Auf den Straßen wird es zunehmend enger, denn mehr und mehr Fahrzeuge müssen sich den (zumindest in den Städten) begrenzten Platz teilen. Hinzu kommt, dass Autos immer größer werden. Aktuell angesagte SUVs (Sport Utility Vehicle) sind zum Teil so breit, dass sie auch schon mal mit zwei Reifen auf dem Radweg stehen – und so hoch, dass normal angebrachte Fahrradlampen gern mal übersehen werden. Ein kluger Schachzug also, die Beleuchtung beim Radeln auf Augenhöhe der Kfz-Lenker zu heben. Natürlich ersetzen die im Lumos-Helm verbauten LEDs weder den von der StVZO vorgeschriebenen Front-Scheinwerfer noch das Rücklicht. Wer aber auch gern mal bei Dämmerung oder nachts radelt, erhöht mit der Zusatzillumination die Chance gesehen zu werden deutlich.
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Looks like shit …
Zur Optik: Es soll Politiker geben, die der Meinung sind, Fahrradhelme würden optisch nichts hermachen. Diesen Kritikpunkt muss sich auch der Lumos-Helm gefallen lassen, sieht er doch aus wie ein ganz gewöhnlicher Kopfschutz für Pedalhelden. Es gibt ihn in Weiß, Blau, Quietschgrün oder schlichtem Schwarz – die limitierte Edition in knalligem Pink ist leider schon vergriffen. Mit seinen (nachgemessenen) 373 Gramm ist er mitnichten ein Leichtgewicht. Nackenschmerzen oder ähnliches bleiben aber auch nach längeren Ausfahrten aus. Ein handelsübliches Gurtverstellsystem hält den Helm fest auf dem Kopf, vorausgesetzt Ihr Kopf ist nicht zu groß: es gibt ihn nämlich zur Zeit nur in einer Größe: für einen Kopfumfang von 54 bis 61 Zentimetern. Zwei Kollegen schieden daher als Testkandidaten schon mal aus …
Leuchtmittel
An der Vorderseite des Helms sind 10 strahlend weiße LEDs eingelassen, auf der Rückseite bilden 16 rote Dioden einen Pfeil, um die Fahrtrichtung deutlich zu machen. Flankiert wird dieser von je 11 weiteren LEDs rechts und links, die auf Knopfdruck gelb zu blinken beginnen. Das Signal kommt von einer kabelfrei gekoppelten Schalteinheit, die mit Hilfe zweier Gummibänder am Lenker befestigt wird. Die Knöpfe sind etwas klobig – ein Nachteil, der zugunsten der Wasserdichtigkeit in Kauf genommen wurde.
Damit auch der entgegenkommende Verkehr von einer geplanten Richtungsänderung etwas mitbekommt, wechselt die jeweilige Seite des Frontlichts ebenfalls in den Blinker-Modus. Und damit Sie ja nicht vergessen, den Blinker wieder auszuschalten, macht der Helm dreifach darauf aufmerksam: Zum einen blinkt die Schalteinheit am Lenker. Zum anderen leuchten zusätzliche LEDs vorne an der Unterseite des Helms – also quasi im Sichtfeld. Und zu guter Letzt gibt der Helm ein akustisches Signal von sich. Dazu später mehr.
Über einen dezenten Knopf an der Rückseite schalten Sie den Helm ein. Mit einem erneuten Druck wechseln Sie durch die Beleuchtungs-Modi. Bei voller Beleuchtung hält der 800-mAh-Akku im Helm bis zu drei Stunden am Stück durch, in einem der drei blinkenden Modi auch bis zu sechs Stunden. Geladen wird sowohl der Helm selbst als auch die Steuereinheit per USB. Allerdings nicht per gewöhnlichem Micro-USB-Kabel, sondern mit einem magnetischen Spezial-Anschluss. Dies muss wohl so sein, damit der Helm zu 100 Prozent wasserdicht ist. Passen Sie also gut auf das Kabel auf!
Intelligenz auf dem Kopf
Und was macht diesen Helm nun zum selbsternannten „world’s first smart bicycle helmet“? Nun, da wäre zum einen die – leider ausschließlich englischsprachige – App, mit der sich der Lumos-Helm per Bluetooth 4.2 koppelt. Sie gibt im Dashboard Aufschluss über den Ladestand von Helm und Steuereinheit und zeigt die zuletzt gefahrenen Routen. Aktivieren Sie die „Auto Ride-Tracking“-Funktion, zeichnet die App Ihre Aktivitäten automatisch auf, sobald Sie den Helm einschalten. Die so gesammelten Daten können an die Health-App und die Fitness-App Stava weitergeben werden. In den Helm-Einstellungen haben Sie die Wahl, wie oft der Helm beim Blinken piepen soll: konstant (sehr nervig), jedes vierte oder jedes achte Mal (weniger nervig) oder nur beim Ein- und Ausschalten. Ganz stumm blinkt der Helm also nie. Für noch mehr Sicherheit sorgt das integrierte Bremslicht. Dafür hat der Hersteller einen Beschleunigungssensor in die Steuereinheit integriert. Werden Sie langsamer, flammen die Blinker hinten zusätzlich zum Rücklicht rot auf und signalisieren dem nachfolgenden Verkehr Ihre Geschwindigkeitsreduktion. Leider ist der Sensor sehr genau. Auch wenn Sie die Empfindlichkeit in der App auf das Minimum reduzieren, leuchtet das Bremslicht hin und wieder unkontrolliert auf.
Richtig smart wird der Helm aber erst im Zusammenspiel mit einer Apple Watch. Mit ihr können Sie nicht nur Kalorien, Herzfrequenz und die zurückgelegte Strecke festhalten, sondern den Helm auch per Handgesten bedienen. Strecken Sie beispielsweise Ihren linken Arm vor einer Linkskurve aus, blinkt auch der Helm links. Um rechts zu blinken, halten Sie einfach Ihren Unterarm senkrecht. Damit das auch richtig klappt, wird die Funktion beim ersten Einsatz kalibriert.
Fazit
Ein Fahrradhelm schützt immer erst dann, wenn es zu spät ist und der Unfall bereits passiert ist. Und dann auch nur vor Kopfverletzungen. Der Lumos-Helm sorgt hingegen dafür, dass Sie rechtzeitig gesehen werden und ein Unfall im besten Fall gar nicht erst passiert. Die Handhabung im Alltag ist tadellos. Die Befestigung der Steuereinheit dürfte zwecks Dienstahlsicherung gern verschraubt sein. Der App täte eine Lokalisierung gut. Sicherlich ist er nicht das einzige Modell mit Beleuchtung am Markt, aber eines der smartesten und das hat seinen Preis: 180 Euro müssen Sie investieren. Klingt zunächst viel, ist aber gut angelegtes Geld, wenn so Unfälle vermieden werden können …
Noch während unserer Testfahrt hat der Hersteller zwei neue Modelle vorgestellt. Beide richten sich vom Style her mehr an den urbanen Radler. Die Varianten unterscheiden sich einzig im Rücklicht. Der „Street“ ist schlichter, beim „Matrix“ kann eine ganze Batterie an LEDs unterschiedliche Motive zeigen. Beide Modelle können ab sofort vorbestellt werden.
Produktname | Lumos Kickstart |
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Hersteller | Lumos |
Preis | 180 € |
Webseite | https://lumoshelmet.co |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | Beleuchtung: hinten 16 rote LEDs + je 11 gelbe LEDs links und rechts, vorne 10 weiße LEDs Akkulaufzeit: bis zu 6 Stunden (blinkend), 3 Stunden (Dauerlicht) Ladedauer: ca. 2 Stunden Größe: Onesize (Erwachsene 54 - 61 cm) Gewicht: 373 Gramm Verbindung: Bluetooth 4.2 |
1,8gut |
Kommentar
Ob Sie beim Fahrradfahren einen Helm tragen oder nicht, ist Ihnen (zumindest nach aktueller Rechtsprechung) freigestellt. Ich tue dies bislang nicht, werde den Lumos zukünftig aber bestimmt mal bei Fahrten in der Dunkelheit als zusätzliche Lichtquelle aufsetzen. Die Diskussion über eine Helmpflicht für Radfahrer lenkt meiner Meinung nach ab vom eigentlichen Problem auf deutschen Straßen. Nämlich die Ungleichbehandlung der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer. Ein Blick nach Amsterdam oder Kopenhagen, wo sich die Verkehrsplanung an den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer orientiert, zeigt, wie sicher Radfahren sein kann – auch ohne Helm.