Enthält Affiliate-Links [Was ist das?]360-Grad-Action-Cam im Test: Insta360 One X

Insta360 One X im Test: Die Action-Cam des Jahres?

360-Grad-Aufnahmen, Zeitlupe, 18-Megapixel-Bilder, Bullet-Time-Feature, ausgeklügelte Bildstabilisierung, Zeitraffer, 5,7K-Videos, innovatives iOS-Schnittprogramm, praktische Bedienelemente und und und: Die Technik der Insta360 One X lässt selbst den schnöden Alltag spannend erscheinen! Doch das liefert auch der günstigere Vorgänger Insta360 One. Welche Vorteile bietet die neue 360-Grad-Kamera? Und ist sie im Vergleich zur GoPro Hero 7 Black die bessere Action-Cam? Das verrät der Test von maclife.de!

Von   Uhr
5 Minuten Lesezeit

„Shoot first, point later“, so lautet der Werbe-Slogan des Kameraherstellers Shenzhen Arashi Vision Co., Ltd. – besser bekannt als Insta360. Das Versprechen also: Nie mehr das perfekte Motiv verpassen! Um den Traum vieler Foto- und Videografen zu erfüllen, setzen die Chinesen auf den Rundumblick einer 360-Grad-Kamera. Beziehungsweise sitzen zwei Linsen am handlichen Gerät, die jeweils 180 Grad ablichten – wie beim Vorgänger, der Insta360 One. Die Software der Cam setzt die beiden Aufnahmen automatisch zusammen (Stitching). Die Nahtstelle ist erkennbar, lässt sich jedoch in der Nachbearbeitung Software-seitig abschwächen. 

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Praktisch: Über einen Adapter lässt sich die Insta360 One X auch mit GoPro-Zubehör verwenden.
Praktisch: Über einen Adapter lässt sich die Insta360 One X auch mit GoPro-Zubehör verwenden. (Bild: Mac Life / Udo Lewalter)

Insta360 One X: Alles im Griff

Klasse: Im Gegensatz zum Vorgänger bietet die One X auf der Vorderseite ein Display und einen zusätzlichen Button, sodass sich Aufnahmeeinstellungen direkt an der Cam vornehmen lassen, eine Anbindung ans Smartphone ist dazu nicht erforderlich – eigentlich. Denn bei starker Sonneneinstrahlung kommt man am Einsatz des Handys manchmal nicht vorbei, weil sich der vergleichsweise kleine Bildschirm der Cam dann schlecht ablesen lässt. 

Der Insta360 One X in der hardwrk-Edition liegt neben Micro-USB-, USB-C-, Lightning-Kabeln, einer Schnur zur Durchführung des Bullet-Time-Effekts, dem Akku, einer Schutzhülle sowie Aufklebern und Anleitungen ein eigens entwickeltes Schutzcase für die Cam bei.
Der Insta360 One X in der hardwrk-Edition liegt neben Micro-USB-, USB-C-, Lightning-Kabeln, einer Schnur zur Durchführung des Bullet-Time-Effekts, dem Akku, einer Schutzhülle sowie Aufklebern und Anleitungen ein eigens entwickeltes Schutzcase für die Cam bei. (Bild: Mac Life / Udo Lewalter)

Insta360 One X: Nachträglich neue Motive entdecken

Der besondere Clou aber: Sind die Aufnahmen im Kasten, stellen Sie über eine spezielle Insta360-App für iOS und Android auf Wunsch nachträglich den Kamerawinkel beliebig ein, um das gewünschte Motiv oder die Szene bestmöglich einzufangen – sowohl bei Filmen als auch bei Fotos. Nicht selten entdeckt man dabei eine tolle Einstellung, die während der Aufnahme eigentlich gar nicht im Fokus stand. Genial! 

Saft satt: Der Akku hält 45 bis 60 Minuten durch. Mithilfe einer Powerbank lässt sich die Batterie zudem unterwegs problemlos über den Micro-USB-Eingang laden.
Saft satt: Der Akku hält 45 bis 60 Minuten durch. Mithilfe einer Powerbank lässt sich die Batterie zudem unterwegs problemlos über den Micro-USB-Eingang laden. (Bild: Mac Life / Udo Lewalter)

Insta360-App: Intuitive Nutzung, viele Features

Die Software hat aber noch deutlich mehr drauf: Mit ihr lassen sich im laufenden Video schicke Kameraschwenks erzeugen, Filter aktivieren, Videos zurechtschneiden, Zeitlupen- und Zeitraffer-Passagen integrieren, witzige Tiny-Planet-Effekte durch extreme Zooms erzeugen und und und! Auch Fotos bearbeiten Sie auf Wunsch entsprechend umfassend. Das Ganze bedarf im Fall der getesteten iOS-App nur einer kurzen Einarbeitungszeit, weil die Anwendung intuitiv aufgebaut ist und zahlreiche Anleitungen bietet. 

App-Nachbearbeitung: 3 Optionen für volle Kamerakontrolle!

(Bild: Mac Life / Udo Lewalter)

Der 360-Grad-Rundumblick der beiden Kameras ermöglicht es Ihnen unter anderem, den Kamerawinkel nachträglich in der App beliebig zu justieren – sogar im laufenden Video. Um ein Motiv stets im Blick zu behalten, lassen sich kinderleicht drei Hilfsfunktionen per Fingertipp auf den Touchscreens von iPhone und iPad aktivieren (Abschnitt 1 / siehe Bild oben).

Pivot Point (Abschnitt 2 / siehe Bild oben): Sie setzen an beliebigen Stellen im Video Punkte, zu denen sich die Kamera bewegen soll. So entstehen mitunter beeindruckende und gleichsam ruhige Kameraschwenks, die Ihr Video professionell erscheinen lassen.

Smart Track (Abschnitt 3 / siehe Bild oben): Tippen sie einen Gegenstand oder eine Person via Touchscreen an, lässt die Kamera das Ziel nicht mehr aus dem Auge – die Verfolgung erfolgt automatisch.

View Finder (Abschnitt 4 / siehe Bild oben): Sie spielen Kameramann und verändern die Blickrichtung im laufenden Video frei und nach Belieben - dabei halten sie das iPhone respektive das iPad in der Hand. Die Bewegungen, die Sie mit den mobilen Geräten machen, erfassen die Sensoren der Geräte und die Software setzt diese in Echtzeit im Video um. Es fühlt sich an, als steuere man die Kamera. Klasse!

Übrigens: Wenn Ihnen die vorgenommenen Einstellungen (auch alle weiteren wie Filter, Zeitlupeneffekte et cetera) nicht gefallen oder Sie die Szene aus einem anderen Winkel ablichten wollen, lassen sich Einstellungen mit einem Klick löschen. Sie haben dann wieder Zugriff auf das Ausgangsmaterial. Einfacher geht es nicht!

Noch Wünsche offen

So prima das Arbeiten mit der App (Version v0.5.21) auch klappt – es gibt noch Erweiterungsmöglichkeiten: So lässt sich in der Vorschau beispielsweise ein in ein Video eingebauter Zeitraffer nicht anschauen. Erst nachdem das Programm den Film herausgerechnet und in den Speicher des iPhones oder iPads exportiert hat, lässt sich das Ergebnis betrachten. Wenn der Effekt nicht passt, muss eine entsprechende Änderung am Film in der App vorgenommen und anschließend der Streifen erneut exportiert werden. Das kostet etwas Zeit. 

Auf Wunsch lässt sich die Kamera über ein spezielles (mitgeliefertes) Lightning-Kabel mit dem iPhone verbinden – oder kabellos über eine WLAN-Verbindung. Das entsprechende 5G-Netz hat eine Reichweite von circa 20 Metern.
Auf Wunsch lässt sich die Kamera über ein spezielles (mitgeliefertes) Lightning-Kabel mit dem iPhone verbinden – oder kabellos über eine WLAN-Verbindung. Das entsprechende 5G-Netz hat eine Reichweite von circa 20 Metern. (Bild: Mac Life / Udo Lewalter)

Insta360 One X: Live-Streaming ins Netz

Schade auch: Die rudimentäre Beta-Software (Version 3.0.1) für PC und Mac ließ sich zum Testzeitpunkt praktisch nur zum Export von Fotos und Videos verwenden. Die brillante Funktionsvielfalt der iOS-App ist nicht enthalten – noch nicht jedenfalls. Denn Insta360 liefert regelmäßig Aktualisierungen, sodass viele Funktionen möglicherweise noch kommen. Apropos Export: Fotos und Videos lagern in der Cam auf einer (nicht im Lieferumfang enthaltenen) microSD-Karte. Die Dateien übertragen Sie über ein USB-Kabel auf iPhone & Co. – oder bequem per flotter WLAN-Verbindung. Klasse: Eine Live-Übertragung von 360-Grad-Videos auf YouTube, Facebook & Co. ist ebenfalls möglich, dazu muss die Kamera aber per Kabel mit dem Smartphone verbunden sein.

Die microSD-Karte sitzt in einem Schacht gleich neben dem 1/4-Zoll-Gewinde für Zubehör wie Selfie-Sticks.
Die microSD-Karte sitzt in einem Schacht gleich neben dem 1/4-Zoll-Gewinde für Zubehör wie Selfie-Sticks. (Bild: Mac Life / Udo Lewalter)

Insta360 One X: Herausragende Bildstabilisierung

Erstaunlich: Die Algorithmen der Software lassen sogar einen (nicht im Lieferumfang enthaltenen) Selfie-Stick aus der Aufnahme verschwinden, der sich an der Geräteunterseite via 1/4-Zoll-Gewinde anbringen lässt. So wirken erstellte Videos beinahe wie Drohnen-Shots – auch, weil das Gerät über eine herausragende Bildstabilisierung verfügt, die im Test sogar ruhigere Bilder lieferte als die in dieser Disziplin hochgelobte GoPro Hero 7 Black. Als weiteres Zubehör lässt sich eine im Lieferumfang enthaltene Schnur einsetzen: An der Leine befestigt, wirbeln Sie die Kamera um sich herum und erhalten damit einen Effekt, der an die dramatischen Zeitlupeneinstellungen aus dem Action-Klassiker „Matrix“ erinnert. Das klingt allerdings spektakulärer, als es letztlich ist. Eine nette Spielerei ist es aber definitiv.

Tiny-Planet-Mode: Dieser coole Effekt lässt sich durch einen extremen Zoom erreichen. Die App stellt die witzige Planetenansicht auf Wunsch als zweidimensionales Video oder Foto bereit.
Tiny-Planet-Mode: Dieser coole Effekt lässt sich durch einen extremen Zoom erreichen. Die App stellt die witzige Planetenansicht auf Wunsch als zweidimensionales Video oder Foto bereit. (Bild: Mac Life / Udo Lewalter)

Insta360 One X: Knackscharfe 5,7K – allerdings nicht immer 

Videoaufnahmen erstellt die Action-Cam wahlweise mit Auflösungen von 5,7K (5760x2880 Pixel) bei 30 Bildern pro Sekunde (frames per second, fps), 4K bei 50 fps, 4K bei 30 fps und 3K bei 100 fps. Zum Vergleich: Bei der Insta360 One sind maximal 4K bei 30 fps drin, geringere Auflösungen liefert sie mit bis zu 120 fps. Alle genannten Werte beziehen sich allerdings auf die gesamte Video-Datei. Das Maximum von 5,7K bleibt somit ausschließlich schwenkbaren 360-Grad-Videos vorbehalten, die sich unter anderem mit VR-Brillen betrachten lassen. Wählt man einen Bildausschnitt bei der Nachbearbeitung mit der Insta360-Anwendung, wirken die „platten“ 2D-Videos dennoch vergleichsweise scharf – sie landen beim Export im 16:9-Format als Full-HD-Files (1920x1080 Bildpunkte) auf den Geräten. Die Aufnahmequalität zeigt sich im direkten Vergleich zum Vorgänger zwar stark verbessert, das Niveau der GoPro Hero 7 Black erreicht sie aber nicht ganz. Die One-X-Aufnahmen wirken blasser und nicht ganz so scharf. Das gilt auch für die Qualität von Fotos – obwohl die GoPro bei der Megapixelzahl (MP) der Insta360 One X auf dem Blatt Papier unterlegen ist: 12 zu 18 MP. Ein Video zeigt Unterschiede bei Stabilisierung und Bildqualität:

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Insta360 One X: Fazit

Die Insta360 One X ist eine grandiose Spaß-Cam für die Hosentasche. Sie liefert phänomenale Aufnahmen auf Knopfdruck – ohne, dass sich der Foto- respektive Videograf bei der Erstellung Gedanken über das Motiv oder die Ausrichtung der Kamera machen muss! In Disziplinen wie Auflösung, Ausstattung, Bedienung und Aufnahmequalität steckt sie ihren Vorgänger locker in die Tasche, allerdings ist sie zum Start auch circa 170 Euro teurer. Wer die 360-Grad-Technik erst einmal ausprobieren möchte und auf Komfort wie Gerätedisplay, WLAN-Funktion sowie brillantere Aufnahmen verzichten kann, fährt mit Insta360 One auch aktuell noch gut, die Möglichkeiten sind vergleichbar. Wer seine 2D-Action-Aufnahmen in 4K-Auflösung auf YouTube & Co. präsentieren möchte, muss jedoch zu einer anderen Kamera greifen, etwa zur GoPro Hero 7 Black. Die ist im Gegensatz zur Insta360 One X zudem wasserdicht. Bei schlechten Lichtverhältnissen liefern allerdings alle genannten Action-Cams schwache Ergebnisse, Aufnahmen sind teils stark verrauscht.

Fotoqualität im Vergleich: Unbearbeitete Aufnahmen der GoPro Hero 7 Black (links), Insta360 One X ohne HDR (Mitte) und Insta360 One X mit HDR (rechts).
Fotoqualität im Vergleich: Unbearbeitete Aufnahmen der GoPro Hero 7 Black (links), Insta360 One X ohne HDR (Mitte) und Insta360 One X mit HDR (rechts). (Bild: Mac Life / Udo Lewalter)
Testergebnis
ProduktnameInsta360 One X
HerstellerInsta360
Preis459,95 €
Webseitewww.hardwrk.com
Pro
  • 5,7K-Auflösung bei 360-Grad-Aufnahmen
  • Herausragende Bildstabilisierung
  • Zahlreiche Nachbearbeitungsmöglichkeiten
  • Einfache Handhabung von Gerät und App
  • Software rechnet Selfie-Stick aus dem Bild
  • Live-Streaming auf YouTube und Facebook
Contra
  • Nicht wasserdicht (Schutzhülle separat erhältlich)
  • Bildrauschen bei schlechten Lichtverhältnissen
  • Seltene Abstürze und Fehler beim Arbeiten mit der iOS-App (v0.5.21)
  • Kurze Akkulaufzeit (45 bis 60 Minuten)
  • Anwendung für Mac und PC nur mit rudimentären Funktionen (v3.0.1)
SystemvoraussetzungeniPhone/iPad mit mindestens iOS 9
Bewertung
1,2sehr gut

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Ehrlich für das Geld würde ich mir lieber ein GoPro holen. Wie im Video zu sehen sind die Farben bei der GoPro viel satter.

Ich finde die Idee super, aber die Ergebnisse sind recht enttäuschenden. Habe bei YouTube einige Videos gesehen und gerade bei viel Bewegung ist die Qualität dürftig. Sehr dürftig. Das Pendant von GoPro kostet glaube ich rund das doppelte an €. Keine Ahnung wer so viel Geld investieren will.

Hallo an den Verfasser.
Wieso wird die Insta360 mit der Go-Pro 7 und nicht mit der Go-Pro Fusion, welche ja die einzige 360-Grad-Cam ist?

Diese Frage habe ich mir auch gestellt. Hier wird der Fruchtsaft von Äpfeln und Birnen verglichen, dabei würde es mich genau hier interessieren, was die Insta360 gegenüber einer anderen 360G-Kamera wie die Fusion hergibt.

es sollte erwähnt werden, dass der Verlag mit dem Hardwarehersteller identisch ist!

Lieber Fragender....

Ein Artikel, in welchem ein Produkt von 360" mit einer normalen Actioncam verglichen wird....

Dieser Satz sollte Dir bereits als Antwort dienen...

Die Produktverkäufe müssen ja auf irgendeiner Plattform angekurbelt werden, auch wenn diese Plattform neutral ist (oder eben sein sollte!)!

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