Lautsprecher für das Heimstudio

Aktiver Nahfeld-Monitor-Lautsprecher, auch für den Mac: ELAC AM200 im Test

Das Kieler Traditionsunternehmen ELAC stellt nach dem AM150 und AM180 mit dem AM200 bereits seinen dritten Nahfeldmonitor für semiprofessionelle Tonstudios vor. Ist auch dieser klanglich wieder ein Volltreffer? Das zeigt unser Test in aller Ausführlichkeit.

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ELAC weist einige Erfahrungen in Entwicklung und Bau hochwertiger Lautsprecher auf, allerdings waren diese bisher im Wesentlichen auf den HiFi-Markt zugeschnitten. Während ein HiFi-Kompaktlautsprecher für entspanntes Musikhören konzipiert wird und auch schlechte Produktionen wohlklingend gestaltet, soll ein Nahfeldmonitor aber genau diese Schwächen gnadenlos aufdecken, auch wenn es in den Ohren wehtut. Schönfärberei ist hier unerwünscht; ebenso wie andere akustische Beeinflussungen, etwa durch das Umfeld der Lautsprecher.

Verarbeitung & Technik

Bei den ELAC AM200 handelt es sich um aktive 2-Wege-Bassreflexboxen, die einzeln vertrieben werden. Das Gehäuse ist mit Abmessungen von 29 mal 20 mal 25 Zentimetern sehr kompakt ausgefallen, das hohe Gewicht von 7,5 Kilo je Lautsprecher spricht für hochwertige Komponenten. Tatsächlich besteht das zweifarbig gestaltete Gehäuse aus hochdichten Faserplatten und hinterlässt einen soliden und wertigen Eindruck.

Beim Hochtöner finden wir ELACs Markenzeichen, den JET-Hochtöner in der mittlerweile fünften Generation im Einsatz. Im Gegensatz zu seinen HiFi-Lautsprechern setzt ELAC bei den AM200 aber einen speziellen Waveguide ein, um Richtwirkung und Frequenzübergänge zu optimieren. Für den Tiefen- und Mittenbereich ist eine Aluminium-Sandwichmembran zuständig, eine ebenfalls bereits von anderen ELAC-Lautsprechern bekannte Konstruktion. Tiefmittel- und Hochtontreiber werden von separaten Verstärkern beschickt. ELAC nutzt allerdings nicht die üblichen Class-D-Verstärker, sondern klassische A/B-Modelle mit 50 und 20 Watt Nennleistung.

Anschlussvielfalt

Auch die Rückseite präsentiert sich professionell. Für die Einspeisung analoger Signale empfiehlt sich der symmetrische Eingang, der als XLR-Klinke-Kombibuchse ausgelegt ist. Alternativ gibt es auch einen unsymmetrischen Cinch-Eingang. Der Eingangspegel kann per Schalter auf -10 dB, +4 dB oder +19 dB angepasst werden – Letzteres dürfte im Studiobetrieb aber kaum zur Anwendung kommen. Auch im digitalen Bereich lässt die Ausstattung kaum Wünschw offen. Eingespeist wird das digitale Signal mittels S/PDIF entweder optisch (Toslink) oder elektrisch (Coax). Eine zusätzliche Cinch-Buchse erlaubt das Weiterleiten des digitalen Signals an die zweite Box, wobei der Kanal frei wählbar ist. Die hochwertigen A/D-Wandler von Cirrus Logic verarbeiten dabei sogar Abtastraten bis 192 kHz.

Wichtiger ist in der Praxis die eingebaute Klangregelung zur akustischen Anpassung an den Stellplatz. Der Regler für dieses Ortsanpassungsfilter bietet die Auswahl aus fünf Einstellungen, die eine Optimierung in Bezug auf Hörabstand und Aufstellungsort kombinieren. Was genau die Schalterstellungen im Frequenzgang bewirken, verschweigt uns ELAC leider, was angesichts des angesprochenen Nutzerkreises etwas unverständlich ist. Hier müssen Sie sich im Zweifel auf Ihr Gehör verlassen.

Praxistest

Nach dem Einschalten fiel uns ein leichtes Grundrauschen auf, was empfindliche Gemüter möglicherweise als störend empfinden könnten. Im normalen Abhörbetrieb ist dies aber vernachlässigbar. Ansonsten zeigen die Monitore keine Schwächen, im Gegenteil: Insbesondere der Hochtonbereich klingt dank des JET5 hervorragend, mit toller Auflösung und Transparenz und ohne ermüdende Härten und Spitzen. Da die Trennfrequenz mit 3 kHz relativ hoch angesetzt ist, kann sich der Hochtöner allein auf die Wiedergabe seiner Paradefrequenzen konzentrieren. Auch die Mitten werden linear abgebildet und klingen plastisch und verzerrungsfrei. Der Bassbereich wirkt angenehm dynamisch und akzentuiert und bietet eine differenzierte Wiedergabe. Lediglich bei den ganz tiefen Subbässen zeigen sich die AM200 bauartbedingt etwas zurückhaltend. Die Raumdarstellung überzeugt ebenfalls.

Fazit

Mit den AM200 setzt ELAC die Linie seiner Semipro-Monitore auf gewohnt hohem Niveau fort.

Testergebnis
ProduktnameELAC AM200
HerstellerElac
Webseitewww.elac.de
Pro
  • solide Verarbeitung, kompaktes Gehäuse, analoge und digitale Eingänge, hochauflösendes Klangbild, lineare Wiedergabe, effektive Klangregelung
Contra
  • leichtes Grundrauschen
Bewertung
1,8gut

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