Warum baut Apple kein MacBook mit Steckplatz für ein SIM-Karte, damit man immer online sein kann? Das fragten sich schon vor dem iPad 3G (2010) viele MacBook-Besitzer. Vor drei Jahren tauchte über den US-Kleinanzeigenmarkt Craigslist ein zum Ausschlachten angebotenes MacBook Pro auf. Besondere Kennzeichen: Ausziehbare Antennen am Display und SIMFach im Akku-Fach sowie eine rote Hauptplatine, die das Gerät als Prototypen von Apple ausweist. Das ist der Beweis: Apple kann ein Laptop mit UMTS bauen. Mobile Macianer schöpften im Sommer 2012 neuerliche Hoffnung, als Senior Vice President of Technologies Bob Mansfield bei Apple in ein Team für Zukunftprojekte gesteckt wurde. Das Besondere daran: der Hardware-Spezialist war seit einem Monat in Rente und wurde zurückgeholt. Mit einem Monatsgehalt von zwei Millionen US-Dollar soll ihn Tim Cook persönlich überzeugt haben. Mansfield dürfte aber die vergangenen zwei Jahre trotzdem nicht am MacBook mit LTE, sondern an iPhone und der Apple Watch geschraubt haben.
Personal Hotspot
Inzwischen gibt es keinen tragbaren Mac mehr, bei dem man den Akku herausnehmen könnte. Doch Apple kann sicherlich ein MacBook Air mit LTE und SIM-Steckfach wie beim iPhone ausstatten, wenn sie wollten. Aber sie wollen nicht. In der idealen Mac-Welt kauft man sich nämlich zum MacBook Pro ein iPhone oder ein iPad Air dazu, um das iOSGerät im Persönlichen Hotspot-Modus zu betreiben. Der LTE-Chip in den aktuellen Geräten unterstützt ausreichend Frequenz-Bänder und der Akku im iPad erweist sich als Ausdauersportler. Für das iPhone gibt es auf der kurzen Strecke gleich mehrere Möglichkeiten. Die erste: Hotspot am iPhone aktivieren und das Macbook im W-LAN des iPhone einbuchen. Nummer zwei: Macbook und iPhone über Bluetooth verbinden und gemeinsam surfen. Drittens: iPhone mit dem Ladekabel am Macbook einstecken und im Kontrollfeld Netzwerk aktivieren. Dann nutzt man sein iPhone als Datenmodem am mobilen Mac. Mit iOS 8 und dem neuen OS X Yosemite kann man den Hotspot-Modus des iPhone am Mac aktivieren.
Das geht im Airport-Menü am Macbook, sofern Mac und iPhone mit der selben Apple-ID eingerichtet wurden. Über Bluetooth-LE nehmen sich die Geräte wahr und stellen einander Funktionen bereit. Die Verbindung erfolgt dann über W-LAN und konfiguriert sich automatisch. So spart man die Passwort-Eingabe am Mac. Der Hotspot-Modus des iPhone ist schnell eingerichtet, hat aber einen einschneidenden Nachteil: Mit dem MacBook surfen und gleichzeitig mit dem iPhone telefonieren geht nicht – jedenfalls nicht im LTE-Netzwerk. Denn noch kann man über LTE nicht telefonieren. Das iPhone 6 kann zwar als erstes iPhone überhaupt Voice over LTE (VoLTE), aber die Telekom wird in Deutschland diese Technik vorerst nicht aufschalten.
Surfstick
Als Alternative zum iOS-Gerät bieten sich Surfsticks an. Diese besitzen ein Datenmodem und benötigen eine SIM-Karte. Einfachste Modelle sind zum Beispiel im Supermarkt erhältlich und mit Guthabenkarten ausgestattet. Jedoch sind die Vorgänge zur Aktivierung des Internetzuganges manchmal nicht sehr anwenderfreundlich.
Surfsticks, die die maximal mögliche LTEGeschwindigkeit nutzen können, bieten Vodafone und Telekom an. Diese erfordern den Abschluss eines Laufzeitvertrages über 24 Monate und sind – wie das iPhone – mit monatlichen Kosten verbunden. Als Gegenleistung darf man 5 GB oder 6 GB mit voller Geschwindigkeit laden. Zudem kann man bei Bedarf weitere schnelle Datenpakete nachbuchen, wenn nach Ausnutzen der „Flatrate“ die Geschwindigkeit gedrosselt wird. Die Referrenz-Klasse ist der Speedstick LTE III von Telekom. Jedoch trägt der Stick dick auf. Es empfiehlt sich ein kurzes USB-Verlängerungskabel. Der Empfang ist zumeist gut, wobei externe Antennen die Signale noch verstärken können.
Mobile Hotspot
Eine dritte Geräte-Klasse stellen die mobilen Hotspots dar. Diese Geräte verfügen wie die Surfsticks über ein Datenmodel und bauen ein W-Lan auf. Neue Modell wie der AirCard 785 Mobile Hotspot von Netgear bieten LTE und Wireless Access mit 802.11b/g/n für bis zu 15 Geräte. Mobile Hotspots eignen sich für temporäre oder saisonale Arbeitsplätze, an denen es nur begrenzt Zugang zu einer festen Breitbandinfrastruktur gibt. Auch hier kommt zu den Anschaffungskosten noch eine SIM-Karte hinzu, die je nach Nutzungsverhalten tagesweise oder mit Vertragsbindung abgerechnet wird.
Fazit
Eine klare Empfehlung kann man nicht aussprechen. Vor der Anschaffung eines Surfsticks steht die Analyse des persönlichen Bedarfs. Eventuell reicht schon ein Prepaid-Stick. Derzeit scheint ein Datenvertrag mit iPad air bei Telekom oder Vodafone preiswerter als ein Datenvertrag für einen Stick und der Kauf eines iPad Air. Mit dem im Oktober 2014 erwarteten neuen iPad mag sich das ändern. Wer nur gelegentlich unterwegs mit dem MacBook online gehen muss, dem ist sicherlich in den meisten Fällen mit dem persönlichen Hotspot des iPhone geholfen.
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Ich finde rtlsurfstick.de bietet gute und preisgünstige Auswahlmöglichkeiten für die Nutzung eines surfsticks. Finde surfsticks besser als s.g. aircards, da man die nicht
auch noch aufladen muss.Nutze den huawei 8278 der auch noch als hotspot für weiter Nutzer dient
Es gibt schon eine klare Empfehlung:
Wenn ein Vertrag eine Multi-SIM-Karte zuläßt, sollte diese beantragt werden. Dann sind die Kosten nur die der Anschaffung der Multi-SIM. Das Datenvolumen wird von der Hauptkarte verwendet. Die Anbieter erwähnen diese Variante nicht, da hier keine weiteren Kosten (bzw. Einnahmen) zustande kommen.