Projekte am Raspberry Pi: Die Wahl des Systems
Die erste Entscheidung besteht in der Wahl des Betriebssystems für den Pi. Noobs ist für Einsteiger. Raspbian basiert auf Debian Unix ist fühlt sich im Terminal fast so an wie Mac OS X. Von Debian hat das Raspbian-System die Paketverwaltung APT mitbekommen. Das steht für Advanced Package Tool und ist so etwas wie der App Store am Mac – natürlich sehr vereinfacht. Mit dem Advanced Package Tool lassen sich über Terminalbefehle wie apt-get update und apt-get upgrade Softwareaktualisierungen auswählen und einspielen. Mit dem Befehlen apt-get install gefolgt vom Paketnamen lassen sich Erweiterungen auf dem Pi installieren.
Einige Pakete beinhalten bereits fertige Programme. Andere Pakete müssen erst noch kompiliert werden, um in der jeweiligen Umgebung lauffähig zu sein. Anwendungen, die wie AirPlay und AirPrint als Systemdienst ständig laufen sollen, sind in der Regel in die Autostart-Dateien einzutragen. Das sind jedoch einfache Unix-Handgriffe, wenn man weiß, wo man ansetzen muss.
AirPort-Alternative
Mit AirPlay bietet Apple eine sehr komfortable Möglichkeit, das iPhone, das iPad oder einen Mac-Rechner drahtlos mit einer Stereoanlage oder aktiven Lautsprechern zu verbinden und Musik auf entfernten Lautsprechern wiedergeben. Für den Raspberry Pi gibt es das Paket Shairport. Es wird zwar inzwischen nicht mehr gepflegt, läuft aber noch mit iOS 9 und dem aktuellen iTunes 12.
Infos: github.com/abrasive/shairport
Apple-TV-Alternative
Im Grunde reicht es, wenn du eine SD-Speicherkarte mit dem Mediacenter-System Raspbmc bespielen und in den Mini-Computer steckst. Raspbmc basiert auf der populären XBMC-Mediacenter-Software, die seit rund zehn Jahren auf gehackten Xbox-Spielekonsolen und inzwischen auch auf vielen anderen Plattformen verfügbar ist. Ihr großes Plus: Sie spielt so ziemlich jedes bekannte Medienformat ab. Einzige Einschränkung: Kopiergeschützte Dateien, die an spezielle Software gebunden sind, etwa alte Musikdateien oder sämtliche Kauf- und Leihfilme aus dem iTunes Store, sind nicht abspielbar. Dafür ist und bleibt das Apple TV das Gerät der Wahl.
AirPrint
Dank Cups kann der Pi als AirPrint-Adapter für iOS-Geräte und Drucker genutzt werden. Das funktioniert in der aktuellen Version von Cups, das übrigens seit Jahren zu Apple gehört und von Apple gepflegt wird, ohne zusätzliche AirPrint-Installationen. Man nimmt Cups und AirPrint ist dann umgehend dabei. Die Einrichtung des Druckers läuft über das Web-Interface von Cups auf Port 631. Das muss man sich freischalten, indem man die Konfigurations-Datei auf dem Raspberry ändert.
Die meisten Drucker lassen sich mit Cups ansprechen. Aber es sind nun einmal nur die meisten und nicht alle. Für die seltenen Ausdrucke von iOS nutze ich erfolgreich einen älteren Epson Fotodrucker am Raspberry Pi.
Infos: cups.org
Webcam
Mit dem Unix-Tool fswebcam sieht der Raspberry Pi durch die Linse einer USB-Kamera. Bilder werden im Dateisystem abgelegt. Mit dem Paket motion kann man sich eine Überwachungskamera am Raspberry Pi bauen, die Alarm schlägt oder Bilder per ftp an einen Server überträgt, sobald sich etwas im Blickfeld der Kamera bewegt.
Auf der Plattform Twitter tummeln sich einige Bots, die automatische Botschaften twittern. Mit einem Raspberry Pi und einer eigenen Twitter-App baust du dir deinen eigenen Twitter-Roboter, der zum Beispiel neue Follower begrüßt oder auf Direktnachrichten antworten kann. Mit den Bibliotheken von tweepy oder Twython sind automatisierte Statusabfragen und Tweet möglich. Programmiert werden diese in der Scriptsprache Python und damit ist man schon mitten drin im Thema Software-Entwicklung.
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Linux ist kein Unix. Linux wird nie ein Unix sein. Linux will auch kein Unix sein.
Recherchehilfe:
Wer hat hier was zu sagen? https://de.wikipedia.org/wiki/Open_Group
Warum wird Linux nie ein Unix? https://de.wikipedia.org/wiki/SCO_gegen_Linux
Danke. Linux ist kein Unix. Ich habe es verstanden.
Apt ist keine vereinfachte Version des App Stores sondern wesentlich mächtiger