Die Eve-Reihe besteht derzeit aus vier Produkten, zwei unterschiedlichen Sensoren zur Erfassung von Umweltdaten, einem für die Überwachung von Türen und Fenstern sowie einer cleveren Steckdose. Als Schaltzentrale kommt eine App für iPhone und iPad zum Einsatz. Damit ist der Grundstein zum ersten Smart Home gelegt, ohne dass man dafür gleich ein Vermögen ausgeben muss. Durch den Einsatz von HomeKit lässt sich das System dann später ausbauen und flexibel mit andere Produkten kombinieren. Die deutsche Firma Elgato hat sich früh zu HomeKit bekannt und gehört gewissermaßen zu den Pionieren in diesem Bereich.
Für drinnen und draußen
Die beiden flachen, fast quadratischen Boxen sind mit Sensoren bestückt. Eve Room (80 Euro) ist für Innenräume gedacht und misst dort die Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit und -qualität. Der Sensor für die Luftanalyse misst dabei nicht nur Kohlendioxid, wie viele vergleichbare Produkte, sondern erkennt auch organische Verbindungen, die zum Beispiel aus bestimmten Kunststoffen oder Reinigungsmitteln ausdünsten. Den meisten Anwendern geht es wohl primär um die Temperatur, interessant ist der Check der Luftqualität aber allemal.
Die zweite Box heißt Eve Weather (50 Euro) und ist das Gegenstück für die Terrasse oder den Garten. Sie misst neben Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch den Luftdruck, wodurch das verbundene iPhone zur privaten kleinen Wetterstation wird. Das Gehäuse ist spritzwassergeschützt, sollte aber nicht untergetaucht werden. Da man es für ordentliche Messungen der Umweltbedingungen eh lieber geschützt vor direkter Sonne und Regen aufstellen sollte, reicht das vollkommen aus.
Workshop: Neue Geräte anmelden
Kleiner Torwächter
Eve Door Window (40 Euro) besteht aus zwei Teilen, einem kleinen Magneten und dem zugehörigen Sensor. Bringt man beide an einer Tür oder einem Fenster an, protokolliert das System, wann und wie lange diese geöffnet wurde. Da die beiden kleinen Kästchen mit einem sehr gut haftenden Klebeband versehen sind, kann man sie flexibel an Griff oder Rahmen befestigen, ja nachdem, was man messen möchte. Ein kleine LED blinkt zum Test einmal kurz, wenn der Magnet so weit entfernt oder angenähert wurde, dass der Sensor das bemerkt hat. Eine Berührung ist nicht nötig, um „geschlossen“ anzuzeigen.
Schalter mit Extras
Der vierte im Bund ist Eve Energy (50 Euro). Der kleine Zwischenstecker ist mehr als nur eine schaltbare Steckdose. Er misst gleichzeitig den Stromverbrauch der daran angeschlossenen Geräte. So kann man nicht nur Lampen, Lichterketten und andere Geräte fernsteuern, sondern erfährt auch gleich, wie groß ihr Stromhunger ist. Die grüne Status-LED an einer Kante ist gleichzeitig ein manueller Schalter. Dadurch kann man die Steckdose auch ohne iPhone oder iPad ausschalten. Damit man das nicht aus Versehen macht, muss der Schalter kräftig gedrückt werden. So kann man beruhigt Computer, Kühlschränke oder andere Verbraucher messen, ohne dass sie bei einem leichten Stoß gleich ausgehen.
Kommunikation per Bluetooth
Gesteuert werden die Eve-Geräte mit einer iOS-App. Für die Verbindung von den Eve-Geräten zum iPhone oder iPad setzt Elgato auf Bluetooth LE, das auch Bluetooth Smart genannt wird. Dabei handelt es sich um eine besonders stromsparende Erweiterung des Standards, die speziell für externe Gadgets und Sensoren entwickelt wurde, die lange Zeit unabhängig von einer Stromversorgung arbeiten sollen. Elgato gibt für die Batterien in den Eve-Gadgets eine Lebensdauer von 3 Monaten an, was uns sehr vorsichtig geschätzt vorkommt. Der Weather-Sensor im Garten zeigte auch nach vier Wochen noch 100 Prozent an, der Türsensor fiel um etwa 10 Prozent. Unser Eve Room lag praktisch sofort bei 79 Prozent, rührte sich dann aber nicht weiter. Insgesamt hatten wir die Geräte aber nicht lange genug im Betrieb, um eine fundierte Aussage zu treffen.
Workshop: Geräte mit HomeKit verwalten
Generell ist Bluetooth LE aber deutlich sparsamer als zum Beispiel WLAN-basierte Lösungen. Außerdem kommt es ohne Basis aus, da das iPhone oder iPad diese Rolle übernimmt. Ein Nachteil von Bluetooth LE ist die begrenzte Reichweite. Es kommt auf die Bauweise des Hauses an, aber viel weiter als bis zum benachbarten Raum kommt man oft nicht. Wir haben das im Alltag allerdings nur selten als störend empfunden.
Die Eve-Geräte melden nicht nur die momentanen Messwerte, wenn sie von der App abgefragt werden. Sie erfassen und speichern die Daten die ganze Zeit in kurzen Abständen und übertragen diese dann gesammelt. Dadurch kann die App die Änderung der Werte im zeitlichen Verlauf darstellen.
HomeKit only
Das Eve-Konzept setzt ausschließlich auf iCloud und HomeKit – ohne geht es nicht. Nimmt man Eve in Betrieb, wird HomeKit aktiviert. Jedes einzelne Gerät hat eine eigene ID. Es erhält einen Namen, über den es per Siri steuerbar ist, und seinen Eintrag in der HomeKit-Datenbank. Die App sammelt alle Messwerte und sorgt für den Abgleich mit dem iCloud-Konto. Mit der App lassen sich auch Geräte Räumen und weiteren Unterbereichen zuordnen.
Startet man die Eve-App auf einem zweiten iOS-Gerät, das mit der gleichen iCloud-ID verknüpft ist, siehst du auch dort nach einem kurzen automatischen Abgleich mit der HomeKit-Datenbank alle Eve-Produkte und deren Messwerte, ohne diese ein weiteres Mal koppeln zu müssen.
Workshop: Eve-Geräte benutzen
In Verbindung mit einem Apple TV 3 oder 4 sind die Eve-Geräte auch über das Internet erreichbar. So lässt sich zum Beispiel eine Lampe am Eve Energy von unterwegs schalten. Das löst in vielen Fällen nebenbei das Reichweitenproblem von Bluetooth, wenn das Apple TV nah genug steht. Der Zugriff über die HomeKit-Datenbank via iCloud dauert nur etwas länger als die direkte Verbindung per Bluetooth. Elgato arbeitet aber bereits an Geräten, die die Reichweite vor Ort erweitern sollen.
Kleiner Ausblick
Durch die Nutzung von HomeKit lassen sich auch andere Lösungen einbinden und mit der Eve-App steuern. Das macht die Lösung von Elgato zu einem prima Einstieg in die Smart-Home-Welt. Mit einem in Vorbereitung befindlichen Update der Eve-App will Elgato zudem die mit iOS 9 eingeführten Trigger unterstützen. Diese erlauben, HomeKit-Aktionen in Abhängigkeit von bestimmten Sensorwerten und Events zu starten. Damit wird die HomeKit-Installation auf eine neue Ebene gehoben. Die Fernsteuerung von Geräten und Abfrage von Sensoren wird dann um echte Automatisierungsfunktionen erweitert. Die fehlen momentan nämlich noch.
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Also, so richtig zufrieden kann ich im Moment nicht sein!
Ich habe nur eve energy und sehe folgende Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten:
- Die Reichweite, wie sie erwähnten, muss dringend erhöht werden.
- Eingeladene Personen (Familie) müssen auch von außen (Fernzugriff) zugreifen können.
- Die Exportmöglichkeiten müssen flexibler werden. Z. B. Zeitraum definieren, Zeitabständen definieren, etc.
- Das größte Problem ist aber, dass sich eve energy bei "Stromausfall" nicht "merkt", in welchem Schaltzustand es war. Nach wiederkehr der Stromversorgung geht eve energy immer in den Zustand "ein". Damit ist der Adapter so nicht Dir einen"ernsthaften" Einsatz geeignet (Beispiel: Fernschaltung der Heizung in einem Wochenendhaus, Deckenfluter 300 W etc.)
Ich habe elgato schon angefragt. Es wurde mitgeteilt, dass man das in einem späteren Firmwareupdate ändern würde. Eine konkrete Zeitspanne erfolgte nicht.
Übrigens der vorbestellbar Konkurrent "Parce" hat nach Rückfrage das gleiche Problem
Kk