Zunächst der ultimative Perspektiven-Check: Beim 31,5 Zoll (80 Zentimeter) in der Diagonalen messenden Benq PD3225U handelt es sich um einen Profimonitor für Pixelschubsende aller Art – also Foto-, Bild- und Videobearbeitende sowie Illustratorinnen und Illustratoren. Es ist somit kein Bildschirm, den du dir primär fürs Websurfen und leichte Office-Aufgaben auf den Schreibtisch stellst. Und: Der PD3225U ist kein Gaming-Display – doch dazu später mehr.
Nicht deine Baustelle? Dann interessiert dich vielleicht der nächste Artikel. Noch dabei? Dann erwartet dich ein Test eines der derzeit interessantesten Apple-Monitore.
– für den Mac optimierter UHD-(4K)-Monitor
– M-Book-Modus sorgt für Angleichung der Farbdarstellung auf MacBook und Monitor
– Anschluss per Thunderbolt 3
Fazit: (Mindestens) 550 Euro Preisunterschied zum Studio Display zugunsten des PD3225U sind ein nicht von der Hand zu weisendes Argument. Und das für einen Monitor, den Benq quasi exklusiv um den Mac „herum gestrickt“ hat. Wir erklären den Benq PD3225U zur rationalsten Monitor-Kaufentscheidung für grafisch ambitionierte Mac-Besitzerinnen und -Besitzer.
Wieso Apple-Monitor?
Na klar ist der PD3225U nicht von Apple, dafür aber prädestiniert für Apple. Denn Benq hat seinen UHD-Monitor nahezu exklusiv für Mac-Nutzende entwickelt: Am auffälligsten tritt dies zweifellos an der Integration eines speziellen „M-Book“-Modus zutage. Eingereiht in eine Palette anderer Darstellungsmodi minimiert er die visuellen Unterschiede zwischen dem Monitor und dem angeschlossenen MacBook respektive iMac, indem er dessen aktuell genutztes Farbprofil dupliziert. Sprich: Im Idealfall sind die Farben auf dem internen und externen Display weitestgehend identisch, um so einen denkbar unkritischen Workflow zu gewährleisten. Merke: Einen „W-Modus“ für Windows-Rechner gibt es nicht.
Zweites Indiz: Der neue Benq-Monitor deckt den DCI-P3-Farbraum zu 98 Prozent ab. Diesen titulieren viele nicht zu Unrecht als „Apple-Farbraum“; immerhin zieht der Mac-Hersteller ihn seit nahezu zehn Jahren der (vom PD3225U zu 99 Prozent abgedeckten) sRGB-Darstellung in seinen Rechnern vor. Übrigens bedeutet dies eine nochmalige Verbesserung von 3 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell – das klingt nach wenig, ist für Menschen mit einem scharfen Auge für Farben und Kontraste aber durchaus erkennbar. Wie schon sein Vorgänger schwächelt er allerdings beim Adobe-RGB-Farbraum, der bei vielen Bildbearbeitenden immer noch als Standard für die Arbeit in der Druckvorstufe gilt. Hier kommt er nicht über 88 Prozent hinaus.
Ebenso wichtig für Mac-Nutzende: Der PD3225U offeriert den Anschluss per Thunderbolt-3-Schnittstelle, die das angeschlossene MacBook gleichzeitig mit Strom versorgt. Dies ermöglicht somit eine Verbindung zum Rechner mithilfe von nur einem Kabel. Alternativ nimmt der Monitor mittels zweier HDMI-Anschlüsse oder eines USB-C-Displayports mögliche Signale weiterer Computer entgegen – die sich dann mit dem eingebauten KVM-Switch mit derselben Maus-Tastatur-Kombination bedienen lassen.
Noch enger verzahnst du beide Geräte mit der „Display Pilot 2“-Software, die Benq exklusiv für macOS bereithält und die sich in der Menüleiste einnistet: Sie sorgt etwa dafür, dass du die Helligkeitseinstellungen des Monitors mithilfe der entsprechenden Funktionstasten deiner Mac-Tastatur vornehmen kannst.
Zwei essenzielle Verbesserungen
Zurück zu den Farben: Denn im Vergleich zum Vorgängermodell hat Benq das statische Kontrastverhältnis mal eben auf 2.000:1 verdoppelt. Diese deutliche Erhöhung der Helligkeitsunterschiede resultiert in einer sichtbar besseren Farbdarstellung des matten Displays. Hinzu kommt, dass die Darstellung nun „IPS Black“ nutzt, eine noch recht rar gesäte Displaytechnik von LG, die für ein bis zu 35 Prozent tieferes Schwarz sorgt. Illustrierst du oft mit dunklen Tönen, weißt du diesen Sprung schnell zu schätzen.
Ebenso aufmerksam haben die Taiwanesen bei der maximalen Helligkeit auf das Feedback ihrer Nutzenden gehört: Die beträgt jetzt 400 Candela pro Quadratmeter – vorher waren es für einen Bildschirm dieser Klasse unangemessene 250 Nits. Diese Verbesserungen allein rechtfertigen schon ein Upgrade.
Das Beharren auf der Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz lässt hingegen zunächst stutzen. Ähnlich hochpreisige Bildschirme lassen heutzutage eher 90 oder gar 120 Hertz erwarten. Doch nochmals: Benq platziert den PD3225U bewusst im professionellen kreativen Sektor – und nicht als Gaming-Monitor. Viele Nutzende berichten zwar, dass höhere Wiederholraten auch im Alltag für mehr Komfort sorgen – eine subjektive Einschätzung, die wir nicht unbedingt teilen. Beschäftigst du dich allerdings regelmäßig mit Animation und Videoschnitt, magst du eine andere Sicht haben.
Daher: Es hätte dem PD3225U nicht geschadet, hätte Benq ihm einen höheren Wert gegönnt – den Preis hätte dies aber erhöht. Am Rande sei bemerkt, dass auch Apples Studio Display nicht über 60 Hertz hinauskommt.
Der bessere Mac-Monitor?
Und damit haben wir den Elefanten im Raum benannt: Apples Studio Display schwebt stets über allem, wenn es um die Auswahl des optimalen Mac-Monitors geht – heiß begehrt, aber auch angesichts der gebotenen Werte potenziell überteuert. Unser Urteil vorab: Bestehst du nicht darauf, dass zwingend ein „Apple“-Schriftzug auf deinem Bildschirm zu finden ist, ist der Benq PD3225U schlicht der vernünftigere Kauf. Ach was, es ist der bessere Monitor.
Denn die Farbdarstellung und der Kontrast lassen wie erwähnt kaum Wünsche offen und können sich absolut mit dem Apple-„Original“ messen. Zudem lässt das Benq-Gerät von Haus aus ein ergonomisches Arbeiten zu: Ohne Aufpreis ist der massive Fuß in der Neigung wie in der Höhe verstellbar – mit der standardmäßigen Option auf eine VESA-Montage. Apropos: Der PD3225U lässt sich auch am Ständer vertikal in der Pivot-Aufstellung nutzen – das Studio Display erlaubt dies nur nach der Montage eines VESA-Adapters. Die Ausrichtung des macOS-Bildschirms dreht sich dank Display Pilot automatisch mit.
5K vs. 4K
Es stimmt: Apples Studio Display bietet eine höhere Auflösung und Pixeldichte. Für unsere Augen ist der Vorteil jedoch zu vernachlässigen. Sprich: Wir empfinden die UHD-Auflösung von 3.840 mal 2.160 Bildpunkten bei 140 PPI des Benq als absolut befriedigend. Klar, die 217 PPI des Studio Display garantieren ein noch schärferes Bild – allerdings bei einer deutlich geringeren Bildschirmdiagonale. Und letztlich offeriert der Herausforderer auch noch eine bessere Konnektivität.
Fazit: Biste schlau, sparste Kohle!
Das Thema Geld haben wir uns bis zum Schluss aufgehoben. Es mag für professionelle Nutzende nicht unbedingt ausschlaggebend sein – aber trotzdem: (Mindestens) 550 Euro Preisunterschied zum Studio Display zugunsten des PD3225U sind ein nicht von der Hand zu weisendes Argument. Und das für einen Monitor, den Benq quasi exklusiv um den Mac „herum gestrickt“ hat – für Windows-Nutzende ist er schlichtweg weit weniger attraktiv. Sogar in der Farbgebung und in der Materialauswahl haben sich die Taiwanesen an Apples Designsprache orientiert.
Summa summarum: Wir erklären den Benq PD3225U zur rationalsten Monitor-Kaufentscheidung für grafisch ambitionierte Mac-Besitzerinnen und -Besitzer. Sorry, Apple.
Betritt ein neues Modell den Markt, ist das ältere im Abverkauf deutlich günstiger zu ergattern. Behalte also den PD3220U im Auge: Den Vorgänger des PD3225U hat Benq ebenso nah an den Mac angepasst. Du musst bei dem Standard-IPS-Display dann allerdings mit einem nur halb so umfangreichen Kontrastverhältnis und einer geringeren Helligkeit einverstanden sein.
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aluminum gehaeuse?
Es geht doch um die höhere Auflösung: wo sind 5K oder 6K?
So ist‘s keine Alternative
Darauf gehe ich im Text ein. Für mich ist der Unterschied zwischen 5K und 4K im Alltag zu gering, als dass er die Zusatzinvestition rechtfertigen würde. Ich glaube, der Bedarf ist auch eher gering; das Angebot entsprechender Monitore ist gering.
Nein, nur das Standbein ist aus Aluminium, das Chassis ist aus Kunststoff. Wirkt aber trotzdem sehr wertig.