Spielplatz zum Programmieren

Die ersten Schritte mit Swift Playgrounds am iPad

Auf Apples Entwicklerkonferenz WWDC 2016 sorgte eine neue App für Furore: Swift Playgrounds – ein Lernprogramm, das Jung und Alt am iPad die Grundkenntnisse der Programmierung vermitteln soll. Wir haben dieses Versprechen geprüft und führen Sie in die Bedienung der App zudem mit einem kleinen Workshop ein.

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Auf den ersten Blick scheint die Zielgruppe der App aufgrund ihres Namens und ihrer Gestaltung eindeutig erkennbar zu sein: Jugendliche und Kinder, die entweder zu Hause oder in der Schule langsam ans Programmieren herangeführt werden wollen oder sollen. Swift Playgrounds ist aber mitnichten nur für Kinder oder Jugendliche geeignet. Aufgrund ihres einzigartigen didaktischen Prinzips will sie auch Erwachsene mit geringen oder ohne jegliche Programmierkenntnisse überzeugen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Programmierkursen für Einsteiger – etwa an der Schule, der Hochschule, online oder in gedruckter Form – ist die Lernkurve weit weniger steil. Das heißt, dass die Anforderungen nach einem sehr einfachen Einstieg nicht sprunghaft, sondern langsam und schrittweise ansteigen. Von dem Begriff „Playground“, auf Deutsch „Spielplatz“, dürfen Sie sich übrigens nicht in die Irre führen lassen. Als Playground bezeichnet Apple nämlich auch die Blankoseiten in seiner eigentlichen Programmierumgebung Xcode für den Mac, in denen Sie schnell Swift-Befehle und Programmcode eingeben können, ohne dafür ein „richtiges“ Programmierprojekt einrichten zu müssen – was für Einsteiger übrigens nicht ganz einfach ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Falls Sie mit dem Gedanken spielen, das Programmieren zu erlernen – übrigens nicht nur mit Apples Programmiersprache Swift – und nach einem richtigen Einstieg suchen, dann schauen Sie sich diese App unbedingt an!

Xcode

Programmierumgebung am Mac

Xcode 8.0 ist die eigentliche Programmierumgebung für die verschiedenen Betriebssysteme von Apple – macOS, iOS, tvOS und watchOS. Mit Xcode können Sie sowohl in Objective-C als auch Swift programmieren. Weitere Programmiersprachen wie C, C++ sowie Java werden ebenfalls unterstützt. Zu Xcode gehören zudem die Xcode Tools, die weitere Apps zur Gestaltung grafischer Benutzeroberflächen sowie einen iPhone-Simulator enthalten. Xcode können Sie im App Store herunterladen, es benötigt mit 4,5 GB aber sehr viel Platz auf der Festplatte.

Die Idee hinter Swift Playgrounds

Um mit Swift Playgrounds loszulegen, benötigen Sie ein kompatibles iPad, das mindestens unter iOS 10 läuft. Unterstützung finden momentan alle aktuelleren Modelle wie das iPad Pro, das iPad Air und das iPad Air 2 sowie das iPad mini 2, 3 und 4 mit ausreichend Speicherplatz. Alle älteren iPads bleiben außen vor. Daneben sind gute englische Sprachkenntnisse erforderlich – die App liegt nämlich nur in englischer Sprache vor.

Zur Vermittlung erster Programmierkenntnisse setzt Apple auf „Gamification“ und damit auf eine bewusst spielerische Form. Wie bei einem Computerspiel bleibt der Anwender so motiviert, immer weiter zu machen, um die nächste Aufgabe, das nächste Level zu erreichen. Im Einsteigerkurs besteht die Aufgabe darin, eine Spielfigur mittels Swift-Befehlen über ein Hindernisparcours zu steuern und dabei Edelsteine einzusammeln. Je nachdem, welche der – vorgegebenen – Befehle Sie eintippen und dann per Fingertipp ausführen, verhält sich die Spielfigur. Dadurch erkennen Sie umgehend und anschaulich, welche Folgen Ihre Befehle im Programmcode haben.

Swift

Bei Swift, das Apple bereits auf der Worldwide Developers Conference (WWDC) 2014 vorgestellt hat, handelt es sich um eine universelle objektorientierte Programmiersprache, die das bisher verwendete Objective-C ablösen soll. Mit Swift können sowohl Programme für macOS als auch für tvOS und watchOS programmiert werden. Die aktuelle Version 3.0 erschien 2016.

Swift Playgrounds im Überblick

Starten Sie Swift Playgrounds, dann erscheint zunächst ein buntes Hauptfenster, das die momentan zur Verfügung stehenden Programmierkurse anzeigt. Den gewünschten Kurs laden Sie jeweils per Fingertipp herunter. Anschließend finden Sie ein zweigeteiltes Fenster vor. Links oben befinden sich die Erklärungen, links unten geben Sie den Programmcode entsprechend der Erklärungen ein und rechts wird angezeigt, welche Auswirkungen Ihre Eingaben haben. Die Eingabe des Programmcodes macht Ihnen Swift dabei so einfach wie möglich. So können Sie oberhalb der Bildschirmtastatur komplette Swift-Befehle per Fingertipp übernehmen oder bereits eingegebene ergänzen lassen. Weitere Erklärungen entnehmen Sie einfach unserer Übersicht.

Kurse und Challenges

Die zur Verfügung stehenden Programmierkurse reichen vom Einsteigerkurs „Fundamentals of Swift“ bis zu Kursen für Fortgeschrittene, die Apple nach und nach ergänzt. Im ersten Kurs müssen Sie sieben Kapitel mit den dazugehörigen Übungen durcharbeiten. Was genau zu tun ist, erklärt Ihnen eine kleine Einführung. Im ersten Kurs werden nur der Einsatz und die Definition einzelner Funktionen sowie der Einsatz von Schleifenkonstruktionen (for, while) erläutert. Erst der zweite Kurs „Beyond the Basics“ geht etwas in die Tiefe und befasst sich intensiver mit den Besonderheiten von Swift. Hier lernen Sie nicht nur – wie bisher – die Spielfigur zu bewegen, sondern auch die einzelnen Level zu verändern.

Ergänzend finden Sie in der App noch sogenannte „Challenges“; dies sind einzelne Programmieraufgaben unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, die sich jeweils auf Basis der in den Kursen erlernten Programmierkenntnisse bewältigen lassen.

Hypercard

Vorfahr von Swift Playgrounds

​Swift Playgrounds ist nicht die erste App von Apple, welche Einsteigern das Programmieren näherbringen soll. 1987 stellte Apple mit HyperCard erstmals eine Entwicklungsumgebung beziehungsweise ein Autorensystem für multimediale Lernprogramme für den Mac vor. HyperCard war einer programmierbaren Datenbank vergleichbar; die Skriptsprache HyperTalk, die einfach erlernbar sein sollte, diente zu ihrer Programmierung. Da es sich bei Swift Playground eher um ein „Lernprogramm“ handelt, sind beide Ansätze natürlich nur schwer vergleichbar.

Workshop: Die ersten Schritte in Swift Playground

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Zwischenzeitlich gibt es Playground auch in Deutsch.

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