Apples neue Kompaktklasse

MacBook 2016 im Test: Kein Mac, ein Statement

Das MacBook 2016 im Test. Schon bei der Besprechung des ersten neuen MacBook stellten wir an dieser Stelle fest, dass dieses Gerät Apples Vision von der Zukunft des Notebooks ist. Das gerade vorgestellte Update zementiert dies.

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Das MacBook von 2015 zog viel Kritik auf sich. Während auch wir die Schwachbrüstigkeit des Geräts grundsätzlich bemängelten, konnten wir uns der Aufregung über die Tastatur nicht anschließen. Ja, die Tasten bewegen sich nur minimal nach unten und ja, das ist gewöhnungsbedürftig – besonders, wenn man sein Geld seit Jahren damit verdient, auf „klassischen“ Tastaturen zu tippen. Wir bleiben aber bei der Überzeugung, dass diese Tastatur mit ihren relativ großen und sehr stabilen Tasten mittelfristig Einzug in mehr Apple-Geräte halten wird. Spätestens dann, wenn ein echtes Redesign der MacBook-Pro-Reihe ansteht und es wieder einmal darum geht, Platz einzusparen.

Ähnlich lautstark wurde Apples Entscheidung kritisiert, das Gerät nur noch mit einem einzigen weiteren Anschluss – abgesehen von der Kopfhörerbuchse – auszustatten, nämlich einem USB-C-Port.

Aber dieses MacBook ist ein Gerät für Avantgardisten, für Menschen, die schon jetzt im Prinzip nur ein Kabel zur Stromversorgung benötigen. Für viele ist da MacBook ein Gerät aus einer, für sie persönlich, noch zu weit entfernten Zukunft. Aber so war das auch beim ersten MacBook Air 2008.

MacBook 2016: Was ist anders?

Wie nicht anders zu erwarten war, liefert Apple 2016 eine leistungsmäßig aufgebohrte Version des Vorjahresgeräts. Dass das MacBook deutlich weniger leistungsstark war als vorherige Apple-Laptops, lag auch daran, dass das MacBook über keinen eigenen Lüfter verfügt, womit die klassischen Core-i5- oder gar -i7-Prozessoren ausschieden und man zu Intels Core M griff. Das neue MacBook gibt es mit drei verschiedenen Prozessor-Varianten (1,1 GHz Core M3, 1,2 GHz Core M5 und 1,3 GHz Core M7). Wir hatten gleich zwei Geräte im Test, eins mit M3- und eins mit M5-Prozessor. Während das Einstiegsmodell vielen für „ernsthafte“ Arbeiten noch immer zu schwach auf der Brust sein wird, hat spätestens das Modell mit M5-Prozessor einen echten Sprung gemacht und liegt leistungstechnisch gute 20 bis 25 Prozent vor dem Vorjahresmodell.

Interessant ist an dieser Stelle auch der Vergleich mit dem iPad Pro (12,9 Zoll): Während das MacBook hier bei Single-Core-Operationen ungefähr gleichauf liegt, kann es das große iPad bei Multi-Core-Operationen jetzt sogar hinter sich lassen.

Fazit

Während das 2015er-Modell noch eher ein Blick auf Apples Vision, ein Vorgeschmack auf das, was da noch kommen möge, war, ist das MacBook 2016 ein Gerät mit dem viele Menschen ernsthaft glücklich werden können. Man muss sich allerdings vorher klar darüber sein, was dieses Gerät zu leisten im Stande ist und was nicht.

Was bleibt, ist dass das MacBook (noch) kein Gerät für jedermann ist, sondern für jene, die Apples Vision von mobilen Computern schon jetzt teilen. Für alle anderen gibt es weiterhin einiges zu kritisieren. Aber das ist in Ordnung: Denn gäbe es nichts zu kritisieren, wäre jeder davon überzeugt, dass dies der richtige Weg ist, dann wäre es auch kein Statement.

Fazit

Der ideale Unterwegs-Computer, wenn man nicht auf viel Prozessor-Power angewiesen ist.

Testergebnis
ProduktnameMacBook 12-Zoll 2016
HerstellerApple
Webseitewww.apple.de
Pro
  • ultra-portabel, lange Akkulaufzeit, tolles Display
Contra
  • verhältnismäßig wenig Power
Bewertung
1,7gut

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Meiner Meinung nach stimmt bei dem Gerät das preis/Leistungsverhältnis einfach nicht! Man kann das drehen und wenden und sich alles schön reden wie man will, aber man bekommt ganz einfach zu wenig Leistung für das Geld! Fürs gleiche Geld bekommt man auch das Pro 13“. Das Air ist 450 Euro günstiger und bietet dennoch einen stärkeren prozessor.. Und alleine das retina Display rechtfertigen keine 450 Euro Unterschied.. Das Pro hat deutlich mehr Leistung, ebenfalls ein retina Display und besteht aus den gleichen Hochwertigen Materialien.. Kostet aber das gleiche...Ich finde das Macbook 12“ sollte Preislich zwischen dem Air und dem pro liegen...

Jo, wer aber mal das Display mit dem MBA 11" vergleicht wird feststellen das es echt ein riesen Unterschied ist... Bin vom 11er aufs 12er umgestiegen und mit dem 12er Display zu arbeiten ist echt angenehm...
Klar die Leistung vom M Prozessor ist nicht mit meinem 2013er i7 zu vergleichen, aber da ich aber zu 70% "Light-Tasks" habe, merke ich es nicht so und für die restlichen 30% reicht mir der Intel M mit 1,3Ghz vollkommen aus.

Hmmm...ich stimme dir insofern zu, dass dieses MacBook sehr teuer ist.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist ein anderes Thema. Ja, es gibt stärkere Varianten von mobilen Geräten. Und ja, die sind teilweise auch günstiger. Aaaaaber....du bekommst hier einen ultra-portablen, vollwertigen Rechner, der für "einfache" Arbeiten auf Dienstreisen oder Kundenbesuchen seinesgleichen sucht.
Ich selbst bin auch häufiger auf Reisen und nehme mein MBA mit. Ich würde es mir kaufen, da ich es nicht nur sehr schön finde sondern auch praktisch.
Und wenn ich mal wieder den Vergleich zum Auto ziehen darf...ich bekomme einen Golf GTI mit ?230PS? für 35000,-€ oder ein BMW 3xx mit ?230PS? für 70000,-€(sind jetzt nur hypothetische Werte).
Die Frage die man sich selbst stellen muss, will ich es und kann es mir leisten oder eben nicht?!
Aber etwas mit den Worten zu teuer und nicht brauchbar abzuwerten ist doch immer sehr Subjektiv.
Wer etwas Will soll es sich kaufen und wer nicht, kann mit seinen Kommentaren auch niemanden Umstimmen ;)

just my two cent

Apple betreibt hier (nach meiner Meinung) eindeutig Feldforschung. Seit langem wird gemunkelt (und ist anhand der eigenen Prozessoren bei den iPads eigentlich klar und deutlich erkennbar), dass sich Apple autark aufstellen will, was den Kern/Kerne eines jeden Apple-Produkts ausmacht/ausmachen wird: eigene leistungsstarke Prozessoren. Intel schwächelt, erkennt dies momentan selbst und reagiert mit firmeninternen Neuausrichtungen.
Die jetzigen Modelle scheinen mir vorab in den Markt gebrachte Maschinen zu sein, die den normalen Ansprüchen eines Laptop-Inhabers entsprechen (Zielgruppe Studenten und Normalnutzer). Sie sollen checken, wie interessant so genannte oder von Apple neu definierte semiprofessionelle Books in der Käufergunst rangieren.
Seid euch sicher. Nicht mehr lange und wir werden A11–20 (M–X) in vielen oder allen Geräten von Apple finden.

Ich hatte schon das "Vergnügen" des neue MB mit 1,2 GHz zu testen und ich muss sagen außer leichtes Multitasking kann man dem MB nicht anzuckle zumuten. Nicht mal ein iMovie Projekt in HD mit lediglich 3 GB kann flüssig erstellt werden. Da ist das große iPad Pro um einiges besser!

Also mir reicht mein iPhone. Da hab ich wenigstens ein Kopfhöreranschluss und zwei Kameras

Ich weiß nicht, was alle über angeblich fehlende Perfomance jammern. Ich besitze ein MacBook (sogar die "noch langsamere" Vorjahresgeneration) und mir ist der schnell genug. Sogar unterwegs sendefähige Fernsehbeiträge schneiden geht damit... Klar ist das dann nicht Top-Speed, aber absolut akzeptabel für dieses Gerät!

Jaa für ein so Kompaktes Gerät an sich vielleicht akzeptabel.. ABER: Für diesen Preis ist die Leistung eben nicht akzeptabel! Mittlerweile gibts sogar noch dünnere Notebooks und die schaffen es da ein i7 unterzubringen..Klar der braucht eine Kühlung aber trotzdem.. Es sagt keiner das es ein schlechtes Gerät ist, es ist aber für die Leistung die man bekommt einfach zu teuer..

Schließe mich an: habe auch das 'alte' MacBook und schneide mit Final Cut X meine Projekte. Meist Multicam mit 3 Kameras in FullHD. Klar, bei 3 Spuren gleichzeitig lasse ich vorher lieber in ProRes Proxy umrechnen...aber für meinen Geschmack bin ich immer noch sehr begeistert, was man mit dem auf dem Papier eher schlechten Prozessor und ohne Lüfter so machen kann. Habe meinen 'richtigen' Mac, einen iMac, verkauft! Ach ja, und Parallels läuft auch super, falls das jemanden intressiert..

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