iPhone 6s oder iPhone 6s Plus: Welches iPhone soll ich kaufen?
Gegen den Formfaktor von Phablets, Smartphones mit großen Displays, hat sich Apple lange gesträubt. Beim iPhone 6 zog Apple nicht einfach nach, sondern brachte erstmals das iPhone in zwei Größen heraus: Seitdem dürfen sich die iPhone-Käufer zwischen zwei Displaygrößen entscheiden. Bekanntlich brachen die iPhone-6-Verkaufszahlen alle Rekorde, offizielle Zahlen, wie viele sich davon für das „große“ Modell entschieden, gab es nicht. Dennoch gibt es einige Statistiken. Nach einer Studie von CIRP (Consumer Intelligence Research Partners) sollen rund 24 Prozent aller verkauften iPhones in diesem Zeitraum iPhones 6 Plus gewesen sein.
Größe und Bedienung
Wer von einem älteren Modell wie dem iPhone 4, 5 oder 5s auf das 6s wechselt, wird beide iPhones recht groß finden. Die Displays fordern etwas Daumenakrobatik im Vergleich zum 5s, wo man bequem an den oberen Rand des Bildschirms kam. Dafür gibt es den Einhandmodus in iOS. Beim Plus-Modell braucht man noch mehr Fingerreichweite, was Leuten mit kleinen Händen Probleme machen kann.
Belohnt wird die Mühe aber mit großzügigen Bildschirmen, auf denen Fotos, Videos, Apps und vieles mehr einfach brillanter und besser aussehen und mehr Spaß machen. Das gilt insbesondere für das 5,5-Zoll-Display des 6s Plus. Bei Videos, Fotos und auch vor allem beim Spielen bringt das kleine Extra an Platz deutlich mehr Wirkung. Gerade Spiele wirken auf dem 6s Plus fast so gut wie auf dem iPad Mini – somit ist es noch mehr „Phablet“ – also eine Kreuzung aus Smartphone und Tablet für die Hosentasche als das Standardmodell 6s. Ein Plus ist auch das Display selbst: Auf dem iPhone 6S Plus bekommt man mit 1920 x 1080 Pixeln nicht nur mehr Auflösung, es hat zudem eine höhere Pixeldichte mit 401 ppi. Dadurch wirkt es im direkten Vergleich noch etwas schärfer und klarer als das kleinere Modell – wobei das auf keinen Fall bedeutet, das iPhone 6s hätte ein schwaches Display. Beim Plus wirkt alles einfach noch etwas knackiger.
Offizielle Verkaufszahlen, wie viele der verkauften iPhones ein Plus sind, veröffentlicht Apple nicht. Beim Vorgänger iPhone 6 sollen laut einer Studie rund drei iPhones 6 in Standardgröße und dann erst wieder ein iPhone 6 Plus über den Ladentisch gegangen sein. Ob die Schätzung stimmt, weiß man nicht. Fakt scheint aber zu sein, dass sich deutlich mehr Käufer für das Standardmodell entscheiden.
Hinzu kommt, dass im Landscape-Modus des iPhone 6s Plus einige Apps und der Home-Bildschirm eine zusätzliche Navigationsleiste zeigen. In Mail etwa kann diese sehr praktisch sein. Apps wie iMovie oder GarageBand, bei denen der Platz auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm eh knapp ist, wirken auf dem Plus geräumiger, auch wenn die Bedienung gleich ist.
Mehr Gewicht, mehr Akkuleistung
Der größere Bildschirm bringt auch einen Nachteil mit sich: Das 6s Plus wiegt etwa 50 Gramm mehr. Und auch die größeren Abmessungen (zwei Millimeter dicker, 20 Millimeter höher, 10 Millimeter breiter) machen sich im Alltag bemerkbar. Das Plus ist nicht gerade ideal für die Hosentasche. Bei großen Menschen mag es noch so gerade in die seitliche Hosentasche passen, doch auch dann kann es in manchen Situationen – mit enger Jeans ins Auto einsteigen zum Beispiel – schon etwas kneifen. Es wirkt auf jeden Fall klobiger als der kleine Bruder. In die hintere Hosentasche passt es meistens besser. Aber spätestens seit dem letzten Modell wissen wir, dass dies nicht empfehlenswert ist – obwohl „Bendgate“ bei den neuen Modellen kein Thema mehr ist.
Ein gefühlt deutlicher Unterschied ist die Akkulaufzeit. Ein iPhone kann nie genug Akku haben. Auf dem Papier verspricht das Plus ein paar Unterschiede, wie zum Beispiel sechs Tage mehr Standby, zehn Stunden mehr Sprechzeit, zwei Stunden mehr Internet-Nutzung und drei Stunden mehr HD-Videowiedergabe. Im täglichen Gebrauch fühlt sich der Akku beim Plus einfach etwas robuster an. Selbst mit der batteriefressenden Facebook-App und intensiver Nutzung schafft es das Plus immer etwas lockerer durch den ganzen Tag als das 6s.
Der optische Bildstabilisator
Nur im großen iPhone 6s Plus befindet sich ein optischer Bildstabilisator, der Vorteile bei Bild- und Videoaufnahmen bietet. Diese werden, aus der Hand aufgenommen, weniger verwackelt und damit oftmals schärfer und gelingen besser. Vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen macht sich der Bildstabilisator durch bessere Bildqualität bezahlt. Beim iPhone 6s sorgt nur ein digitale Stabilisator, also die Software, für ruhigere Bilder. Gerade wenn es um Videoqualität geht und Sie zum Beispiel vorhaben, in 4K zu filmen, kann die optische Stabilisierung bedeutend mehr Qualität bringen.
Im iPhone 6s Plus befindet sich ein optischer Bildstablisator mit Vorteilen bei Bild- und Videoaufnahmen. Bei schwierigen Lichtverhältnissen macht er sich besonders bezahlt.
Fazit: Es kommt auf die Prioritäten an
Das iPhone 6s Plus ist nicht für jeden gemacht. Wenn dir Mobilität und kompakte Größe neben dem großen Bildschirm wichtig sind, ist das Standardmodell 6s vermutlich die beste Wahl. Wenn du gerne Videos und Fotos aufnehmen und anschauen sowie Spiele richtig genießen möchtest – also gern ein Mittelding aus iPad und iPhone in einem Gerät haben würdest –, dann bringt dir das iPhone 6s Plus einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert.
Wenn man von einem kleineren Display wie dem iPhone 5S kommt, ist der Sprung auf das größere Display des 6s schon riesig. Das 6s Plus wirkt da anfangs geradezu monströs. Ich habe mich aber schnell daran gewöhnt, und inzwischen gefällt mir die größere Variante schlicht besser. Für mich sehen Videos, Spiele und viele Apps einfach das entscheidende Stückchen größer aus, womit das Plus-Modell ein genialer Kompromiss aus iPad und iPhone ist. Die zusätzlichen Bedienmöglichkeiten in einigen Apps möchte ich auch nicht mehr missen. Auch wenn das Gerät für manche Hosentaschen zu klobig ist.
Mehr Platz, mehr Apps
Diese Apps zeigen auf dem iPhone 6s Plus in der Queransicht mehr Inhalte oder machen eine besonders gute Figur auf dem größeren Bilschirm.
01 Einstellungen
Die zusätzliche Leiste links navigiert schnell durch die Einstellungen und zeigt die Suche an.
02 Mail
In Mail ermöglicht die Zusatzleiste fast so viel Komfort wie auf dem iPad.
03 Kalender
Monats- und Tagesansicht gleichzeitig sind im Kalender im Querformat kein Thema.
04 Nachrichten
Auch Nachrichten schaltet in der Queransicht eine Seitenleiste à la Mail zu.
05 Kontakte
Kontakte suchen und finden klappt mit der Seitenleiste deutlich schneller.
06 Erinnerungen
Listen und die einzelnen Erinnerungen bleiben im Querformat besser im Überblick.
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