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Letterboxd: Das steckt hinter dem sozialen Netzwerk für Cineasten

Neben den großen Netzwerken wie Twitter, Facebook und Instagram gibt es genug Platz für eigenständige Themen-Netzwerke mit speziellen Aufgaben. Letterboxd ist so ein spezielles Netzwerk. Hier versammeln sich Filmliebhaber aus der ganzen Welt um ihr Lieblingsthema. Wir stellen Ihnen die Plattform kurz vor und zeigen Ihnen, wie Sie damit Ihr Filmtagebuch gestalten.

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Filmfreunde lieben nicht nur Filme, sondern in der Regel auch den intensiven Austausch zu ihrem Lieblingsmedium. Findige Entwickler in Neuseeland haben sich diese Zielgruppe im Herbst 2011 zu Herzen genommen. Das Ergebnis: Letterboxd, ein eigenständiges soziales Netzwerk rund um das Thema Film. Und dieses Netzwerk wächst langsam, aber stetig – seit Februar 2013 auch ohne Einladung und für alle zugänglich.

Letterboxd ist im Aufbau vergleichbar mit Facebook, liefert aber weitaus weniger Funktionen. Dafür sind diese mit einem starken Fokus auf Filmfans ausgerichtet. Im Mittelpunkt steht zunächst Ihr eigenes Profil. Dieses richten Sie bei der erstmaligen Nutzung ein. Besonders schön: Letterboxd fragt Sie nach vier Lieblingsfilmen. Mit dieser persönlichen Filmauswahl sagt Ihr Profil bereits eine ganze Menge über Sie aus. Nach der Einrichtung des kostenlosen Profils stehen Ihnen die vielen Funktion des Netzwerks offen.

Von Filmfans für Filmfans

Die Filmliebe der Entwickler zeigt sich besonders in den vielen Funktionen und praktischen Details. Mit Letterboxd können Sie Ihre eigene Filmsammlung beziehungsweise Ihren eigenen Filmkonsum digital abbilden. Dazu gibt es ein eigenes Filmtagebuch, das Sie auf vielfältige Art und Weise nutzen und befüllen können. Zum Beispiel mit ausführlichen Reviews, Bewertungen, Tags und Terminen zu Ihrer Sichtung. Oder Sie markieren Filme einfach als gesehen und ersparen sich die ausführlichen Beschreibungen. Likes können Sie ebenfalls vergeben, unabhängig von Ihrer Filmbewertung. Damit können Sie gleichzeitig anzeigen, dass sie einen Film nicht als perfekt ansehen, aber trotzdem mögen – beides ist möglich.

Je ausführlicher Sie Letterboxd mit Daten füllen, desto besser. Denn die Statistiken zu Ihren Filmsichtungen sind besonders spannend. Letterbox schickt Ihnen nämlich zum Jahresende eine Auswertung Ihres ganz persönliches Filmjahres. Das sind zum Beispiel Angaben zur Anzahl gesehener Filme und geschauter Stunden. Darüber hinaus ermittelt das Netzwerk aber auch Ihren meistgesehenen Regisseur und Schauspieler. Letterboxd wertet diese Daten automatisch für Sie und das gesamte Netzwerk aus. Eine Auflistung der weltweiten Letterboxd-Community zu Lieblingsfilmen, besten Bewertungen und größten Geheimtipps sind für jeden Filmliebhaber eine spannende Datenerhebung.

Für viele Filmfans sind Listen eine wichtige Ordnung ihrer Filmsammlungen. Letterboxd unterstützt eine simple Watchlist, auf der Sie Ihre Interessen festhalten können. Darüber hinaus können Sie aber auch eigene Listen anfertigen, Filmtitel hinzufügen und mit Notizen versehen. Viele Nutzer sammeln so zum Beispiel ihre Kinobesuche innerhalb des Jahres, ihre Heimkinosammlungen oder ordnen die Werke eines Regisseurs nach Wichtigkeit.

Besonders schön sind aber die skurrilen Listen mancher Nutzer. Zum Beispiel zu „Filmen, die ich noch mehr hasse als Menschen, die im Kino reden“. Sie können diese Listen anderer Nutzer liken und kommentieren. Letterboxd benutzt diese Funktion übrigens auch für Community-Aktionen – zum Beispiel, um so die besten Remakes zu bestimmen.

Das Filmnetzwerk setzt aber auch auf direkte Interaktionen der Nutzer untereinander. Sie können Ihren Freunden folgen, Tagebucheinträge liken und kommentieren. Eine direkte Nachrichtenfunktion wie bei Twitter oder dem Facebook-Chat gibt es aber leider nicht.

Das Basisprofil ist kostenlos. Mit einem Pro-Account erhalten Sie weitere Funktionen und können Datensätze aus anderen Netzwerken wie der IMDb (Internet Movie Database) importieren. Das Pro-Konto kostet umgerechnet rund 17 Euro pro Jahr. Wer das Netzwerk vor allem strukturell unterstützen möchte, entscheidet sich für einen Patron-Account. Für umgerechnet rund 44 Euro im Jahr erhalten Sie früheren Zugang zu neuen Funktionen. Das Netzwerk ist bisher werbefrei und setzt somit auf die (optionale) Zahlungsbereitschaft seiner Nutzer. Die Sprache ist leider komplett in Englisch, bisher gibt es keine deutsche Übersetzung.

Letterboxd und Apple TV

Neben der mobilen iPhone-App gibt es auch eine eigene Anwendung für die vierte Generation des Apple TV. Diese konzentriert sich auf die Filmdatenbank des Netzwerks. Sie können nach Filmen stöbern, Listen verwalten und Filme liken. Das Verfassen von Kommentaren oder Reviews ist nicht möglich. Damit entfallen viele sozialen Aspekte des Netzwerks. Zum Entdecken neuer Filme und der Verwaltung Ihrer Letterboxd-Listen ist die App aber einen Blick wert.

Letterboxd unterwegs

Letterboxd konzentriert sich auf eine Browser-Benutzung auf dem Computer. Für iPhone-Nutzer gibt es aber eine kostenlose App im App Store. Android-Nutzer müssen sich leider noch gedulden. Für das iPad gibt es leider auch noch keine eigenständige Anwendung.

Die iPhone-App bringt das soziale Filmnetzwerk auf den kleinen Bildschirm. Die Kernfunktionen sind vorhanden: Sie können nach Filmen suchen und stöbern, eigene Rezensionen und Tagebucheinträge verfassen sowie mit ihren Freunden in Kontakt treten. Besonders schön in der mobilen Ansicht: Der „Activity“-Stream, der alle Ihre Aktivitäten und die Ihrer Freunde in einer übersichtlichen Liste zusammenfasst. Neue Tagebucheinträge verfassen Sie ebenfalls mit der App. Dazu suchen Sie zunächst nach dem Film. Das Ergebnis öffnet den Texteditor, mit dem Sie Ihr Review verfassen. Mit wenigen Schritten setzen Sie damit das Datum Ihrer Sichtung, die Wertung, Text und Tags. Die „Spoiler“-Funktion hat es ebenfalls in die iOS-App geschafft. Damit markieren Sie Ihre Rezension für andere Nutzer mit einem Warnhinweis. Somit kann sich niemand über Spoiler in Ihren Beiträgen beschweren.

Checkliste: Für wen eignet sich Letterboxd?
  • Filmfreunde, die Gleichgesinnte suchen
  • Neugierige, die durch ihre Freunde Filme entdecken wollen
  • Zahlen-Nerds, die Statistiken lieben

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