Smart Home-Produkt Sense Mother

Mutter sieht alles: Das smarte Sensorsystem Mother im Test

Dem Thema Smart Home, der Vernetzung des eigenen Zuhauses, kann man fast gar nicht mehr entkommen. Auch das Tracken der Gesundheit und Fitness und der eigenen Gewohnheiten ist für viele inzwischen ganz natürlich geworden. Diese beiden Aspekte verbindet Mother, ein innovatives Gadget des Unternehmens sen.se, miteinander. Wir haben es getestet und sagen euch, wofür man die Sense Mother alles nutzen kann und ob sich der Kauf lohnt.

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Mother erinnert mich irgendwie an eine der russischen Matroschkas: Es ist eine puppenartige, runde Figur, die die Daten des Nutzers sammeln und ihn so gewissermaßen überwachen soll. Bevor dies soweit ist, muss Mother erst einmal angeschlossen werden. Dazu sind jedoch einige Arbeitsschritte nötig. Zunächst muss man Mother per USB-Netzteil an den Strom anschließen und dann per LAN-Label mit dem Internet-Router verbinden. Dass Mother trotz des recht hohen Preises von fast 300 Euro nicht über WLAN mit dem Internet verbunden werden kann, empfinde ich als großen Nachteil und auch umständlich. Schließlich kann man Mother nicht frei im Raum aufstellen, sondern muss darauf achten, dass man für Mother einen Platz in der Nähe des Routers findet.

Installation von Mother

Zudem benötigt man einen Online-Account auf der Webseite sensemother.com/start. Nach einer kurzen Registrierung (benötigt werden u.a. der Name, E-Mail, Nutzername und ein Passwort) ist man einen Schritt weiter. Nun muss Mother jedoch noch mit dem Account verknüpft werden, indem man entweder auf „Start registration“ klickt und Mother automatisch gesucht wird. Da dies bei mir nicht auf Anhieb funktioniert hat, habe ich den zweiten Weg gewählt: Den Namen der Mother eingeben, die auf der Rückseite des Gadgets steht. Meine Mother heißt Nathalie Elizabeth, denn jede Mother-Einheit hat einen eigenen Namen. Nachdem Nathalie Elizabeth im Account gefunden wurde, muss man sich noch entscheiden, in welcher Farbe die Augen der Puppe leuchten sollen. Ich habe mich für einen roten Ton entschieden und bin nun nicht mehr überrascht, dass Mother von einigen Nutzern mehr oder weniger liebevoll als „Stalker Mama“ bezeichnet wird. Denn anfangs muss man sich doch sehr an das beleuchtete grinsende und einen anstarrende Gesicht gewöhnen.

Motions Cookies und Apps

Doch nach diesem Schritt ist man noch nicht fertig: Nun muss man sich die Pocket Mother iOS-App auf das iPhone herunterladen, installieren und sich dort mit den vorhandenen Login-Daten anmelden. Doch hier sieht man erstmal gar nichts. Denn zuerst müssen die Motion Cookies, die vier im Lieferumfang enthaltenen Sensoren, angemeldet werden. Dazu muss man die beigelegte Knopfzellen-Batterie (CR2016) in einen der Cookies einsetzen, die bedeutungsvolle Namen wie „clean charm“, „bronze pudding“, „fancy love“, oder „tiny picture“ haben – Die Batterielaufzeit ist nach Angaben des Herstellers übrigens ein Jahr. Ob dies tatsächlich stimmt, wird erst ein Langzeittest zeigen.

Jetzt muss dem Cookie erst ein Verwendungszweck zugewiesen werden. Man kann sich entscheiden, ob zum Beispiel die Tür geöffnet oder geschlossen wurde, wieviele Schritte man zurückgelegt hat, ob eine Temperatur unter- oder überschritten wurde. Gemessen werden kann zum Beispiel auch die Schlafqualität oder wieviel Wasser oder Kaffee man täglich trinkt. Für jede Messung gibt es eine spezielle App, die mit dem Cookie verbunden werden muss. Je nachdem, was man messen möchte, befestigt man den Sensor an einem Gegenstand, führt ihm mit sich oder legt ihn an einem bestimmten Ort ab. Ich habe unter anderem die Raumtemperatur durch den Sensor messen lassen, indem ich den Cookie im Raum platziert habe. Im Browser oder in der Mother-Pocket-App auf meinem iPhone kann ich daher direkt sehen, ob es Zuhause angenehm warm ist oder ob jemand das Fenster aufgelassen hat und es schnell kalt wird. Denn ich kann mich zusätzlich direkt am iPhone per Pushnachricht oder per E-Mail darüber benachrichtigen lassen, wenn die Temperatur außerhalb des normalen Bereichs liegt. Dies ist ein großes Plus, besonders im Winter, wenn Räume bei geöffnetem Fenster schnell auskühlen.

Motivationshilfe Mother

Auch im Kühlschrank kann den Cookie platzieren. Jedoch sollte man unbedingt beachten, dass die Sensoren nicht wasserdicht sind. Dieser fehlende Schutz ist für mich ein großer Kritikpunkt. Denn im Kühlschrank kann es immer mal passieren, dass die geöffnete Milchpackung ausläuft oder umfällt und der Sensor nass wird. Auch wenn man den Cookie zum Beispiel am Wasserglas befestigt hat, um sich dazu zu motivieren, mehr Wasser zu trinken, kann es immer mal dazu kommen, dass der Sensor nass wird. Auch beim Tracking der zurückgelegten Schritte wäre es von Vorteil, wenn der Sensor wasserdicht wäre. Wer schon mal einen Fitnesstracker im Sommer in der Hosentasche transportiert hat, wird wissen, wovon ich rede.

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Wirklich sinnvoll sind Mother und ihre Cookie-Familie in Bezug auf das Einnehmen von Medikamenten. Denn im Alltagsstress kommt es doch öfter vor als man denkt, dass man die Einnahme von Medikamenten, die oft noch zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgen muss, vergisst. Schließlich kann man jedem der vier mitgelieferten Cookies ein Medikament und eine Einnahmezeit zuweisen. Diesen Vorteil hat inzwischen auch der Hersteller erkannt und bietet mit der „Silver Mother“ spezielle Monitoring-Programme an, die auf die Seniorenbetreuung zugeschnitten sind und dabei helfen sollen, die Gesundheitsbedürfnisse von Angehörigen im Blick zu behalten. Dieses Produkt kostet ebenfalls knapp 300 Euro.

Die Cookies informieren einen übrigens auf Wunsch auch darüber, wieviel Kaffee man tatsächlich täglich trinkt, indem der Cookie an der Kaffeemaschine angebracht wird. Leider stehen hier nur Kaffeevollautomaten zur Auswahl. Ansonsten messen die Sensoren zuverlässig die gewünschten Daten und senden diese sofort an die nächstgelegene Mother. Wenn diese nicht in der Nähe ist oder das Internet ausfallen sollte, speichern die Motion Cookies die Daten jedoch bis zu zehn Tage und lädt alle Inhalte hoch, sobald sie wieder mit der Sense Mother verbunden sind. Falls man sich noch mehr Sensoren kaufen möchte, um andere Aktivitäten und Gewohnheiten zu überwachen, sollte man sich über den Preis informieren: Denn vier weitere Motion Cookies kosten 155 Euro. 

Fazit

Die Sense Mother und ihre Sensoren-Familie überwachen Aktivitäten oder Gewohnheiten und lässt dabei den Nutzer im Gegensatz zu so manche anderem Gadget selbst entscheiden, welche Daten für diesen wichtig sind. Es informiert den Nutzer zuverlässig über die unterschiedlichsten Aktivitäten und liefert die Daten auch aufs Smartphone. Mother lässt sich dabei besonders gut dazu nutzen, um die Überwachung der Einnahme von Medikamenten zu überwachen. Doch Mother weist leider auch Schwachstellen auf: Denn die Einheit ist nicht unbedingt günstig, muss umständlich per LAN-Kabel mit dem Router verbunden sein und kann daher nicht frei im Raum platziert werden. Es wäre zudem schön, wenn die Motion Cookies wasserdicht wären.

Testergebnis
ProduktnameMother
HerstellerSen.se
Preis290 €
Webseitehttps://sen.se/mother/
Pro
  • Individuell einstellbar, welche Aktivitäten gemessen werden sollen
  • Zuverlässige Benachrichtigung per E-Mail oder per iOS-App
  • Besonders gut für Erinnerung an Medikamenteneinnahme
Contra
  • Verbindung mit Internet per LAN-Kabel (kein WLAN möglich)
  • Relativ teuer
  • Motion Cookies sind nicht wasserdicht
Bewertung
2,3gut

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