In den Reihen professioneller DAWs ist Pro Tools seit Jahren eine feste Bank und spielt ohne Frage ganz oben mit in der Spitzenriege. Beim neuesten Update sorgt insbesondere eine der neuen Funktionen für Aufsehen. Die Rede ist vom Cloud Collaboration Feature, womit der einzelne Pro Tools-Anwender nun auch mit anderen Usern online an gemeinsamen Projekten arbeiten kann.
Ab in die Cloud in Avid Pro Tools
Im Startfenster können nun neben bisherigen, lokal auf der eigenen Festplatte gesicherten Sessions neuerdings auch Cloud-Server-gestützte Projekte zwecks gemeinsamer Session-Kollaboration erstellt werden. Für Letzteres müssen wir uns nicht nur mit unserem Avid Account anmelden, sondern auch in Avids Artist Community registriert sein. Als neues, exklusives Producer-Network bietet die Kreativ-Plattform weltweiten Pro Tools-Usern die Möglichkeit, passende Mitstreiter zur Zusammenarbeit zu finden. Dort geben neben Profilbild und Interessenangaben insbesondere Hörproben Auskunft über die Mitglieder.
Nachdem ein eingeladenes Community-Mitglied die Kollaborations-Anfrage angenommen hat, kann’s losgehen. Zur Kommunikation darüber, was als nächstes im Projekt getan werden könnte, bietet sich Pro Tools-intern bislang nur die Möglichkeit per Text-Chat via neuem Künstler-Chat-Fenster. Für die nächsten Updates wäre zudem auch eine zusätzliche Video-Verbindung wünschenswert. Wer seine(n) Produktionspartner dennoch sehen, beziehungsweise hören möchte, muss entweder Skype & Co. oder wie wir schlichtweg das Telefon nutzen.
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Upload, Download & Freigabe
Sobald einer der Beteiligten eine neue Spur erstellt, Veränderungen an Clips oder sonstige Dinge am Projekt vornimmt, stehen all diese Arbeitsschritte zur anschließenden Übertragung an den anderen in dessen Projekthälfte bereit. Der Clou: Pro Tools bietet dabei jedem Teilnehmer die Möglichkeit, zu entscheiden, welche vom Partner erstellten Projektbestandteile dem anderen zur Bearbeitung freigegeben werden sollen und ob der Up- und Download-Prozess automatisch oder erst auf Knopfdruck ablaufen soll. Ein entsprechendes Zusatzmenü wurde in der Transportleiste integriert. Bei aller Kollaborations-Freude lauern allerdings auch Tücken. Als unser Projekt-Kollege nämlich eine weitere Spur mit einem seiner Lieblings-Instrumente erstellt, dessen Lizenz wir jedoch nicht besitzen, geht’s erst einmal nicht weiter und Pro Tools zeigt eine entsprechende Warnmeldung. Diese bietet jedoch praktischerweise sogleich eine Option an, die fehlende Lizenz im neu integrierten Avid Online-Store zu erwerben. Alternativ dazu kann das Ganze aber auch übersprungen werden und anschließend der eine dem anderen Projektpartner die nicht übertragbare Instrumentenspur als Audio-File rendern oder freezen.
Avids Cloud-Speicher-Modell
Nachdem unser anfangs kleines Projekt mittlerweile auf etliche Audiospuren mit entsprechend speicherintensiven Audio-Dateien im Gepäck angewachsen ist, müssen wir uns langsam Gedanken um den uns verbleibenden Cloud-Speicher machen. Mit Erwerb beziehungsweise im Abonnement von Pro Tools gibt’s gratis lediglich 500 MB Cloud-Speicher und maximal drei Projekte dazu. Gerade bei umfangreichen Sessions mit großer Audio-Datenmenge, die möglicherweise auch noch in höherer Auflösung als 16 Bit/44.1 kHz vorliegt, wird das schnell knapp. Abhilfe schafft am ehesten eines der beiden kostenpflichtigen Abo-Pakete. Für 10,71 Euro monatlich gibt’s das erste Upgrade auf maximal fünf Projekte und 20 GB Gesamtspeicher. Das zweite Speicher-Upgrade umfasst hingegen bereits bis zu 60 GB Cloud-Speicher und höchstens zehn Projekte für 22,61 Euro im Monat.
Produktname | Avid Pro Tools 12.6 |
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Hersteller | Avid |
Webseite | www.avid.com |
Pro |
|
Contra |
|
1,5gut |
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