Weiterentwicklung

macOS Sierra: Das kann Apples neues Dateisystem APFS

Im neuen macOS Sierra steckt ein neues Dateisystem integriert, das jedoch erst 2017 durch Sie als Konsumenten genutzt werden kann. Dann aber werden Sie plattformübergreifend viele Vorteile genießen können, die teilweise erst im Zusammenspiel sichtbar werden. Wir stellen Ihnen APFS kurz vor.

Von   Uhr
2 Minuten Lesezeit

Während der offiziellen Keynote-Präsentation der Worldwide Developers Conference 2016 (WWDC) stellte Apple APFS nicht vor. In der Dokumentation und auf „Sessions“ gewährte man Entwicklern aber einen Blick darauf. Das hat einen Grund. Noch ist das neue Dateisystem lediglich im Betastadium. Apple plant die allgemeine Verfügbarkeit erst ab 2017.

Das kann APFS

APFS ist plattformübergreifend sowohl auf Apple Watch, Apple TV, iPhone und iPad, sowie Mac verwendbar. Gegenüber HFS+ bietet es einige Vorteile und wurde mit Blick auf SSD und Verschlüsselung hin entwickelt.

Apple zufolge ist das neue System absturzsicher. Es kopiert Änderungen von Metadaten bei Schreibvorgängen. Beim bisherigen Journalling werden stattdessen alle Vorgänge am Dateisystem protokolliert. Weniger Aktionen verlängern die Lebensdauer von SSD.

Container bilden eine Basiseinheit. Jeder für sich verwaltet eigene Speicherzuordnungen und ein Schema zur Sicherung von Abstürzen. Ein Container kann aus mehreren Volumen oder Dateisystemen bestehen. Diese haben ihre eigenen Namensräume.

Das System nutzt 64-Bit INODE-Nummern, die neun Quintillionen Dateien auf einem einzigen Volumen erlauben. Dazu bietet APFS nanosekundengenaue Zeitaufzeichnung. Zudem ist die zugewiesen Blockgröße vriabel. Speicher der nicht genutzt wird, kann sich nicht „abnutzen“. TRIM-Operationen werden asynchron ausgeführt, immer nur dann, wenn Dateien gelöscht werden, oder freier Speicherplatz neu belegt. Damit wird ebenso die Lebensdauer von SSD verlängert.

Dateien auf einem Volumen sind, falls aktiviert, direkt verschlüsselt, und zwar entweder mit einem oder mehreren Schlüsseln. In letzterem Fall werden unterschiedliche Schlüssel für Dateien genutzt und ein weiterer für sensitive Metadaten. Je nachdem, welche Hardware Sie verwenden, wird entweder AES-XTS oder AES-CBC als Verschlüsselungs-Algorithmus eingesetzt. Die Trennung der Verschlüsselung von Nutzer- und Metadaten soll den Zugriff selbst bei physikalischem Zugriff auf das Laufwerk verhindern.

Einschränkungen von APFS

Software von Drittherstellern benötigt ein Update für die Kompatibilität zu APFS. Es wird zudem mindestens OS X El Capitan zum Betrieb des Dateisystems benötigt. Das Teilen von Dateien funktioniert nur via SMB-Protokoll, AFP wird nicht unterstützt.

Derzeit gibt es weitere Einschränkungen, die jedoch bis 2017 keine Rolle mehr spielen werden. Noch kann man mit APFS keine Bootpartitionen formatieren. Außerdem sind Dateinamen ausschließlich unter Beachtung von Groß- und Kleinschreibung zu verwenden. Time Machine arbeitet noch nicht mit APFS zusammen, kompatibel mit FileVault ist es auch noch nicht und Apples Fusion Drives könne nicht damit formatiert werden.

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "macOS Sierra: Das kann Apples neues Dateisystem APFS" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Heißt es, dass man endlich den USB Stick einfach rausziehen kann? Ohne dass die Dateien kaputt gehen

Das wäre Zauber! Während eines Schreibvorgangs einfach USB raus und wie von Geisterhand werden die Daten over the Air geschrieben.

Du weißt was ich meine... Stell dich nicht blöd.

Bei Windows ist das kein Thema...

wenn man nicht grade rauszieht wenn ein Schreibzugriff passiert. Das geht auch bei Windows schief.

"...neun Quintillionen Dateien"? Das reicht mal gerade für eine Woche Katzenvideos.

Du unterschätzt die Katzenfans ;-)

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.