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Bilder einfach finden lassen: Fotoverwaltung Excire Foto im Test

Es klingt ganz schön ambitioniert, mit Excire eine reine Fotoverwaltung neu auf den Markt zu bringen. Und es gehört viel Selbstbewusstsein dazu, diese Funktionalität zusätzlich als Plug-in für Lightroom anzubieten und eine deutlich bessere Fotosuche als dessen Bibliothek zu versprechen. Grund genug, die Software ausführlich zu testen.

Von   Uhr
4 Minuten Lesezeit

Ganz ehrlich: Ich bin ein echter „Fotosortier-Muffel“.

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Seit einer sehr frühen Version von Photoshop Elements habe ich es aufgegeben, meine Fotos über eine Fotoverwaltung zu organisieren. Unterm Strich war es mir immer zu langsam oder zu umständlich. Und daher kopiere ich seit Jahren meine Bilder in Ordner auf meinen Datenserver - ganz klassisch.

Auch was verschiedenste Hersteller in den vergangenen Jahren nachgeliefert haben, zumeist als „Anhängsel“ an RAW- oder Fotobearbeitung, konnte mich nicht überzeugen zu wechseln.

Zugegebenermaßen – was das iPhone in der Fotos-App an Intelligenz an den Tag legt, ist schon beachtlich, aber die Bilder der System- oder Spiegelreflexkamera darüber zu verwalten, ist ebenfalls zu umständlich.

Nun ist Excire Foto erhältlich, eine Fotoverwaltungssoftware, die das spielend leicht ermöglichen soll.

Erstaunlich gute Fotoverwaltung

(Bild: Jörg Rieger)

Der Test sah wie folgt aus: Ich habe rund 32.000 Fotos auf einem NAS-System für den Test von Excire Foto bereitgestellt. Beim ersten Start der Software fügt man alle gewünschten Ordner hinzu, und dann geht es auch schon los.

In unserem Fall verbrachte die Software rund sechs Stunden damit, sämtliche Bilder via 1-Gigabit-Wi-Fi einzulesen und zu analysieren. Die Geschwindigkeit kann allerdings stark variieren – haben Sie beispielsweise Ihre Fotos lokal auf einer SSD abgelegt, dann geht die Analyse deutlich schneller vonstatten.

Im Anschluss sind sämtliche Bilder dank künstlicher Intelligenz der Software mit Stichworten versehen und stehen in chronologischer Reihenfolge zur Ansicht bereit. Das Scrollen – selbst durch umfangreichste Fotosammlungen – gelingt pfeilschnell, auch vergrößern und verkleinern geschieht ohne Verzögerungen.

Etwas lästig ist hingegen, dass Sie ein Bild zwar per Doppelklick formatfüllend aufrufen können, dieses sich aber nur per Schließen-Button in der Menüleiste schließt. Das ist beim schnellen Durchschauen schlicht unpraktisch.

Stichwort-Suche

Die Suche anhand der von Excire generierten Stichworte stand als Erstes auf dem Prüfstand. Die Ergebnisse sind in unserem Test erstaunlich gut ausgefallen – egal, ob Haus, Ente oder Gänseblümchen –, je nach Motivsituation sind die Stichworte treffsicher bis ins Detail.

Ausreißer kann man direkt per Mausklick aus den jeweiligen Resultaten entfernen. In der Stichwortsuche können Sie nach einzelnen Begriffen und auch nach Kombinationen suchen.

Erstaunlich ist die hohe Geschwindigkeit, in der die Ergebnisse geliefert werden. Suchergebnisse können Sie zudem direkt als intelligente Sammlungen dauerhaft absichern.

Über die im oberen Bereich ziemlich gut versteckte Filterleiste können Sie alle Such ergebnisse zusätzlich mit den Metadaten der Fotos kombinieren – also beispielsweise noch Kameratyp oder Aufnahmedatum ergänzen.

Personensuche nach Wunsch

Die Personenerkennung in Excire ist eher mit einer „Rasterfahndung“ zu vergleichen. Ganz ohne lästiges „Taggen“ Ihrer Liebsten nehmen Sie einfach ein gutes Porträtfoto und lassen die Software nach dieser Person durch das gesamte Archiv suchen. Im Test war die Trefferquote extrem hoch.

Ganz ohne sich auf eine Person festzulegen, können Sie auch nur nach Porträts, Gruppenaufnahmen, alten und jungen Menschen oder geschlechterbestimmt suchen. Alle Parameter können Sie miteinander kombinieren, um noch präzisere Treffer zu erzielen.

Personen schnell finden

Excire bietet mit „Finde Gesichter“ ein ausgesprochen umfangreiches Werkzeug, um die gesamte Verwandtschaft und Freunde mit einem Klick zu finden.

(Bild: Jörg Rieger)

Statt auf namentlich verschlagwortete Bilder setzt Excire auf künstliche Intelligenz und lässt Ihnen bei den Suchkriterien freie Hand. Auf diese Weise erhalten Sie meist eine sehr exakte Auswahl jener Porträtbilder, die Sie gesucht haben. Wichtig: Bei den Suchergebnissen sollten Sie den Schieberegler (siehe oben) deutlich nach rechts bewegen, die standardmäßig eingestellten 100 Bilder sind meist zu wenig und erwecken den Eindruck, die Software hätte nichts gefunden.

(Bild: Jörg Rieger)

Soll es eine konkrete Person sein, hilft „Finde Personen“ weiter – markieren Sie einfach ein gut erkennbares Porträtbild und aktivieren Sie die Funktion. Im Dialogfenster können Sie bei Bedarf den grünen Rahmen ganz exakt auf das Gesicht setzen und noch wählen, ob die Person lachen oder die Augen offen haben soll.

Per Klick startet die Suche und liefert alle Motive der gesuchten Person, auch deutlich älteren Datums, mit und ohne Brille und anderen Frisuren.

In Lightroom sortieren

Excire gibt es nicht nur als separate Software, sondern auch als Plug-in für Lightroom. Die Suchfunktionen sind identisch mit denen der Hauptsoftware, sind in Lightroom aber im Bibliotheksmenü untergebracht.

Insgesamt ist die Performance nicht ganz so gut wie in der Stand-Alone-Variante, aber die Zusatzfunktionen machen in Lightroom, wenn man die Software schon zur Fotoverwaltung einsetzt, absolut Sinn und erweitern die Bibliothek um Werkzeuge, die man schon immer gesucht hat.

Lightroom-bedingt ist die Plug-in-Funktionalität leider nur über ein Menü zu erreichen.

Fazit: klare Kaufempfehlung

Die Fotoverwaltung und -suche kann in weiten Teilen überzeugen. Ist der vorhandene Bilderberg erst einmal eingelesen, arbeitet Excire schnell und bietet hervorragende Trefferquoten.

In Kombination mit den Metadaten Ihrer Aufnahmen hat man hier ein mächtiges Suchwerkzeug an der Hand. Insgesamt kann Excire im Test sowohl als eigenständige Software als auch als Plug-in für Lightroom überzeugen.

Eine etwas weniger klassische, dynamische Bedienung hätten wir bei so viel künstlicher Intelligenz aber dann doch erwartet.

Pro & Kontra

Pro

  • Extrem schnelle Fotoverwaltung
  • Automatische Bildanalysen & Stichworte
  • Intelligente Suchfunktionen
  • Übersichtliche Bedienung

Kontra

  • Identische JPEG/RAW werden nicht gestapelt angezeigt

Preise und Verfügbarkeit

67 € (Stand-Alone) | 97 € (Bundle inkl. Plug-in für Lightroom)

Zur Software ► www.excire.com

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Für eine Mac-Zeitschrift ist es doch sehr erstaunlich, dass der Autor nicht darauf verweist, dass die kostenfreie Apple-Software Fotos - ohne zahlenmäßige Beschränkung - die Personensuche mindestens ebenso gut hinbekommt. Offenbar nutzt der Autor diese App nur auf seinem iPhone und hat noch gar nicht bemerkt, dass es sie auch für den Mac gibt.

Andererseits ist es eben eine Vorstellung von ExcireFoto und nicht AppleFoto – und nicht jede Detailfunktion muss miteinander verglichen werden.

Insgesamt ist Fotos relativ unbrauchbar (für mich völlig unbrauchbar), ExcireFotos wirklich erstaunlich! Beide haben aber eigentlich nichts miteinander zu tun. Ein Kia Picanto und ein Ferrari F8 sind auch beides Autos…

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