Im Schatten des iPhone X

iPhone 8 im Test: Die glorreiche Acht?

Mit nicht weniger als acht verschiedenen iPhones vom iPhone SE bis zum iPhone X bestreitet Apple das diesjährige Weihnachtsgeschäft. Wir haben das neue iPhone 8 und das iPhone 8 Plus zwei Wochen lang im Alltag getestet und zeigen Ihnen, weshalb der Hype gerechtfertigt, wenn auch nicht für alle gleichermaßen nachvollziehbar ist.

Von   Uhr
8 Minuten Lesezeit

Ja, der Rücken der iPhone-8-Modell ist aus Glas gefertigt und daran werden sich die Geister scheiden. Ästhetisch ist der Glasrücken ein klarer Zugewinn. Auch in Sachen Haptik ist Glas für mich das klar bessere Material. Seit ich damals zum iPhone 5 wechselte, habe ich das Gefühl und die Textur des gläsernen iPhone 4 und iPhone 4s vermisst. Glas ist glatter, perfekter als Aluminium, gleichzeitig aber deutlich weniger rutschig. Andere mögen das genau andersherum empfinden. Und dann ist da noch die Sorge um die Bruchsicherheit des Glases. Mir persönlich ist zwar in 10 Jahren iPhone noch nicht ein einziges Mal das Glas gebrochen, gerissen oder gar gesplittert. Aber natürlich weiß ich um die unzähligen Menschen, die genau das schon erlebt haben. Die Angst ist also begründet.

Schutzvorkehrungen

Apple versucht sich und seine Kunden allerdings bestmöglich vor Glasbruch zu schützen. Apple arbeitet direkt mit Corning zusammen. Also der Firma, die für ihre extrastarken Gläser („Gorilla Glass“) bekannt ist. Der Deal sieht vor, dass Apple exklusiven Vorabzugriff auf die neusten Entwicklungen des Hauses erhält, so dass Apple der Konkurrenz hier stets einen Schritt voraus ist. Trotzdem wird man sich keinen Illusionen hingeben dürfen: unzerbrechlich wird auch dieses Glas nicht sein und vermutlich haben Sie, wenn Sie diesen Artikel lesen, bereits erste Bilder von iPhone-8-Geräten mit zerstörten Glasflächen gesehen.

Für die Verwendung von Glas als Material für die Rückenabdeckung des iPhone 8 gibt es aber neben der Haptik noch einen weiteren guten Grund: Glas ist praktisch durchlässig für Radiowellen, wodurch das „kabelfreie“ Laden erst ermöglicht respektive zumindest begünstigt wird.

Neues Display

Auf den ersten Blick hat sich nichts in Sachen Display getan. Und eigentlich ist da auch gar nicht notwendig. Das iPhone-7-Display war grandios und ließ praktisch keine Wünsche offen.

Dennoch gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen den Bildschirmen in den iPhone-7- und den iPhone-8-Modellen: True Tone. Eine Funktion, die Apple zuerst mit dem iPad Pro 9,7 Zoll einführte, um die Farbtemperatur des Displays dynamisch anpassen zu können. Dabei erfassten vier Umgebungslichtsensoren die Farbtemperatur des Raumes, in dem sich das Gerät gerade befindet, und passt die des Bildschirms entsprechend an. Das ist entspannender für die Augen und wirkt natürlicher.

True Tone jetzt auch im iPhone anzubieten ist ein logischer Schritt. Das besonders gute daran: nach einer nur wenige Minuten dauernden Eingewöhnungsphase vergisst man sofort, dass True Tone überhaupt existiert. Dafür kommen einem Geräte ohne True Tone danach „falsch“ oder „kaputt“ vor. Besonders wenn man morgens oder in den Abendstunden iPhone 7 und iPhone 8 nebeneinander legt, wirkt der Bildschirm des iPhone 7 unnatürlich, beinahe widernatürlich mit seinem blauen Schein.

Viel-in-1

Die Aufregung ist groß: wieder sind die iPhones teuer geworden. Dabei werden die iPhones doch auch immer besser und sind in der Lage, immer mehr Geräte für immer mehr Menschen nahezu vollständig zu ersetzen. Wer den eigenen Urlaub noch vor wenigen Jahren anständig fotodokumentieren wollte, war mit dem iPhone in vielen Situationen, vornehmlich solchen mit schlechten Lichtverhältnissen, verraten und verkauft. Die meisten dieser Situationen meistert die aktuelle iPhone-Generation hinreichend gut und bei guten Lichtverhältnissen sticht es die meisten Point-and-Shoot-Kameras leicht und locker aus. Wer das iPhone 8 Plus kauft, braucht schon mal keine neue Pocket-Kamera mehr und spart an der Stelle ein paar Hundert Euro. MP3-Player? Braucht man schon seit dem ersten iPhone nicht mehr! Und so weiter. Ja, das iPhone ist teuer. Das war es immer und wird es immer bleiben. Aber das ist kein Grund für einen Aufschrei.

Es gibt kein kabelfreies Laden!

Apple hat seine Wortwahl in Bezug auf das „kabelfreie“ Laden geändert. Denn für iPhones, die mit Qi-Standard-kompatiblen Ladeflächen „kabelfrei“ geladen werden können, verwendet Apple genau diesen Begriff. Bei der Apple Watch, die mit einem praktisch identischen Verfahren geladen wird, spricht Apple seit jeher und auch weiterhin von einem „magnetischen“ Ladedock. Und das ist die weitaus fairere Bezeichnung.

Denn „kabelfreies Laden“ ist komfortabel, aber nicht kabelfrei. Denken Sie an WLAN. Das Funknetz funktioniert kabelfrei – da wird es kaum Diskussion geben. Aber würden Sie WLAN immer noch WLAN (also: wireless LAN) nennen, wenn Sie Ihr iPhone, um sich mit dem Netzwerk zu verbinden und damit verbunden zu bleiben, jedes Mal an eine bestimmte Stelle in Ihrem Haus legen müssten? Sicherlich nicht. So aber funktioniert das „kabelfreie“ Laden. Es gibt natürlich weiterhin ein Kabel und Sie sind auch weiterhin daran gebunden. Lediglich das Einstecken des Kabels entfällt und sorgt für etwas mehr Komfort. Zumindest so lange Sie das iPhone ruhig liegen lassen. Nehmen Sie es nämlich zwischendurch in die Hand, um eine Nachricht zu beantworten oder schnell etwas nachzusehen, wird das iPhone in dieser Zeit nicht weiter geladen. Anders als beim Kabel.

Hinzu kommt, dass da Aufladen über den Qi-Standard nicht gerade schnell ist. In einem ersten Test mit einem komplett leeren iPhone-Akku kamen wir auf etwa 15 Prozent Ladung pro 30 Minuten. Mit dem ebenfalls im iPhone 8 verfügbaren „fast charging“ (dazu benötigt man Apples 29-Watt-Ladegerät und ein USB-C-auf-Lightning-Kabel) kommt man auf etwa 2 Prozent Ladung pro Minute; mit „kabelfreiem“ Laden nur auf etwa 0,5 Prozent. Mit einem bereits angekündigten iOS-Update soll dies aber noch verbessert werden – zumindest in Kombination mit Ladematten, die die Hersteller gemeinsam mit Apple entwickelt haben. Bislang sind das Mophie und Belkin.

Das „fast“ oder „high-speed charging“ indes ist übrigens gar nicht so viel schneller als man denken sollte. Während ein iPhone 8 so nach 30 Minuten auf etwa 55 Prozent Ladung kommt, schafft es ein iPhone 7 (ohne entsprechende Schnellladetechnologie) auf 43 Prozent.

Grandiose Kamera

Das aktualisierte Doppel aus Kameralinsen und Software ist vermutlich der beste Grund, sich für die 2017er-Generation des iPhone zu entscheiden. Das iPhone ist die beliebteste und meist verwendete Kamera der Welt und Apple schickt sich an, diese Position nicht zu verlieren.

Bei ausnahmslos jeder Vorstellung eines neuen iPhone-Modells in den vergangenen Jahren spielte die Kamera ein große Rolle und jedes Jahr zaubert Apple neue Verbesserungen und Funktionen aus dem Zylinder.

Apple hat die Industrie und die Konsumenten in vielerlei Hinsicht gelehrt, dass die nackten Zahlen allein nicht mehr taugen, um Hardware zu bewerten. Schauen wir beispielsweise auf die Megapixel. Hier hat sich vom iPhone 7 zum iPhone 8 nichts getan. Beide arbeiten mit 12 Megapixel. Aber der Sensor im iPhone 8 ist größer, was bedeutet, dass jedes einzelne Pixel größer ist, was wiederum bedeutet, dass jedes Pixel mehr Licht aufnehmen kann, was beinahe automatisch in einer besseren Bildqualität resultiert. So sind gleich viele, aber „bessere“ Pixel sicherlich attraktiver, als hätte man dem iPhone ein Kamerasystem mit gleich großem Sensor und einfach nur mehr Megapixel spendiert.

Die Kamerasensoren wurden aber auch in anderer Hinsicht aktualisiert und sorgen nun für einen um knapp 80 Prozent gesteigerten Datendurchsatz. Das war auch nötig, um die enormen Datenmengen verarbeiten zu können, die anfallen, wenn Sie Bewegtbilder in 4k-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen oder den neuen Slow-Motion-Video-Modus mit 240 Bildern pro Sekunde bei einer Full-HD-Auflösung verwenden.

Besonders hilfreich bei Aufnahmen bei schwacher Beleuchtung ist die Tatsache, dass die Rauschreduzierung nicht mehr nur in Software passiert. Der neue ISP (Image Signal Processor) bietet Unterstützung dafür hardwareseitig an und sorgt für deutlich klarere Aufnahmen im Dunkeln.

Das iPhone 8 und Plus-Modell sind wasserdicht
Das iPhone 8 und Plus-Modell sind wasserdicht (Bild: Apple)

Der Porträtlicht-Modus

Noch nicht ausgereift

Die herausragendste Neuerung im Bereich der iPhone-Fotografie sin die Porträtlicht-Effekte. Die Dual-Kamera des iPhone 8 Plus sorgt in Verbindung mit der verbesserten Gesichtserkennung „für spektakuläre Lichteffekte in Studioqualität,“ rühmt sich Apple. Tatsächlich gelingt Apple hier erstaunliches. Das iPhone „erkennt“ Gesichter in einer Art 3D-Modell und entscheidet „intelligent“, welche Kanten und Flächen wie zu beleuchten sind, um einen bestimmten Bildstil zu erreichen. Zu Auswahl stehen „Natürliches Licht“, „Studiolicht“, „Konturenlicht“, „Bühnenlicht“ und „Bühnenlicht Mono“. Während die ersten drei Modi fast immer zuverlässig überzeugende Ergebnisse liefern, haben die Bühnenlicht-Modi gelegentlich Probleme mit Menschen mit Glatze oder „ausgefransten“ Frisuren. Hier verschwindet dann gerne mal zu viel der (Nicht-)Frisur im Dunkel. Vermutlich deshalb wird Apple aber auch nicht müde zu erwähnen, dass die Portätlicht-Funktion noch im Beta-Stadium befindlich ist.

Besonders aber die ersten drei Modi, bei denen „nur“ an der Beleuchtung des Gesichts gedreht wird, funktionieren nochmals deutlich besser als der Porträtmodus, den wir schon vom iPhone 7 Plus kennen, und stehen den Porträtaufnahmen „echter“ Kameras auch im mittleren dreistelligen Preissegment in nichts nach.

Was Apple hier zeigt, ist ein Blick in die nicht mehr ferne Zukunft der Fotografie. Und das nicht nur bezogen auf die Fotografie mit dem Smartphone.

Der Porträtlicht-Modus ist eine Beta-Version, was man vor allem bei komplexen Hintergründen in haarähnlicher Farbe und an der teilweise krassen Kopfbeschneidung in den Bühnenlicht-Varianten merkt.

Besser blitzen

Fotografieren Sie gerne mit Ihrem iPhone-Kamera-Blitz? Vermutlich nicht. Vermutlich kennen Sie auch niemanden, der von Aufnahmen mit Blitzlicht überzeugt ist – ausgenommen von Personen, die sich dem Thema Fotografie professionell widmen und über entsprechendes Equipment verfügen.

Der kleine Blitz im iPhone – und jedem anderen Smartphone – ist ein echter Stimmungskiller. Das Objekt im Vordergrund wird in gleißend helles Licht getaucht, während der Rest in verschwommener Dunkelheit verschwindet.

Der Unterschied zwischen dem Blitz in Ihrem iPhone und professionellen Lösung ist der Grad der Kontrolle, den man über die Technik hat. Profi-Fotografen können Verschlusszeit ihrer Blende manuell und vollkommen kontrollieren; ebenso den Blitz. So gelingen ihnen eindrucksvollere Aufnahmen als Sie es mit Ihrem iPhone für möglich halten.

Mit dem iPhone 8 und iOS 11 hat Apple hier einen großen Schritt gemacht. Dank verbesserter Hardware, Software und Machine Learning kann das iPhone den Bildinhalt „erkennen“ und alle verfügbaren Stellschrauben intelligenter bedienen, um für bessere Aufnahmen zu sorgen.

Tatsächlich ist das ein Punkt, an dem Apple wirklich Apple ist. Denn völlig egal, ob sie von den obigen zwei Absätzen praktisch nichts verstanden haben oder ob Sie als semi-professioneller Fotograf obiges besser hätten erklären können: Sie werden so oder so von den Verbesserungen, die Apple hier vorgenommen hat, profitieren. Ganz automatisch.

Augmented Reality

Was Apple mit dem neuen Porträtlicht-Modus eingeführt hat, ist im Prinzip schon Augmented Reality, erweiterte Realität also. Der Modus funktioniert nicht nur im Nachhinein, sondern auch schon während der Aufnahme, also bevor Sie den Auslöser drücken. Sie drehen das Rad auf „Konturenlicht“ und sehen durch den Bildschirm Ihres iPhone eine erweiterte Version der Realität. Das ist aber natürlich nur der Anfang. Die Möglichkeiten, die Apple mit ARkit den Entwicklern und diese wiederum den Millionen von iPhone-Besitzern bieten, sind gigantisch.

Effizientere Speicherplatznutzung

Jahrelang haben wir darüber geflucht, dass Apple die iPhones in der Standardkonfiguration mit zu wenig Speicherplatz ausstattet. Mittlerweile ist das kein Anlass zur Kritik mehr. iPhone 8 und iPhone 8 Plus können nicht mit weniger als 64 Gigabyte Speicherplatz erworben werden. Ein Aufpreis von 170 Euro vervierfacht diese Kapazität auf 256 Gigabyte.

Parallel dazu hat Apple iOS 11 eine Neuerung spendiert, die einem der größten Speicherplatzfresser zu Leibe rückt. Mit dem neuen Video-Format HEVC und dem daraus hervorgegangenen Bild-Format HEIF werden entsprechende Mediendaten noch stärker komprimiert, ohne an Qualität einzubüßen. Darüber hinaus bieten die neuen Bildformate Apple die Möglichkeit, noch mehr Informationen in den Bilddaten abzulegen. Beispielweise Daten über die verschiedenen Bildebenen von Porträtaufnahmen. So ist es möglich, die vorgenommenen Änderungen wieder rückgängig zu machen – alles ist non-destruktiv und das ohne, dass Metadaten in zusätzlichen Dateien gespeichert werden müssen.

HEVC und HEIF

Apples neue Bildformate

Bis einschließlich iOS 10 hat das iPhone Videos als MPEG-4/H2.64 und Fotos als JPEG aufgenommen. Mit iOS 11 und auf modernen Geräten ändert sich das, denn Apple führt zwei neue Formate ein, die stärker Kompression bei gleicher Qualität versprechen.

Für Videos setzt Apple nun auf den High Efficiency Video Codec, kurz HEVC, der technisch ziemlich exakt H.265 entspricht. Für Fotos verwendet Apple den selben HEVC-Algorithmus, verpackt die Bilddateien aber in einem neuen Container-Format namens High Efficiency Image File Format: HEIF. In einer HEIF-Datei können nicht nur mehrere Bilder gespeichert, sondern auch die „Depth Map“, als die räumlichen Informationen, die die Kameras von iPhone 8 Plus und iPhone X aufzeichnen abgelegt werden.

Die beiden neuen Format kommen nur auf iPhone 7 und neuer, sowie der letzten Generation der iPad-Pro-Reihe zum Einsatz. Auf diesen neuen Geräten sind HEVC und HEIF der Standard. In den Kamera-Einstellungen können Sie aber auch zu JPEG und MPEG-4 zurückkehren. Beim Export, also beispielsweise vor dem Versenden von Fotos und Videos, wandelt das iPhone die ausgewählten Medien übrigens automatisch in JPEG-Fotos und H.264-Videos, um sicherzustellen, dass Ihre Bilder und Videos beim Empfänger auch angezeigt werden können.

Um HEVC und HEIF in „Fotos“ auf dem Mac zu nutzen, müssen Sie diesen auf macOS 10.13 High Sierra aktualisieren. Aber auch hier hat Apple ein Sicherheitsnetz eingebaut. In den „Fotos“-Einstellungen auf dem iPhone können Sie wählen, wie Sie Bilder und Videos auf den Mac übertragen wollen. Standardmäßig ist „Automatisch“ ausgewählt, was dafür sorgt, das die Daten immer in einem kompatiblen Format übertragen werden. Alternativ können Sie „Originale behalten“ wählen, um immer HEVC- und HEIF-Daten zu übertragen, unabhängig davon, ob der Mac aktuell genug dafür ist oder nicht. Etwas komplexer wird das Ganze, wenn Sie die iCloud-Fotomediathek verwenden. Hier werden HEVC- und HEIF-Daten auch in „Fotos“ auf Sierra-Macs angezeigt, können aber nicht bearbeitet werden. Mit dem Update auf High Sierra entfällt diese Limitierung natürlich. HEVC und HEIF ändern viel für Sie in Sachen Speicherplatzeinsparung und Komfort – und im Idealfall werden Sie nicht einmal merken, dass Sie die neuen Dateiformate verwenden.

Bionischer Chip?

Apples neuer iPhone-Chip hört auf den Namen „A11 Bionic“ und ist der Nachfolger vom „A10 Fusion“. Das klingt erstmal cool und innovativ, wirft auf den zweiten Blick aber doch mehr Fragen auf als der Name beantwortet. „Die Bionik beschäftigt sich mit dem Übertragen von Phänomenen der Natur auf die Technik,“ liest man in der Wikipedia, wo als populäres Beispiel Leonardo da Vincis Idee, den Vogelflug auf Flugmaschinen zu übertragen, zitiert wird.

Schon während der Präsentation des iPhone 8 und bei der ersten Erwähnung des „A11 Bionic“ fühlten sich gleich mehrere Mitglieder des Mac-Life-Teams an „Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann“, eine TV-Serie aus den 1970er-Jahren, erinnert. Während eines Gesprächs mit Apple-Mitarbeitern hatten wir die Gelegenheit, kurz über die Namensgebung zu sprechen – mit dem ernüchternden Ergebnis: A11 Bionic ist einfach ein cooler Name. Nicht mehr und nicht weniger. Die Theorie liegt nahe, dass Apple sich entschieden hat, die Namen der Chips um Begriffe zu erweitern, um klar zu machen, dass man von Generation zu Generation gigantische Sprünge schafft. Größere jedenfalls, als das inkrementelle Hochzählen von „A10“ auf „A11“ vermittelt.

Akkulaufzeit

Zugegeben: ein iPhone kann nicht genug Akkulaufzeit haben. Aber das iPhone 8 Plus macht in dieser Hinsicht schon Spaß. Laut Apple sind die Akkulaufzeiten von 7er- und 8er-Generation identisch. Verglichen mit unserem ersten Test des iPhone 7 Plus vor etwa einem Jahr schneidet das iPhone 8 Plus sogar etwas besser ab. An einem durchschnittlichen Arbeitstag mit Nutzung von Mail, iMessage, WhatsApp, Facebook, Super Mario Run in der Mittagspause, Podcast-Wiedergabe und Musikstreaming auf den Wegen zum und aus dem Büro hat das iPhone 8 Plus nach Feierabend in der Regel noch mindestens 30 Prozent auf der Uhr.

Das iPhone 7 Plus landete in unserem Test vor rund einem Jahr bei etwa 25 Prozent, wobei sich das Nutzungsverhalten im Laufe des Jahres auch geändert haben mag. Zumindest „gefühlt“ hält der Akku länger durch (länger als bei unserem ein Jahr alten iPhone 7 Plus in jedem Fall).

Fazit

Die neue Generation des iPhone ist dem iPhone 7 und iPhone 7 Plus in praktisch allen belangen haushoch überlegen. Es dürfte den meisten Menschen aber schwerfallen, überhaupt einen Punkt zu finden, in dem das iPhone 7 nicht hinreichend gut war. Zumindest uns kamen iPhone 7 und iPhone 7 Plus im Alltag nie zu schwachbrüstig vor. Und wenn Sie nicht zu den Menschen gehören, die größten Wert auf die Kamera legen, bleiben nur Detailverbesserungen, die wirklich spürbar sind. Das True-Tone-Display etwa. Oder mehr Geschwindigkeit bei der Be- und Verarbeitung von Fotos und Videos. Apps starten nochmals schneller und das ganze Betriebssystem funktioniert etwas zackiger.

Diese Details sind wichtig und überzeugend, dürften für viele aber ein Upgrade von der 7er-Generation nicht rechtfertigen. Je älter das aktuell benutzte iPhone ist, desto größer ist naturgemäß der Sprung und desto leichter ist es, für den Kauf zu argumentieren.

Testergebnis
ProduktnameiPhone 8
HerstellerApple
Webseitewww.apple.de
Pro
  • leistungsstark, großartige Kamera, mehr „Grip“ als beim Vorgänger
Contra
  • kein „ProMotion“, Preis
Bewertung
1,2sehr gut

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "iPhone 8 im Test: Die glorreiche Acht?" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Also was jetzt?!
“Die neue Generation des iPhone ist dem iPhone 7 und iPhone 7 Plus in praktisch allen belangen haushoch überlegen... Und wenn Sie nicht zu den Menschen gehören, die größten Wert auf die Kamera legen, bleiben nur Detailverbesserungen, die wirklich spürbar sind... Diese Details sind wichtig und überzeugend, dürften für viele aber ein Upgrade von der 7er-Generation nicht rechtfertigen...”

Exakt so ist es auch. Die 8er-Generation ist der 7er-Generation deutlich überlegen. Aber schon die 7er-Generation ist von den Leistungsdaten her so verdammt gut, dass viele Menschen, die vom 7er auf das 8er Upgraden den technischen Sprung nicht so krass merken werden.

Du hast es sehr schön dargestellt: Beides stimmt gleichermaßen.

Herr Schaak versucht die Quadratur des Kreises. Schon in seinen Pro-Contra-Artikeln gibt es ausschließlich Pro-Argumente in Richtung Apple. Ein schlechter Witz. Und sein Kommentar hier? Einerseits ist das 8er deutlich überlegen, andererseits wird man den technischen Sprung nicht so krass merken.

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.