Elektronische Geräte in Deckendosen-Optik scheinen im Trend zu liegen. Würde die Oberfläche nicht ein dezent-hellgrau hingehauchtes „G“ zieren, man könnte den Google-Wifi-Router glatt für eine schamhaft erbleichte Variante des Echo Dot halten. Doch keine Sorge: Im Gegensatz zu Amazons quasselndem Verkaufsrenner hält Googles vermeintliche Router-Evolution dezent die Klappe. Wie angenehm.
Und hat es trotzdem in sich. Denn im Gegensatz zum Standard-Router ist die schicke Google-Schöpfung beliebig erweiterbar: Kauft man etwa ein Set aus zwei Geräten, bilden diese ein gemischtes Netz (siehe Kasten), das besser funktionieren will als das Zwischenschalten eines simplen WLAN-Repeaters. Der Effekt ist zunächst einmal derselbe: Steht das Primärgerät etwa im Heimbüro, darf sich das Sekundärgerät im Schlafzimmer mit diesem verbinden, um auch hier für bestes Internet zu sorgen und etwa ein Apple TV zu betreiben. Und anders als in einem System aus Router und Repeater versorgt Google Wifi jedes verbundene Endgerät mit dem stets besten WLAN-Signal. Wechseln Sie etwa skypend zwischen den Räumen, sollte die Signalstärke relativ konstant bleiben.
Einrichtung per iPhone-App
Die Einrichtung dieses Mesh-Netzwerks gestaltet sich dank iPhone-App traumhaft einfach – vorbei die Zeiten, als man den Router noch tapsig tippend per lokaler URL im Webbrowser ansprechen musste. Googles Smartphone-App ist hingegen nahezu selbsterklärend und führt Schritt für Schritt in die Einrichtung von Primär- und Sekundärgeräten ein. Auf eventuell zu große Abstände zwischen den verbundenen Einheiten innerhalb der Vermaschung weist der Assistent hin – Google selbst empfiehlt eine Distanz von bis zu neun Metern beziehungsweise zwei Räumen. In unserem Test funktionierten auch größere Entfernungen recht zuverlässig. Fiel das Signal beim Herumwandern mit dem iPhone auf unter 50 Prozent, verband sich das Gerät kurzerhand und ohne spürbare Verzögerung mit einem besseren Zugangspunkt.
Google WiFi-Router Wireless Bluetooth Weiß Single
Stammt der perfekte Router also aus Mountain View? Bedingt, denn gerade im deutschen Markt dürfte vor allem eine Hürde dem uneingeschränkten Verkaufserfolg entgegenstehen: Viele hiesige Internet-Provider statten ihre Kunden bereits beim Vertragsabschluss mit einer Kombination aus Modem und Router aus – das Google-Wifi-System kann Ersteres aber nicht ersetzen, da es kein Modem enthält. Die muffige alte „Tupperdose“ in der Ecke muss also eventuell weiter ihren Dienst tun. Schade!
Eine nochmalige Lobhudelei verdient jedoch Apples Wifi-App. Bestimmte Geräte, also etwa der Arbeits-Mac, lassen sich priorisieren. Zudem lässt sich – inklusive Zugriffsmöglichkeiten auf ausgewählte Geräte im Haushalt – auf die Schnelle ein Gastzugang einrichten und dem Nachwuchs zu bestimmten Uhrzeiten der Zugang „abdrehen“. Und das auch aus der Entfernung, also außerhalb des lokalen Netzwerks.
Fazit
Einrichtung und Betrieb von Google Wifi sind schnell und traumwandlerisch sicher. Ein Modem-Element im selben Design sollte Google aber doch noch nachreichen.
Mesh-Netzwerk: In einem vermaschten Netz (WMN) fungieren die verschiedenen Komponenten eines WLAN-Netzwerks als Sender und Empfänger. Statt eines einzelnen Zugangspunkts in Form eines Modems beziehungsweise Routers besteht ein Mesh-Netzwerk also aus mehreren Knotenpunkten. Fällt ein Knoten aus, „strickt“ sich das Netzwerk um diesen herum neu.
Sicherheit: Nach Auskunft von Google sammeln die Wifi-Elemente keinerlei persönliche Daten. Für den Zugriff von außerhalb des hauseigenen WLANs verschlüsselt Google die nötigen Passwörter jedoch auf eigenen Servern. Auf Wunsch können Sie diese Clouddienste ausschalten.
Produktname | Google Wifi |
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Hersteller | |
Webseite | https://madeby.google.com/wifi/ |
Pro |
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Contra |
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1,3sehr gut |
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Kämpfe bei mir im Haus seit Jahren mit dem W-LAN.... Ich habe das ganze Haus per LAN-Kabel verbunden - kann man die Google-Geräte auch mit LAN untereinander verbinden oder geht dies nur per W-LAN und kostet damit die Hälfte an Bandbreite?
Das Thema heißt "Ethernet Backhaul" - sprich das der Rückkanal nicht über einen dritten WLAN-Weg geht (1. Weg 2.4 GHz, 2. Weg 5GHz, 3. Weg Backhaul -> Hat Google Wifi aber nicht! Konkurrenten wie Netgear Orbi haben das), sondern über das Netzwerkkabel.
Hier zeigt Google wie das ganze geht und wo Hürden sind:
https://support.google.com/wifi/answer/7215624?hl=en