Paydirekt, Paypal und Co.

Zahlungsverkehr der Zukunft: Innovativ bezahlen mit dem iPhone

2018 hat es in sich: In den kommenden Monaten überraschen uns die Geldinstitute mit zahlreichen Innovationen im Zahlungsverkehr. Wir stellen sie vor!

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Böse Zungen behaupten, dass der Geldautomat der letzte innovative Einfall der Banken war – und die Geldinstitute seitdem die Digitalisierung verschlafen haben. Ob das stimmt, bleibt wie so vieles natürlich dem Auge des Betrachters überlassen. Tatsache ist jedoch, dass die 1972 in Großbritannien eingeführte erste Generation von Geldautomaten das erste Computerterminal darstellte, die noch vor den Heimcomputern breiten Bevölkerungsschichten zugänglich war. Und in puncto Digitalisierung haben die Banken bereits sehr früh Pionierarbeit geleistet, indem sie den Onlinezugang zum Bankkonto mithilfe des in den 1980er-Jahren populären BTX-Dienstes der Deutschen Post ermöglichten.

Es ist jedoch unübersehbar, dass die Banken viele technologische und geschäftliche Entwicklungen schlichtweg unterschätzt haben. Bestes Beispiel ist der Bezahldienst Paypal, der ein eklatantes Kunden- und Händler-Problem im Onlinehandel gelöst hat: das einfache Bezahlen im Internet mit den gängigsten Zahlungsverfahren – für den Kunden verbunden mit einer Zahlungsgarantie gegenüber dem Händler für den unmittelbaren Warenversand. Wie schwer es ist, einmal verlorenes Terrain wieder zurückzuerobern, müssen die großen Geldinstitute mit ihrem Bezahldienst Paydirekt derzeit schmerzlich erfahren: Selbst im dritten Jahr des Bestehens hat Paydirekt noch nicht den erhofften „Hype“ bei Kunden und Händlern ausgelöst.

Immerhin muss man den Banken zugestehen, dass sie endlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht sind, um das Spielfeld nicht kampflos den sonstigen Zahlungsdiensteanbietern zu überlassen. Das ist zum einen der zweiten europäischen Zahlungsdiensterichtlinie zu verdanken, die zukünftig externen Dienstleistern den Zugang zum Bankkonto mit Kundenzustimmung erlaubt. Zum anderen haben die Banken inzwischen selbst erkannt, dass die Abwicklung von Bankgeschäften mittels Smartphone oder Tablet immer populärer wird.

Mobile Bankgeschäfte

Die Banken haben diesen Trend natürlich auch erkannt und über in den vergangenen Jahren konsequent die mobilen Zugangskanäle zum Bankkonto ausgebaut. Und dass die Geldinstitute ihre Hausaufgaben dabei gar nicht allzu schlecht gemacht haben, zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Schufa aus dem Jahr 2017. Demnach wickeln zwar erst 8 Prozent der Befragten ihre Bankgeschäfte mobil mithilfe von Smartphone oder Tablet ab, aber immerhin nutzen hiervon 74 Prozent der Befragten die eigene App der Hausbank. Deswegen liegt es nahe, die mobilen Geräte auch für das bargeldlose Bezahlen von Produkten und Dienstleistungen auszurüsten.

Das Potenzial hierfür ist riesig, die Hürden sind jedoch derzeit nahezu unüberwindbar. Denn neben Banken wollen viele andere Zahlungsdiensteanbieter, Mobilfunkbetreiber und Internetgiganten ein Stück vom Kuchen abhaben. Die Vielzahl unterschiedlicher Anbieter hat bisher verhindert, dass sich für Handel und Konsumenten ein einheitlicher Standard durchsetzt und breite Akzeptanz findet.

Zahlen von Handy zu Handy

Sicherlich haben Sie auch schon den Moment erlebt, in dem Sie Ihren Freunden anstatt Bargeld ganz unkompliziert Geld aufs Bankkonto überweisen wollten – sei es, dass Sie im Restaurant die Rechnung teilen oder Geld für ein gemeinsames Geburtstagsgeschenk einsammeln. Paypal bietet solch eine Funktion schon seit geraumer Zeit an – allerdings nur im eigenen Zahlungs-„Ökosystem“ und ohne direkte Verknüpfung mit dem Bankkonto. Die Banken haben deshalb im vergangenen Jahr nachgezogen und eine Handy-zu-Handy-Zahlfunktion in die Paydirekt-App integriert. Die kostenlose Funktion steht den Kunden der meisten privaten Banken sowie schrittweise denen der genossenschaftlichen Finanzgruppe zur Verfügung. Zum Redaktionsschluss war jedoch weiterhin unklar, inwieweit die Sparkassen ihre eigene Geldsendefunktion Kwitt an die Paydirekt-Zahlfunktion anbinden werden. Denn nur dann wäre eine bankübergreifende Erreichbarkeit gewährleistet.

Um Geld zu senden, wählen Sie in der Paydirekt-App lediglich die E-Mail-Adresse oder Mobilfunknummer des Zahlungsempfängers aus. Sofern der Empfänger bei Paydirekt bereits registriert ist, erhält er das Geld direkt auf sein Bankkonto. Der Vorteil ist, dass die sensiblen Kontodaten nicht an den Zahlungsempfänger übermittelt werden. Ist der dieser noch nicht bei Paydirekt registriert, erhält er eine E-Mail- oder SMS-Benachrichtigung über die Zahlung, die er in der Paydirekt-App annehmen kann. Erst dann wird das Geld tatsächlich vom Bankkonto überwiesen.

Da die Paydirekt-App eine gewöhnliche Banküberweisung auslöst, wird das Geld im Rahmen der normalen Ausführungsfristen dem Zahlungsempfänger gutgeschrieben. Das kann je nach Bank durchaus bereits am selben Tag sein, jedoch keineswegs innerhalb weniger Sekunden, wie man das vom Bargeld gewohnt ist. Doch auch hier stellen die Banken endlich eine schnellere Lösung in Aussicht.

Mit der Einführung der SEPA-Überweisung haben die Banken vor einigen Jahren den Zahlungsverkehr nicht nur in Deutschland, sondern auch in zahlreichen europäischen Staaten erheblich beschleunigt. Die viel zitierte Mär, dass sich die Banken bei einer Überweisung Zeit lassen oder auf dem Geld sitzen bleiben, gehört seitdem definitiv der Geschichte an. Dennoch fragt man sich im digitalen Zeitalter verwundert, warum etwa eine E-Mail in Sekundenschnelle ankommt, eine Überweisung aber im ungünstigsten Fall erst am Folgetag eintrifft.

Das hat auch die Europäische Zentralbank (EZB) erkannt und die europäischen Banken aufgefordert, ein gemeinsames Zahlungssystem für Echtzeitzahlungen auf die Beine zu stellen – mit Erfolg: In erstaunlich kurzer Zeit haben sich die europäischen Geldinstitute auf ein einheitliches Regelwerk geeinigt und das Kind auf den Namen „Instant Payments“ getauft. Instant Payments bezeichnen Echtzeitüberweisungen, die 24 Stunden am Tag und an sieben Tage die Woche in wenigen Sekunden auf dem Konto des Zahlungsempfängers gutgeschrieben werden können. Der Empfänger kann somit unmittelbar über den gutgeschriebenen Betrag verfügen.

Das Echtzeitzahlungssystem ist europaweit im November 2017 in Betrieb gegangen. Viele deutsche Banken werden dieses schnelle Zahlungsverfahren ihren Kunden jedoch erst im Laufe des laufenden Jahres anbieten. Es ist davon auszugehen, dass Instant Payments den Zahlungsverkehr von Grund auf revolutionieren und die langsamere SEPA-Überweisung irgendwann in Rente schicken.

Kontoinformations- und Zahlungsauslösedienste

Der europäische Gesetzgeber hat in der zweiten Fassung der Zahlungsdiensterichtlinie den Regulierungsumfang erweitert und Vorgaben für die sogenannten „Dritten Zahlungsdienstleister“ aufgestellt, die bisher gesetzlich nicht erfasst waren und in einer rechtlichen Grauzone agiert haben.
Die Zahlungsdiensterichtline teilt diese Dritten Zahlungsdienstleister in Zahlungsauslöse- und Kontoinformationsdienste ein. Bei einem Zahlungsauslösedienst geht es zum Beispiel darum, dass ein Käufer bei Abschluss eines Onlinekaufs die Zahlung direkt im Internet auslöst. Bei den Geschäftsmodellen einiger Dienstleister wird der Kunde vom Onlinehändler auf die Webseite eines Dritten weitergeleitet. Der Dritte greift wiederum bei der Hausbank des Kunden auf dessen Bankkonto zurück. Nach Auslösung der Zahlung sendet der Dritte dem Händler eine Nachricht, ob die Zahlung erfolgt ist. Fällt diese Nachricht positiv aus, versendet der Onlinehändler die Ware umgehend.
Mit Kontoinformationsdiensten kann der Anwender Informationen über Konten abrufen, die er bei verschiedenen Banken führt. Zu diesem Zweck erhält der Dritte Zahlungsdienstleister Zugriff auf die Daten dieser Konten. Der Anwender muss sich seine Informationen also nicht einzeln zusammentragen, indem er verschiedene Online-Banking-Zugänge öffnet, sondern kann die Informationen bei einem Anbieter zusammenführen lassen und hat diese auf einen Blick verfügbar.

Gläsernes Bankkonto

Eine weitere Revolution wird die aktualisierte Zahlungsdiensterichtlinie auslösen, die seit dem 13. Januar 2018 in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in Kraft getreten ist. Der europäische Gesetzgeber möchte so den Wettbewerb im europäischen Zahlungsverkehr fördern und das Monopol der Banken beim exklusiven Zugriff auf das Bankkonto beschneiden. Die Banken müssen nämlich zukünftig sogenannten Drittanbietern den Kontozugriff für das Abholen von Kontoinformationen und das Auslösen von Überweisungen gewähren. Voraussetzung für den Kontozugang ist, dass der Kunde dem Drittanbieter explizit den Zugriff auf sein Bankkonto erlaubt und ihnen damit quasi seine Zugangsdaten zum Online-Banking überlässt.

Wie kritisch diese gesetzliche Regelung unter anderem aus Datenschutzgesichtspunkten und IT-Sicherheitsüberlegungen gesehen wird, lässt sich an den leidenschaftlichen Diskussionen zwischen Banken und den Drittanbietern bei der Ausgestaltung der neuen Schnittstelle beobachten. Da sich die Drittanbieter zukünftig gegenüber den Banken beim Kontozugriff legitimieren müssen, gehört das gute alte Screen-Scraping, also das technische Auslesen der Banken-Webseiten, demnächst der Vergangenheit an, weil die Banken über diesen Zugangsweg einen Drittanbieter technisch nicht identifizieren können. Zudem erlaubt die Zahlungsdiensterichtlinie lediglich den Zugriff auf Zahlungskonten, nicht jedoch auf Wertpapierdepots oder Kreditkonten. Dies wiederum missfällt den Drittanbietern, die ihre Geschäftsmodelle überwiegend auf den gesamthaften Einblick aller bei einer Bank unterhaltenen Konten und Depots aufbauen.

Darüber hinaus sorgen sich die Drittanbieter, dass sie mit ihrer Lobbyarbeit für die zweite Zahlungsdiensterichtlinie einen Pyrrhussieg errungen haben. Denn so langsam erkennen die Banken, welche geschäftspolitischen Möglichkeiten zur Ausweitung des eigenen Produktangebots die Zahlungsdiensterichtlinie eröffnet. Die eher ungewollte Konkurrenz könnte den Drittanbietern die Luft zum Atmen nehmen. Immerhin genießen die Banken bei ihren Kunden nach wie vor einen hohen Vertrauensvorsprung, den sie ohne Zweifel in die Waagschale werfen werden.

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Lebe seit 3 Jahren in China und kann über die vorsintflutlichen Zustände in Deutschland was onlinepayment angeht, nur noch herzlich lachen. WeChat pay ist hier DAS Zahlungsmittel. Von Handy zu Handy so schnell wie eine WhatsApp. Jeder hat das. Und man kann selbst entscheiden, wann man sein Geld zum Bankkonto transferiert, um bar drauf zuzugreifen.
Selbst im Restaurant und in jedem noch so kleinen Laden zahlt man damit. Kreditkarten sind genauso postmodern wie Bargeld hier in China.
Es gibt keinen Betrug, Falschgeld, keinen, der nicht wechseln kann a la“ hamses nicht passend“ ?
Die Chinesen machen uns schon lange nicht mehr nur alles nach. Sie machen uns die Zukunft vor !
Nur dass das hier nicht Zukunft heißt, sondern Gegenwart.

Grüße aus Peking!

Mh, was ist daran so kompliziert, jemandem Bargeld zu geben?
Was ist daran so kompliziert, Wechselgeld zu bekommen?
Ist der Austausch einer 22stelligen IBAN einfacher als das Überreichen von Bargeld?

Aber was ist daran so toll, komplett überwachbar zu sein?
Was ist daran so toll, sich auf die absolute Sicherheit zu verlassen, dass das System auch keine Lücke beseitzt? Es wäre nach meinem Wissen vermutlich das erste, das keine Lücke hat.
Was ist daran so toll, wenn mit dem gestohlenen Handy auch gleich das Geld weg ist?

Begreift eigentlich keiner hier, dass ohne Bargeld der Einzelne unausweichlich und unumkehrbar der Willkür und Überwachung ausgesetzt ist? Unbequeme Äußerungen und das Konto wird gesperrt, eingefroren oder Umsätze an bestimmte Adressaten sind nicht möglich. Das hat doch PayPal in krudester Weise schon vorgemacht.

Wenn DAS Eure schöne neue Welt sein soll...

Also ich kann beides verstehen. So wie ich WeChat Pay verstehe, ist es aber quasi ein Prepaid System. Das Geld bleibt innerhalb der Struktur, bis man es aufs Konto überweist oder vom Konto einzahlt. Also sehe ich da kein Problem drin. Ich selbst nutze seit Jahren Wirecard als Backup mit (inzwischen) einer VISA Karte. Das Guthaben ist alles was man mir nehmen könnte. Mein Konto auf das ich auch Gehöat bekomme und die meisten Rechnungen zahle ist zwar dort bekannt (wegen Einzahlungen) jedoch erlaubt es kein Lastschriftverfahren. Das gleiche bei PayPal. Es gibt nur zu viele Angebote. Ich möchte nicht über Facebook zahlen, würde jedoch eine direkte PayPal Anbindung in WhatsApp begrüßen. Ebenso das Zahlen per Mobilfunk. Ich zahle Abos und Einkäufe im AppStore und co per Mobilfunk, bestelle manchmal Essen bei Lieferheld und co, was dort per Papypal (Ein Klick) bezahlt wird.
Würde man ebenfalls zum Beispiel Bonusprogramme wie Deutschland Card, PayBack und co ebenfalls mit Paypal koppeln, könnte man sich wieder etwas sparen. Das ganze dann noch in die Apps integrieren. Ohne eigene Kreditkarten Angebote.
Von mir aus muss es auch nicht PayPal sein. Die Wirecrad Bank kann gerne ebenfalls ein solches System aufstellen. Nur muss es eben überall möglich sein. Ich brauche auch nicht Apple Pay und so Zeug. Kundenkarte mit Zahlsystem und Passwort/Touch ID/Face ID (und Pendants der Konkurrenz) reicht mir. Oder eben ein Dienst der gleich über allem steht, ein Wallet hat, alle Systeme und Banken bedient sowie die bekanntesten Bonusprogramme unterstützt.

Wie gesagt, besonders in Form von Prepaid Modellen ohne direkten Bankzugriff, finde ich es bedenkenlos.
Die kleinen „Gangster“ im Internet haben WeChat Pay ja auch längst übernommen und kehren Paysafe und BitCoin den Rücken.

Du scheinst dich ja in dieser Diktatur sehr wohl zu fühlen. China nutzt die Digitalisierung nur deswegen um jeden zu kontrollieren. Erst denken, dann schreiben. Und auf so eine Zukunft kann ich und wahrscheinlich auch der Rest hier in Deutschland gerne verzichten. Bestell dem großen Vorsitzenden schöne Grüße aus einem freien Land.

Und das mit dem denken verzeih ich Dir

Die Angst vor Kontrolle haben in Deutschland nur Leute, die nicht erwischt werden wollen.

Wann schwitzt Du in Deutschland bei der Zollkontrolle ?

Richtig, Und genau dafür sind Kontrollen da.

Mach einfach keinen Scheiss, dann juckt mich keine Kontrolle.

Schwarze Schafe leben deshalb gerne in so „freien“ Ländern wie unserem schönen Deutschland.

Und jetzt darfst Du drüber nachdenken

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