Das Simulator-Genre boomt unaufhaltsam. Jedes erdenkliche Gefährt lässt sich mittlerweile am heimischen Rechner bewegen, ziehen oder schieben. Selbst für eher statische Naturen gibt es bald mit dem Rock Simulator das passende Spiel zum Gemüt. Klickt man sich durch den virtuellen Spieleladen, dann weiß man schon bald gar nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Als Redakteur in Kiel und maritimophiler Mensch verweilt man dann unweigerlich bei den Schiffssimulatoren. Denn das Leben in einer Stadt am Meer prägt jeden: Morgens wird man vom Tuten auf dem Nord-Ostsee-Kanal geweckt, auf dem Weg zur Arbeit läuft man an Fähren und Schleppern vorbei. Und man weiß, dass es auf See auch schnell ungemütlich werden kann.
Hier fällt der Blick auf den Schiffsimulator: Die Seenotretter. Das ist es. Gekauft, geladen und installiert, das Spiel läuft ab OS X 10.6.8. Die sonstigen Systemanforderungen sind nicht ohne: Ein Core i5 mit 2,3 Ghz, vier GB RAM und eine Grafikkarte mit 1 GB VRAM werden verlangt und sollten es für gute Qualität schon sein. Auf dem Macbook Air 13 Zoll mit 1,8 Ghz i5 läuft es allerdings auch, wenn man nicht alles in der höchsten Stufe laufen lässt. Auf einem entsprechend potenten Mac wird man mit einer im Vergleich zu anderen Simulatoren recht beachtlichen Grafik belohnt.
Ein Tutoriallevel führt in das Spiel ein und macht mit den wichtigsten Funktionen des Simulators vertraut, man muss einen Schiffbrüchigen retten, die Feuerlöschkanonen bedienen, das Tochterboot steuern und ein verschwundenes Schiff suchen. Sonderlich schwer ist das Tutorial nicht, es erfüllt aber seinen Zweck ganz gut. Die Steuerung hätte zwar manchmal etwas differenzierter sein können, dennoch lässt sich das Schiff recht gut manövrieren.
Im eigentlichen Spiel stehen knapp 20 MIssionen zur Verfügung, einige davon sind nur mit einer gewissen Übung zu meistern und nicht ohne. Die Seenotrettungskreuzer durch die peitschende See zu manövrieren, dabei den Funkkontakt zur Rettungsleitung zu halten und dann auch noch den Auftrag zu erfüllen, ist gar nicht mal so einfach, vor allem für Gelegenheitsspieler. Doch hat man die Schiffbrüchigen entdeckt und geborgen, so fällt man gerne etwas ermattet in den Schreibtischstuhl zurück und ist froh, das Ganze nicht bei Windstärke 12 auf einem im Vergleich zu vielen anderen Schiffen winzigen Seenotrettungskreuzer ausführen zu müssen.
Die Missionen führen den Spieler in die Nord- und in die Ostsee, die beiden steuerbaren Boote sind die "Harro Koebke" auf der Station Sassnitz auf Rügen und die "Hermann Marwede", die von der Station Helgoland aus operiert. Diese beiden Schiffe sind die größten und stärksten Seenotrettungskreuzer der DGzRS. Leider kann man keine weiteren Seenotrettungskreuzer oder -stationen spielen, die in Laboe stationierte "Berlin" etwa oder eines der anderen, kleineren Kreuzer. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger hat bei der Entwicklung des Spieles mitgewirkt, so dass neben dem Spielspaß auch der Realismus der Simulation nicht zu kurz kommt.
So spielt man nicht nur ein beliebiges Szenario durch, sondern die Missionen lehnen sich an reale Seenot-Fälle an. Außerdem lernt man einges über die Arbeit der Seenotretter, die sich ausschließlich über Spenden finanzieren. Durch das Spiel sollen auch neue Förderer gewonnen werden, dies geschieht aber äußerst dezent und primär über die Aufklärung über die Arbeit der Gesellschaft.
Das Spiel macht aber auch mächtig Spaß, die Missionen sind herausfordernd und können auch mehrfach gespielt werden, ohne dass man in Langeweile verfällt. Möchte man einfach eine Kontrollfahrt machen und das Revier erkunden, gibt auch die Möglichkeit zur Freien Fahrt.
Erhältlich ist das Spiel im Mac App Store und kostet 24,99 Euro.
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Wann kommt endlich der Kanalarbeiter Simulator. Warte ich schon ewig drauf! Aber ohne Geruchskarte im Mac wohl nicht wirklich sinnvoll.