So wird Ihr Fahrrad smart!

Cobi im Test: So wird das Fahrrad zum „Smart-Bike“

Mit Cobi soll „vernetztes Fahren“ auch mit dem Fahrrad Realität werden. Steckt hinter dem Kickstarter-Erfolg tatsächlich mehr als nur eine luxuriöse Smartphone-Halterung für das eigene Bike? Wir haben uns das Produkt für Mac Life im Test angesehen und verraten Ihnen, ob sich die Anschaffung lohnt.

Von   Uhr
3 Minuten Lesezeit

Mit rund 400.000 US-Dollar via Kickstarter vorfinanziert und mehreren Millionen Euro an Investorengeldern im Rücken ist Cobi endlich zu haben. Das Fahrradcomputer-System wird in drei Varianten angeboten – und das sowohl für E-Bikes als auch für Fahrräder mit klassischem „Wadenantrieb“. Die Pakete unterscheiden sich durch die im Lieferumfang enthaltenen Lichter und demzufolge auch im Preis. Herzstück ist der in jedem Paket enthaltene Cobi-Hub, der das Smartphone mit dem Fahrrad verbindet. Der Hub samt Daumen-Controller ist dank mitgeliefertem Inbusschlüssel innerhalb weniger Minuten sicher am Lenker befestigt. Das eigene Smartphone lässt sich dann einfach in die Universalhalterung des Hubs einklemmen. Alternativ stehen für diverse iPhone-Modelle Hüllen mit Regenschutz bereit.

Schlechte Zeiten für Fahrraddiebe

Damit das iPhone zum Fahrradcomputer wird, ist außerdem die kostenlose Cobi-App zu installieren und eine Verbindung zwischen Hub und Smartphone via Bluetooth herzustellen. Bei der Ersteinrichtung wird der Hub darüber hinaus mit dem eigenen Smartphone verheiratet. Ein gestohlenes Cobi verweigert ohne sein als Schlüssel dienendes Smartphone die Funktion – fraglich ist nur, ob sich das bei potenziellen Dieben bereits herumgesprochen hat.

Die App setzt auf klare Linien, die Inhalte lassen sich leicht ablesen. Dabei bietet die Software nicht nur Fahrradcomputer-Standards, etwa die Anzeige von Geschwindigkeit und zurückgelegter Strecke, sondern auch ein vollwertiges Navi mit Sprachführung, Komoot-Integration und Offline-Funktionalität. Ebenfalls integriert sind Wetterbericht, Musiksteuerung, eine Freisprecheinrichtung und die Anbindung zusätzlicher Fitness-Gadgets. Damit das iPhone bei all dieser Funktionalität auf Tour nicht zu schnell schlapp macht, wird es unterwegs von einem im Hub untergebrachten, herausnehmbaren Akku geladen. Auch über eine Klingel verfügt das System, sie wird mit einem kleinen Taster am Daumen-Controller ausgelöst. Der integrierten Alarmanlage würden wir unser Fahrrad höchstens beim Brötchenholen anvertrauen, ein Schloss ersetzt diese nicht.

(Bild: Cobi)

Es werde Licht mit Cobi

Eine möglichst hohe Sichtbarkeit auch bei Dunkelheit ist die wohl beste Lebensversicherung aller Radfahrer. Auch deshalb ist Licht bei Cobi ein großes Thema. Sowohl Front- als auch Rücklicht sind nicht nur schön hell, sondern auch StVZO-konform und mit einer sogenannten K-Nummer versehen. Dank eines Lichtsensors am Hub schaltet sich das Licht bei Dunkelheit auf Wunsch automatisch ein und auch wieder aus – und das nicht nur bei Dämmerung, sondern beispielsweise auch bei der Fahrt in einem Tunnel.

(Bild: Cobi)

Bei der von uns getesteten Version für Fahrräder mit klassischem Wadenantrieb enttäuschte der Akku. Mit lediglich 2850 Milliamperestunden hat dieser mehr als die Hälfte der ursprünglich auf Kickstarter in Aussicht gestellten Kapazität eingebüßt. Ärgerlich: Die Funktionen von Klingel und Licht liegen brach, wenn der Akku leer ist – die Investition in einen Reserveakku ist im Sinne der Verkehrssicherheit somit Pflicht. Auch die Qualität der Navigation konnte nicht immer überzeugen. Nicht immer findet Cobi die Route, die es mit der Empfehlung eines ortskundigen Radlers aufnehmen kann. Dennoch: In der Summe liefert Cobi genau das, was Radfahrern mit Liebe zu Gadgets versprochen wurde. Laufende Updates verbessern dabei sowohl Hub als auch App.

Testergebnis
ProduktnameCobi
HerstellerCobi
Webseitehttp://cobi.bike/de
Pro
  • viele Funktionen in einem Gerät, Licht mit Automatikfunktion, stetige Updates, toller Support
Contra
  • schwachbrüstiger Akku, Software reift beim Kunden
Bewertung
2,5gut

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Cobi im Test: So wird das Fahrrad zum „Smart-Bike“" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Na, ja. Nicht sehr tiefgründiger Test. Wer mehr will, findest einen echten ausführlichen Test beim GPS Radler hier:
http://gpsradler.de/test-technik/cobi-im-test/

Es kommt doch nicht auf die Länge an! ;-) Im Ernst: Ausführlicher geht es natürlich immer, aber nicht jeder will ellenlange Text durchwühlen mit jenseits einer Anleitung eher unnötigen Details wie „Die Taste für die Klingel muss zu dir zeigen“ - im besten Falle ergänzen sich die Artikel im Prozess der Meinungsbildung des interessierten Lesers. Von daher: Passt schon. :-)

Grüße aus der Redaktion,
Stefan

Hey Stefan. In meinem COBI Akku sind zwei Zellen a 2900 mAh verbaut. Aber eben in Reihe geschaltet (daher auch die 7,2V). Damit komme ich auf bis zu 8h Fahrzeit, was völlig OK ist. Bei längeren Touren nutze ich noch das "Smart Screen" Feature, welches das Display vom Handy automatisch abblendet, wenn nichts passiert. Das schont den Smartphone-Akku zusätzlich. Cool: sobald ich den Controller am Lenker bediene, gehts wieder voll an. Was will man mehr? COBI eBiker haben endlos "Saft", da der eBike-Akku dort die Stromquelle ist ...

Hi Peter,

hab Dank für dein Feedback! Die Angabe zur Kapazität steht so auf dem Akku selbst und wird auch von diversen Händlern entsprechend angegeben. Anyway… wichtig ist, was hinten an Leistung rauskommt. Und da enttäuschte mich der Akku – ganz außen vor gelassen, dass der erste Akku defekt war. Vielleicht handelt es sich auch beim Ersatz um Montagsware. Die acht Stunden Fahrzeit, was mir sehr nach Herstellerangabe klingt (die in aller Regel sehr optimistisch ausfallen), konnte ich nicht erreichen. Und wenn man sich auf Cobi auch als Licht entscheidet, ist ein Reseverakku in meinen Augen Pflicht – sonst steht man nach einer längeren Tour spätestens auf dem Rückweg vermutlich im Dunkeln.

Wenn man auf einem Pedelec unterwegs ist, steht man in Sachen Akku natürlich besser im Futter. :-)

Grüße aus der Redaktion,
Stefan

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.