Wiederentdeckung der Leichtigkeit

MacBook Air im Test: Mehr Evolution als Revolution

Kaum noch für möglich gehalten, schickt Apple das MacBook Air doch nicht in Rente, sondern verpasst dem Klassiker ein neues Gehäuse, ein zeitgemäßes Display und weitere frische Hardware. Wir haben getestet, wie es sich im Alltag schlägt.

Von   Uhr
4 Minuten Lesezeit

Das MacBook Air stellte 2008 eine echte Revolution dar, veränderte es doch den Laptop-Markt nachhaltig. Nachdem Steve Jobs auf einer Bühne die erste Generation des Geräts aus einem Briefumschlag zog, war die Zeit klobiger Laptops mit dem Gewicht eines Kleinwagens gezählt. Allerdings wirkte es in den letzten Jahren so, als würde Apple keine Zukunft mehr für das MacBook Air sehen und stattdessen das MacBook mit 12-Zoll-Display heimlich die Nach- folge des Air angetreten haben. Doch Apple überraschte bei seiner Keynote im Oktober und verpasste dem Klassiker doch noch eine kräftige Frischzellenkur.

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Kleiner, dünner, schneller

Bei den Anschlüssen setzt Apple nun auch beim MacBook Air alleine auf USB-C
Bei den Anschlüssen setzt Apple nun auch beim MacBook Air alleine auf USB-C (Bild: Apple)

Neben neuer Hardware gibt es sogar ein neues Gehäusedesign. Unter dem Motto „da geht noch was“ wird das MacBook Air noch kleiner und leichter als der Vorgänger. Insgesamt rund 10 Prozent dünner und 100 Gramm leichter. Das Gehäuse besteht weiterhin aus Aluminium und weist wieder seine markante Keilform auf. Und auch die Freunde farbiger MacBooks kommen auf ihre Kosten. War der Vorgänger nur im klassischen Alu-Silber erhältlich, darf man sich jetzt über eine Version in Space-Grau und einen neuen Gold-Ton freuen, der aber eher an Bronze erinnert als an echtes Gold.

Display

Wer sich genug am schlanken Gehäuse ergötzt hat und das neue MacBook Air aufklappt, der kommt zum heimlichen Höhepunkt. Endlich verbaut Apple auch im MacBook Air ein Retina- Display. Warum man bis ins Jahr 2018 darauf warten musste? Die Antwort kennt man nur in Cupertino. Mit 2560 x 1600 Pixeln löst das Display genauso hoch auf wie das aktuelle MacBook Pro mit 13 Zoll. Im direkten Vergleich ist es mit 300 Nits aber weniger hell als das MacBook Pro. Auf True Tone, also die automatische Farbanpassung an das Umgebungslicht, muss man beim Air ebenfalls ver- zichten. Dennoch kann uns das Display voll und ganz überzeugen und ist den Aufpreis von 250 Euro zum Vorgänger alleine schon wert.

Trackpad, Tastatur, Touch ID

Tastatur und Trackpad sind aus dem MacBook Pro übernommen
Tastatur und Trackpad sind aus dem MacBook Pro übernommen (Bild: Apple)

Wer seine Augen vom Display nach unten wandern lässt, der entdeckt direkt eine Reihe an Neuerungen: Apple verbaut im neuen MacBook Air die bereits aus dem aktuellen MacBook Pro bekannte, dritte Generation seiner Butterfly-Tastatur. Der Tastenhub ist somit deutlich geringer und der Anschlag etwas lauter und dumpfer als noch beim Vorgänger. Auch das riesige und großartige Force-Touch-Trackpad durfte das MacBook Air aus dem MacBook Pro übernehmen. Und noch zwei weitere Bauteile des MacBook Pro befinden sich im neuen Air: Sowohl ein im An-Schalter versteckter Touch-ID-Sensor, als auch der T2-Chip. Während ersterer noch gut erkennbar ist, arbeitet der T2 im Inneren des Mac- Book Air und sorgt dort für einige sinnvolle Sicherheitsfunktionen. Der Touch-ID-Sensor lässt Sie per Fingerabdruck das MacBook entsperren, Zahlungen per Apple Pay autorisierten und Apps wie Notizen und Passwortmanager entsperren. Dies gelingt in unserem Test jederzeit schnell und völlig problemlos. Der T2-Chip arbeitet eng mit dem Touch-ID-Sensor zusammen, speichert er doch die Fingerabdrücke des Nutzers ab und schützt sie vor einem Zugriff von außen. Außerdem sorgt er für eine direkte Verschlüsselung Ihrer Daten auf der SSD.

Performance

Neues Gehäuse und neue Hardware: schön und gut, doch wie arbeitet es sich mit dem Intel i5-Prozessor der achten Generation im neuen MacBook Air? Um das herauszufinden, haben wir unserem Testgerät mit 8 GB Arbeitsspeicher nicht nur ein bisschen Surfen im Internet und ein bisschen Textverarbeitung zugemutet, sondern damit auch Fotos bearbeitet und sogar 4K-Videos geschnitten. Das Betriebssystem selbst läuft absolut flüssig und lässt sich von einfachen Dingen wie Textbearbeitung, Mails und Browsern mit vielen Tabs nicht aus der Ruhe bringen. Der Lüfter springt dabei so gut wie nie an und auch die Gehäusetemperatur steigt maximal auf Körpertemperatur. Darüber hinaus gilt: ja, das Schneiden von 4K-Videos mit Final Cut Pro ist möglich und das Schnittprogramm selbst läuft auch erstaunlich flüssig, aber das Rendern von Videos dauert doch deutlich länger als zum Beispiel mit einem aktuellen MacBook Pro und lässt dann auch mal den internen Gehäuselüfter anspringen. Die Bildbearbeitung mit der aktuellen CC-Version von Photoshop stellt das MacBook Air dagegen vor nicht allzu große Herausforderungen. Zwar dauert das Abspeichern größerer Bilddateien länger, doch der Unterschied fällt nicht so spürbar aus wie beim Videoschnitt.

Fazit

(Bild: Apple)

Das neue MacBook Air bietet sich also wenig überraschend für alle Nutzer an, die besonderen Wert auf Mobilität legen, hauptsächlich Office-Anwendungen benutzen und darüber hinaus mal ein Foto bearbeiten und ein kleines Video schneiden. Insgesamt handelt es sich um ein gelungenes Update. Die große Revolution bleibt aber aus, weil das MacBook Air ohne neuartige Erfindungen daherkommt. Böse Zungen behaupten sogar, Apple hätte einfach in sein Ersatzteillager gegriffen und alle bereits vorhandenen Komponenten in ein etwas dünneres Gehäuse gesteckt. Aber diese Evolution des MacBook Air mit vielen Teilen aus dem 12-Zoll-MacBook und dem MacBook Pro ist nicht schlecht gelungen. Und wenn die Technik bereits in anderen Modellen eingesetzt wurde, ist das kein Nachteil für die Nutzer des Air – gehören doch Kinderkrankheiten mit der Butterfly-Tastatur inzwischen der Vergangenheit an.

Testergebnis
ProduktnameMacBook Air
HerstellerApple
Preisab 1349 €
Webseitewww.apple.com
Pro
  • Endlich ein Retina-Display
  • Trackpad und Tastatur
Contra
  • Nur ein Prozessor steht zur Auswahl
  • SSD-Upgrade exorbitant teuer
Bewertung
1,4sehr gut

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Mit welchem Arbeitsspeicher habt Ihr getestet?

Hallo Stefan, 8 GB hat unser Testgerät. Ich ergänze es noch im Text.

Wie arbeitet das Air mit einer Externen Grafikkarte zusammen? Vor allem im Vergleich mit dem Pro ohne dedizierter Grafikkarte.

Das wäre echt interessant!

Für das Upgrade bezahlt man dann 250€ mehr, als das alte gekostet hat. Ich sehe nur das Display und TouchID als wirkliche Neuerung, ist das jetzt 250€ Wert?

1. Ein großes Force Touch Trackpad
2. i5 Prozessoren der achten Generation
3. Flacheres und leichteres Gehäuse

1.2.3. sichern gerade den Werterhalt, wenn man den Zeitpunkt des letzten Update berücksichtig.

Es ist keine neuartige Technologie eingeführt worden. Ja, ok - thunderbolt. Würde aber schon beim MacBook12 vergessen.

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