Der iMac mit Retina 5K Display im Test: Bravouröse Leistung seitens Apple

Allein schon historisch betrachtet hat der iMac eine herausragende Stellung bei Apple. Die Präsentation des ersten iMac markiert den Beginn von Apples (und Steve Jobs) zweiter Erfolgsgeschichtem war der iMac doch das erste wirklich gute und erfolgreiche Produkt, das Apple seit Jahren auf den Markt gebracht hatte. Seither ist der iMac nicht mehr aus Apples Portfolio wegzudenken und gilt vielen als das ultimative Flaggschiff. Und zwar immer noch, obwohl Apple inzwischen deutlich mehr iPhones und iPads verkauft und damit auch mehr Geld erwirtschaftet als der mit der Computer-Sparte.

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Der iMac ist ein Synonym für Apple. Das konnte man auch ein mal mehr bei der Produktpräsentation sehen. Dort zeigte Tim Cook ein Bild, das zeigt, wie Apple derzeit aufgestellt ist. Von links nach rechts im Profil zu sehen waren dort die Apple Watch, das iPhone, das iPad, ein MacBook und ein iMac. „Top of the line“ ist in Apples Selbstbildnis offenkundig der iMac, nicht der Mac Pro, der es sowohl preislich als auch leistungstechnisch eigentlich wäre. Interessant auch, dass der Mac mini in dieser Grafik überhaupt nicht stattfindet. Das aber nur als Randbemerkung.

Das Design des iMac

Hier hat Apple das getan, was der bestmögliche Schritt war: Das Unternehmen hat praktisch nichts verändert. Der iMac ist eine Stil-Ikone und wurde für seine Verhältnisse optisch gerade erst runderneuert und an den Kanten auf 5 Millimeter flachgedrückt.

Sämtlichen äußeren Maße sind identisch zum 27-Zoll-iMac ohne Retina-Display. Das gute Stück misst inklusive Standfuß 65 x 51,6 Zentimeter. Die tiefste Stelle ist nach wie vor der Standfuß mit 20,3 Zentimetern. Das Gesamtkunstwerk bringt immer noch 9,54 Kilogramm auf die Waage.

Wenn man meckern möchte, kann man sich immer noch darüber echauffieren, dass sämtliche Anschlüsse an der Rückseite angebracht sind, was immer zu einem ziemlichen Gefummel führt, wenn man nur mal kurz einen USB-Stick einstecken möchte. Oder eine SD-Karte. Tipp: Hier helfen USB-Hubs, die die Anschlüsse auf den Schreibtisch verlagern und in der Regel für rund 10 Euro im Fachhandel erhältlich sind.

Mehr Power

In der Standardkonfiguration, also der für 2.599 Euro, kommt der Retina-iMac mit einem Intel Core i5 Quad-Core-Prozessor mit 3,5 GHz. Spätestens die mit dem 4,0-GHz Core i7-Variante schafft es dann in den Geekbench-Benchmark sogar den Mac Pro davon zu laufen. Zumindest bei den Single-Core-Operationen, auf die die Mac Pro ehrlicher Weise aber auch nicht ausgelegt sind. Bei der Multi-Core-Performance liegen diese dann doch wieder deutlich vorne.

Dennoch ist der Retina-iMac in der größten Ausbaustufe ein echtes Arbeitstier, das viele potenzielle Mac-Pro-Käufer zum Umdenken bringen wird. Für knapp 4.500 Euro bekommt man den Retina iMac mit dem oben angesprochenen schnelleren Prozessor, 32 GB Arbeitsspeicher, 1 TB Flash-Speicher und der AMD Radeon R9 M295X mit stolzen 4 GB GDDR5-Speicher.

Allerdings braucht der iMac auch eine starke Grafikkarte. Schließlich müssen rund 14.700.000 Pixel angesteuert werden. Und zwar 60 Mal pro Sekunde.

Geekbench-3-Resultate im Vergleich

 
Gerät Single-Core Multicore
iMac 5K Retina (3,5 GHz i5) 3872 12.296
Mac Pro (8 Kerne, 3 GHz) 3594 26.001
27-Zoll iMac Ende 2013 (3,5 GHz i7) 3857 14.696
(Horizontal Scrollen, um die ganze Tabelle zu sehen)

Cinebench-R15-Resultate im Vergleich

 
Gerät CPU OpenGL
​iMac 5K Retina (3,5 GHz i5) 66 92,0
Mac Pro (8 Kerne, 3 GHz) 39 86,9
27-Zoll iMac Ende 2013 (3,5 GHz, i7) 63 90,4
(Horizontal Scrollen, um die ganze Tabelle zu sehen)

 

Der Kaufgrund

Bei allen technischen Daten ist es doch vor allem das neue Retina-5K-Display, das bei den meisten Käufern den Kaufreiz ausgelöst haben dürfte. Das Display in diesem iMac ist so unglaublich gut, dass man die Qualitätssteigerung innerhalb der ersten Sekundenbruchteile wahrnimmt. Selbst wenn man nicht vorher darauf hingewiesen worden wäre. Ausnahmslos alles ist schärfer, klarer – schlichtweg besser.

Wer den Umstieg vom klassischen zum Retina-Display bei den iPhones, iPads oder MacBooks mitgemacht hat, hat eine grobe Ahnung davon, wie groß dieser Schritt für den iMac ist. Retina-Bildschirme waren, sind und bleiben eine Offenbarung und sorgen innerhalb weniger Sekunden dafür, dass man alles andere für Schund hält und nicht mehr sehen möchte.

Ich selbst bin in der glücklichen Situation an einem Retina-MacBook-Pro arbeiten zu können. Daneben steht aber ein nicht „retinafizierter“ Monitor. Und auch nach Monaten erschrecke ich mich das eine oder andere Mal immer noch, wenn ich mit dem Blick schnell zwischen den beiden Geräten wechsle.

Dabei hat das iMac-Dispaly bei weitem nicht die Pixeldichte der iOS-Geräte und hinkt auch dem MacBook Pro Retina etwas hinterher. Das fällt in der praktischen Nutzung aber überhaupt nicht auf. Im Gegenteil. Ob der Größe des Displays ist man permanent am Staunen und vergisst alles andere. Wem das etwas überzogen vorkommt, der sei daran erinnert, dass der iMac mit mehr als drei Mal so vielen Pixeln daher kommt wie das 15-zöllige MacBook Pro.

Wie auch beim MacBook kann man den Bildschirm in fünf verschiedenen virtuellen Auflösungen von „Größerer Text“ über „Optimal (Retina)“ bis hin zu „Mehr Fläche“ betreiben. Wer recht gute Augen hat, kann ohne Probleme mit dem Zwischenschritt von „Optimal“ und „Mehr Fläche“. Selbst bei der ultimativen Auflösung, bei der einem dann die vollen gut 14,7 Millionen Pixel 1 zu 1 zur Verfügung stehen, lassen sich Texte aber noch beinahe erschreckend gut lesen. Diese Einstellung führt natürlich auch dazu, dass man eine absurde Anzahl an Programmfenstern parallel auf einem Bildschirm geöffnet haben kann. Natürlich sind dabei sämtliche Elemente fast schon absurd klein.

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iMac 5K Retina als externes Display?

Seit Jahren ist ein Feature der iMacs, dass man sie auch als externen Bildschirm im sogenannten Target Display Mode betreiben kann. Mit dem Retina-iMac ist genau das aktuell nicht möglich. Leider. Das Display ist so leistungshungrig, dass man selbst mit einer Verbindung über Thunderbolt 2 nicht weit kommt. Intern werden beim iMac zwei 1.2-DisplayPort-Kanäle gebündelt, um das Display anzusteuern. Die 20 GBit pro Sekunde, die Thunderbolt 2 liefert, sind schlicht und ergreifend nicht gut genug. Das ist dann auch der Grund, warum nicht zeitgleich Apples Stand-alone-Display ein Upgrade erfahren hat - es gibt keinen Mac, mit dem man es benutzen könnte.

Das ist einerseits beeindruckend, andererseits natürlich schade für alle, die jetzt ein MacBook Pro Retina oder gar einen Mac Pro gekauft haben. Sie müssen fortan in der Gewissheit leben, niemals ein 5K-Display an ihrem Gerät betrieben zu können. Es sei denn, Apple lässt sich einen Adapter-Trick einfallen, bei dem man ein 5K-Display mit zwei Thunderbolt-2-Ports verbindet. Man darf gespannt sein, was die Zukunft hier bringt.

Fazit

In nur gut vier Jahren hat Apple es geschafft, die Retina-Display-Technologie vom 3,5 Zoll großen Bildschirm des iPhone 4 auf den 27 Zoll-großen iMac auszuweiten. Das kann man ruhig mal so festhalten und als die bravouröse Leistung, die es ist, würdigen. Allein deshalb schon sticht das jüngste Mitglied der iMac-Familie so weit hervor wie vor ihm vermutlich nur der allererste iMac und der erste iMac im Schreibtischlampen-Design.

Für praktisch jeden Anwendungszweck ist der iMac ausgezeichnet geeignet. Natürlich, es gibt genug Bereiche, in denen man einfach nicht genug Power haben kann. Aber abgesehen davon, brilliert der iMac überall. Fast noch wichtiger ist aber, dass es unglaublich viel Spaß macht, ihn zu benutzen.

Ich bin seit Jahren Notebook-Fan und konnte mir lange Zeit nicht vorstellen, je wieder einen Desktop-Computer zu besitzen und zu benutzen. Dieser iMac lässt mich an meinem eigenen Dogma zweifeln. Der Mac Pro ist zwar nochmals deutlich performanter, für die meisten Menschen, die einen Desktop-Rechner wollen, ist dieser iMac als „Allrounder“ aber sicherlich die bestmögliche Wahl.

Zu bedenken ist allerdings, dass man bei dem iMac die Hardware nicht mehr upgraden kann - abgesehen vom Arbeitsspeicher, der immer noch leicht zugänglich an der Unterseite des Mac hinter einer kleinen Klappe schlummert. Wer mit dem iMac mit 5K Retina Display liebäugelt, sollte also unter Umständen Abstand vom Basis-Modell nehmen und zumindest die Upgrades bei Prozessor und Grafikkarte wählen, um langfristigen Spaß am Gerät zu sichern - und um auf Jahre Ruhe vor weiteren Mac-Käufen zu haben.

Ein anderes Problem ist, dass es noch nicht wirklich viele Inhalte gibt, die auf diese Auflösung angepasst sind. Darüber stolpert man im Internet schon oft genug mit einem iPhone oder iPad. Auf dem iMac unerträglich macht diesen Umstand der eklatante optische Unterschied, den man erlebt. Dieser fällt auf dem wahnsinnig großen Display eben deutlich mehr auf als auf einem iPhone.

Ein gut gemeinter Rat zum Schluss: Wer mit dem Gedanken spielt, einen iMac ohne Retina-Display oder einen Mac mini zu kaufen, sollte es bis auf weiteres vermeiden, sich einem 5K-Retina-Display auch nur zu nähern.

Testergebnis
ProduktnameiMac mit Retina 5K Display
HerstellerApple
Preisab 2.599 €
Webseitehttp://www.apple.com/de
Pro
  • Tolle Leistungswerte
  • Grandioses Display
Contra
  • Kaum aufrüstbar
  • Alle Anschlüsse relativ schwer zugänglich auf der Rückseite des Geräts
Bewertung
1,3sehr gut

Kommentar

Direkt nachdem der brandneue iMac Retina mit 5K Display in der Redaktion ankam und aufgebaut und eingerichtet wurde, stand für mich als Spieletester natürlich eine große Frage im Raum: Eignet sich der neue Streich aus den Laboren von Apple als Rechner für Gamer?

Zuerst einmal klein angefangen mit grafisch weniger anspruchsvollen Spielen wie Hack’n’Slash oder Broforce, wissen schon diese mit höherer Auflösung zu überzeugen. Der nächste logische Schritt waren also Games mit High-End Grafik. Sowohl das Civilization-Style RPG Endless Legend, als auch die Rennsimulation GRID 2 liefen wundervoll flüssig mit der 5K-Auflösung. Gut, bei GRID 2 musste die Kantenglättung etwas verringert werden, was aber dem kleineren AMD Radeon R9 M290X Grafikchip geschuldet war.

Spiele auf dem Mac sahen noch nie so schön aus. Einziger Nachteil: Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, kaum noch einzelne Pixel im Spiel zu erkennen, möchte man nicht wieder zurück zu einem normalen iMac. Es bleibt zu hoffen, dass sich Spiele-Entwickler in Zukunft auf die Optimierung für das neue 5K Display stürzen und uns noch schönere Games bescheren. -- Christian Sinnig

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Zitat: "In nur gut vier Jahren hat Apple es geschafft, die Retina-Display-Technologie vom 3,5 Zoll großen Bildschirm des iPhone 4 auf den 27 Zoll-großen iMac auszuweiten."
Das ist in dieser Form falsch. Diese Ehre gebührt doch eher den entsprechenden Zulieferern. Hier liegt nämlich wirklich das technische KnowHow. So ein Display halbwegs zuverlässig zu produzieren ist nämlich die große Kunst (was sich letztendlich auch in dem gepfefferten Preis des Geräts widerspiegelt). Es einfach irgendwo reinzuschrauben weniger und selbst das lässt Apple andere Unternehmen machen. Alle anderen Techniken, die Apple einsetzt sind bekannt und förmlich ein alter Hut.
Die Leistung von Apple besteht darin, den Mut zu besitzen, so ein Gerät zu konstruieren, die notwendigen Technologien zusammenzuführen und das Produkt auch schlussendlich auf den Markt zu bringen. Neben der in den Geräten steckenden Technologie ist genau DAS nämlich die Innovation.
Alle anderen Hersteller waren nämlich nicht so mutig, das so konsequent durchzuziehen.

Und du bist dir sicher, dass Apple als eventueller Entwickler der Retina Technologie nicht auch ein klein wenig des Lobes verdient hätte?

Apple ist halt nur mutig. Die anderen gaaanz große Angsthasen. Könnten schon längst viel tollere Teile bauen, aber zittern vor Angst! Nur daran liegt es! Ganz bestimmt! ;)

Ich als Leihe stell mir ständig die Frage: iMac 5k Basis oder Macbook Pro Retina i7 mit Nvidia... Hauptsächlich für Video und Bildbearbeitung, wäre super wenn mir jemand helfen könnte... Die größte Befürchtung die ich habe ist, dass der i5 des iMac dafür nicht ausreicht, andererseits versicherte mir der Apple- Support dass hierbei die Grafikkarte auch noch eine große Rolle spielt und die beim iMac um einiges besser ist. Was sagt ihr? Hat jemand (AUSDRÜCKLICH mit dem BASIS iMac) schon Erfahrung gemacht, bzw. Erfahrung in der Bildbearbeitung gemacht? Mir wäre sehr geholfen!!

Was it mit der Lärm und Hitzeentwicklung ?

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