Kurzwelliges blaues Licht ist besonders energiereich und dringt fast ungefiltert durch das Auge auf unsere Netzhaut. Und das quasi rund um die Uhr: Beim morgendlichen Nachrichten-Check auf dem Smartphone, bei der Computerarbeit im Büro, beim Playstation Spielen mit Freunden nach Feierabend und vor dem Schlafen bei einer Folge unserer Lieblingsserie auf dem Tablet. Ungefähr 80 Prozent unserer Umwelt nehmen wir mit den Augen wahr und viele von uns verbringen täglich mehr als acht Stunden direkt vor erleuchteten Bildschirmen.
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Das überfordert die Augen. Denn wenn wir konzentriert auf Handy, PC oder Laptop blicken, verringert sich automatisch unsere Lidschlagfrequenz und der schützende Tränenfilm auf dem Auge reißt auf.
Experten sprechen vom digitalen Sehstress und in der Folge vom „Office Eye Syndrom“ oder „Gamer Eye“, wenn die Augen schnell ermüden, trocken werden, jucken oder brennen.
Aber Wissenschaftler und Augenärzte befürchten, dass Bildschirme unseren Augen auch noch auf andere Weise schaden.
Denn die Leuchtdioden oder auch LEDs, die in den meisten Fällen zur Hintergrundbeleuchtung von Bildschirmen eingesetzt werden, verbrauchen zwar deutlich weniger Energie als normale Glühbirnen, haben dafür aber - genau - einen hohen Blaulichtanteil.
Dass die schädliche Wirkung des blauen Lichtes noch nicht eindeutig bewiesen wurde, beruhigt nur für einen kurzen Augenblick. Viele Untersuchungen und Studien weisen nämlich deutlich darauf hin, dass der erhöhte Gebrauch von LED-Bildschirmen unser Schlafverhalten stören und die Augen schädigen kann.
Vor allem kaltweiße LEDs und LED-Displays stören bei der abendlichen Nutzung die Bildung des körpereigenen Schlafhormons Melatonin und beeinflussen damit den biologischen Tag-Nacht-Rhythmus bis hin zur Entwicklung von Schlafstörungen.
Zum Glück bieten viele Hersteller mittlerweile Geräte mit integriertem NightShift-Modus an, bei dessen Verwendung der Blauanteil der Emissionen und damit die Melatoninhemmung reduziert wird.
Wer viel und lange auf Bildschirme blickt, sollte alle zehn Minuten bewusst den Blick schweifen lassen. Zwei kurze Übungen helfen zusätzlich, die Augen zu entlasten und sie vor dem Austrocknen zu schützen.
Zu jeder Übung: Brille absetzen, aufrecht auf das vordere Drittel des Stuhls setzen, Füße fest auf dem Boden. Nacken und Schultern entspannen, Augen schließen und tief und ruhig atmen.
Palmieren: Handflächen wärmend aneinander reiben, dann auf die geschlossenen Augen legen, ohne dass sie die Lider berühren. Zwei Mal wiederholen.
Blinzeln: Augen öffnen und etwa 15 Mal schnell blinzeln, Augen schließen. Drei bis vier Mal wiederholen.
Generation Maulwurf
Nachgewiesen wurde in experimentellen Studien, dass das energiereiche blaue Licht photooxidativen Stress auslösen und starke Schäden an Netzhaut und Sehzellen hervorrufen kann - eine irreparable Verschlechterung der Sicht.
Der Megatrend Digitalisierung verstärkt so mutmaßlich nicht nur altersbedingte Sehschwächen und Augenkrankheiten. Die stetig anwachsende Bildschirmnutzung steht auch in Verdacht, bei immer mehr Jugendlichen Kurzsichtigkeit auszulösen.
Eine „Generation Maulwurf“ wachse gerade heran, sagen Trendforscher. Fast jedes zweite Schulkind zwischen acht und fünfzehn in Europa ist inzwischen von Kurzsichtigkeit betroffen - in Asien leiden bereits 90% der Jugendlichen unter der Fehlsichtigkeit.
Für alle Altersgruppen gleichermaßen gilt der Rat, mehr Zeit im Freien zu verbringen und die Augen regelmäßig zu entspannen. Außerdem empfehlen Ärzte die Verwendung warmweißer LEDs in Lampen sowie auf ausreichendes Umgebungslicht zu achten – und den Einsatz softwareseitiger Blaulichtfilter.
Was auch noch helfen kann: die richtige Brille.
Eine Brille to go – die Vision der Gründerin Jiyoon Yun und die jahrzehntelange Erfahrung ihres Vaters machen das Unmögliche möglich. Bei Yun erhält man professionellen optischen Service, stilvolles Design, hochwertige Gestelle – und die fertige Brille in nur 20 Minuten. Preiswerte 99 oder 149 Euro kostet sie aus Premium-Acetat, Ultem oder Titan inklusive modernster geschliffener Qualitätsgläser. Für einen Blaulichtfilter investiert man 50 Euro mehr.
Web: yun-berlin.com
„Boho“ – auf koreanisch heißt das „Schutz“
In der Rosenthaler Straße in Berlin Mitte zeigt das Brillenlabel Yun mit den Gläsern aus seiner „Boho PC Collection“ eindrucksvoll, wie innovativ man stylisches Brillendesign mit hochwertigem Schutz gegen blaues Licht verbinden kann.
Die spezielle Beschichtung der Boho PC-Gläser hat das südkoreanische Familienunternehmen hinter Yun, das seit Jahrzehnten als Zulieferer internationaler Brillenhersteller agiert, selbst entwickelt. Die Qualitätsgläser absorbieren ein Drittel des hochenergetischen blauen Lichts. UV-Licht wird zu 100 Prozent blockiert.
Das Auge wird auf diese Weise geschützt und entspannt - ganz ohne Einbußen bei der gestochen scharfen Optik oder in der Farbwahrnehmung.
„Wir haben durch unsere Forschung herausgefunden, was das Optimum ist, also dass man möglichst naturgetreu Farben wahrnehmen kann und das Auge zeitgleich maximal geschont wird. Das Ergebnis ist, dass wir 34 Prozent vom Blau rausfiltern. Man sieht bei den Gläsern, dass sie nur ganz leicht getönt sind. So können auch Designer oder Grafiker damit arbeiten. Das bekommen wir auch als Feedback.“
Seit Stunde eins im Herbst 2015 leitet Optikermeister Mirko Weiss den Flagship-Store des jungen Unternehmens. Seine Lieblingsgestelle „Henry“ und „Edgar“ hat er selbst designed und auch sonst wurde es keinen Tag langweilig. Laufkundschaft, aber auch internationale Stammkunden, Blogger und Influencer suchen Yuns bislang einzigen Shop weltweit täglich auf. Bis zu 100 Brillen verkauft das Team aus Optikern da schonmal an einem Samstag.
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Die Aktion läuft bis zum 31.12.2018 und ist auf Einstärken-Brillen beschränkt. Der Gutschein-Code kann sowohl online auf yun-berlin.com als auch im Berliner Ladengeschäft eingelöst werden.
Bei der Einführung der Gläser mit Blaulichtdämpfer vor zwei Jahren war Mirko dennoch skeptisch, ob sie sich verkaufen würden. Ende 2018 weiß er: „Die Boho-Gläser setzen sich bei unseren Kunden inzwischen massiv durch. Das ist in der heutigen Zeit mit den ganzen modernen Medien aber ja auch ein Superding, dass man mit einem speziellen Filterglas seine Lebensqualität ein bißchen steigern kann.“
Aber nicht nur für die Boho PC-Gläser lohnt sich der Besuch vor Ort: Mitten im kreativen Zentrum Berlins erwarten einen bei Yun augenblicklich Ruhe, eine große Auswahl edler Brillengestelle und professionelle Beratung.
Ein besonderer Hingucker für Technik-Fans: die gläserne Produktionsstraße, auch Yun Lab genannt. Nach einem kostenlosen Sehtest neuesten Standards gelangt unsere Testbrille über das futuristische Laufband zur Glasschleifmaschine.
Knapp zwanzig Minuten später sehen wir das Thema Brille dann nochmal mit ganz neuen Augen, als Mirko Weiss unser Modell “Jan“ sorgfältig von Hand anpasst und fertigstellt.
Dieser einzigartige Service lockt Kunden aus der ganzen Welt nach Berlin - auch viele Prominente, wie Mirko uns hinter vorgehaltener Hand anvertraut. Ob Silvester Stallone auch schon da war, können wir ihm leider nicht entlocken.
Um mehr über die Funktion von Blaulichtfiltern in Brillen zu erfahren haben sich Ilseken Roscher und Sebastian Schack von der Mac Life mit Mirko Weiss von Yun Berlin zum Interview getroffen. Das ungekürzte Interview können Sie auch in der aktuellen Episode des Mac-Life-Podcasts „Schleifenquadrat“ hören.
Mac Life: „Yun“ klingt nicht nach alt-eingesessenem Berliner Optiker. Wo kommt ihr her?
Mirco Weiss: Yun kommt aus Südkorea. Wir stellen seit fast 20 Jahren Brillengläser für den internationalen Markt her. Vorzugsweise beliefern wir andere Brillenhersteller mit unseren Produkten. Aber Retail ist das Zauberwort und jetzt gehen wir zusätzlich auch direkt an den Endverbraucher. Und da Berlin weltweit die „Start-up Captial #1“ ist, ist die Wahl glücklicherweise auf Berlin gefallen.
ML: Berlin als einziger Brückenkopf nach Europa oder ist da Expansion geplant?
MW: Die Tochter vom CEO ist hier in Deutschland verheiratet. Die haben in Frankfurt gelebt, haben sich dann aber entschieden nach Berlin zu ziehen und hier vor drei Jahren den Laden zu eröffnen.
ML: Das heißt für mich aber auch, ich habe aktuell nur die Chance online zu bestellen oder tatsächlich hier her zu kommen …
MW: Ganz genau. Wir sind die ersten in Europa generell, die dieses Konzept fahren, mit einer fertigen Brille in 20 Minuten. Berlin ist Standort eins. Wir werden weiter expandieren und der nächste Standort wird in Südkorea sein, in Seoul, vermutlich im nächsten Jahr. Dann werden wir gucken, dass wir relativ schnell auf dem europäischen Markt weiter expandieren.
ML: Ihr habt noch keinen Standort in Seoul?
MW: Nein, das hier ist weltweit der erste Laden.
ML: Das heißt, bisher habt ihr reinen Online-Versandhandel gemacht.
MW: Nein, der Online-Versandhandel entstand parallel zum Ladengeschäft. Da wir so viele internationale Kunden haben und viele noch was nachbestellen wollen, haben wir dann ein Viertel- oder halbes Jahr später den Online-Shop gelauncht.
ML: Ich frage, weil du sagtest, dass ihr seit 20 Jahren Brillengläser herstellt. Bislang habt ihr also nur für andere produziert.
MW: Genau. Als Zulieferer für andere Brillenhersteller.
ML: Ich habe schon bei meinem ersten Besuch festgestellt, dass der Laden nicht nur für Berliner funktioniert. Menschen reisen hier her, vermutlich wegen der Qualität, die ihr bietet, aber auch wegen der Preise. Ich habe auch versucht meine Brille, mit den Werten, den ich habe, bei Online-Händlern zusammenzuklicken und bin dabei auf signifikant höhere Preise gestoßen, so dass es sich auch für mich gelohnt hätte, mich in Kiel ins Auto zu setzen, herzufahren, die Brille zu kaufen und zurückzufahren. Und es wäre immer noch günstiger gewesen, als diese Brille in Kiel zu kaufen. Wie kommt ihr auf die Preise?
MW: Wir haben tatsächlich einen Brillen-Tourismus. Es kommen Leute wegen uns nach Berlin. Vorzugsweise aus der Schweiz und aus Skandinavien. In Deutschland kostet eine Ein-Stärken-Brille im Durchschnitt 440 Euro. Was immer noch eine stolze Summe ist und wohlgemerkt nur der Durchschnitt ist. Da sind dann natürlich auch tausende Kassenbrillen drin. Wenn man alles selbst herstellt, kann man ganz andere Preise aufrufen. Dann kommt hinzu, dass wir eine völlig andere Warenwirtschaft fahren, eine ganz andere Logistik im Background haben, uns sehr fokussiert haben und überflüssigen Quatsch einfach weg lassen. Das sorgt dafür, dass wir schlankere Kosten haben. Deshalb können wir unsere Brillen so günstig anbieten.
ML: Logistik ist ein spannender Punkt. Dass man, wenn man keine Sonderwünsche hat, bei euch nach 30 Minuten mit einer neuen Brille den Laden verlässt, ist relativ einzigartig. Wie schafft ihr das?
MW: Wir planen im Vorfeld was an Brillenmodellen gefragt ist und gucken, dass wir eine gute Mischung haben, damit wir möglichst für jedes Gesicht eine passende Brille dahaben. Das klappt nicht immer aber größtenteils. Dadurch das wir nur ein sehr begrenzte Anzahl an Fassung haben, macht es das schwierig, gute Modell zu bauen, die immer passen. Aber es hat auch den Vorteil, dass wir deutlich weniger Warenwirtschaft haben, weil wir eben nicht 6.000 Brillen im Keller haben, sondern eben nur eine bestimmt Anzahl. So können wir das alles massiv optimieren. Wir gehen also auf hohe Stückzahlen und das macht den Preis dann auch noch einmal deutlich attraktiver.
ML: Wir sitzen hier vor einer völlig absurd aussehenden Produktionsstraße. Was passiert da mit meiner Brille?
MW: Wir haben 16.000 Brillengläser am Lager und fahren das im Dezember nochmal um 5.000 hoch, weil wir derzeit so gut unterwegs sind, dass wir das tatsächlich auch brauchen. Natürlich muss das auch toll aussehen. Sonst kommen die Kunden nicht rein. Wir haben nach wie vor einen extrem hohen Anteil an Spontankäufern. Das sieht aber nicht nur toll aus, sondern ist auch ein Förderband, wo wir die Brillenaufträge drauflegen. Also: der Kunde entscheidet sich für eine Brille, dann werden die Gläser aus dem Regal genommen, werden geblockt und gehen auf die Reise zum Schleifautomaten. Das heißt wir hier im Geschäft schleifen die Gläser in 20 Minuten ein, was so schnell sonst nirgends technisch machbar ist. Das Förderband brauchen wir, um zu Stoßzeiten einfach ein bisschen Platz zu gewinnen. Ein Beispiel: wenn wir in drei Stunden 65 Brillen verkaufen, dann haben wir 65 von diesen Kisten im Weg herumstehen und das Förderband ist quasi zusätzlicher Lagerraum, wo die Brillen dann sukzessive abgearbeitet werden.
ML: Für jemanden, der nicht Optiker-Gewerbe tätig ist: 65 Brillen in drei Stunden ist das viel? Ist das wenig? Ist das ein normaler Dienstagvormittag?
MW: Der Bundesdurchschnitt liegt bei 2,4 verkauften Brillen pro Tag pro Optiker. Dann weiß man auch, warum eine Brille in traditionellen Augenoptikergeschäften einfach 500, 800 oder 1.000 Euro kostet. Den von 2,4 Brillen musst du die Miete bezahlen und die Angestellten. Das macht die Sache dann deutlich preisintensiver. Wir sind komplett auf Masse konzipiert und dadurch können wir die Superpreise aufrufen.
ML: Verrätst du, wo euer Schnitt liegt?
MW: Am Wochenende gehen wir schon mal an die 100 Brillen am Tag ran. Das ist natürlich zu Spitzenzeiten. Aber im Monat machen wir locker 1.000 Brillen.
ML: Was du mir verkauft hast, ist ja keine Brille, die nur eine reine Sehhilfe ist, sondern eine Brille, die auch einen Blaulichtfilter hat. Fangen wir mal ganz vorne an: Warum ist das gut und wie funktioniert das?
MW: Also, generell ist es so, dass wir nicht mit unseren Augen sehen, sondern mit unserem Gehirn. Das Auge ist nur der Sensor, um die Daten aufzufangen und an das Gehirn weiterzuleiten. Das Problem ist: wie werden die Daten weitergeleitet, ohne, dass im Gehirn unglaublich viel Stress verursacht wird? Wir haben auf der Netzhaut diverse Sensoren, da ist eine Flüssigkeit drin, die sich Rhodopsin oder Sehpurpur nennt. Sobald ein Lichtreiz auf diese Sensoren, diese Stäbchen und Zapfen, fällt, wird diese Flüssigkeit abgebaut und durch den Abbau wird ein elektrischer Impuls erzeugt, der durch den Sehnerv ins Gehirn weitergeleitet wird. Habe ich besonders kurzwelliges Licht – kurzwelliges Licht ist blaues Licht und das ist besonders energiereich – wird besonders viel von dieser Flüssigkeit abgebaut. Das heißt, das Auge ist permanent in dem Modus „produzieren, produzieren, produzieren“, was zur Folge hat, dass das Auge schneller überlastet oder übermüdet ist. Genau das passiert bei Monitoren, Smartphones, Computern. Überall, wo kurzwelliges Licht herauskommt, wird das Auge überfordert. Das gleiche gilt für Xenon-Scheinwerfer oder kaltweiße LEDs. Kaltes Licht hat einen sehr hohen Anteil an diesem kurzwelligen Licht. Wenn ich zum Beispiel einen Fotoapparat nehmen und direkt ins Blitzlicht hineingucke, ist kurzzeitig vor den Augen alles schwarz, dann bin ich blind. In dem Fall wird die gesamte Flüssigkeit abgebaut wurde. Dann kann das Auge keinen Impuls mehr an das Gehirn weitergeben und das Sehpurpur erst neu produzieren und dann kann ich wieder sehen. Und so ist es auch mit diesem blauen Licht – natürlich in erheblich abgeschwächter Form. Aber es sorgt eben dafür, dass mein Auge unter Umständen mehr Arbeit leistet, als es müsste. Deshalb haben wir Brillen, die dafür sorgen, dass dieser aggressiver Blaulichtanteil zu einem gewissen Maß reduziert wird, um dem Auge ein bisschen mehr Erholung zu geben und gleichzeitig leistungsfähiger am Rechner zu sein.
ML: Das heißt, die Produktion von diesem Sehpurpur ist auch das, was ich als Ermüdung wahrnehme wenn das zu oft oder zu lange passieren muss?
MW: Das ist schwer zu sagen. Das fühlt jeder anders. Aber das sind auf jeden Fall die wissenschaftlichen Fakten dazu.
ML: Wer der Mac Life und Apple länger folgt, der weiß, dass Apple inzwischen in fast allen modernen Geräten, die sie verkaufen, einen Blaulichtfilter softwareseitig drin hat. Ist das vergleichbar? Oder besser oder schlechter? Ergänzt sich das vielleicht sogar?
MW: Das Problem wenn man mit diesem „Night Shift“ arbeitet, ist, dass so viel Blau rausgefiltert wird, dass es kein natürliches Sehen mehr ist. Das heißt, dass die Farben verfälscht werden, was spätestens für Grafiker ein Desaster ist.
Natürlich: wenn ich ganz viel Blau rausfiltere, dann wird weniger von dieser Flüssigkeit abgebaut. Das hat aber zur Folge, dass ich nicht mehr so farbintensiv sehen kann.
Wir haben durch Forschung herausgefunden, was das Optimum ist, so dass ich noch möglichst naturgetreu die Farben wahrnehmen kann und zeitgleich das Auge maximal schonen kann. Das Ergebnis ist, dass wir 34 Prozent von diesem Blau rausfiltern. Man sieht bei den Gläsern, dass sie nur ganz leicht getönt sind, das ist aber gut genug, dass auch noch Designer oder Grafiker damit arbeiten können. Das bekommen wir auch als Feedback.
ML: Davon war ich auch am meisten überrascht. Ich habe mir schon diverse von diesen Blaulichtfilterbrillen angeguckt, die auch im Gaming-Bereich verkauft werden. Die sehen von der Tönung her eher aus wie Ski-Brillen, so dass man da schon aus weiter Entfernung sieht, dass da gelbe Gläser drin sind. Ich war wirklich angenehm überrascht, als du mir diese Boho-beschichteten Gläser gezeigt hast, wo man eigentlich überhaupt nur im direkten Vergleich von Glas neben Glas diese Tönung sehen kann. Ist das Fortschritt in der Technik? Oder kommt das daher, dass ihr teurer oder aufwändiger produziert?
MW: So tief bin ich da jetzt in der Materie nicht drin. Was ich dir sagen kann: Grundsätzlich verwenden wir ein massegefärbtes Glas. Es ist also nicht so, dass da irgendwelche Lacke oder Farbe draufgedampft oder beschichtet wird. Sondern die Masse, das Grundmaterial von diesem Brillenglas, sorgt dafür, dass der Blaulichtanteil reduziert wird.
ML: Euer Blaulichtfilter ist keine Extraschicht, sondern integraler Bestandteil des Glases? Ich muss also nicht irgendwann zum Nachlackieren kommen?
MW: Nein, das passiert nicht. Bei anderen Beschichtungen kann das durchaus passieren aber in dem Fall ist das völlig irrelevant. Aber das macht die Herstellung aufwändiger und ein bisschen teurer. Deshalb kosten die Brillen 50 Euro mehr.
ML: Wenn das eure eigene Forschung ist, die euch auf diese 34 Prozent gebracht hat, ist das etwas, was sich durchsetzt oder präferieren andere Hersteller andere Werte?
MW: Ja, das setzt sich massiv durch. Am Anfang war ich sehr skeptisch. Also man kennt zwar wissenschaftlich die ganzen Vor- und Nachteile aber inwiefern das von der Kundschaft angenommen wird, ist so eine Sache. Wir haben diese Brillen jetzt seit etwa zwei Jahren im Programm. „Boho“ ist im Asiatischen ein Wort für „Wellness“. Die lesen also nur „Boho“ und kaufen sofort, weil die gleich wissen, was los ist. Aber auch hier ist es angekommen, dass man wenn man ein spezielles Filterglas hat, einfach seine Lebensqualität ein bisschen steigern kann. Und das ist natürlich in der heutigen Zeit mit den ganzen modernen Medien ein Superding, dass man das durch ein bisschen optimieren kann.
ML: Was ich spannend fand als du mir die Boho-Gläser zum ersten mal gezeigt hast: auch wenn man nicht in einen Bildschirm starrt und mit den ungeschliffenen Boho-Gläsern nach draußen guckt, habe ich gemerkt, dass alles ein bisschen kontrastreicher wirkt und dadurch gefühlt auch schon schärfer als mit den eigenen Augen.
MW: Ja. Das liegt daran, dass blaues, kurzwelliges Licht eine massive Streuwirkung hat, die viele andere Farben überdeckt. Und wenn ich einen Blaufilter nehme – oder genauer: einen Blaudämfper, weil das Blau ja nur reduziert und nicht komplett geblockt wird – ist diese Streu- und Blendwirkung reduziert und man hat dadurch automatisch ein besseres Seherlebnis. Es gibt ja auch hochgradig fehlsichtige Menschen, die medizinisch gesehen schwere Augenkrankheiten haben, die kaum noch sehen können. Die brauchen unter Umständen Spezialbrillengläser, bei denen das Blau zu 100 Prozent herausgefiltert wird. Da sind die Gläser dann quietschgelb oder orange, aber die haben mit solchen Gläsern überhaupt nur noch die Chance, irgendetwas zu sehen. So kann man dann die Sehkraft erheblich steigern. Dafür ist das Blau dann komplett weg und die Gläser sind hässlich. Das ist dann aber quasi die nächste Stufe. Blau ist eine wunderbare Farbe aber zu viel Blau macht einfach alles ein bisschen ätzend.
ML: Ich möchte noch einmal kurz zurückkommen zu Softwarelösungen gegen Hardwarelösungen. Das ist auch etwas, das ich erst in den nächsten Tagen und Wochen erleben werde, aber aus deiner Erfahrung: muss ich jetzt die Blaulichtfilter an meinen Geräten ausschalten oder ergänzt sich das sogar? Oder ist das eher verwirrend?
MW: Auf meinem Handy ist der Blaufilter immer an, den mache ich nie aus. Wenn ich den jetzt mal ausschalte, dann denke ich „Boah, wie eklig-hässlich!“. Faktisch gesehen reduzierst du einfach noch mehr Blau. Was mir aufgefallen ist, ist, dass ich abends auch immer sehr viel mit Medien gemacht habe und ich echt ein Problem damit hatte, runterzukommen und einzuschlafen. Man liegt dann doch noch ‘ne Stunde wach im Bett. Und seitdem ich Night Shift habe und diese Gläser habe, habe ich das Problem nicht mehr und kann jetzt, auch wenn’s blöd klingt, fast wieder normal einschlafen.Aber das ist meine Erfahrung. Wie will man das messen? Es ist nicht so, dass man die Brille aufsetzt und die Welt ist verändert. Das ist Quatsch. Aber man kann das deutlich optimieren und verbessern und ich habe das so bei mir gemerkt.
ML: Ich halte das weder für Quatsch noch finde es blöd, weil mir das genauso geht. Ich habe mich in einem Gespräch mit Apple-Mitarbeitern denen auch schon dafür gedankt. Also für Night Shift und zwar in Verbindung gerade auch mit True Tone, was das Display an das Umgebungslicht anpasst. Was dafür sorgt, dass ich auch abends im Bett nochmal längere Texte schreiben oder lesen kann und dabei müde werde, was ich vorher nicht hatte. Bisher bin dabei immer nochmal wacher geworden.
MW: Manchmal liegt das ja aber auch am Text …
ML: Da sage ich jetzt nichts zu. Wir haben bei Mac Life natürlich nur gute Texte! Wenn ich jetzt bei euch eine Brille bestelle, weil ich nicht in Berlin lebe. Und ich lebe auch nicht in Hamburg oder Leipzig, von wo aus ich deutlich zügiger hier bin, sondern ich bin vielleicht in München oder im Allgäu. Dann lasse ich mir die Brille von euch zuschicken. Das heißt ihr bekommt meine Brillenwerte durch einen Test beim Arzt oder ein Rezept und ihr setzt die Gläser ein und schickt sie mir. Nun habe ich die Erfahrung gemacht, dass ihr euch sehr viel Mühe beim Anpassen meiner Brille macht und ich danach eine wirklcih auf meine Kopfform sehr genau zugeschnittene Brille bekomme. Und ich habe vorhin gelernt, dass sogar der Winkel des Brillenglases zu meinem Auge Auswirkungen auf die Effektivität des Glases hat. Was mache ich denn jetzt wenn ich die Brille zu mir nach hause geschickt bekomme? Gehe ich dann zu einem Optiker? Habt ihr da bestimmte Kooperationen?
MW: Nein, dafür sind wir einfach zu klein, als dass wir da irgendwelche Kooperationen anfangen könnten. Natürlich ist das das Problem bei jedem Online-Shop. Wenn du etwas bestellst, ist es nicht maßgeschneidert. Man kann zum Beispiel nicht die Bügel genau anpassen. Man weiß nicht, wo ist die Durchblickshöhe der Brille. Da nimmt man dann Standardwerte. In den allermeisten Fällen funktioniert das perfekt, aber natürlich ist das Hauptproblem der Sitz der Brille auf der Nase. Wir setzen die Brille dann auf Standardeinstellungen in der Hoffnung, dass das funktioniert. Trotzdem ist der Kunde immer informiert, dass er sie irgendwo vor Ort nochmal anpassen lassen muss. Das funktioniert in den meisten Fällen, aber ich hatte gerade auch wieder einen superguten Kunden, der wohnt auf den Lofoten in Norwegen und der nächste Optiker ist 260 Kilometer entfernt und für den war es ein bisschen schwieriger.
ML: Da sitzt die Brille dann eine Zeit lang schief!
MW: Da war die Brille dann etwas locker, aber er war total happy, dass er wieder gucken konnte.
ML: Wie sieht denn euer Marketing in Deutschland aus?
MW: Oh, unser Marketing … wir haben mittlerweile, glaube ich, sechs Leute, die am Marketing arbeiten. Also für Facebook, Instagram natürlich ganz viel. Hauptaugenmerk liegt auf Bloggern und Influencern. Da machen wir ganz viel. Das ist auch immer so eine Sache: ist das wirklich notwendig? Wenn man das alles von der Pike auf gelernt hat, dann denkt man sich, „Hm, da kommen welche, die dir erzählen, wie du leben sollst“, aber tatsächlich trägt das massive Früchte. Das hat zwar ein bisschen gedauert, aber wir merken es jetzt deutlich im Feedback. Wir hatten auch schon Vlogger hier. Unangemeldet, die haben dann einfach losgefilmt. Wir kannten die auch nicht. Das war Sami Slimani mit Freundin und zwei Tage später hatte das Ding millionen Klicks. Das ist schon der Knaller und das ist unser Marketingweg momentan.
ML: Ihr setzt also vor allem auf digitale Wege …
MW: … ausschließlich! Kein Print. Print ist absolut tot. Definitiv gerade in großen Städten wie Berlin, ist das das letzte Mittel. Ich habe vorher in einem anderen Laden in Charlottenburg überlegt, welchen Weg wir gehen. Da bin ich auf Print gegangen. Wir haben eine Anzeige gemacht mit einem 30-Euro-Gutschein zum Ausschneiden. Die Anzeige ist im Laufe eines halben Jahres eine Million Mal gedruckt worden. Es kamen zwei Leute mit dem Gutschein. Da habe ich gesehen: das ist witzlos. Plakate, das macht alles keinen Sinn und interessiert niemanden.
ML: Eure Zielgruppe ist aber nicht unbedingt der junge, hippe, urbane Berliner, der in den digitalen Medien unterwegs ist und Blogs liest, respektive Videos auf Youtube sieht. Sondern ihr sprecht schon alle an, also ihr habt Brillen für aller Altersklassen und trotzdem hat sich dieser Weg für euch am besten …
MW: … das ist der Weg, der uns momentan den größten Erfolg beschert, mit dem wir am zufriedensten sind. Und um nochmal auf die Altersgruppe zu kommen. Da sind wir sehr überrascht, denn wir haben auch deutlich ältere Kunden. Die kommen jetzt nicht unbedingt, weil sie uns auf irgendeinem Blog gesehen haben. Die kommen dann auf Empfehlung. Und was auch immer wieder beeindruckend ist, ist, dass selbst weit über 70-jährige Kunden reinkommen und in unserem Laden gibt der Kunde ja seine Daten selbst ins iPad ein. Durch diese „quick registration“ können wir die Zeit für andere Sachen nutzen. Und selbst für die ist es kein Ding mehr, mit dem iPad umzugehen. Die bekommen das Ding in die Hand und füllen das aus – das funktioniert super. Also selbst bei der älteren Generation ist das angekommen.
ML: Die Alten sind ja auch nicht mehr „die Alten“. Also das Internet ist jetzt bald 25 Jahre alt, als das World Wide Web, und wir haben inzwischen elf Jahre echte Smartphones und stehen kurz vor 10 Jahren iPad. Das setzt sich natürlich irgendwann durch. Das merke ich auch in der Leserschaft und im eigenen Familien- und Bekanntenkreis, dass es eine ganz andere Technikaffinität bei „den Alten“ gibt, als bei denjenigen, die schon vor 10 Jahren „die Alten“ waren.
MW: Definitiv. Was für uns ein großer Pluspunkt ist, ist, dass der Mensch ein uneingeschränktes Vertrauen in Computer hat. Das ist in der Augenoptik ein bisschen schwierig. Die Menschen kommen und Fragen „Na ja, sind das alles Augenoptiker?“ – dann kann man natürlich sagen „Klar, wir sind alle Optometristen und Meister“. Aber da sind natürlich gerade die älteren auch immer ein bisschen skeptisch. Wenn die dann aber diese High-Tech-Maschinen sehen, die das Auge auf einen Zehntelmillimeter ausmessen - spätestens dann sind auch die überzeugt.
ML: Ich habe auch schon von euren Brillen erzählt und wurde gefragt, „Machen die denn einen Sehtest, so wie wir das vom Arzt kennen oder machen die so einen Schnelltest, wie ich ihn schon mal bei einem anderen Filialisten gemacht habe?“ Wie sieht denn euer Sehtest aus?
MW: Also, erstmal möchte ich mit einer Sache aufräumen, ohne die Augenärzte schlecht zu machen. Augenprüfung ist nicht Aufgabe des Augenarztes! War es noch nie. Der Augenarzt – ich habe bei einer Augenärztin Unterricht gehabt – lernt im Regelstudiengang zwei Wochen den Sehtest. Ein guter Augenoptikermeister beschäftigt sich drei Jahre am Stück damit. Das ganze Hintergrundwissen ist damit erheblich größer. In Verbindung auch mit dem Wissen über die Fähigkeiten und Eigenschaften der Brillengläser. Spätestens da hört es beim Augenarzt auf, weil der einfach gar nicht weiß, welches Glas was kann. Wir können natürlich auch einen klassischen Augensehtest machen, was uns aber unglaublich viel Zeit kostet und nicht mehr ins Konzept passt, das Preisgefüge würde nicht mehr funktionieren. Die heutigen Maschinen sind aber so genau, dass die mit einem kurzen Blick den Messwert schon sehr, sehr genau hinbekommen. Das ist der sogenannte objektive Sehtest. Und dann müssen wir nur noch kurz nachmessen, was im Normalfall nur zehn Minuten dauert und dann haben wir einen hundertprozentig verlässlichen Wert. Da wurde auch viel Forschung in den letzten Jahren betrieben: Welche Sehtestabfolge ist ideal? Welche Sehzeichen benutzt man dafür? Wenn man dann den richtigen Weg gefunden hat und das alles so programmiert hat, dass es gut läuft, bekommt man einen kompletten Sehtest in zehn Minuten hin.
ML: Da war ich auch angenehm überrascht, als ich auf einmal so eine Maschine auf dem Kopf hatte. Das geht tatsächlich schnell und ohne großes Blutvergießen.
MW: Das ist alles keine neue Erfindung. Das ist einfach ein Lichtstrahl, der ins Auge geschossen wird und anhand der Reflexion des Lichtes auf der Netzhaut kann die Maschine ausrechnen, welches Brillenglas gebraucht wird. Das lernt man auch als Optikermeist mit einem Skiaskop, so einer Art moderne Taschenlampe. Damit blinzele ich ein bisschen ins Auge rein, sehe die Reflexion auf der Netzhaut und wenn ich dann einen bestimmten Flackerfall habe, dann weiß ich, welches Brillenglas ich brauche. Damit kann man auch sehr, sehr genau einen Sehtest machen. Das macht man üblicherweise in der dritten Welt immer noch so, wo entweder die Leute nicht lesen können oder wo eine Sprachbarriere vorhanden ist. Mit etwas Übung bekommt man mit einer Skiaskopie in vielleicht 15 oder 20 Minuten einen guten Sehtest hin, womit man Leute dann auch auf 100 Prozent Sehkraft bekommen kann.
ML: Das ist aber wahrscheinlich auch notwendig, oder? Weil Menschen ja vermutlich in bester Doctor-House-Manier einfach lügen. Ich hab das auch gemerkt. Du hast mich ja diese Buchstabenkarte lesen lassen und wenn man nicht komplett schlecht sieht, dann kann man sich noch relativ weit durchraten.
MW: Aufgrund der digitalen Medien sind die Sehanforderungen aber auch massiv gestiegen. Das heißt, was vor 20 Jahren noch top war, das akzeptieren die Kunden heute in keinster Weise mehr. Was ich vor 20 Jahren noch für Brillen gebaut habe, das ist heute haarsträubend. Damals hat man alles – Durchblickshöhe, Augenabstand – irgendwie reingebaut und fertig. Das geht heute einfach nicht mehr, weil die Sehanforderungen so hoch sind, dass selbst das kleinste Detail massiv stört. So gesehen hat sich auch die Augenoptik in den letzten zwanzig Jahren massiv präzisiert.
ML: Ich habe noch eine grundsätzliche Frage, die mir gerade wieder einfällt: Du hast mir erzählt, nachdem wir den Test fertig hatten, dass ich mit den Gläsern etwa auf 110 Prozent Sehkraft käme. Wie ist das möglich? Warum ist das mehr als 100 Prozent? Das habe ich noch nie verstanden.
MW: Als das mal festgelegt wurde, was 100 Prozent Sehkraft ist, lass das 100 Jahre her sein, waren die Menschen noch nicht so fit wie heute. Ernährung und so weiter trägt ja massiv dazu bei, ob ich gut sehen kann oder nicht. Da hat man gesagt: du musst zwei Punkte getrennt voneinander sehen können bei einer Entfernung von sechs Metern. Die Punkte sind dabei zwei Winkelminuten auseinander. Sieht man die zwei Punkte auf sechs Meter getrennt, hat man 100 Prozent Sehkraft. Wenn die Sehkraft schlechter wird verschmelzen die zwei Punkte zu einem Punkt. Dann gibt es Leute, die können die zwei Punkte nur aus drei Metern Entfernung sehen – die haben dann 50 Prozent Sehkraft. Dann gibt es Leute, die sehen die zwei Punkte nicht nur aus sechs, sondern auch noch aus zwölf Metern Entfernungen – die haben dann 200 Prozent Sehkraft. Deswegen kann man mehr als hundert haben. Ein normaler Mensch schafft heutzutage im Normalfall mindestens 100 Prozent, meistens sogar 120 Prozent. Also ein junger Mensch bis 25.
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so Leute, jetzt habt Ihr es definitiv geschaft .. ich lese maclife seit Anfang an .. damals wart Ihr eine gute Seite .. heute lese ich nur noch Werbung, Affilate-Links oder sonstige Kaufangebote .. so wie in diesem Artikel, bei dem der Titel durchaus interessant klingt und wo dann in den ersten Zeilen schon ein Kaufangebot kommt .. schade und armselig zugleich .. aber wohl das Maximum was junge Menschen heute produzieren können und erwarten ..
und die News sind von 9to5mac abgeschrieben !
Danke für deine Kritik, Niki2000.
Die US-Kollegen haben uns gegenüber häufig einen Zeit-, manchmal sogar einen Wissensvorsprung. Wir bemühen uns neue Informationen möglichst schnell für deutschsprachige Leser zur Verfügung zu stellen. Beiträge, die bei uns lediglich paraphrasiert erscheinen, verlinken zum englischsprachigen Original.
Wir brauchen dieses News-Grundrauschen, um MacLife.de profitabel halten zu können. Dafür liest du bei uns aber auch sehr viele Beiträge, die es so sonst nirgends gibt. Zum Beispiel den Artikel, den du gerade kommentiert hast.
Wir versuchen hier einen guten Mix zu finden aus relevanten News und längeren Beiträgen, ohne zu viele Artikel pro Tag zu liefern. Hier muss ständig justiert und optimiert werden. Wir können gerne darüber sprechen. Schick mir eine Mail an s.schack@maclife.de und ich rufe dich zurück.
Moin Samuel. Werbung wird hier immer als solche gekennzeichnet. Von der Aktion mit Yun haben keinen einzigen Cent. Weder unmittelbar noch über irgendein Affiliate- oder sonstiges Programm.
Gerne können wir uns darüber auch unterhalten. Schick mir eine Mail an s.schack@maclife.de und ich rufe dich zurück.
Wahnsinn! Schaffe dir einen Markt mit Halbwahrheiten. Ich will ja kein Spielverderber sein, aber im beruflichen Bereich gibt es hierzu ein Gesetz: die Mindestvorschriften zum Schutz von Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer vor der Gefährdung durch physikalische Einwirkungen (künstliche optische Strahlung) 2006/25/EG. Diese legt Expositionsgrenzwerte für verschiedene Wellenlängenbereiche fest, auch das sog. Blaulicht (400-490 nm). Darauf basierend haben die Berufsgenossenschaften Handlungsempfehlungen entwickelt um Personen im Arbeitsalltag vor gesundheitlichen Risiken zu Schützen und um Sicherheitsfachkräften ein entsprechende Beurteilung, im Zweifelsfall mittels Strahlungsmessung, zu ermöglichen. In den vergangenen 8 Jahren habe ich keinen Arbeitsplatz in Deutschland gefunden, bei dem die Grenzwerte überschritten werden.
Die biochemischen Effekte sind hingegen schon recht lange bekannt und finden vermehrt in Schichtbetrieben in Form LED basierter Beleuchtungssysteme Berücksichtigung (ähnlich Night-Shift). Mein Tipp für den Ottonormal TV-Glotzer und Smart-Wasauchimmer Nutzer - einfach mal abschalten und Reden oder analog lesen. Setzt im Sommer lieber häufiger eine Sonnenbrille mit hochwertigen Polycarbonat Gläsern auf - gibt es im Consumer Bereich ab 20€.
Noch kurz zur Leistungsfähigkeit asiatischer Augen: einen kausalen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Displays und reduzierter Sehleistung herzustellen ist sehr gewagt - dazu gibt es im Asia-Pazifischen Raum bereits viele Studien.
Moin DerRe.
Danke für deinen wirklich wertvollen Beitrag zum Thema!
Die von dir genannte Richtlinie 2006/25/EG ist uns natürlich bekannt. Wie du aber schon an dem Namen erkennst, entstammt sie dem Jahr 2006. Meines Wissens wurde sie letztmalig 2010 überarbeitet. Seither hat sich viel getan. Gerade, was die Art und Dauer der Nutzung von Smartphones und Tablets anbelangt.
Ich nutze eine Blauchlichtfilterbrille nun seit knapp einem Monat und merke, dass meine Augen deutlich später ermüden. Ja, das ist nur eine anektdotische Evidenz, ich weiß. Aber es gibt genug Studien, die mein Empfinden untermauern.
„Einfach mal abschalten“ ist ein guter Tipp. Zumindest solange dann der Besuch von MacLife.de durch das Lesen der gedruckten Mac Life substitutiert wird. ;-)
Nein, im Ernst: ich sehe mit der Blaulichtfilterbrille auch abseits des Bildschirms besser. Und zwar nicht nur, weil sie bei mir zeitgleich eine (kleine) Sehschwäche korrigiert. Im direkten Vergleich mit einer normal auf meine Sehschwäche angepassten Brille, gewinnt die mit Blaulichtfilter. Warum das so ist, erklärt Mirko Weiss oben im Interview ganz gut, denke ich.