Elgato ist in vielerlei Hinsicht kein Unbekannter. Mit der Produktlinie EyeTV hat man seit 2002 das Fernsehen zunächst am Mac und später auch am iPhone und am iPad revolutioniert. Mit Elgato Gaming hat man es Spielern leichter gemacht, Videos für YouTube oder Twitch.tv zu erstellen. Und auch als Apple anfing, auf Thunderbolt zu setzen, kam eins der ersten Thunderbolt-Docks aus dem Hause Elgato. Qualitativ hat Elgato uns dabei nie wirklich enttäuscht.
Nun folgt also der nächste Versuch, sich an die Spitze einer neuen Bewegung zu setzen. Bereits im letzten Jahr kündigte Apple mit HomeKit eine Plattform an, über die verschiedene Geräte aus dem Bereich der Hausautomation kommunizieren können. Nach einigen Verzögerungen ist es jetzt, gut ein Jahr später, tatsächlich so weit und erste HomeKit-zertifizierte Geräte kommen auf den Markt. Unter ihnen auch die ersten vier Geräte von Elgato, die der Hersteller in der Linie „Eve“ vereint.
Mehr Wissen, mehr Komfort
Hausautomation, Smart Home, Smart Living – es gibt viele Bezeichnungen für ein und dieselbe Sache. Man möchte mehr Informationen über das eigene Heim sammeln und basierend darauf reagieren können. Noch besser: die Wohnung selbst aufgrund dieser Informationen reagieren lassen. Bei schlechter Luft im Wohnzimmer sollen sich die Fenster öffnen, aber bitte nicht, wenn es gerade stark regnet.
Elgato setzt zum Auftakt der eigenen HomeKit-Produktreihe größtenteils auf die Erfassung von Informationen und hat zum Beispiel keinerlei Geräte mit eigenen Motoren im Angebot. Einheiten zum Öffnen und Schließen von Fenstern oder zur Steuerung der Jalousien sucht man bei Elgato bislang vergeblich. Das ist allerdings auch kein Drama, bringt uns das doch direkt zu einer der ganz großen Stärken von HomeKit: Man muss eben nicht darauf achten, alle Geräte aus einer Hand zu erwerben, damit alles perfekt zusammenpasst. Der gemeinsame Nenner ist nicht länger der Hersteller, der den Kunden ein gutes Stück weit in seinen eigenen Geräte-Kosmos einsperrt. Der neue gemeinsame Nenner ist HomeKit. Alle HomeKit-zertifizierten Geräte müssen einen Mindeststandard erfüllen und können daher mit allen anderen HomeKit-zertifizierten Geräten kommunizieren. Sie müssen also nicht mehr alle gewünschten Funktionen bei ein und demselben Hersteller einkaufen, sondern können die Geräte wählen, die Ihnen am besten gefallen.
Klima als Ausgangspunkt
Für viele Entscheidungen, die in einem smarten Zuhause anstehen, ist das Klima ein ausschlaggebender Faktor. Das hat auch Elgato erkannt und bringt mit „eve room“ und „eve weather“ je ein Gerät für das Raum- und das Außenklima auf den Markt. Das Modul für den Innenraum verfügt über Sensoren für die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Darüber hinaus steckt noch eine Einheit zur Bestimmung der Luftqualität darin. Anders als ähnliche Sensoren misst das Gerät dabei nicht nur den CO2-Gehalt in der Luft, um zu entscheiden, wann die Luftqualität zu schlecht ist. Eve Room nutzt einen modernen Sensor zur Analyse sogenannter VOCs – flüchtiger organischer Verbindungen – und erkennt somit auch zu hohe Konzentrationen anderer Stoffe in der Luft. Zwischen den einzelnen Stoffen unterscheiden kann Eve Room allerdings nicht.
Wie auch der Innenraumsensor funktioniert die Wetterstation Eve Weather per Batterie ohne Kabel. Die Wetterstation misst die Außentemperatur, den Luftdruck und die Luftfeuchtigkeit. Dank einer Wasserbeständigkeit nach IPX3 schadet dem Gerät auch ein wenig Regen nicht.
Türen und Fenster
Wenngleich die Geräte von Elgato Türen und Fenster nicht schließen können, so kann „eve door & window“ doch zumindest über den Status einer Tür oder eines Fensters (geschlossen oder geöffnet) informieren. Besonders nützlich wird dies, sobald HomeKit es erlaubt, zum Beispiel mit dem Apple TV als vermittelndes Gerät, auch von unterwegs auf die HomeKit-Daten zuzugreifen. So wird man von unterwegs überprüfen können, ob das mulmige Gefühl, man habe die Terrassentür offen gelassen, berechtigt ist oder nicht. In der aktuellen Beta-Version von iOS 9 ist Siri übrigens noch nicht ganz an den deutschen Sprachgebrauch angepasst. Zwar kann man per Spracheingabe den Status einer Tür abfragen, die Antwort mutet mit „Das Gerät ist oben“ (oder unten) statt „Die Tür ist geöffnet“ (oder geschlossen) noch komisch an.
Strom im Blick
Der vorerst letzte Baustein im Elgato-Portfolio ist „eve energy“. Dabei handelt es sich um eine hübsche und vor allem kleine Steckdoseneinheit, die nicht nur den Stromverbrauch misst und in HomeKit protokolliert, sondern mit der man auch bequem Geräte ein- und ausschalten kann.
Kompakt und Funktional
Viele von Elgatos Konkurrenten neigen zu ausgefallenem Produktdesign oder statten ihre Geräte mit einer Vielzahl von LEDs aus, die verschiedenste Dinge anzeigen. Elgato wählt da einen eher Apple-artigen Ansatz und setzt auf Minimalismus. Zum Glück.
Die 4 Bestandteile - des Eve-Systems
eve room - Raumüberwachung
Der Raumklimasensor Eve Room überzeugt auf ganzer Linie. Er tut genau das, was beworben wird und die Daten werden in einer optisch sehr ansprechenden App dargestellt. Dafür, dass die Integration mit anderen Geräten noch auf sich warten lässt, kann Elgato nichts. Hier ist Apple am Zug, um HomeKit zu einem erstklassigen System werden zu lassen. Wir sind da aber frohen Mutes.
eve weather - Wetterstation
Eine kabelfreie Wetterstation für draußen ist an und für sich schon eine feine Sache, lässt sich so die Standortwahl noch freier treffen. Beeindruckend an allen Elgato-Eve-Geräten ist die schlichte Eleganz der Gehäuse. Die einzelnen Systembestandteile fallen auf und können beinahe überall platziert werden, ohne optisch unangenehm aufzufallen – ein Vorteil gegenüber vielen Konkurrenten.
eve door & window - Sind Sie sicher?
Das einzige Produkt an dem es etwas auszusetzen gibt, ist Eve Door & Window, da es das Problem nur zur Hälfte löst. Natürlich ist es nett, sich rückversichern zu können, ob eine Tür oder ein Fenster geschlossen ist oder offen steht. Die bloße Information bringt einen im Zweifel aber nicht weiter. Schön wäre ein Lösung, die das betreffende Fenster dann auch schließen kann. Das mag aber noch kommen.
eve energy - Stromsparen
Noch nie war Stromsparen schöner. Die Elgato-Steckdose „Eve Energy“ ist optisch deutlich weniger aufdringlich als viele Konkurrenzprodukte und allein deshalb schon ein Liebling der Redaktion. Sie misst den Stromverbrauch und ist per App auch schaltbar, so dass einzelne oder mehrere Geräte an der Steckdose an- und ausgeschaltet werden können. Und das dank Siri sogar per Sprachbefehl.
Fazit
Guter Einstieg in die Haus-Automation auf Basis von Apples HomeKit.
Produktname | elgato eve |
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Hersteller | Elgato |
Webseite | www.elgato.com |
Pro |
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Contra |
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Systemvoraussetzungen | Systemvoraussetzungen: iPhone oder iPad mit mindestens iOS 8 |
1,4sehr gut |
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Ach Herrje. Ein Artikel vom 30.09. Contra: "Unter iOIS 8 funktioniert noch nicht alles, wie es soll . wir hoffen auf iOS 9".
Was soll ich da noch sagen? iOS 9 ist verfügbar, hätte man also testen können.
Außerdem ist eve energy nirgends erhältlich, Amazon-Rezensionen berichten von unerträglichem Pfeifen. Wurde das Produkt möglicherweise von elgato zurück beordert wegen gravierender Probleme?
Apple selber bietet eve energy gar nicht erst im store an, die anderen Produkte schon, Gravis kann auch nicht liefern, elgato selber auch nicht.
Was soll man davon halten?
Taugt noch nichts! Versprochene Verbindung zu AppleTV 3 funktioniert nicht, kann von aussen nicht zugreifen, Elgato reagiert nicht auf Anfragen. Habe mir von einem Elgato-Produkt wirklich mehr versprochen - auch vom Support.