Da ist er wieder. So ein Aha-Moment. Vergleichbar mit dem, als Sie zum ersten Mal eine neue Brille aufsetzten: Auf einmal war alles viel klarer! Diesmal sind es jedoch nicht die Augen, die nach mehr Schärfe verlangen, sondern die Ohren. Und machen Sie sich auf etwas gefasst: Der Aventho wireless hält ihn wieder einmal bereit, diesen Aha-Effekt.
Gunter Weidemann hört nicht zum ersten Mal, dass man viele Nuancen in seit Jahren bekannter Musik offensichtlich gar nicht wahrnimmt, bevor man sie dem Aventho wireless genießt. Der Produktmanager bei beyerdynamic, der maßgeblich in die Entwicklung des ersten Bluetooth-Kopfhörers des Traditionsunternehmens involviert war, weiß um die Qualität des Aventho wireless. „Einfach nur Bluetooth zu machen, weil das eben gerade alle machen, kam für uns nicht infrage“, erklärt er, „wir wollten einen Schritt weiter gehen.“
Medizinisches Fachwissen
Und Weidemann meint damit gar nicht einmal die glasklare Audioübertragung per aptX-HD-(Android)- beziehungsweise AAC-(Apple)-Codec. Einmal mit seiner Klangquelle verbunden, begeistert der Aventho wireless bereits durch seine Klarheit und die präzisen Bässe. Die eigentliche Krönung des Aventho liegt jedoch in der Möglichkeit der individuellen Klanganpassung an seinen Nutzer. Die On-Ear-Schönheit im eleganten Retro-Look greift dabei auf die Technologie der Hörforscher von Mimi Hearing Technologies zurück, die ihr Wissen etwa mit dem Berliner Charité-Universitätsklinikum teilen. „Mimi hat über eine halbe Million Hörtests ausgewertet, um herauszufinden, in welcher Altersgruppe man wie hört“, erklärt Weidemann das „Anzapfen“ dieses Informationsschatzes, „nicht umsonst ist Mimi ein CE-zertifiziertes medizinisches Produkt.“
Um in den Genuss des für das eigene Ohr personalisierten Klangerlebnis zu gelangen, bedarf es eines einmaligen Hörtests, der anhand des Alters und der individuellen Hörfähigkeit eine dynamische Anpassung der Klangausgabe über die potenten Tesla-Treiber des Aventho vornimmt. Durch die einzelnen Schritte führt die beyerdynamic MIY App („Make It Yours“) für iPhone und Android, die die Einmessung innerhalb weniger Minuten vornimmt und das Ergebnis anschließend direkt im Kopfhörer speichert – ohne dem Smartphone weitere Rechenleistung zu rauben. „Das abgespeicherte Hörprofil lässt sich zudem mit jeder beliebigen Bluetooth-Quelle nutzen – also auch mit einfachen MP3-Playern“, erläutert Weidemann einen weiteren Vorteil dieser Methode.
Doch reicht nicht eine sorgsam vorgenommene Equalizer-Feinabstimmung, um eigene Klangvorlieben zu gestalten und etwaige altersbedingte Abweichungen zu berichtigen? „Nicht ganz“, sagt Gunter Weidemann, „denn der Aventho korrigiert auch Unterschiede beim Hören zwischen dem linken und rechten Ohr automatisch – ein Equalizer tut dies nicht. Die Klanganpassung des Aventho erfolgt zudem dynamisch in Abhängigkeit von der Lautstärke. Ein ständiges Nachjustieren entfällt somit.“
Für die Klangausgabe zeichnet der Bluetooth-Chip im Aventho wireless indes selbst verantwortlich. Der Verzicht auf einen zusätzlichen DSP mündet in einer Erhöhung der maximalen Akkulaufzeit, die laut Herstellerangaben bei eindrucksvollen 30 Stunden liegt.
Aventho mit berührungssensitiver Bedienung
Ein Novum ist zudem die Bedienung der Transport- und Anruffunktionen. Diese erfolgt durch Tippen und Streichen der rechten Hörerschale, die komplett als Touchpad dient. Die Sensitivität lässt sich innerhalb der bereits erwähnten Smartphone-App anpassen. Ganz individuell.
Bleibt die Frage nach dem Klang des in Braun und Schwarz erhältlichen Aventho wireless. Sie lässt sich nur mit einem herrlich ausweichenden „individuell“ beantworten. Schließlich ist jedes Ohr und jedes Hörvermögen anders. Unser – höchst persönlicher – Langzeittest lässt jedoch nur ein Urteil zu: Der Aventho ist der wohl derzeit am besten klingende Bluetooth-Kopfhörer auf dem Markt. Ein Aha-Erlebnis eben.
Thomas Raukamp
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