Digitalisierung ist allgegenwärtig, denn die Zukunft ist digital. Inzwischen gibt es auch kaum noch Zweifel daran, dass Programmieren eine Fähigkeit ist, die Schüler von heute für ihr späteres Leben wappnen wird. Doch in den Klassenzimmern vieler Schulen findet der Unterricht immer noch so statt wie vor 50 Jahren: Lesen, Rechnen, Schreiben und manchmal Streiten.
Natürlich gibt es Schulen mit Computerräumen, Macs und iPads sowie engagierten Lehrern, die mit Lego Mindstorms oder mit dem Raspberry Pi programmieren. Informatik ist inzwischen mehr als die Fähigkeit, eine PowerPoint-Datei auf einem Netzwerklaufwerk zu speichern. Trotzdem ist nicht richtig und einheitlich klar, wie Computer-Code in den Unterricht integriert werden kann. Einen Ansatz bieten programmierbare Spielzeuge wie die Jimu-Robot-Serie von Ubtech aus Shenzhen in China.
Spielspaß und Steckverbindungen
Ubtech ist seit Jahren in der Robotik unterwegs. Bekannt wurden die Chinesen mit dem tanzenden humanoiden Roboter Alpha 1. Ganz neu ist der Stormtrooper-Roboter. Er soll im Haushalt Wächter-Aufgaben übernehmen. Aber vor allem nutzt Ubtech die geballte Marketing-Wucht des im Dezember anlaufenden Star-Wars-Films, dem zweiten Teil der dritten Trilogie: „Star Wars 8: Die letzten Jedi“.
Kleiner und für die Zielgruppe von Schulkindern ab acht Jahren bietet Ubtech die Serie der Jimu-Roboter an. Dazu gehört auch der Roboter Tankbot, der ein gewisse Ähnlichkeit zu Wall-E aus dem gleichnamigen Pixar-Film nicht leugnen kann. Das Tankbot-Kit besteht aus einer Haupteinheit und sechs Motoren sowie einem Infrarot-Sensor und einem Hauptschalter. Zum Lieferumfang gehören ein Netzteil, mit dem der fest eingebaute Akku in der Haupteinheit wieder aufgeladen wird, und alle benötigten Verbindungskabel. Alle Jimu-Roboter werden als Bausatz geliefert. Dabei handelt es sich um ein eigenes Stecksystem mit Verbindungsstücken und standardisierten Modulen. Wie fast 200 Einzelteile zusammengesteckt werden, erklärt die zugehörige App. Damit beginnt der Spielspaß bereits beim Aufbau des Tankbot-Fahrzeuges.
Programmieren und Power
Die Jimu-App erläutert den Zusammenbau in den nötigen Einzelschritten, wahlweise auf dem iPad oder iPhone. Dank eines Farbcodes bleiben die Bauteile übersichtlich, sofern Sie nicht den aufgeregten Fehler machen, alle Einzelteile auszupacken und auf einen Haufen zu werfen. In der App zoomen und drehen Sie das Tankbot-Modell, bis Sie begriffen haben, wie die Bauteile zusammengefügt werden. Sobald es wichtig wird, weisen Meldungen auf besondere Verbindungsstücke und die Verkabelung der Motoren hin.
Die Bauteile werden an ihren Kupplungen zusammengeführt. Das Stecksystem gibt vernehmliche eine akustische Erfolgsmeldung und lässt sich zügig und zugleich sicher aufbauen.
Beim ersten Einschalten kontrolliert die Schaltzentrale ihre Verbindungen zu den Motoren und zum Infrarot-Sensor. Tankbot ist dann im Prinzip einsatzbereit und kann über Bluetooth mit dem iPad verbunden werden. Dann fungiert das iPad auch als Fernsteuerung. Die Remote passen Sie an, indem Sie über die Schaltfläche mit dem Plus-Zeichen neue Handlungen hinzufügen. So gehören die Grundstellung von Tankbot und Greifen und Tragen von Lasten auf diesen Steuer-Schirm, damit die Aktionen schnell ausgeführt werden können.
Die programmierbare Fernbedienung führt Sie zugleich heran an das Thema Programmierung. Mit einem Raupenfahrzeug wie dem Tankbot lassen sich komplexe Abläufe abfahren, indem zum Beispiel bestimmte Strecken zurückgelegt oder Hindernisse umfahren werden. Eigene Handlungen dürfen aber auch einfach sein wie eine kurze Drehung auf der Stelle oder ein Rücksetzen um eine ganze Motordrehung. Bevor Sie eigene Modelle erschaffen, verhelfen mitgelieferte und eigene Handlungen zum Verständnis in der Programmierung. Spielerisch sollte man das Thema nicht zu erst nehmen, denn in der Informatik geht es um eigenständige Denkansätze und Kreativität im Umgang mit Fragestellungen und Problemen. Man kann nicht einfach eine Formel auswendig lernen, bevor ein Computer eine Aufgabe löst. Zuvor muss das Problem verstanden sein. Verbundene Spielzeuge wie die Roboter aus der Jimu-Serie helfen methodisch, ohne sich allzu sehr in den Vordergrund zu drängen. Der Spielspaß und der Spaß an kreativen Lösungen bleibt erhalten.
Diese Produkte arbeiten mit Swift zusammen
- Lego Mindstorms EV3 Lego-Kasten für mehr als ein Dutzend Roboter Preis: 349 Euro
- Jimu Robot Meebot Roboter-Bausatz mit sechs MotorenPreis: 139,95 Euro
- Sphero SPRK+ Roboter kreativer Spielspaß als rollender Roboter-Ball Preis: 149,95 Euro
- Wonder Workshop Dash Roboter mit Sensoren und LautsprecherPreis: 179,95 Euro
- Parrot Mambo Mini-Drohne mit Kamera und GreifarmPreis: 99,95 Euro
- Skoogmusic Skoog 2.0 taktile Musikschnitt-stelle zur Steuerung von Apple Garageband Preis: 279,95 Euro
Vernetzt lernen
Soziale Medien sind bei der Jimu-App integriert. In einer virtuellen Gemeinschaft veröffentlichen Sie als Anwender etwa ein Video von ihrem Roboter oder zeigen ein Foto Ihrer Kreation und holen sich persönliche Inspiration und Hilfe bei Problemen. Die Unterstützung innerhalb der Jimu-App ist hervorragend und auch ohne Anmeldung nutzbar. So wird unter anderem die Programmierung für den Infrarot-Sensor Schritt-für-Schritt und ausführlich erläutert.
Hersteller: Ubtech
Web: jimurobots.com
App: kostenfrei
Tankbot-Kit: 159,95 Euro
Meebot-Kit: 139,95 Euro
Fazit
Sicherlich werden Sie mit Tankbot den Hund erschrecken oder die Katze ärgern. Weit wichtiger ist jedoch, dass Ihre Kinder selbstständig oder Sie mit Ihrem Kind angeleitet in die besondere Logik von Computer-Programmen einsteigen. Die Jimu-Robot-Serie arbeitet mit grafischen Modulen, die verbunden werden und dann seriell ablaufen. Intern interpretiert Tankbot die Sprache Swift von Apple und scheint für die Zukunft gewappnet. Allerdings unterstützt die Apple-App Swift Playgrounds derzeit lediglich den Meebot aus der Jimu-Robot-Serie und nicht den sympathischen Tankbot.
Zusammenspiel mit Swift
Die Jimu Serie enthält fünf ausgewählte Roboter-Baukastensysteme. Alle Kits von Ubtech sind als pädagogisches Spielzeug mit Spaßfaktor konzipiert. Unterschiedliche Größen, Themenfelder und Schwierigkeitsgrade ermöglichen eine Auswahl nach individuellen Bedürfnissen, Alter und den Interessen des Kindes. Als Besonderheit lassen sich die Teile aller Baukastensysteme miteinander kombinieren, und mit etwas Geschick zu ganz neuen, größeren Figuren kombinieren.
Im Zusammenspiel mit Apple Swift Playgrounds gilt jedoch eine Einschränkung. Offiziell von Apple unterstützt ist nur der Meebot, der sich in Swift Playgrounds programmieren lässt. Dafür nutzen alle Jimu Roboter intern Swift, das die zugehörige Jimu-App auf Wunsch anzeigen kann.
Unser Testgerät benötigte bei der ersten Verbindung über Bluetooth mit dem iPad ein Update seiner Firmware. Das kann Ihnen auch passieren. Daher sollten Sie den Hauptsteuerkasten bereits vor dem Zusammenbau ein paar Stunden lang am mitgelieferten Netzteil aufladen. Auch das iPad sollte aufgeladen sein, damit das Firmware-Update fehlerfrei und ohne Abbrüche geladen werden kann.
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