Nicht zu vernachlässigen sei zudem die nach wie vor wohl gesonnene Kundschaft, die Apple hinter sich wissen könne. Das iPhone wird von den Mobilfunkanbietern zwar stark vergünstigt angeboten. Doch holen sich AT&T, T-Mobile und andere den Kaufpreis über vergleichsweise hochpreisige Tarife wieder zurück. Trotzdem verzeichnet man millionenfache Verkäufe, trotzdem könne man sich auf den Halo-Effekt verlassen. Dieser treibt iPhone-Neukunden einerseits dazu, ihr Gerät durch ein weiteres iPhone zu ersetzen, sobald Steve Jobs damit aus dem Moscone-Center winkt. Außerdem bewirke das kleine Wunder-Telefon einen großen Zuwachs in den anderen Geschäftsbereichen, zum Beispiel bei den MP3-Playern.

Zu guter Letzt dürfe auch das häufig unterschätzte Potential des Smartphone-Marktes vergessen werden. Analysten zufolge sieht die Branche innerhalb der nächsten vier Jahre einem Wachstum von 28 Prozent in jährlichen Umsätzen entgegen. Als Indiz dafür, dass diese Energie unterschätzt ist, wird das relativ magere Abschneiden der einschlägigen Firmen wie Cirrus Logic, Marvell und Qualcomm angeführt. Mithilfe einer offenen Strategie weg von einem Exklusiv-Anbieter in Ländern wie den USA, Japan und Deutschland könne Apple diesen Schwung in Zukunft noch effektiver ausnutzen.

Schließlich sieht es so aus, als würde Apple eine neue Art von Kunde erschaffen. Er sei bereit, mehr Geld für Computer, Smartphones und andere technische Spielereien auszugeben. Doch genau dieser Aspekt könnte Jobs auch auf die Füße fallen. Dann nämlich, wenn die Schwellenländer ihre Bestellungen für neue Mobiltelefone tätigen und sich zwischen einem günstigen Android-System und einem teuren iPhone entscheiden müssen. Die schiere Masse der Menschen, die innerhalb der kommenden Jahre in diesen Märkten ein preisgünstiges, leistungsfähiges Smartphone benötigt, sollte Google vor Freude Kopf stehen lassen.

Vielleicht sollten Sie sich mit der Bestellung einer Hypothek also noch ein wenig gedulden. Es ist ohnehin gefährlich, alles auf eine Karte zu setzen. Unvorhergesehene Ereignisse können den rosigsten Aktienkurs ganz plötzlich so stark abflachen lassen, dass der neue iPod touch daneben aussieht wie der Gewinner eines Weißwurst-Wettessens.

• Seite 1: Wird Apple zum weltweit wertvollsten Unternehmen?
• Seite 2:

• Seite
• 1
• 2
• Weiter