Drucken und mehr am Mac

Multifunktionsdrucker für Mac-Anwender im Praxis-Test: Richtig Druck machen!

An der Auswahl des passenden Druckers kann man verzweifeln. Wir haben fünf der besten von Brother, Epson, Canon und HP auf Herz und Nieren geprüft. Es handelt sich bei den Geräten samt und sonders um Multifunktionsgeräte. Natürlich hat sich am Ende ein Gerät als Testsieger herauskristalisiert. Man hätte dieses Gerät vom bloßen Ansehen aber nicht als Favoriten im Blick gehabt.

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So viel vorweg: Den einen perfekten Drucker, der den unterschiedlichsten Ansprüchen Genüge tut, gibt es nicht. Denn die entscheidende Frage, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie einen Multifunktionsdrucker kaufen, lautet: Was ist mir bei einem Drucker am wichtigsten?

Die Testkandidaten
  • Brother MFC-J680DW
  • Epson Workforce WF-3640
  • Canon Maxify MB2750
  • HP Envy 4520
  • HP Color Laserjet Pro MFP

So haben wir getestet

Alle Drucker wurden von uns nach Anleitung in Betrieb genommen und anschließend jede einzelne Funktion geprüft und verglichen. Dabei flossen „harte“ Faktoren wie Druckgeschwindigkeit und -qualität ebenso in die Beurteilung ein wie „weichere“, etwa der Betriebskomfort oder die Einbindung in den (Büro-)Alltag. Die einzige mit diesem Test nicht ermittelbare Erkenntnis ist, wie lange die Drucker wohl einwandfrei funktionieren.

So lässt sich hervorragend eine Prioritätenliste erstellen. Stehen günstige Anschaffungs- und Unterhaltungskosten im Vordergrund, werfen Sie einen Blick auf den HP Envy. Geht es Ihnen um Geschwindigkeit im hektischen Büroalltag, dürfte der Laserjet aus gleichem Hause für Sie interessant sein. Kommt es Ihnen hingegen auf die Druckqualität an und müssen daher sowohl Textseiten als auch Farbausdrucke von Fotos oder Grafiken präzise und hochwertig sein, kommen Sie kaum am Canon Maxify vorbei; je nach Geschmack haben in dieser Disziplin auch Brother und Epson ein Wort mitzureden. Spielt wiederum die Übersichtlichkeit und Einfachheit des gesamten Systems eine entscheidende Rolle und wollen Sie schnell und ohne zahlreiche versteckte Optionen drucken, landen wir wieder bei HPs Envy – für den es im Übrigen auch das innovativste und kosteneffektivste Toner-System gibt, den sogenannten „Instant-Ink“-Service.

Sie sehen, die „eierlegende Wollmilchsau“ gibt es auch bei Druckern nicht. Bei unserem Test haben jedoch alle Geräte einen guten Eindruck hinterlassen. Dabei haben wir aber auch gemerkt, dass die vielen Funktionen das vermeintlich schwächste Verkaufsargument darstellen. Denn, ganz ehrlich, wer schickt schon eine E-Mail von seinem Drucker aus? Wie oft faxt man heutzutage? Bei aller gewonnenen Vielseitigkeit hat uns zudem überrascht, wie altmodisch die Navigation der Touchscreens anmutet. Hier konnte – bis auf den HP Envy – kaum ein Drucker vollends überzeugen.

Dennoch: Jeden der hier getesteten Multifunktionsdrucker können wir empfehlen – die einzelnen Testabschnitte werden Ihnen Auskunft geben, wieso. Einen – vielleicht etwas überraschenden – Sieger haben wir trotzdem gekürt: den Drucker, der mit einem Fuß in der Zukunft steht.

Design

Natürlich hängt man sich einen Drucker nicht wie ein Bild an die Wand und diese Geräte eignen sich auch nicht, um damit vor Freunden anzugeben. Und doch sind für ein harmonisches Verhältnis zwischen Kunde und Drucker das Design und die Gerätearchitektur von entscheidender Bedeutung. Für ein gewichtiges Modell wie HPs Color Laserjet Pro sollten Sie etwas Platz einplanen. Dafür lässt sich seine Scannerklappe sowohl im 45- als auch im 90-Grad-Winkel öffnen, was bei zahlreichen und unterschiedlichen Scanarbeiten von großem Vorteil sein kann. Auch Papierstaus lassen sich bei ihm schneller und einfacher beseitigen als bei der Konkurrenz – ausgenommen der kleine Bruder, der HP Envy, der so schmal und von so überschaubarer Größe ist, dass man die meisten Probleme mit einem Handgriff beheben kann. Auch der kompakte Brother wusste in dieser Hinsicht zu überzeugen.

Was es zu beachten gibt ...

Einrichtung: Im Jahr 2017 muss es möglich sein, Drucker einfach und schnell zu installieren. Hier konnten die Geräte von Brother und der HP Envy punkten, während der Epson und vor allem der Canon umständlich und unnötig kompliziert einzurichten sind.

Funktionen: Fax- und Scanfunktionen benötigt nur von ein Bruchteil der Käufer. Mehr Gewicht hatten für uns Druckqualität und Tonerkosten. Fax und Scans funktionierten bei allen Geräten gut (der HP Envy hat als einziger keine Faxfunktion).

Größe: Multifunktionsdrucker sind nur selten ästhetische Wunderwerke. Zudem nehmen sie einen Gutteil der Schreibtischfläche ein. Papierzufuhr und Toner-Kompartment sollten zugänglich bleiben. Am kompaktesten sind der HP Envy sowie der Brother MFC.

Toner: Tonerkosten sind für viele das Hauptkriterium bei der Auswahl. Wichtig: Planen Sie möglichst immer mit Originalpatronen und -kartuschen. Billiganbieter sind genau das: billig, aber sie schaden oft sogar dem Drucker. HPs „Instant-Ink“-Service bietet eine interessante Lösung.

Zuverlässigkeit: Für uns ein sehr wichtiger Punkt. Was nutzen eine gute Druckqualität und günstige Patronen, wenn der Drucker häufig streikt oder das Papier hängen bleibt? In dieser Disziplin konnten vor allem beide HP-Drucker und Brothers MFC überzeugen.

Brother MFC-J680DW
Brother MFC-J680DW (Bild: Brother)

Test 1: Druckqualität

Die gute Nachricht zuerst: Wirklich schlecht druckt keines der getesteten Geräte. Doch sowohl bei Farb- als auch bei Schwarzweiß-Textdrucken heißt der Gewinner Canon, knapp gefolgt von dem Brother-Multifunktionsdrucker. Bei beiden ist die Schrift auf Textseiten präzise und klar, vierfarbige Fotodrucke erscheinen kräftig, natürlich und sehr sauber. Die Epson-Farbdrucke geraten eine Idee zu hell und kühl, während HPs Envy etwas zu viel Farbe aufträgt. Der HP Laserdrucker erzielt angenehm natürliche Farben, druckt allerdings etwas zu dunkel, bei Textseiten wiederum fast zu dünn, dafür sehr fein. Bei Farbkopien wird dieser Eindruck bestätigt, auch hier liegen Canon und Brother vor der Konkurrenz. Beim 1:1-Vergleich mit Originalen ist erstaunlich, wie nah vor allem die Canon-Ausdrucke daran heranreichen.

Testergebnis zur Druckqualität

Brother: 1,0
Epson Workforce: 2,0
Canon Maxify: 1,0
HP Envy: 2,0
HP Color Laserjet: 3,0

HP Color Laserjet Pro MFP
HP Color Laserjet Pro MFP (Bild: HP)

Test 2: Einzug

In dieser Rubrik haben wir die Geschwindigkeit des Einzugs getestet, die Lautstärke des Druckvorgangs sowie die Flexibilität der Drucker in der Nutzung mit unterschiedlichen Papiersorten. Beim Farbdruck mit Fotopapier müssen Sie bei allen Druckern etwas Geduld mitbringen – außer beim HP Color Laserjet Pro, der eine farbige Seite in wenigen Sekunden ausspuckt; Canon und Epson liegen mit zwei Minuten Druckzeit mit Fotopapier im Mittelfeld. Schwarzweiß-Seiten erledigen alle Drucker gleich schnell. Leider ist die Handhabung der zwei Papierfächer beim „Farb-Sieger“ Canon ein wenig kompliziert. Das Papier fast aller Drucker bleibt schon mal hängen, wenn Normal- auf Fotopapier folgt. Diese neuralgische Stelle handhabt der HP Laserjet am besten. Als besonders leise erwies sich der HP Envy.

Testergebnis zum Einzug

Brother: 2,0
Epson Workforce: 3,0
Canon Maxify: 3,0
HP Envy: 2,0
HP Color Laserjet: 1,0

Epson Workforce WF-3640
Epson Workforce WF-3640 (Bild: Epson)

Test 3: Toner

Wichtiger als der Anschaffungspreis sind bei langjährigem Gebrauch die Kosten für die Druckerpatronen beziehungsweise der -kartuschen. Bei 500 Druckseiten müssen Sie bei den meisten Geräten von einem Tonerpreis von 60 bis 80 Euro für Originalpatronen ausgehen – vorausgesetzt, Sie drucken schwarzweiß und farbig. Bei reinen Textseiten mit schwarzer Tinte reduzieren sich die Kosten selbstverständlich. Den größten Unterschied zu herkömmlichen Patronen bietet HPs sogenannter „Instant-Ink“-Service. Dieser Toner-Aboservice stellt nicht nur sicher, dass Sie neue Patronen geliefert bekommen, wenn sich der Füllstand dem Ende entgegen neigt, sondern er spart auf Dauer auch bares Geld. Dies ist nicht nur modern und eine frische Alternative, es funktioniert und stellt einen schönen Service dar.

Testergebnis zum Toner

Brother: 3,0
Epson Workforce: 2,0
Canon Maxify: 2,0
HP Envy: 1,0
HP Color Laserjet: 3,0

Canon Maxify MB2750
Canon Maxify MB2750 (Bild: Canon)

Test 4: Funktionsumfang

Diese Disziplin ist nicht ganz einfach zu bewerten, da viele Möglichkeiten nicht immer ein Pluspunkt sind, sondern manchmal sogar eher stören, weil sie Abläufe verkomplizieren. Wichtiger war uns, wie gut, wie einfach und wie schnell die Drucker im Alltag zu nutzen sind. Alle Geräte lassen sich gut vom iPhone aus ansteuern, Scans funktionieren ebenso einfach und beidseitige Drucke sind kein Problem. Der Envy überzeugt durch die beste Benutzerführung und Details wie einen Arm, der automatisch ausfährt, um gedruckte Seiten aufzufangen. Canon und Epson punkten mit je zwei Papierfächern, Letzterer auch mit USB- und Kartenzugängen für all jene, die diese Flexibilität benötigen. Zu allen Geräten sei gesagt, dass zugehörige Apps im Drucker selbst und für Smartphones nicht immer die Abläufe verbessern.

Testergebnis zum Funktionsumfang

Brother: 2,0
Epson Workforce: 2,0
Canon Maxify: 2,0
HP Envy: 2,0
HP Color Laserjet: 2,0

HP Envy 4520
HP Envy 4520 (Bild: HP)

Der Gewinner: HP Envy 4520

Einen eindeutigen Sieger zu küren fällt schwer, da jeder Drucker einen individuellen Vorteil bietet. Der einzige Laserdrucker dieses Tests, HPs Laserjet Pro, ist der schnellste Multifunktionsdrucker, die Farben von Canons Maxify über jeden Zweifel erhaben, Epsons Workforce besticht durch seine Vielseitigkeit und Brothers MFC kann sich als guter Allrounder behaupten.

Obwohl die Faxfunktion bei ihm fehlt, reklamiert dennoch der HP Envy den Sieg für sich. Vorbildlich übersichtlich und modern, da aufs Wesentliche beschränkt, lässt er sich in allen wichtigen Bereichen intuitiv bedienen, ohne dass man sich durch umständliche Menüs oder Anleitungen quälen muss. Der Envy ist äußerst kompakt, sehr günstig und bietet mit dem Instant-Ink-Service ein Drucker-Patronen-Abo, das nicht nur bequem ist, sondern auch bares Geld spart. Einzig bei der Qualität der Farbdrucke kann HP noch nachlegen. Hier müssen Sie gegebenenfalls die Einstellungen der jeweiligen Quelle ändern. Der Envy mit dem Farbdruck des Canon Maxify wäre ein Traum.

Testergebnisse in der Übersicht
Testergebnisse in der Übersicht (Bild: Mac Life)

Vielleicht

Das wichtigste Kriterium für oder gegen den Kauf eines bestimmten Multifunktionsdruckers ist seine Langlebigkeit. Diese konnten wir nicht testen, doch der günstige Preis des Envy oder die lange Garantiezeit des Epson sind bereits gute Argumente.

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Nach meinen schlechten Erfahrungen mit dem Canon Pixma MG 6350 - auch ein Multifunktionsgerät - bin ich aus Kostengründen zum Epson ET 4550 übergegangen. Die raffgierige Tintenpreis-Strategie durch einen Canon-Drucker, der mir nur durch Tintenreinigungsvorgänge ganze Tintenpatronen (übrigens ohne Transparente Plastikhülle sodass man die Füllmenge nicht mehr sehen konnte) ohne Druckvorgänge leersaugte, hat mit die Marke Canon total verleidet. Der EPSON ET 4550 ist zwar mit 415,–€ im Anschaffungspreis nicht billig, allerdings reichen die beigefügten Tintenfläschchen für 2 Jahre bzw. 11.000 Drucke aus. Vergleiche ich die Preise der Canonpatronen, so habe ich nach nur 1Jahr den Anschaffungspreis des EPSON wieder heraus.

Korrekt.

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