Spätestens seit das iPhone offiziell wasserdicht ist, kann man ruhigen Gewissens auch im Freibad oder am Meer fotografieren. Doch Vorsicht: Weder sollte Apples Smartphone dabei lange unter Wasser bleiben, noch besonders weit unter dem Meeresspiegel eingesetzt werden. Auch Salzwasser tut dem iPhone nicht gut.
Schutz und dichte Hüllen
Die Modelle ab dem iPhone 7 sind allerdings wasserfest genug, dass Sie damit Fotoaufnahmen beim Planschen oder Rudern machen können. Wollen Sie jedoch Ihr wertvolles Smartphone besser schützen und gleich noch vor Stößen und Kratzern bewahren, können Sie dies mit der Hülle Metropolis von Urban Armor Gear (34,95 Euro) tun, die das iPhone rundum sichert, federleicht ist und eine extra griffige Haltefläche bietet. Selbst in nassen Gefilden rutscht es Ihnen damit nicht aus der Hand.
Der einfachste Weg, Ihr iPhone richtig wasserfest zu machen, ist eine dichte Hülle mit Sichtfenster. Seallines E-Serie (ab 19,95 Euro) umfasst derartige Hüllen in verschiedenen Größen, die nicht mit einem üblichen Clip-Verschluss, sondern mit einer Art Verzahnung verriegelt werden, die am ehesten mit einem Reißverschluss zu vergleichen ist. Zwei Aussparungen am Rand geben Ihnen die Möglichkeit, die Hülle mit Seilen, Gurten oder Karabinern an einem Boot oder an Ihrer Kleidung zu befestigen. Allerdings empfiehlt der Hersteller, das Smartphone in der Sealline-Hülle nicht tiefer als einen Meter unter Wasser einzusetzen.
Mehr Spielraum gibt Ihnen die mit zwei Plastikriegeln verschließbare Hülle von Kona [3] (15,95 Euro), mit der Sie bis zu 30 Meter unter Wasser Fotos schießen können. Auch hier lässt sich ein Lanyard befestigen, sodass Sie Ihr Gerät beim Tauchen nicht festhalten müssen. Der Touchscreen funktionierte bei unseren Tests in beiden Hüllen einwandfrei.
Die sichersten Gehäuse
Wer auch im Wasser auf ein möglichst schlankes und dennoch dichtes iPhone zurückgreifen möchte, sollte sich mit stabilen Gehäusen wie dem Frē von Lifeproof (79,99 Euro) oder Catalysts wasserdichter Hülle (87,99 Euro) beschäftigen. Während Lifeproofs Case etwas schwieriger zusammenzusetzen ist und in Gewässern bis zu zwei Meter Tiefe funktioniert, können Sie mit Catalysts iPhone-Behausung bis zu zehn Meter tief tauchen und Fotos schießen. Für beide Hüllen können wir Empfehlungen aussprechen, da sie bei richtiger Verwendung zuverlässig dicht sind. Jedoch sollten Sie beim Hineinlegen und auch beim Ausbau des iPhone vorsichtig agieren, da das Sichtfenster am Rand bei zu grober Handhabung kaputtgehen kann. Für die Lifeproof-Hülle gibt es zusätzlich ein Armband mit Quickmount (49,99 Euro), mit dem Sie die Hände zum Schwimmen und Tauchen frei haben. Ein einfacher Dreh, und schon ist das geschützte Gerät einsatzbereit.
Ganz sicher nicht kaputtgehen kann das iPhone im Unterwassergehäuse Lenzo von Valstech (379 Euro), selbst wenn Sie mit einem Riff oder einem Hammerhai zusammenstoßen. Gebaut aus robustem Polycarbonat, ist es zwar nicht sonderlich handlich, dafür aber in Sicherheitsfragen über jeden Zweifel erhaben. Das iPhone wird in dem großen Kasten wie in einem U-Boot geradezu versiegelt. Die Wände des Lenzo sind derart dick, dass der Touchscreen nicht mehr mit Fingern, sondern nur mittels von außen steuerbarer Greifarme bedient werden kann. Was zunächst etwas umständlich anmutet, funktioniert in der Praxis sehr gut, selbst das Zoomen und die Bedienung des Homescreens stellen kein Problem dar. Dazu verfügt das Lenzo-Gehäuse für eine optimale Randschärfe über eine Linse, die kratzfest ist und nicht reflektiert, sowie über zwei farbige Filter, die vor die Linse geschoben werden können. Profitaucher wird es interessieren, dass sich mit dem sehr gut in der Hand liegenden Lenzo-Kasten in bis zu einhundert Metern Tiefe Fotos schießen lassen.
Die All-in-One-Lösung
Für all jene, denen das Lenzo-Gehäuse zu wuchtig, die Hüllen von Lifecase und Catalyst aber zu unflexibel sind, gibt es die Firma Hitcase. Das Sortiment des Unternehmens umfasst gleich ein paar interessante wasserdichte Hüllen – eine jedoch stiehlt allen anderen die Show. Das Hitcase Shield Link [7] (89,99 Euro/IP68) könnte man als eierlegende Wollmilchsau der (Unter-)Wasserfotografie bezeichnen. Die Hülle ist absolut stoßfest und bis drei Meter Tiefe wasserdicht. Außerdem verfügt sie am Rücken über eine Magnetplatte zur schnellen Befestigung an magnetischen Selfie-Sticks oder Halterungen und über drei alternative Linsen (Wide, Superwide und Macro), die ebenfalls magnetisch am Case angebracht werden. Die aus leichtem Aluminium gefertigte Hülle ist zudem so schmal, kompakt und schick, dass sie auch im Alltag verwendet werden kann. Die Shield Link ist – passend zum iPhone – in den Farbvarianten Schwarz, Silber und Roségold erhältlich.
Noch interessanter wird das Shield Link oder auch andere Hüllen der Firma wie das Hitcase Pro (129,99 Euro/IP68), mit dem Sie in zehn Metern Tiefe noch Fotos schießen. Neben einem Befestigungssystem, das auch mit Kameras wie der Gopro kompatibel ist, führt das Unternehmen einen sogenannten Floatr (29,99 Euro) im Programm, also ein schwimmendes Sicherheitsband mit Halterung, damit Sie Ihr wasserdichtes iPhone auch bei hohem Wellengang nicht verlieren. Außerdem gibt es einen Shootr (34,99 Euro) genannten Selfie-Stick und mit dem Chestr Mount (49,99 Euro) eine Halterung, die Sie um Ihre Brust schnallen, um für besonders turbulente Aufnahmen Ihre Hände frei zu haben.
Das richtige Zubehör
Ob Sie Aufnahmen beim Wassersport machen, beim Tauchen, bei Motorbootausflügen oder am eigenen Pool: Es lohnt sich, ein paar nützliche Accessoires, die das Fotografieren am und im Wasser erleichtern, dabei zu haben. Nicht immer sind die Lichtverhältnisse im Wasser optimal. Für nasse Umgebungen hilft Ihnen Ankers Taschenlampe LC90 (27,99 Euro/IP65), bei der Sie zwischen breitem, weitläufigem und fokussiertem Licht mit sagenhaften 900 Lumen wählen können. Sollten Sie in Seenot geraten, können Sie mit der wasserfesten LC90 auch ein Blink- und ein SOS-Signal abgeben. Was das Fotografieren in Seen und im Meer angeht, kann es schon wenige Meter unter der Oberfläche zu dunkel werden, um mit dem iPhone oder Unterwasserkameras gescheite Aufnahmen zu machen. Coasts Taschenlampen Polysteel 1000 (65 Euro/IPX8) und 600R (35,90 Euro/IPX8) sind wasserfest bis zu einer Tiefe von drei Metern. Letztere ist wiederaufladbar, sodass Sie keine Batterien wechseln müssen.
Wahrhaft auf Jacques Cousteaus Spuren wandeln Sie mit einem Licht-Ensemble namens Sea Dragon DC 2000 der Firma Sealife (1.469 Euro). Dieses können Sie komplett als System oder einzeln kaufen: Zunächst wäre da der Sea Dragon Flash (339 Euro), ein digitaler Blitz, der die Unterwasserobjekte optimal beleuchtet, aber auch Reflexionen durch Schwebeteilchen reduziert. Er wird – genau wie die Sea Dragon 2100 genannte Foto-Video-Tauchlampe (379 Euro), mit einer flexibel einsetzbaren Schiene und einem Griff ausgeliefert. Die Lampe sorgt wahlweise mit einem 2.100 Lumen starken Lichtstrahl für breite Ausleuchtung oder mit einem 800-Lumen-Spot für weitreichendes, punktuelles Licht. Letzter Bestandteil des Systems ist mit der DC2000 (768 Euro) eine digitale Unterwasserkamera mit lichtstarkem Sensor. Zusammen funktionieren die Geräte wie ein schlankes Unterwasserkamera-Lenkrad mit Lichtern.
SeaLife SeaDragon 2100 FOTO- VIDEO-TAUCHLAMPE mit Schiene
Um ein Foto aus einer bestimmten Position zu schießen, ist oftmals ein Tripod vonnöten. Miggos äußerst flexibler Splat Tripod (19,99 Euro) hält Ihr wasserdichtes iPhone nicht nur auf feuchten Felsen, an nassen Booten oder im Sand, er lässt sich auch um nahezu jeden Gegenstand biegen. Mit ihm können Sie das iPhone mit einer Halterung selbst an einem Ruder befestigen.
Neben technischen Geräten sollten auch Dinge wie Ihr Portemonnaie, Schlüssel, Karten, Micro-Sim-Karten oder Ausweise trocken bleiben. Mit der Drybox von Otterbox (44,99 Euro) können Sie sogar eine halbe Stunde lang bis zu 27 Meter tief tauchen, ohne dass Sie sich um die Unversehrtheit der Gegenstände in der Behausung Sorgen machen müssen.
OtterBox 77-54436 Drybox wasserdichte Smartphone Transportbox blau
Planen Sie längere Fotoausflüge, sollten Sie sichergehen, dass Ihr iPhone ausreichend geladen ist. Längst nicht alle Outdoor-Ladegeräte sind wasserdicht wie Xtorms AL420 und A421 (beide 89 Euro). Die in stoßfesten Hüllen verpackten Stromlieferanten sind in die IP-Klassen 66 und 68 eingeteilt und können somit ebenfalls unter Wasser getaucht werden. Das dazu passende Kabel kommt von Lifeproof und heißt Lifeactiv (39,99 Euro). Der neuralgische Teil des Kabels, die beiden Stecker (USB und Lightning), werden von einer Kapsel geschützt, die Sie wiederum mit einem Band an einem iPhone oder einem Akku befestigt können.
Im Wasser werden Sie eine externe Festplatte zwar nicht benötigen, direkt nach Foto- oder Filmaufnahmen in nassen Gefilden womöglich aber schon. Ergo sollte die Wahl nicht auf einen allzu fragilen portablen Datenträger fallen. Seagates DJI Fly Drive (149,99 Euro) bietet nicht nur genug Speicherplatz (2 TB), sondern verfügt auch über einen Micro-SD-Eingang, einen USB-C-Eingang sowie einen robusten Stoßfänger, der auch einem holprigen Transport trotzt. Nicht minder stabil ist Lacies Rugged Mobile Storage (2 TB: 159,99 Euro). Diese Festplatte ist sogar wasserabweisend und hat eine schützende, abnehmbare Klappe für ihren USB-C-Anschluss. Seagates Ultra Slim (2 TB: 109,99 Euro) wiederum ist mit 9,6 Millimetern so schlank, dass sie in die erwähnte Drybox passt und so auch bei Kajak-Ausflügen ein zuverlässiger Begleiter ist, um Foto- und Filmaufnahmen direkt zu sichern.
Kameras
Niemand muss heutzutage mehr eine große Kameraausrüstung mitnehmen, um außergewöhnliche Fotos zu schießen. Auch für die Unterwasserfotografie gilt: Klein und handlich kann beeindruckend viel. Der derzeit wohl beliebteste Vertreter der kompakten Action-Kameras ist die Gopro, das neueste Modell ist die Hero 6 (569,99 Euro). Mit dem sehr handlichen Fotoapparat, der mit dem iPhone per App zusammenarbeitet, können Sie selbst ohne Behausung bis zu zehn Meter unter Wasser tauchen. Für tiefere Foto-Expeditionen gibt es ein wasserdichtes Case (64,99 Euro). Aufnahmen lassen sich mit der Hero 6 per Sprachbefehl starten, den Zoom bedienen Sie mit einem Fingertipp auf den Bildschirm. Eine fortschrittliche Videostabilisierung sichert erstaunlich wackelfreie Bilder.
Zwar führt Gopro eine ganze Reihe nützlicher Accessoires im eigenen Programm, dennoch lohnt auch ein Blick zu anderen Anbietern für kompatibles Zubehör. Die US-amerikanische Firma Sandmarc bietet mit der sogenannten Dive Edition (89,99 Euro) gleich ein ganzes Set an Hero-Zutaten. Das in einer handlichen, wickelbaren Tasche verstaute Arsenal umfasst einen ein Meter langen, wasserfesten Selfie-Stick mit einer dem Handgelenk anpassbaren Schlaufe, sowie ein Fünf-Filter-Paket für Aufnahmen in grünlichem oder blauem Wasser und speziell für Fotos, die Sie nachts unter Wasser machen. Sowohl das Gopro- als auch das Sandmarc-Sortiment umfassen darüber hinaus nützliche Accessoires wie ein Kopfband, an dem Sie die Kamera befestigen können, oder ein Floaty genanntes Schaumstoffkissen, das – an der Gopro klebend – verhindert, dass diese untergeht.
Gleich mehrere Vorzüge hat die Ghost 4K genannte Kamera von Drift (349 Euro). Vor allem das modulare System mit einem zusätzlich ansteckbaren Akku sorgt für erhöhte Flexibilität, ebenso eine um 330 Grad drehbare Kameralinse sowie der auch hier vorhandene Steckplatz für Speicherkarten. Mit der komplementären Drift-Life-App können Sie Fotos und Videos bearbeiten und schneiden, mit Filtern versehen oder direkt in sozialen Netzwerken teilen. Steckt die Ghost in ihrer wasserdichten Hülle, sind Foto- und Videoaufnahmen in vierzig Metern Tiefe möglich.
Besonders populär sind derzeit 360-Grad-Aufnahmen – und in feuchter Umgebung können diese besonders beeindruckend sein. Die wunderbar kleine Insta 360 One (359 Euro) ist eine Rundum-Kamera, die sowohl allein funktioniert, aber auch auf das iPhone aufgesteckt werden kann. Die zweite Generation der Insta 360 lässt Sie sogenannte Bullet-Aufnahmen machen (berühmt geworden durch die Matrix-Filme). Mittels einer Smart-Track-Funktion folgt sie bei Videoaufnahmen einer von Ihnen vorab bestimmten Person – alle Bewegtbilder werden mit einer mehr als ordentlichen Stabilisation aufgenommen. Die App bietet Ihnen weitere Möglichkeiten – und mit der zusätzlich erhältlichen wasserfesten Behausung halten Sie auch unter Wasser wirklich alles um Sie herum fest.
Was bedeutet IPX?
In Zusammenhang mit wasserfesten Produkten taucht immer wieder das Kürzel IP auf. Es soll dem Kunden versichern, dass Wasser den Geräten bis zu einem gewissen Grad nichts anhaben kann und festhalten, bei welcher Verwendung die Funktionstüchtigkeit nicht in Gefahr ist. Hierfür gibt es einen Industriestandard, die sogenannten IP-Schutzklassen, festgelegt von der US-amerikanischen „National Electrical Manufacturers Association“. IP steht für „International Protection Marking“; interessant wird es jedoch erst bei den dahinter auftauchenden Ziffern.
Die erste Zahl kennzeichnet den Berührungssch•utz, der Fremdkörper wie Schmutz und Staub umfasst. 0 bedeutet, es besteht kein Berührungsschutz, 6 steht für einen vollständigen. Die zweite Ziffer steht für den Schutz gegen Wasser. Auch hier geht es bei 0 los, die Skala reicht allerdings bis 9 – ein Wert, der für Schutz vor jeglichem eindringenden Wasser steht, selbst bei stark erhöhtem Druck.
Die für die hier vorgestellten Gadgets relevanten Werte sind 5 (Schutz gegen Strahlwasser), 6 (geschützt gegen Wasser bei vorübergehender Überflutung), 7 (geschützt vor eindringendem Wasser beim Eintauchen) und 8 (Schutz beim Eintauchen auf unbestimmte Zeit). Das iPhone 8 hat die Bewertung IP67.
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Land unter!!
Hi, ich habe den Artikel gerade überflogen und lese von Unterwasserfotografie, aber nicht von Unterwasservideoaufnahmen. Sind die mit dem besprochenen Zubehör auch genau so möglich? Danke!Kathrin