Vorsicht bei den Beta-Versionen! Natürlich, die Verlockung ist groß. Apple hat die neuen Funktionen doch schon vorgestellt und jetzt noch Monate darauf zu warten, das mag manchen wie pure Folter erscheinen. Und tatsächlich hat Apple selbst einiges unternommen, um willigen iPhone-Fans frühzeitig Zugang zu den iOS-18-Features zu verschaffen. Musste man vor gar nicht allzu langer Zeit noch entweder selbst über einen kostenpflichtigen Developer-Account verfügen oder die Gerätekennung, die UUID, auf mehr oder minder vertrauenerweckenden Seiten eintragen, um das IPSW-Paket mit dem Beta-Betriebssystem installieren zu können, gibt es inzwischen sogar frei verfügbare öffentliche Beta-Versionen. An dieser Stelle sei noch einmal angemerkt, dass das jedoch keinesfalls bedeutet, dass du diese Betas vollkommen frei von Gefahren nutzen kannst. Mindestens solltest du vor der Installation ein Back-up in der iCloud und bestenfalls auch noch lokal anlegen. Idealerweise nutzt du iOS 18 vor dem offiziellen Release überhaupt nicht auf den Geräten, die du täglich nutzt.
1. Dunkel- und Farbmodus für App-Icons
Kein Geheimtipp, wohl aber einer, mit dem du dich ausführlicher auseinandersetzen solltest. iOS 18 gesteht dir nicht nur die Möglichkeit zu, die App-Icons auf dem Home-Bildschirm in einen Dunkelmodus zu versetzen, sondern auch eigene Farbvarianten zu wählen. Der Dunkelmodus kann dabei dauerhaft aktiviert oder an das Umschalten des systemweiten Hell-/Dunkelmodus‘ gekoppelt werden. Alternativ kannst du allen Apps auch ein eigenes Farbschema verpassen, um dein iPhone weiter zu personalisieren. Allerdings geht das nicht auf App-Basis, sondern gilt immer für alle Apps.
Außerdem kannst du über den Schalter „Klein – Groß“ entscheiden, die App-Icons größer anzeigen zu lassen und dafür die für gewöhnlich darunter dargestellten App-Namen auszublenden. Eine Funktion, die nicht nur Menschen, deren Sehkraft langsam nachlässt, begrüßen werden.
2. Individuelle Sperrbildschirm-Apps
Ein ganz klarer Moment von „die Hölle ist zugefroren“ ist die Tatsache, dass Apple dir mit iOS 18 die Wahl lassen wird, welche Apps du auf den beiden Slots auf dem Sperrbildschirm platzieren möchtest. Bislang waren dort die (Standard-)Kamera-App und die Taschenlampe fest verdrahtet. Fortan wirst du dort nicht nur die Kamera-App deiner Wahl, sondern beispielsweise auch deinen favorisierten Podcast-Player oder Steuerelemente aus dem neu gestalteten Kontrollzentrum hinterlegen können. Ein Super-Upgrade, auf das wir schon lange gewartet haben. Natürlich könnte man fragen „Warum erst jetzt?“ – das aber ist müßig.
3. Passwörter organisieren
Kein echter Tipp, sondern mehr ein Aufruf: Wenn du dich bislang nicht so richtig um deine Passwörter scherst, ist das Update auf iOS 18 ein hervorragender Anlass, dies zu ändern und etwas sicherer zu leben. Wenn du neue Accounts bei Onlinediensten erstellst, bietet Safari dir schon längst an, sichere Passwörter zu erstellen. Bislang wurden diese dann aber gut versteckt gespeichert, im iCloud-Schlüsselbund, der umständlich über die Einstellungen zu erreichen war. Mit der neuen iOS-Version erwartet dich – und hier passt der Begriff einmal wirklich – endlich eine eigenständige App für die Verwaltung von Passwörtern, die deutlich angenehmer daherkommt als etwa die dir vielleicht bekannte Schlüsselbundverwaltung auf dem Mac. Sauber organisiert findest du hier Webzugangsdaten, Passkeys (die Passwörter sukzessive ablösen werden), WLAN-Log-ins und Bestätigungscodes, auch OTP (One Time Password) genannt. Außerdem kannst du hier ganz einfach ausgewählte Passwörter mit Mitgliedern deiner iCloud-Familie teilen.
4. Unsichere Passwörter finden
Einen eigenen Tipp wert ist uns der Bereich „Sicherheit“ innerhalb der neuen Passwörter-App. Im Hintergrund prüft die App fortlaufend, ob du Passwörter mehrfach verwendet hast, ob du irgendwo leicht zu erratende Passwörter in Benutzung hast, oder ob eines deiner Passwörter in einer online veröffentlichten Datenbank aufgetaucht ist, etwa, nachdem wieder einmal einem Unternehmen seine Kunden- und Kundinnen-Datenbank abhandengekommen ist. Accounts und Passwörter, die hier aufgelistet werden, solltest du dringend umgehend zumindest überprüfen und gegebenenfalls ändern. Es lohnt sich in jedem Fall, hierfür einen verregneten Nachmittag zu investieren.
5. Widgets anpassen
Widgets haben den Home-Bildschirm des iPhones nochmals deutlich attraktiver und interessanter gemacht. Bislang war allerdings das Anpassen bestehender Widgets im Prinzip nicht möglich. Wolltest du zu einer kleineren oder größeren Variante eines Widgets wechseln, musstest du es vom Home-Bildschirm entfernen und in der passenden Größe neu hinzufügen. Damit ist nun Schluss. Bringst du App-Icons und Widgets durch langes Gedrückthalten einer freien Stelle des Home-Bildschirms zum Wackeln, um sie zu verschieben, erscheint an der unteren rechten Ecke der Widgets nun auch ein „Anfasser“ über den du die Widget-Größe anpassen kannst.
6. Expressmodus für HomeKit-Türschlösser
So wahnsinnig viele smarte Türschlösser, die Apples Home Keys, digitale Schlüssel in der Wallet, unterstützt, gibt es auf dem europäischen Markt noch nicht. Wenn du aber eins besitzt, wirst du eine nervige Erfahrung gemacht haben: Du kannst es vom iPhone aus, etwa über die NFC-Schnittstelle, nicht öffnen, ohne zuerst das Gerät entsperrt zu haben. Nach dem Update auf iOS 18 kannst du für virtuelle Schlüssel den „Expressmodus“ aktivieren, der genau diesen Umstand abändert. Fortan funktioniert dein iPhone – eventuell, wie Apple selbst angibt – sogar im ausgeschalteten Zustand als Schlüssel.
7. CarPlay Sirenen erkennen
Eine interessante Neuerung findet sich in CarPlay, Apples iOS-Anpassung für die Verwendung des iPhones in Verbindung mit kompatiblen Entertainmentsystemen in Fahrzeugen. Hier findest du in den Einstellungen – allerdings nur, wenn du auf dem Auto-Display dorthin navigierst – zwei neue Schalter, die die Erkennungen von Sirenen und Hupen erkennen aktivieren. In unserem Test, sowohl mit tatsächlich passierenden Einsatzfahrzeugen wie auch mit der Wiedergabe von aufgezeichneten Sirenen, funktioniert das bislang allerdings bestenfalls durchwachsen und zumindest mit den abgespielten Sounds besser mit US-Sirenen. Das mag sich bis zum Release von iOS 18 aber noch ändern. Wenn die Funktion aber greift, erscheint auf dem CarPlay-Display eine entsprechende Einblendung. Nun mag man denken: Wer nicht in der Lage ist, eine herannahende Sirene zu hören, sollte auch nicht am Steuer eines Autos sitzen. Vollkommen korrekt, der Meinung sind wir auch. Und doch: Es kann ja nicht schaden, neben dem auditiven auch noch einen visuellen Hinweis auf heranrasende Polizei- oder Feuerwehrautos sowie Krankenwagen zu erhalten.
8. Sprachsteuerung
Ein Blick in die Bedienungshilfen lohnt sich immer. Auch, wenn du denkst, dass du doch gar keine Einschränkungen hast, für die du Unterstützung durch das Gerät bräuchtest. Neu in diesem Jahr ist der Bereich Sprachsteuerung. Hier kannst du, wie der Name schon vermuten lässt, Sprachbefehle für zahlreiche Aktionen, etwa das Öffnen und Schließen von Apps, das Scrollen durch Seiten oder das Navigieren durch Texte und Kopieren von Elementen. Na klar, ganz offensichtlich ist das besonders dann hilfreich, wenn du motorisch eingeschränkt bist. Aber vielleicht fallen dir auch mit voll funktionsfähigen Händen Situationen einen, in denen die Sprachsteuerung sinnvoll wäre? Für uns ist solch ein Anwendungsszenario etwa das Autofahren. „Musik öffnen“ zu sagen, ist, weil dabei beide Hände am Lenkrad bleiben können, beispielsweise eben doch noch mal ein Stück sicherer, als den Blick von der Straße abwenden zu müssen, und mit dem Finger auf dem Bildschirm die App zu starten.
9. Text-Effekte
Schon länger kannst du deinen iMessage-Nachrichten Effekte mitgeben, um deinen Botschaften mehr Ausdruck zu verleihen. Mit iOS 18 kannst du nun Textbestandteile formatieren und auch einzelne Segmente animieren. Neben den „Klassikern“ wie fett- und kursiv gestellt, stehen dir interessante Optionen wie Schütteln, Explodieren oder Zittern zur Verfügung. Spielkram, natürlich, aber netter Spielkram, der das Nachrichtenschreiben etwas dynamischer macht. Und außerdem: Ein iMessage-Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem mit iOS 18 ebenfalls neu eingeführten RCS-Support.
10. Nachrichten zeitlich planen
Eine wirklich praktische Erweiterung der Nachrichten-App ist die Einführung des zeitgesteuerten Versands von Nachrichten. Nützlich kann das sein, wenn du jetzt an etwas denkst, was für das Gegenüber aber beispielsweise erst zu einem bestimmten Zeitpunkt relevant wird. Oder, wenn du jetzt schon etwas aus dem Kopf haben willst, was die Person auf der anderen Seite aber etwa am Abend nicht mehr stören soll. Ein häufiger Anwendungsfall wird sicherlich der zeitgesteuerte Versand von Geburtstagsgrüßen sein – auch, wenn wir uns noch nicht sicher sind, was wir davon halten sollen, macht es das Ganze doch irgendwie auch unpersönlicher.
11. Geräuschbezogene Aktionen
Wenn dich die Sprachsteuerung schon begeistert hat, könnte diese neue Funktion auch etwas für dich sein. Zu finden in den Bedienungshilfen unter „Tippen“(!) kannst du neben zahlreichen Systemfunktionen – vom Anfertigen eines Screenshots über das Starten der Taschenlampe bis Scrollen durch Texte – und Kurzbefehle mit einem Geräusch aktivieren. Gedacht ist das Feature natürlich für Menschen, die nicht mehr oder nicht mehr verständlich sprechen können, für die Schnalzen, Klicken oder auch, ja wirklich, Muhen noch eine Option ist. Wie bei allen Bedienungshilfen gilt aber auch hier: Du musst keine verbriefte körperliche Einschränkungen haben, um von ihnen profitieren zu können – egal, ob du die Verwendung wirklich praktisch oder einfach nur witzig findest.
12. Mehrsprachige Tastatur
Über den Tag verteilt in verschiedenen Sprachen zu kommunizieren, ist längst keine Seltenheit mehr. Bislang erfordert das auf dem iPhone aber in aller Regel, dass du aktiv eine andere virtuelle Tastatur auswählen musst, damit etwa die automatische Textkorrektur und Textvorschläge in der jeweiligen Sprache zur Verfügung stehen. In iOS 18 kannst du das nun auch anders handhaben: Wenn du eine neue Tastatur zur Auswahl hinzufügst, hast du die Wahl, ob du sie als eigenständige, einsprachige Tastatur hinzufügen oder aus der schon bestehenden eine zweisprachige Tastatur machen möchtest. In unserem ersten Test klappt das schon trotz des frühen Beta-Stadiums ganz hervorragend. Die Doppel-Tastatur erkennt den Sprachwechsel zügig und verhält sich entsprechend. Alle Daumen nach oben, Apple!
13. Kontakte individuell freigeben
Schon seit Langem ergänzt Apple mit jeder neuen Betriebssystemversion neue Datenschutzmechanismen, wie etwa die Optionen, nur bestimmte Fotos für Apps freizugeben, anstatt gleich die gesamte Mediathek. Genau das funktioniert jetzt auch mit Kontakten. Sowohl bei neu installierten Apps wie auch rückwirkend (über Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit > Kontakte) kannst du mit iOS 18 nicht mehr nur festlegen, welche Anwendungen auf Einträge deines Adressbuchs zugreifen können, sondern auch auf welche davon.
14. AirPods Pro Kopfschütteln
Es ist gut zu sehen, dass Apple auch Zubehörartikel beständig mit neuen Tricks aufwertet. Im vergangenen Jahr gab es ein AirPods-Upgrade in Sachen (selektiver) Geräuschunterdrückung. In diesem lernen die AirPods Pro – und auch nur diese – zwei neue Gesten, und zwar zum Annehmen oder Abweisen eingehender Anrufe. Dafür gibt es bislang schon mehrere Optionen, etwa durch das Drücken der entsprechenden Sensorflächen der Apple-In-Ears. Fortan wird es reichen, den Kopf bei eingesetzten AirPods Pro zu schütteln oder mit ihm zu nicken, um das Gespräch anzunehmen oder abzulehnen. Wirklich praktisch ist das beispielsweise, wenn du die Hände voll hast oder in der übervollen Bahn stehst. Und natürlich verbirgt sich hinter dieser Funktion irgendwie auch eine Bedienungshilfe, obschon Apple sie offiziell nicht so klassifiziert, weshalb du sie auch in den Einstellungen zu deinen AirPods Pro findest.
15. Fotos: Screenshots ausblenden
In der Fotos-App findest du unten links in der Ecke ein neues Symbol mit zwei gegenläufigen Pfeilen. Tippst du darauf, findest du ganz zuunterst den Eintrag „Darstellungsoptionen“. Dahinter verbergen sich diverse Einstellungen zur Ansicht deiner Mediathek. Wenn es dir wie uns geht, hast du eine Menge Screenshots in deiner Fotosammlung, die du aber nur in ganz bestimmten Situationen wirklich benötigst. Hier kannst du sie kurzerhand ausblenden und so für mehr Ordnung sorgen.
16. Fotos: Alles finden
Auch kann ohne Apple Intelligence, das erst später im Laufe des Jahres erscheinen wird (und das zunächst auch nicht in Deutschland), ist iOS 18 an vielen Stellen schon deutlich „schlauer“ als die Vorgängerversion. Zum Beispiel beim Durchsuchen der eigenen Fotomediathek. Hier sind jetzt auch komplexere Suchabfragen, wie in unserem Beispiel „Fotos mit Hunden am Strand“ möglich. Nicht nur, dass die Suche tatsächlich passende Fotos findet, während des Tippens werden auch gleich passende Vorschläge eingeblendet, in unserem Beispiel etwa Strande, ein Ort vor den Toren Kiels. Die Suche greift dabei nicht nur auf im Bildmaterial Erkanntes zu, sondern natürlich auch auf vorhandene Metadaten, wie benannte Personen oder hinterlegte Geokoordinaten.
17. Kalender: Mehr Platz durch Pinch/Zoom
Einen kleinen aber feinen Trick hat Apple mit iOS 18 der Kalender-App spendiert: In vielen Ansichten kannst du nun mit der typischen Zwei-Finger-Zoom-Geste die Details aufziehen oder verstecken, um eben entweder eine bessere Übersicht zu erlangen oder einen direkten Einblick in deine Termine zu erhalten. Überhaupt gehört Apples Kalender-App trotz zahlreicher Konkurrenzprodukte nach wie vor ganz klar zu unseren Favoriten in dieser App-Kategorie. Dazu trägt auch bei, dass die neue Version nun auch Aufgaben, die mit einem Termin versehen sind, anzeigen kann. Im Screenshot sind das beispielsweise diejenigen Einträge, denen ein brauner Punkt vorangestellt ist.
18. WLAN-Adresse rotieren
Jedes WLAN-fähiges Gerät verfügt über eine so genannte MAC-Adresse, wobei dieses „MAC“ nichts mit Apple zu tun hat, sondern für „Media Access Control“ steht. Grundsätzlich ist jedes Gerät – oder genauer: jede Netzwerkkarte – im jeweiligen Netz darüber zweifelsfrei zu identifizieren. Allerdings: Schon seit Ewigkeiten gibt es Optionen zum „Spoofing“ von MAC-Adressen, um eben genau diese Identifizierung mindestens zu erschweren. Das zu wollen, kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Für Apple bietet mit iOS 18 „WLAN-Adresse rotieren“ in den Einstellungen zum aktuell verbundenen Funknetzwerk an, um das Tracking zu erschweren. Ein Feature, das sicherlich nicht deinen Alltag mit dem Gerät verändern wird, aber definitiv „nice to know“ ist.
19. Notizen: Audio-Memo und Transkription
Die Notizen-App gehört zu denen unter den Apple-Standard-Apps, die wir sicherlich zumindest mit am häufigsten benutzen. Und das, obwohl manch andere Notizen-App mit mehr Funktionen aufwarten kann. Wir scheinen mit unserem Nutzungsverhalten nicht alleine zu sein, zumindest deuten wir so Apples Bemühen, die App ständig weiter aufzuwerten. Eine neue Funktion von iOS 18 ist das direkte Aufnehmen von Sprachnotizen innerhalb einer Notiz. Dazu gehört grundsätzlich auch eine Transkription der gesprochenen Worte, diese ist aber zu Redaktionsschluss und mit der Developer-Beta 2 nur aktiv, wenn als Systemsprache Englisch ausgewählt ist, funktioniert dann aber schon so gut, wie man es heutzutage erwarten darf.
20. Notizen: Farben und einklappbare Sektionen
Wenn du zu den Menschen gehörst, die oft komplexere Notizen anlegen, wirst du dich darüber freuen, dass du Text in Apples Notizen-App jetzt einfärben kannst. Eine wirklich längst überfällige Ergänzung. Aber Apple wäre nicht Apple, wenn es hierbei nicht doch eine Einschränkung gäbe: Natürlich kannst du Texte nämlich nicht irgendwie einfärben, sondern musst aus einer der fünf von Apple für korrekt befunden Farben (Lila, Rosa, Orange, Minze, Blau) wählen. Etwas mehr Individualismus darf man den eigenen Kunden und Kundinnen dann vielleicht doch zugestehen – tatsächlich haben wir mit iOS 18 jetzt eine größere Farbauswahl für die App-Icons auf dem Home-Bildschirm als für Texte in Notizen – na ja.
Eine weitere Erweiterung der Notizen-App betrifft Überschriften. Diese eröffnen jetzt immer auch gleich eine Text-Sektion, die über das vorangestellte Pfeilsymbol („>“) ein- und ausgeklappt werden kann, was zu mehr Übersicht im Dokument führen kann.
21. Batterie-Ladegrenze
Wenn du über ein iPhone 15 oder iPhone 15 Pro verfügst, kannst du jetzt noch mehr Einfluss auf das Ladeverhalten deines Smartphones nehmen. Bislang gab es schon die Funktion zum optimierten Laden. Hier hat das iPhone versucht zu erkennen, wann der Akku voll aufgeladen sein muss und hat den Akku, etwa beim Aufladen über Nacht, nur bis 80 % geladen und erst in einem morgendlichen Schlusssprint auf 100 % aufgetankt. Neu ist nun, dass du eine Obergrenze definieren kannst, die niemals überschritten werden kann. Das soll die Langlebigkeit des Akkus weiter erhöhen. In der Theorie ist das auch vollkommen korrekt. Ob das dauerhafte Laden bis maximal 95 % tatsächlich genau das bewirkt, wird erst die Zeit zeigen.
22. Karten: Beliebte Wanderungen
Wandern war über die Jahre etwas aus der Mode gekommen, ist aber spätestens seit der Corona-Pandemie wieder im Aufwind. Etwas verspätet trägt Apple diesem Umstand nun in der Karten-App Rechnung und integriert empfohlene oder beliebte Wanderungen. Bislang gibt es diese allerdings nur in US-amerikanische Nationalparks. Komoot und andere Wander-Apps müssen allerdings noch längst nicht die Segel streichen, bieten sie doch weit mehr Funktionen. Apples Version deckt, wie so oft, Basisbedürfnisse ab.
23. Karten: Eigene Wanderrouten
Wer hierzulande nicht auf Apple warten möchte, kann aber auch jetzt schon eigene Wanderungen erstellen. Navigiere dazu in der Karten-App in eine Region, in der du wandern möchtest und halte den gewünschten Startpunkt gedrückt, bis die App eine Wegmarkierung setzt. Tippe dann auf „Mehr“ und „Eigene Route“ erstellen. Durch das Antippen weiterer Punkte auf der Karte legst du deine Route an und erhältst sogar ein dazugehöriges Höhenprofil.
24. Home-Gastzugang
Wenn du bislang anderen Menschen erlauben wolltest, deine Smarthome-Geräte zu steuern, hattest du bislang nur die Wahl: alles oder nichts. Dabei gibt es Geräte, deren Bedienung du vielleicht lieber teilen möchtest als die anderer – wir denken da beispielsweise an Lampen versus Kameras, Steckdosen versus Türschlösser. Mit iOS 18 wird es nicht nur möglich sein, Gästen Zugriff auf einzelne Gerät zu gewähren, sondern dafür auch Zeitpläne festzulegen. Dazu tippst du in der Home-App zunächst oben rechts auf die drei Punkte, dann auf „Einstellung des Zuhauses“ und zuletzt auf „Gäste“, respektive „Einladen …“.
25. Mehr Auswahl für die Aktionstaste
Verfügst du über ein iPhone-15-Pro-Modell, dann hast du etwas, was niemand sonst mit einem iPhone hat: eine Aktionstaste. Bislang bist du aber recht eingeschränkt, wenn es darum geht, festzulegen, was damit zu machen ist. Es sei denn, du bringst die Zeit und Geduld auf, dir Kurzbefehle für gewünschte Aktionen zu basteln. Mit iOS 18 legt Apple hier nach und du wirst alles mit der Aktionstaste verknüpfen können, was du auch im neuen Kontrollzentrum ablegen kannst.
26. iPhone mit den Augen steuern
Zugegeben: Im Vergleich zu den Möglichkeiten, das iPhone mit Sprachbefehlen und Geräuschen zu steuern, ist die Kontrolle des Geräts mit den Augen nochmals spezieller und es ist fraglich, ob diese Funktion auch etwas für Menschen ist, die nicht darauf angewiesen sind. Ausprobieren solltest du diese Bedienungshilfe dennoch und sei es nur, um zu sehen, wie weit Apples Technologie in dieser Hinsicht inzwischen gediehen ist.
27. Anrufen mit T9
Kennst du noch T9? Nein? Dann mach dich bereit für eine Zeitreise: Allen Ziffern auf der Wähltastatur sind Buchstaben zugeordnet. Wolltest du ganz früher beispielsweise in einer SMS das ,S‘ tippen, musstest du viermal auf die Ziffer ,7‘ drücken, da dieser Taste die Buchstaben P, Q, R und S zugeordnet sind. T9 („Text on 9 keys“) vereinfachte das dramatisch, da ein Wahrscheinlichkeitsmodell berechnete, welches Wort du wohl tippen wolltest. Für, wie in unserem Beispiel, „Sven“ war seither nicht mehr 77778883366 nötig, sondern, im Idealfall, nur noch 7836. Dieses Telefonfeature aus dem Jahr 1998 hält nun auch Einzug in die Telefon-App von iOS 18. Willst du also Sven anrufen, reicht es aus, 7836 zu tippen und das iPhone schlägt dir einen Sven aus deinem Adressbuch direkt vor und weist dich gegebenenfalls darauf hin, dass es noch weitere zu dieser Eingabe passende Einträge in deinen Kontakten gibt. Das können zum Beispiel weitere Svens sein oder jemand, der Pudo mit Nachnamen heißt oder eine Freundin, die die Zahlenfolge 7836 in ihrer Rufnummer hat.
28. Taschenlampensteuerung
Für viele gehört die Taschenlampe im iPhone nach wie vor zu den absoluten Killer-Apps, die sie regelmäßig nutzen. Mit iOS 18 empfindet Apple die Taschenlampe noch ein wenig mehr den realen Vorbildern nach. Rufst du über die Dynamic Island die Optionen der Taschenlampe auf, kannst du nicht mehr nur die Leuchtintensität einstellen, sondern auch die Breite des Lichtkegels justieren. Was nach einer sinnfreien Erweiterung klingt, ist aber in Wahrheit ein Sinnbild für das, was wir an Apple so sehr schätzen: die Liebe zum Detail.
Workshop: App-Icons auf dem Home-Bildschirm
Erstmals kannst du mit iOS 18 die App-Symbole auf dem Home-Bildschirm weitestgehend frei platzieren. An das vorgegebene Icon-Raster musst du dich zwar immer noch halten, Lücken, um etwa das Hintergrundbild besser in Szene zu setzen, sind nun aber erlaubt.
Eine lang erwartete Funktion liefert Apple nun nach: Die Face-ID-Zugriffssperre für ausgewählte Apps. Ist diese aktiv können Menschen, denen du dein Telefon in die Hand gegeben hast, nicht länger öffnen.
Gibt es Apps, von denen du nicht möchtest, dass andere erfahren, dass sie installiert sind, kannst du sie auch komplett verstecken. Sie landen dann in einem Face-ID-gesperrten Bereich der App-Mediathek. Aber Achtung: Über den App Store ist weiterhin zu sehen, was installiert ist. Diesen solltest du also auch per Face ID sperren.
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