Parrot MiniDrones Rolling Spider im Test: Kurzweiliger Flugspaß mit Spionagekamera

Via Bluetooth steuerbare Drohnen erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit und lösen somit ein Stück weit fernsteuerbare Hubschrauber und Flugzeuge ab. Im Gegensatz zu Kampfdrohnen steht bei Spielzeugdrohnen der Flugspaß an vorderster Stelle. Doch: Damit nicht genug. Möchten Sie beispielsweise Ihren Nachbarn ausspionieren, liefert Parrot MiniDrones Rolling Spider die passenden Schnappschüsse. Wir haben den unbemannten Flugkörper getestet und zeigen Ihnen, was der knapp 100 Euro teure Fernsteuerspaß leistet und ob er sein Geld wert ist.

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4 Minuten Lesezeit

Der Zubehör-Hersteller Parrot hat sich früh mit seinen Drohnen einen Namen gemacht - allen voran die AR.Drone 2.0, ein Quadrocopter, der in Lage ist, HD-Aufnahmen zu machen und den man mit dem iPhone steuern kann. Die neueste Drohne im Parrot-Sortiment, die Rolling Spider, ist zwar vergleichsweise winzig, doch mit einem Preis von 99 Euro deutlich erschwinglicher.

Leichter Winzling

Mit der Rolling Spider richtet sich Parrot vorrangig an Einsteiger, die noch keine oder nur wenig Erfahrung damit haben, Flugzeuge mit einem iOS-Gerät zu steuern. Nach dem Öffnen des Kartons geht es zunächst an die Montage. Zwei Kunststoffräder mit einem Durchmesser von etwa 17 Zentimeter müssen auf eine etwa 19 Zentimeter lange Achse ausgesteckt werden. Anschließend wird die Konstruktion auf den Rücken der Drohne geklippt.

Die Drohne selbst ist etwa Handteller-groß und wiegt knapp 60 Gramm. Die Energie für die Flüge liefert eine wiederaufladbare Zelle, die in den Bauch der Drohne geschoben wird, wo sie sicher einrastet. Das Aufladen erfolgt per beiliegendem Micro-USB-Kabel, das eine USB-Buchse angeschlossen wird. Aufgrund des leichten Gewichts ist die Kapazität des Akkus allerdings auch auf lediglich 550 mAh beschränkt.

App-gelenkt

Um die nun startbereite Drohne zum Abheben zu animieren, bedarf es der kostenlosen Universal-App FreeFlight 3. Die Verbindung mit der Drohne erfolgt per Bluetooth, wobei Parrot auf den Bluetooth-4.0- (Bluetooth-Low-Energy-) Standard setzt. Daher bedarf es mindestens eines iPhone 4S oder neuer, um eine Kommunikation zwischen Drohne und iOS-Gerät herzustellen. Die Verbindung mit einem iPhone 5 und einem iPad mini Retina klappte im ersten Anlauf problemlos.

Bevor sich Fluganfänger zu einem Testflug ausmachen, sollten sie in jedem Fall die zahlreichen Software-Bremsen aktivieren, mit denen sich unter anderem die maximale Neigung, vertikale Geschwindigkeit, Drehgeschwindigkeit und die Flughöhe beschränken lassen. Andernfalls ist abzusehen, dass das flinke Fluggerät sich zu schnell in die gewünschte Richtung verabschiedet oder ungewollt mit Möbelstücken oder Grünpflanzen kollidiert. Bei Flügen außerhalb der Wohnung sollte man in jedem Fall windstilles Wetter abpassen, da schon eine leichte Brise die Drohne vom Kurs abbringt.

Laute Stubenfliege

Entgegen des Hersteller-Videos, die ein Spionage-Spielzeug suggerieren, veranstalten die vier Motoren ein deutlich hörbares hochfrequentes  Getöse, wenn die Drohne vom Boden abhebt. Fortgeschrittene können – bei entsprechender Einstellung auf der Fernbedienung – die Drohne auch in die Luft werfen. In beiden Fällen sorgen ein Ultraschallsensor, ein dreiachsiger Beschleunigungssensor, ein dreiachsiger Kreiselkompass und ein Drucksensor dafür, dass sich die Rolling Spider in der Horizontalen einpendelt. Dabei driftet das Fluggerät leicht umher.

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Über die iOS-App bietet Parrot drei Steuerungsmodi: Videospieler werden wohl mit zwei virtuellen Joysticks am besten fahren, bei denen der linke die Flughöhe und Drehung, der rechte die Bewegung vor und zurück, sowie nach links und rechts steuert. Andere Modi ergänzen den virtuellen Joystick mit dem Neigungssensor, sodass sich der Flug durch Drehen und Neigen des iOS-Geräts beeinflussen lässt. In jedem Fall erfordert der Umgang viel Übung. Beeindruckenden Loopings sind hingegen per Knopfdruck möglich.

Segensreiche Stützräder

Die Schutzräder erweisen sich bei den ersten Flugversuchen als Segen: Selbst bei einem Absturz aus zwei Metern Höhe bewahren die Kunststoff-Reifen die Drohne vor einem Aufschlag. Alternativ sind die Schutzräder auch bei einem zu schnellen Aufstieg nützlich, denn sie verhindern, dass die Rotoren mit der Zimmerdecke in Kontakt kommen. Mit ein wenig Übung macht die Rolling Spider ihrem Namen Ehre und lässt sich an Wänden und der Decke entlangfahren.

Fortgeschrittene Piloten können die Drohne auch ohne die schützende Konstruktion betreiben. Die nackte elektronische Stubenfliege lässt sich dann durch engere Passagen, wie durch Stuhlbeine hindurch, manövrieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Flugzeit sich aufgrund des leichteren Gesamtgewichts geringfügig verlängert. Allerdings sind die Energiereserven in jedem Fall knapp bemessen: Nach guten sieben Minuten muss man das Fluggerät wieder mit Energie versorgen.

Schönheitsfehler

Auch die Kamera, die in die Unterseite der Drohne integriert ist, ist eine witzige Dreingabe. Die winzige 0,3-Megapixel-Optik taugt unter Alltagsbedingungen allerdings nur für verrauschte Schnappschüsse. Die Bilder speichert die Rolling Spider auf einem internen Speicherchip. Über die iOS-Fernbedienung müssen die Aufnahmen auf den internen Speicher des iOS-Geräts kopiert werden.

Über zwei LEDs an der Front – mittels einem Dutzend beiliegender Aufkleber lässt sich der Drohne eine Gesicht verpassen – signalisiert die Rolling Spider Einsatzbereitschaft. Darüber hinaus gibt sich Parrot sparsam, denn weder Ersatzteile noch ein zweiter Akku liegen bei. Wer Nachschub benötigt, muss diesen auf der Service-Webseite kaufen.

Fazit

Die Parrot MiniDrone Rolling Spider ist ein unterhaltsamer, aber durch die beschränkte Akku-Kapazität lediglich kurzweiliger und schließlich auch teurer Spaß.

Testergebnis
ProduktnameMiniDrone Rolling Spider
HerstellerParrot
Preis99 €
Webseitehttp://www.parrot.com/de/produkte/rolling-spider/
Pro
  • robuste Bauweise
  • mehrere Steuerungsmöglichkeiten
Contra
  • kurze Flugzeit
  • keine Ersatzteile im Starterkit
SystemvoraussetzungeniOS-Gerät mit Bluetooth SE, also ab iPhone 4S
Bewertung
2gut

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Die Bildunterschriften sind vertauscht! Ach ja: Das Gewicht der Drohne ist niemals "leicht", sondern z.B. "gering" oder "niedrig". Die Drohne selber ist leicht.

Ersatzteile sind sehr wohl vorhanden.

"Möchten Sie beispielsweise Ihren Nachbarn ausspionieren...": Sollte mein Nachbar mein Grundstück ausspionieren, könnte er die Bilder dann dem Staatsanwalt näher erläutern!

Immer wieder unfassbar, wieviele Fehler man in einen kurzen Beitrag einbauen kann, Herr Kläschen.

DROHNE ???? Eine Drohne ist was ganzanderes. und die hat Waffen. Wir reden hier über ein Copter ( Deutsch : Kopter ). Dieses Wort Drohne ist einfach nur Falsch. Übrigens, alle die ein Copter Fliegen ( mich eingeschlossen ) interessieren sich ein Sch... für die Nachbarn oder andere, es geht hier nur um das Fliegen und schöne Luftaufnahmen, die man sonst als ein Mensch ( der nun mal keine Flügel hat )nicht anders bekommt.
Diese ganze Bluetooth und WLAN Steuerung ist eh viel zu Teurerer Mist.

MfG CopterPilot

Nicht jede Drohne hat zwangsläufig Waffen. Aufklärungsdrohnen sind in aller Regel unbewaffnet, Herr C( K) opterPilot...

Kurzweilig ist etwas Anderes als kurzzeitig, was Sie im letzten Absatz meinten.
Schlagen Sie das doch bitte mal nach Herr Kläschen.

Jetzt werden wir aber pingelig :-))

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