite. Alles in Sekundenschnelle. Noch mehr Spaß bereitet das Löschen einzelner Bestandteile, ob es Grafiken, Fotos oder Textstellen sind. Hierbei fährst du einfach über die zu eliminierenden Zeilen oder markierst einen Bereich, und schon radierst du jene Stellen aus, ohne dass Ränder oder ähnlich lästige Hinterlassenschaften entstehen.
Willst du das Erscheinungsbild deines PDF verbessern, bekommst du in der Rubrik „Scannen & OCR“ alle dafür nötigen Werkzeuge an die Hand. Hier verbesserst du die Scan-Qualität, du teilst Seiten, schneidest sie zu oder löschst Ränder. Dies erweist sich besonders bei alten Dokumenten als nützlich. Knicke, Falten oder dreckige Stellen sind schnell verbessert. Auch schief kopierte Unterlagen richtest du mit einem Klick auf „Verzerrung entfernen“ wieder auf und lässt sie wie neu aussehen. Eine hochwertige Texterkennung ist ebenfalls in PDF Expert implementiert. Das Scannen und Erkennen von Sprachen und bestimmten Wörtern erfolgt schnell und problemlos mit wenigen Klicks.
Anordnen und Konvertieren
Bevor wir zu der letzten Rubrik, dem „Exportieren“ kommen, sei noch erwähnt, dass du oben links im Programm jederzeit die Ansicht ändern kannst. Neben einer Miniaturen-Übersicht der einzelnen Seiten kannst du dir Thumbnails anzeigen lassen oder verschiedene Seiten und Dokumente vertikal oder horizontal nebeneinanderlegen und so zum Beispiel Verträge miteinander vergleichen.
An gleicher Stelle fügst du über die zusätzliche Menüleiste auch einzelne Seiten oder ganze PDFs in dein aktuelles Dokument ein, drehst Seiten, kopierst sie und setzt sie woanders ein oder lagerst einen Zwischenstand an einem Ort deiner Wahl aus.
Das fertige PDF kannst du auch in anderen Formaten exportieren. Im Angebot sind hier Word- und Excel-Fassungen, dein PDF als PowerPoint, als txt-Datei oder als Bild. Dabei solltest du natürlich aufpassen, dass das Original mit diesen Formen kompatibel ist. Ein mit Fotos gespicktes PDF kann nicht in eine Excel-Tabelle gezwängt werden. Noch sind Apple-Programme wie Pages, Numbers oder Keynote leider nicht mit im Angebot.
In der iOS-Version musst du übrigens nur auf das kleine Computer-Symbol oben rechts klicken, um dich per Code mit deinem Desktop zu verbinden und so jederzeit geräteübergreifend arbeiten zu können. Ebenso lässt dich PDF Expert in der iOS-Fassung deinen ganz eigenen Werkzeugkasten zusammenstellen, also zuerst und schnell abrufbar jene Tools, die du am häufigsten verwendest.
Fazit
Viel übersichtlicher, intuitiver bedienbar und gleichzeitig vielseitiger als PDF Expert kann ein PDF-Bearbeitungsprogramm kaum sein. Vor allem das aufgeräumte Erscheinungsbild konnte uns überzeugen. Auch die einfache Handhabung ohne große Eingewöhnungszeit macht Spaß. Das Programm kostet für verschiedene Zeitspannen und unterschiedlichen Umfang zwischen 45 und 150 Euro, wobei du mit dem dreistelligen Betrag eine langfristige Nutzung für alle Geräte einkaufst. Zwar ist das auf den ersten Blick nicht gerade ein Schnäppchen, doch die Expertise der Entwickler, der Funktionsumfang sowie die ständigen Updates sprechen für PDF Expert. Und sollte das Bearbeiten von PDFs zu deinem Arbeitsalltag gehören, umso mehr.
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PDF Expert ist ein super tolles Programm vielen Jahren auf meinem iMac auf auf dem Mac Studio und auf meinem iPad und ich möchte es nicht mehr missen. Hab es jetzt deshalb auch für eine jungen Sozialarbeiterin gekauft, jetzt gerade an ihrem Berufsbeginn steht