Auf nurmehr 10 statt 12 Millionen Wii-Konsolen und 14 statt 16 Millionen Geräte des Nintendo 3DS wurden die erwarteten Verkäufe für 2012 heruntergeschraubt. Reuters erinnert, dass Nintendo aufgrund schleppender Nachfrage bereits ein halbes Jahr nach Markteinführung den Verkaufspreis des 3D-Gameboys senken musste.
Präsident Satoru Iwata hatte höhere Erwartungen für den Jahresabschluss, doch Nintendo konnte das Plansoll nicht erfüllen. Sollte sich 2012 entwicklen, wie derzeit befürchtet wird, bedeutete es den ersten Jahresverlust für Nintendo seit 1981. Seit April 2011 hat die Aktie bereits über die Hälfte an Wert verloren.
Seit längerem ist bekannt, dass iOS und Android schon über die Hälfte des mobilen US-Spielemarkts kontrollieren, dass Investoren Nintendo-Titel für iOS fordern und der Hersteller Apple wegen seines Erfolgs mit iOS-Geräten als größten Feind betrachtet.
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Ich vermisse die Zeiten mit meinem Gameboy :'(
Klar, anderen die Schuld geben. Wie wäre es damit den Kundenstamm zu erweitern und nicht nur eher Kinder ansprechen zu wollen?
Solange mir mein Handy keinen Vollpreis Konsolentitel in Full HD auf meinen Fernseher zaubert würde ich unterlassen von Konkurrenz zu sprechen. Ansonsten wieder einmal richtig hübsch reißerisch geschriebene News.
So lange kein Nintendo-Gerät Konsolentitel in Full HD auf deinen Fernseher zaubert, würde ich es unterlassen, das für die Definition von Konkurrenten zu verlangen.
Solche Geräte werden aussterben. Für sich genommen, können sie zu wenig. Sie haben eine Hauptfunktion, die bei iOS und Android als Gimmick mitgeliefert wird. Da gibt's zwar noch die Profi-Zocker, aber der Fortschritt holt auch die auf neue Plattformen. Entweder sie verticken ihre Software only, oder sie gehen unter.
Könnten sie ja auch nutzen und z.b. Mario für iOS & Android herausbringen.
Das wäre das K.O. für die Nintendo Konsolen.
Solange Smartphone Spiele mit Bedienung auf dem Touchdisplay ausgelegt sind, kann man einfach nicht von Konkurrenz sprechen. Die Bedienung ist grauenhaft, das hält kein normaler Mensch 10 Minuten aus - geschweige denn bei Jump'n'Run, Egoshooter und anderen Spielen mit Geschicklichkeit und Tastengefühl.
Jump & Run lässt sich schon ordentlich umsetzen. Bei Sonic 4 haben sie das z.b. über die Bewegungssteurung gelöst statt der Software-Pfeiltasten. Den tatsächlich berühren braucht man nur zum Springen oder um Sonic sich drehen zu lassen.
Spielt sich so auch richtig gut :)
Shooter gehen darauf z.b. wirklich kaum. Höchstens als Rail-Shooter wo man nicht selbst laufen kann.
Aber Nintendo muss sich so langsam was einfallen lassen. Die Smartphone's/Tablets haben & werden den Markt noch stark verändern.
Dann wird die Konsole notfalls an das iPad gestöpselt. Es gibt ja auch Apps wie Penultimate, die nur mit Stift funktionieren und trotzdem Renner sind. Die Konsole stirbt!!
Ja, war ja auch schon im Gespräch. Wollten Sie aber nicht...Lieber ein Spiel für 40 Tacken verkaufen. Und die Kids holen sich ne R4 Karte und laden das Spiel lieber aus ner Tauschbörse...
Auf Golem.de wurde gerade berichtet, dass die Wii U schon zum Weihnachtsgeschäft 2012 in den Läden stehen soll. Das könnte deren Situation doch noch einmal verbessern.
Bis dahin kann noch viel passieren! (Weltuntergang z.b :D)
Die anderen Hersteller schlafen ja auch nicht und werden Ihren Vorsprung weiter ausbauen.
Na ja, bis zum Weihnachtgeschäft vergehen aber noch etliche Monate und ein paar Quartale. Wie sollen die bis dahin ausfallen, wenn es letzten Weihnachtsquartal schon nicht lief.
Die sollen ihre Hardware-Produktion aufgeben und ihre Spiele auf iOS, meinetwegen auch für Android und Windows anbieten und gut ist es.
Sega hat das auch so ähnlich gemacht und die leben heute auch noch.
Ich vermisse die Zeit mit meinem Gameboy :'(
Pokemon und Mario für iOS!!!! :D
Siehe Soulcalibur!
Emulatoren :)
Jo ganz genau! Mario Umsetzung für iOS und sie wären erstmal gerettet! wie viele Millionen iOS Geräte sind mittlerweile im Handel? würde für ne geile Super Mario Umsetzung auch einiges bezahlen
Warum sollte ich auch für meine Tochter einen neuen 3DS kaufen, nur damit sie evtl. das neue MarioKart spielen kann ... und soooo toll ist das 3D-Feeling nicht. Beim Testen habe ich das meist ausgeschaltet, weil es sonst ziemlich anstrengend für die Augen war.
Deshalb war bei uns im Markt um die Ecke ein Angebot der 3DS sogar billiger als der "alten" DSi ;-)...
Sehe ich genauso !
Bei über 160 Millionen verkauften iPjones und Millionen von iPod Touchs und iPads ist der markt so riesig !
ich bin selber glücklicher Iphone Besitzer. Die IOS Spiele befinden sich aber von der Qualität (Story, Bedienung und im allgemeinen Spielerlebnis) meilenweit hinter den Spielen die es für Konsolen gibt! Die hippen Apple-Fanboys die hier öfter fleißig mitkommentieren werden mir natürlich nicht zustimmen, aber ich fände es wirklich Schade wenn sich die Zukunft der Computerspiele in richtung "79 Cent-IOS-Minigame" bewegt!
Ja, mit Konsolentiteln können iOS Games noch nicht mithalten, in Bereichen wie Ego-Shootern werden sie das auch nie können.
Ich fände es toll wenn die schwarzen Seiten Software Steuerelemente enthielten, dann wären RPG´s möglich, Strategiespiele denke ich gehen zumindest auf dem iPad super, denke ich.
Könnte man an das iPad allerdings Maus und Tastatur anschliessen, würden sich vielleicht auch Shooter spielen lassen.
Für das iPad gibt es einen Controller, mit Steuer-Kreuz, Joysticks und allen Funktionen. So last sich Modern Combat 3 eigentlich richtig gut zocken :)
der Nachfolger der WII ist ja schon lange überfällig; immerhin war die Konsole zur Markteinführung ja schon Museumsreif. :(
Das Konzept der Steuerung haben inzwischen alle anderen auch. Somit sollen sie entweder ENDLICH neue Hardware rausbringen oder ihre Spiele einfach auf die anderen Plattformen portieren und denen das Hardware-Feld überlassen...
Nintendo ist die Nr. 1
News vom 26.01.2012 08:37
von 2011 was die Verkaufszahlen anbelangt
Nintendo 3DS sorgt für besten Konsolenstart aller Zeiten / Wii ist erfolgreichste TV-Konsole
Super Mario und seine Freunde sind in Deutschland so beliebt wie eh und je. Das belegen die Marktdaten für das Kalenderjahr 2011. Danach war Nintendo auch im vergangenen Jahr wieder Marktführer bei Videospiel-Hardware. Denn: Die deutschen Spiele-Fans legten sich im vergangenen Jahr 1,9 Millionen Konsolen der Marken Wii, Nintendo 3DS und Nintendo DS zu. Damit bescherten sie Nintendo einen Marktanteil von knapp 60 Prozent. Darüber hinaus waren über 40 Prozent aller 2011 in Deutschland verkauften Videospiel-Programme für eine der Nintendo-Konsolen bestimmt. Im Weihnachtgeschäft war es sogar jede zweite Videospiel-Software.
„Deutschland ist weltweit einer der wichtigsten Märkte für unser Unternehmen“, sagt Dr. Bernd Fakesch, General Manager Nintendo Deutschland. „Darum freut es uns umso mehr, dass unsere Spiele und Konsolen bei den Deutschen 2011 wieder so viel Zuspruch erfahren haben wie in den Jahren zuvor.“
Millionen Nintendo-Konsolen im Gebrauch
Entscheidend zu diesem Erfolg beigetragen hat der neue Handheld Nintendo 3DS: Die erste Spielkonsole der Welt, die uns 3D-Grafiken ohne 3D-Brille sehen lässt, kam im März 2011 auf den deutschen Markt und hat sich dort bis Jahresende deutlich mehr als 600.000 Mal verkauft. Das sind gut 20 Prozent mehr als von dem 2005 erschienenen Vorgänger-Modell Nintendo DS im gleichen Zeitraum abgesetzt wurden. Keine andere Konsole - ob mobil oder TV-gebunden - hatte in Deutschland je einen erfolgreicheren Marktstart. Gemeinsam kamen Nintendo 3DS und Nintendo DS 2011 auf eine verkaufte Stückzahl von 1,1 Millionen - und lagen damit weit vor allen anderen Handhelds. Die installierte Basis der Nintendo DS-Familie liegt in Deutschland nun bei mehr als 8,6 Millionen Geräten.
Unter den TV-gebundenen Spielkonsolen war die bewegungsgesteuerte Wii auch 2011 wieder unumstrittener Spitzenreiter: Mehr als 800.000 Mal ging sie im letzten Jahr über Deutschlands Ladentische. Damit stehen jetzt insgesamt 5 Millionen Wii in deutschen Haushalten.
Die erfolgreichsten Wii-Spiele 2011
Ein Blick auf die meistverkauften Spiele für Wii zeigt, dass das Gerät seinem Ruf als Familien-, Party- und Sport-Konsole vollauf gerecht wird. Titel, die zum gemeinsamen Spiel und am besten noch zu ein wenig Sport und Bewegung animieren, stehen auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Der begehrteste Wii-Titel des vergangenen Jahres war Wii Party, der zu virtuellen Brettspielen und mehr als 80 Mini-Games einlädt. In der Gesamtwertung der deutschen Videospiel-Charts 2011 erreichte er Platz 4. Auch das Tanzspiel Just Dance 3 für Wii erwies sich als absoluter Renner. Im Weihnachtsgeschäft war es, über alle Videospiel-Plattformen hinweg, der meistverkaufte Titel.
Ein ganz besonderer Erfolg war dem Trainingsprogramm Wii Fit Plus beschieden: Obwohl schon seit 2009 auf dem Markt, konnte es 2011 noch einmal rund 300.000 deutsche Fans hinzu gewinnen. Dazu hat eine groß angelegte Kampagne mit Tennislegende Stefanie Graf erheblich beigetragen. Auch Zumba Fitness - Join the Party von 505 Games hat sich auf Wii durchgesetzt: Mit dem Titel, der zu den beliebtesten seiner Gattung zählt, wurde 2011 die Auswahl an Tanz- und Sport-Spielen erfolgreich erweitert.
Nach wie vor großen Anklang bei den Wii-Freunden finden natürlich die traditionellen Videospiel-Genres. Mit der Kultserie The Legend of Zelda, die 2011 ihr 25-jähriges Jubiläum feierte, landete Nintendo am Ende des Jahres noch einen echten Coup: Das Fantasy-Abenteuer The Legend of Zelda: Skyward Sword, obwohl erst am 18. November erschienen, erreichte bis zum 31. Dezember eine sechsstellige Verkaufszahl. Damit reiht es sich in den Jahrescharts in die Riege der Evergreens New Super Mario Bros. Wii, Donkey Kong Country Returns und Mario Kart Wii ein.
Die Spitzenspiele im Handheld-Bereich
Bekannte und beliebte Charaktere wie Link aus der Zelda-Reihe oder Super Mario sorgen auch bei den Handheld-Spielen für Spitzenabsätze. Mit dem Rennspiel Mario Kart 7 und dem Jump’n’Run Super Mario 3D Land belegte der pfiffige Klempner gleich die beiden ersten Plätze in den Ninten-do 3DS-Charts. Beide Titel kamen erst kurz vor Weihnachten in den Handel. Dennoch erreichten sie noch vor Jahresende Verkaufszahlen im sechsstelligen Bereich und befeuerten damit zusätzlich den Abverkauf des neuen 3D-Handhelds. Auf den Plätzen 3 und 4 landeten - mit ebenfalls mehr als 100.000 verkauften Spielen - das Fantasy-Abenteuer The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D und die Tiersimulation nintendogs + cats.
Auch der Nintendo DS bleibt mit seinem Spieleprogramm heiß begehrt. Bei den jüngeren Mitgliedern der Videospielgemeinde steht beispielsweise das Sammeln und Tauschen von Pokémon nach wie vor hoch im Kurs. Sie legten sich im vergangenen Jahr deutlich mehr als 600.000 Exemplare der Spiele Pokémon Schwarze Edition und Pokémon Weiße Edition zu und verhalfen ihnen so zu den ersten beiden Plätzen der Nintendo DS-Charts. Seit Jahren auf Spitzenpositionen abonniert sind auch die Titel der Rätsel- und Detektivspiel-Serie mit Professor Layton. So schaffte es 2011 die vierte Folge der Reihe, Professor Layton und der Ruf des Phantoms, auf Platz 4 der populärsten Nintendo DS-Spiele - direkt hinter New Super Mario Bros. Ganz nebenbei machte der Titel die Layton-Reihe damit zum Million-Seller.
copy/paste! Was soll das, Nintendo Werbung?
Es hätte auch genügt wenn Du gesagt hättest, "ich hab' da was anderes gelesen"
copy/paste, das kann ich krasser.
Als Bibel (auch Buch der Bücher) bezeichnen das Judentum und das Christentum jeweils eine eigene Sammlung von Schriften, die sie als Wort Gottes anerkennen und die als Heilige Schrift Urkunden ihres Glaubens sind.
Es handelt sich um zwei Zusammenstellungen von „Büchern“ (griechisch: biblia) aus dem Kulturraum der Levante und dem Vorderen Orient, die im Verlauf von etwa 1200 Jahren entstanden sind und zuerst von Juden, dann auch von Christen kanonisiert wurden.
Die hebräische Bibel, der Tanach, besteht aus den drei Hauptteilen Tora (Weisung), Nevi'im (Propheten) und Ketuvim (Schriften). Diese Bücher bilden in anderer Anordnung als Altes Testament auch den ersten Hauptteil der christlichen Bibel, den das Neue Testament ergänzt. In dieser Form ist die Bibel das am weitesten verbreitete und am häufigsten publizierte schriftliche Werk der Welt.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Begriffe
2 „Inspiration“ und „Mitte“ der Schrift
3 Die jüdische Bibel
3.1 Tora
3.2 Propheten
3.2.1 Die vordereren Propheten
3.2.2 Die hinteren Propheten
3.3 Schriften
4 Die christliche Bibel
4.1 Altes Testament (AT)
4.2 Neues Testament (NT)
4.3 Das Verhältnis von AT und NT
5 Textgeschichte
5.1 Älteste Handschriften
6 Kanonisierungsprozesse
7 Übersetzungen
8 Bibelkritik
9 Die Bibel im Islam
10 Verbreitung
11 Sammlungen und Museen
12 Siehe auch
13 Literatur
14 Weblinks
14.1 Bibelausgaben und -Übersetzungen
14.2 Informationen zur Bibel
14.3 Verarbeitungen biblischer Themen
15 Anmerkungen
Begriffe [Bearbeiten]
Das Wort „Bibel“ stammt vom griechischen Neutrum βιβλίον, das „Papyrusrolle“ bedeutet. Dieser Wortstamm ist von bíblos oder býblos abgeleitet und bedeutet „Papyrusstaude“ oder „Papyrusbast“: So hieß auch die phönizische Hafenstadt Byblos, die in der Antike ein Hauptumschlagplatz für Bast war, dem Rohstoff zur Herstellung der Papierrollen.
Der Plural biblia („Schriftrollen, Bücher“) wurde später irrtümlich als Singular eines lateinischen Femininums aufgefasst. Zugleich wurde das Wort synonym mit dem ebenfalls weiblichen Ausdruck „Heilige Schrift“ (griech. Ἁγία Γραφή, hagia graphae) verstanden. Insofern trifft die populäre Bezeichnung „Buch der Bücher“ zu.
Im Judentum wie im Christentum gilt diese Schriftsammlung als Offenbarungszeugnis Gottes und hat daher für die gesamte Religionsausübung normativen Charakter. Dies zeigen die bei ihrer Zusammenstellung wirkenden Redaktionen und späteren Kanonisierungen ebenso wie ihre Bezeichnungen als „Wort Gottes“ oder „Heilige Schrift“. Auch der Islam erkennt die Bibel und mit ihr seine beiden Vorgängerreligionen als gültiges, jedoch von Menschen teilweise verfälschtes Offenbarungszeugnis Allahs an.
„Inspiration“ und „Mitte“ der Schrift [Bearbeiten]
Die meisten Richtungen von Juden- und Christentum lehren, dass Gott die biblische Überlieferung gelenkt und inspiriert hat, ihre Schreiber also vom Heiligen Geist bewegt und vor schwerwiegenden Fehlern bewahrt wurden. Sie fassen den Text ihrer Bibel aber nicht vollständig als direktes Ergebnis göttlicher Eingebung oder göttlichen Diktats auf, sondern als menschliches Zeugnis, das Gottes Offenbarungen enthält, reflektiert und weitergibt.
Im Katholizismus, in jüdischer und in lutherischer Orthodoxie galt lange Zeit die Theorie der Verbalinspiration. Manche Evangelikale setzen den Bibeltext unmittelbar mit Gottes Offenbarung gleich und schreiben seinem Wortlaut daher eine „Irrtumsfreiheit“ (Inerrancy) zu. Sie reagieren damit auf die als Angriff auf ihren Glauben empfundene historische Bibelkritik seit der Aufklärung. Diese Auffassung wird oft als Biblizismus oder biblischer Fundamentalismus bezeichnet.
Für das Judentum ist primär die Tora, darin vor allem der Bundesschluss am Sinai, das zentrale „Wort Gottes“ und damit der „Kanon im Kanon“. Für Christen ist Jesus Christus, seine Person und sein Werk, das maßgebende, alle äußeren Worte erhellende Zentrum der Bibel. Seine Kreuzigung und Auferstehung gelten für sie als Wendepunkt der Heilsgeschichte. Bei der Kanonisierung des Neuen Testaments bestätigte die Alte Kirche auch die heiligen Schriften des Judentums als „Wort Gottes“.
Eine Analyse des Verhältnisses von „Bibel“ und „Wort Gottes“ stützt sich auf die Aussagen der Bibel und zeigt, dass der Begriff "Wort Gottes" in der Bibel in dreifacher Weise vorkommt: Für prophetische Aussprüche, für die zentrale Heilsbotschaft (d.h. das "Evangelium") und manchmal für Jesus Christus.[1]
Für Katholiken ist die Überwindung der Erbsünde durch Jesu stellvertretendes Sühneopfer, daraufhin das Zusammenwirken von menschlicher Bemühung und Gottes Gnadenangebot (Synergismus) zentraler Inhalt der Bibel und Maßstab ihrer Auslegung. Für Protestanten ist es im Anschluss an Martin Luther das Gnadengeschenk Jesu Christi ohne jedes eigene Zutun. Für die Liberale Theologie ist es das menschliche Vorbild des historischen Jesus von Nazaret, das die grenzenlose Gottesliebe bestätigt.
Die jüdische Bibel [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Tanach
Der Tenakh oder Tanach ist nach den drei Anfangsbuchstaben seiner Hauptteile benannt und wurde zuerst überwiegend in Hebräisch, kurze Passagen auch in Aramäisch verfasst. Die Sammlung, schriftliche Fixierung und redaktionelle Überarbeitung seiner Einzelbücher verlief über mehr als tausend Jahre bis zum Abschluss des jüdischen Kanons um 135.
Tora [Bearbeiten]
Der erste Hauptteil heißt Tora und besteht aus den fünf Büchern Moses, die auch Pentateuch („fünf Buchrollen“) genannt werden. Die Einteilung beruhte darauf, dass der Umfang unmöglich auf einer antiken Buchrolle Platz fand, erfolgte aber auch nach inhaltlichen Gesichtspunkten: Jedes der Bücher hat einen klaren Anfang und eine deutliche Zäsur am Ende.
Der Begriff „Tora“ bedeutet „Weisung“ und bezieht sich nicht nur auf die jüdischen religiösen und profanen Gesetze im engeren Sinn – diese sind Hauptinhalte des 2. und 3. Buchs Mose –, sondern auf die gesamte, seit der Schöpfung geoffenbarte Lebensordnung für das erwählte Volk Gottes. Die Einzelbücher heißen im Hebräischen nach ihren ersten Worten; in der Kirchensprache Latein, die darin der griechischen Bibelübersetzung folgte, bezeichnen sie das Hauptthema des jeweiligen Buchs:
Bereshit („Im Anfang“) / Genesis („Schöpfung, Ursprung“)
Schemot („Die Namen“) / Exodus („Auszug“)
Wajikra („Und er rief“) / Levitikus („Priesterschrift“)
Bemidbar („In der Wüste“) / Numeri („Zahlen“)
Devarim („Die Worte“) / Deuteronomium („Zweites Gesetz“).
Die Tora umfasst demnach die Geschichte der Welt und des Gottesvolks Israel als Heilsgeschichte, beginnend mit der Schöpfung und den Geschichten der Erzväter, Israels Auszug aus Ägypten, der Gesetzgebung unter Mose und dem Zug ins verheißene Land. Sie wurde wohl schon im 6. vorchristlichen Jahrhundert kanonisiert.
Ihre ältesten Stoffe entstanden im Verlauf von Wanderungsbewegungen von Nomaden im Zweistromland und aus Ägypten, die seit etwa 1200 v. Chr. in das Kulturland Kanaan einsickerten und dort sesshaft wurden. Sie wurden über Jahrhunderte zunächst mündlich tradiert. Ihre Verschriftung und Zusammenstellung begann um 1000 v. Chr., nachdem aus dem losen Stämmebund verschiedener Hebräer ein Staatswesen nach dem Vorbild antiker Monarchien geworden war.
Propheten [Bearbeiten]
Im Judentum werden die Propheten eingeteilt in vordere Propheten und hintere Propheten
Die vordereren Propheten [Bearbeiten]
Zu den vorderen Propheten zählen folgende Bücher:
Josua,
Richter,
Samuel (ein Buch), siehe 1. Buch Samuel und 2. Buch Samuel
Buch Könige (ein Buch), siehe 1. Buch der Könige und 2. Buch der Könige
Diese Bücher erzählen die Geschichte Israels vom Tod des Mose, der Landverteilung an die Stämme bis zum Ende der beiden Staaten Israel und Juda und der Zerstörung des ersten Jerusalemer Tempels (586 v. Chr.). Sie werden im Christentum nicht zu den Propheten gezählt, sondern als Geschichtsbücher betrachtet.
Die hinteren Propheten [Bearbeiten]
Zu den hinteren Propheten zählen
Jesaja,
Jeremia,
Hesekiel (Ezechiel),
das Zwölfprophetenbuch.
Die folgenden drei großen Propheten sind nach Analogie der drei Erzväter jeweils einem Buch zugeteilt; die übrigen kleinen Propheten bilden als Analogie zu den zwölf Söhnen Jakobs das Prophetenbuch. In der christlichen Bibel ist es in zwölf Bücher eingeteilt.
Das erste Prophetenbuch betont gleich zu Beginn (Jos 1,5 ELB) die Unterordnung des Josua unter die Autorität des Mose; Maleachi schließt als letzter der zwölf kleinen Propheten mit der erneuten Rückbindung an das mosaische Gesetz. Diese Hierarchie gilt also für alle Propheten, die demgemäß erst recht spät kanonisiert wurden: frühestens im 4. Jahrhundert v. Chr. nach der Abspaltung der Samaritaner, für die allein die Tora Wort Gottes blieb.
Andererseits betonen große Teile der Prophetie im Tanach die Offenheit der Geschichte Israels für eine ganz neue, noch nicht offenbar gewordene Zukunft. Das Phänomen der prophetischen Zukunftsverheißung, die die ganze Schöpfung in Gottes Geschichte mit dem erwählten Volk einbezieht und ihre radikale Erneuerung thematisiert, ist ein Hauptmerkmal des Judentums im Unterschied zu anderen antiken Religionen. Sie setzte sich in der Zeit Jesu von Nazarets mit dem Auftreten Johannes des Täufers fort.
Schriften [Bearbeiten]
Zu den „Schriften“ (Ketuvim) des Tanach gehören:
Psalmen
Buch Ijob
Sprüche Salomos
Ruth
Hoheslied
Kohelet (Prediger)
Klagelieder Jeremias
Ester
Daniel (im AT als eigenes Prophetenbuch)
Esra
Nehemia
Chronik (zwei Bücher): 1. Buch der Chronik und 2. Buch der Chronik
In diesen Werken ist eher wörtliche Rede von Menschen als von Gott überliefert. Sie sind alle nach dem Exil und später entstanden als die vorherigen „klassischen“ Propheten, überwiegend ab 200 v. Chr. Einige sind vor oder parallel zu den zwölf kleinen Propheten entstanden. Dennoch ist ihre theologische Bedeutung diesen nachgeordnet. Ihre Kanonisierung geschah spät, für das Buch Daniel erst 135 n. Chr. mit dem Abschluss des Tanach.
Nur fünf dieser Bücher werden als „Festrollen“ (Megillot) im Synagogengottesdienst verlesen und sind wichtigen Festen des Judentums zugeordnet:
Ruth: Wochenfest
Hoheslied: Pessach
Kohelet: Laubhüttenfest
Klagelieder: Gedenktag der Tempelzerstörung
Ester: Purimfest
Psalm 1,1–2 nach dem Text der BHS
Auch dieser dritte Hauptteil bezieht sich betont am Anfang auf die Tora (Ps 1,1a–2 LUT):
„Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen, … sondern hat Lust am Gesetz des Herrn und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!“
Das zweite Chronikbuch endet mit dem Ausblick auf den Neubau des Tempels und die Anerkennung JHWHs als Herrn der ganzen Erde: Auch hier ist Israels Zukunftsperspektive untrennbar mit der Weltgeschichte verknüpft.
Die christliche Bibel [Bearbeiten]
Altes Testament
Pentateuch
1. Mose (Genesis)
2. Mose (Exodus)
3. Mose (Levitikus)
4. Mose (Numeri)
5. Mose (Deuteronomium)
Geschichtsbücher
Josua
Richter
Rut
1. Samuel (1. Könige)
2. Samuel (2. Könige)
1. Könige (3. Könige)
2. Könige (4. Könige)
1. Chronik
2. Chronik
Esra
Nehemia (2. Esra)
Tobit (Tobias)
Judit
Ester + Zusätze
1. Makkabäer
2. Makkabäer
Lehrbücher
Psalmen
Ijob (Hiob, Job)
Sprichwörter (Sprüche)
Kohelet (Prediger, Ecclesiastes)
Hoheslied
Weisheit Salomos (Weisheit)
Jesus Sirach (Ecclesiasticus)
Propheten
„Große“
Jesaja (Isaias)
Jeremia (Jeremias)
Klagelieder (~ Jeremias)
Baruch
(inkl. Brief des Jeremia)
Ezechiel (Hesekiel)
Daniel (+ Zusätze)
„Kleine“ (Zwölfprophetenbuch)
Hosea (Osee)
Joel
Amos
Obadja (Abdias)
Jona (Jonas)
Micha (Michäas)
Nahum
Habakuk
Zefanja (Sophonias)
Haggai (Aggäus)
Sacharja (Zacharias)
Maleachi (Malachias)
Namen nach dem ÖVBE.
Eingeklammerte Namen folgen u.a. der Septuaginta.
Kursiviert: Deuterokanonische Schriften.
Neues Testament
Evangelien
Matthäus
Markus
Lukas
Johannes
Apostelgeschichte
Paulusbriefe
Römer
1. Korinther
2. Korinther
Galater
Epheser
Philipper
Kolosser
1. Thessalonicher
2. Thessalonicher
1. Timotheus
2. Timotheus
Titus
Philemon
Hebräer
Katholische Briefe
Jakobusbrief
1. Petrus
2. Petrus
1. Johannes
2. Johannes
3. Johannes
Judas
Offenbarung
Altes Testament (AT) [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Altes Testament
Alle kanonischen Schriften des jüdischen Tanach haben – wenn auch in teilweise anderer Einteilung und Reihenfolge – Eingang in das christliche Alte Testament gefunden. Darüber hinaus erkennen die katholische sowie orthodoxe Kirchen noch einige weitere jüdische Schriften als kanonisch an, die nur in der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Tanach, enthalten sind. Die evangelischen Kirchen lehnen diese Erweiterungen als Teil des Kanons ab.
In überkonfessionellen oder ökumenischen Bibelübersetzungen stehen diese, hier mit einem + markierten, Bücher am Ende des Alten Testaments separat als Apokryphen.
In den Bibeln der katholischen Kirchen sind folgende Deuterokanonen enthalten (siehe Bibelstelle in Linkbox):
Judit+
Tobit+
Baruch+
Jesus Sirach+
Buch der Weisheit+
1. Makkabäer+
2. Makkabäer+
Zusätze zum Buch Daniel+
Zusätze zum Buch Ester+
Der Kanon der orthodoxen Kirchen umfasst neben dem oben beschriebenen katholischen Kanon zusätzlich:
Gebet des Manasse+
ein so genanntes 1. Buch Esra, so dass das hebräische Esra-Buch dann als 2. Buch Esra gilt; (auch bekannt als 3. Esra)
3. Makkabäer
Psalm 151,
als Anhang
4. Makkabäer
sowie in den slawischen Kirchen eine
Esra-Apokalypse (auch bekannt als 4. Esra).
Neues Testament (NT) [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Neues Testament
Die später als NT zusammengefassten Bücher entstanden wohl überwiegend zwischen 50 und 100 n. Chr. im der jungen christlichen Bewegung. Es ist fast durchgängig in einer damals weit verbreiteten umgangssprachlichen Form des Griechischen, der so genannten Koiné, verfasst. Zudem enthält es einige aramäische Begriffe und Zitate. Aramäisch war die damalige Umgangssprache im Land Israel und zeitweise lingua franca des antiken Nahen Ostens.
Das NT besteht aus fünf erzählenden Schriften, nämlich den vier Evangelien
Matthäusevangelium
Markusevangelium
Lukasevangelium
Johannesevangelium
sowie der
Apostelgeschichte,
und aus belehrender Briefliteratur:
Paulusbriefe
Katholische Briefe
Brief an die Hebräer
sowie einem apokalyptischen Visionszyklus:
Offenbarung des Johannes.
Die Zugehörigkeit dieser Schriften zum NT ist in nahezu allen christlichen Religionsgemeinschaften unumstritten. Nur die Syrisch-Orthodoxen Kirchen erkennen einige davon nicht an, und die Johannesoffenbarung wird auch bei den anderen Orthodoxen nicht öffentlich verlesen.
Das NT erzählt in den Evangelien von Jesus von Nazaret, der als Christus bezeichnet wird, und in der Apostelgeschichte von den Anfängen der Kirche. Dabei wird der überwiegende Teil des Erzählstoffes unter Aufnahme und in Auseinandersetzung mit den Erfahrungen des Volkes Israel und unter Verwendung alttestamentlicher Themen und Bilder dargestellt. In den Briefen versuchen die Autoren, Antworten auf Glaubensfragen zu geben, das Leben in den neuen Gemeinden zu organisieren, auf dort anstehende Probleme zu reagieren und die Christen ihrer Zeit mit mahnenden und aufbauenden Worten zur Seite zu stehen.
Das Verhältnis von AT und NT [Bearbeiten]
Das Christentum nennt die bereits lange vor seiner Entstehung vorliegende jüdische Sammlung heiliger Schriften „Altes“ Testament im Gegenüber zum „Neuen“ Testament. Der lateinische Begriff testamentum übersetzt den griechischen Ausdruck diatheke, der seinerseits das hebräische berith (Bund, Verfügung) übersetzt. Er steht nicht wie in der antiken Umwelt für ein zweiseitiges Vertragsverhältnis, sondern für eine einseitige unbedingte Willenserklärung. Dies bezieht sich im Tanach auf Gottes heilsstiftende Taten und Bekundungen in der menschlichen Geschichte, besonders auf seinen Bundesschluss mit dem ganzen Volk Israel am Berg Sinai nach der Offenbarung der Gebote (Ex 24 EU). Ihm gehen Gottes Schöpfungsbund mit Noach (Gen 9 EU), die Berufung Abrahams zum „Vater vieler Völker“ (Gen 12 EU) und der Bund mit Mose zur Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei voraus (Ex 3 EU). Zudem wird in der Prophetie ein „neuer Bund“ verheißen (Jer 31 EU), der alle Völker einbeziehen werde (Joel 4 EU).
Für Christen hat sich diese Verheißung in Jesus Christus als dem sterblicher Mensch gewordenen Wort Gottes erfüllt. In seinem Tod und seiner Auferstehung wurde für sie Gottes „letzter Wille“ offenbar. Damit wurde Gottes Bund mit dem erwählten jüdischen Gottesvolk für die Urchristen aber nicht ersetzt, sondern erfüllt und so endgültig bekräftigt. Beide Testamente liegen als Gottes endgültige Offenbarung in verbindlicher Schriftform vor und beanspruchen über Jesu Tod hinaus unbedingte Geltung. Die Gegenüberstellung von „altem“ und „neuem“ Bund ist besonders auf die Zentraldaten beider Religionen bezogen: den Exodus Israels, die Kreuzigung und Auferstehung Jesu. Sie werden gemeinsam als jene Taten Gottes aufgefasst, in denen er sein volles Wesen zeigt. Sein ″letzter Wille″ widerspricht seinem ″ersten Willen″ nicht, sondern bestätigt und erneuert ihn für die ganze Welt.
In der Christentumsgeschichte wurde der Begriff „Altes Testament“ jedoch bis 1945 meist als Herabsetzung gedeutet: Das Judentum galt als veraltete, überholte, von der Kirche abgelöste und zum Untergang bestimmte Religion. Die Gesetzesoffenbarung Gottes am Sinai sei vom Selbstopfer Jesu Christi auf dem Hügel Golgota abgelöst worden. Gott habe Israel „enterbt“ und den Christen die Verheißungen übergeben, so dass Heil nur noch in der Kirche liege (siehe Substitutionstheologie).
Der Holocaust hatte ein grundsätzliches Umdenken zur Folge. Nun wird der Begriff „Altes Testament“ von den Kirchen und vielen Theologen zwar nicht aufgegeben, aber oft als „Erstes Testament“ übersetzt. Um Vorrang und Weitergeltung des lebendigen Bundes Gottes mit seinem Volk Israel zu betonen und die traditionelle religiöse Diskriminierung des Judentums zu überwinden, verwenden viele Christen auch die Bezeichnung „Hebräische“ oder „Jüdische Bibel“ oder „Hebräisch-Aramäische Schriften“.
Gleichwohl gibt es abweichende inhaltliche Deutungen in beiden Religionen, aber auch teilweise zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen. So haben die Gebote der Tora für Christen nicht denselben Rang und die gleiche Gültigkeit wie für Juden, da sie in ihrem Glauben durch Jesus Christus bereits erfüllt, auf die Gottes- und Nächstenliebe konzentriert und so in gewisser Weise relativiert wurden. Für Christen spielt auch die mündliche Tora-Auslegung (Halacha) keine Rolle, die im Talmud fixiert wurde und im Judentum nahezu gleichrangig mit der Tora tradiert wird.
Erst in neuerer Zeit hat die von der Judaistik lernende neutestamentliche Forschung wiederentdeckt, dass Jesu eigene Verkündigung zu weiten Teilen eine Form der Halacha im Dialog mit anderen damaligen jüdischen Gruppen war. Dabei wird die traditionelle Deutung etwa der Bergpredigt als „Aufhebung“ der Tora, die jüdische Gebote wie das ius talionis („Auge für Auge“) außer Kraft setze bzw. auf allgemein gültige Normen hin transzendiere, heute vielfach als Fehldeutung angesehen (siehe dazu Feindesliebe).
Heute stimmen fast alle christlichen Konfessionen darin überein, dass beide Teile gleichberechtigt die christliche Bibel ausmachen und ihre Deutung wechselseitig aufeinander angewiesen ist. Die christliche Exegese interpretiert das Alte und das Neue Testament daher unabhängig voneinander, um die eigenständige Bedeutung des Alten Testament hervorzuheben und einer voreiligen Deutung aus neutestamentlicher Perspektive vorzubeugen. So sprechen Alttestamentler wie Walther Zimmerli von einem auch durch das NT nicht abgegoltenen „Verheißungsüberschuss“ des AT. Für die christliche Theologie ist jedoch Jesus Christus die endgültige Erfüllung des Bundes mit Israel und damit auch der Maßstab dafür, dass und inwiefern das Alte Testament wahr ist und bleibt.[2]
Textgeschichte [Bearbeiten]
Ausschnitt der Jesajarolle, eine der ältesten und besterhaltenen Bibelhandschriften
Älteste Handschriften [Bearbeiten]
Antike Handschriften waren Papyrus- oder Leder-Rollen, die mit ruß- und harzhaltiger Olivenöl-Tinte beschrieben wurden. Eine Rolle konnte wegen der Handhabbarkeit nur begrenzte Inhalte aufnehmen. Die älteste noch erhaltene vollständige Rolle eines biblischen Buches ist die unter den Schriftrollen vom Toten Meer aufgefundene, 7,34 Meter lange Jesajarolle aus Schafsleder, die um 180 v. Chr. entstand. Von weiteren Büchern des Tanach aus dieser Zeit existieren vielfach nur noch Fragmente.
Im 1. Jahrhundert n. Chr. entstand mit dem Kodex eine Handschriftenform, die auch längere Texte und Zusammenstellungen mehrerer Schriften aufnehmen konnte. Kodices konnten ebenfalls aus Papyrus oder Pergament gefertigt sein. Reste von Papyruskodices mit griechischen alt- und neutestamentlichen Texten stammen aus dem 2. und 3. Jahrhundert: Der älteste existierende Text des NT überhaupt ist der Papyrus 52, ein Kodex-Fragment mit einem Text aus dem Johannesevangelium, entstanden etwa um 125. Neutestamentliche Texte in Rollenform sind bisher nicht gefunden worden.
Der hebräische Tanach war in Teilen bereits seit etwa 250 v. Chr. in Alexandria in die griechische Verkehrssprache, die Koiné, übersetzt worden und wurde um 100 n. Chr. abgeschlossen. Die Ausbreitung des Christentums trug entscheidend zur Bewahrung dieser griechischen Bibelübersetzung, der Septuaginta, bei. Ihre ältesten vollständigen Texte, die zugleich auch das ganze NT enthalten, sind der Codex Sinaiticus und der Codex Vaticanus aus dem 4. Jahrhundert, dicht gefolgt vom Codex Alexandrinus aus dem 5. Jahrhundert.
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Auf sie geht auch die lateinische Übersetzung des Hieronymus zurück. Dieser bildet seinerseits die Grundlage der Vulgata als der in der römisch-katholischen Kirche gültigen Bibelübersetzung.
Mit der endgültigen Kanonisierung des Tanach um 135 ergab sich die Notwendigkeit einer einheitlichen Fassung und Vokalisierung der hebräischen Konsonantenschrift. Damit begann die tausendjährige Arbeit der Masoreten. Auf ihrer Textvereinheitlichung beruhen die ersten vollständigen hebräischen Bibelhandschriften des Mittelalters, allen voran der Codex Petropolitanus von 1008. Diese hebräische Version des Tanach galt seit der Renaissance als gemeinsame Urform all seiner späteren Übersetzungen, darunter der des Erasmus von Rotterdam und damit auch dem Alten Testament der Lutherbibel.
Die Auffindung ausrangierter Bibelfragmente in der Geniza von Kairo um 1850, vor allem aber der Schriftrollen vom Toten Meer (1947–1956 und 1961) brachte die Annahme eines einheitlichen hebräischen „Urtextes“ teilweise zum Einsturz: Vor und nach seiner Kanonisierung existierten mehrere voneinander abweichende Textvarianten des Tanach parallel zueinander, neben der Septuaginta vor allem der Samaritanische Pentateuch (4. Jahrhundert v. Chr.).
Die neuen Schriftfunde bestätigten aber auch die große Übereinstimmung der masoretischen Versionen mit den älteren hebräischen Bibeltexten. Diese Disziplin bei der Textüberlieferung geht auf ein Gebot in der Tora selbst zurück: In Dtn 4,2 EU wird streng untersagt, Gottes Wort etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen. Die Annahme eines Primärtextes hat historische Textkritik jedoch unwiderruflich widerlegt: Hinter allen bekannten Textfassungen der Bibel und den meisten ihrer Einzelschriften stehen eine Vielzahl von Verfassern und Redaktoren, die an der Überlieferung mitwirkten. Die gemeinsame Version der Masoreten stand erst am Ende, nicht am Anfang dieses Traditionsprozesses.
Siehe auch: Textgeschichte des Neuen Testaments
Kanonisierungsprozesse [Bearbeiten]
Das lateinische Wort „Kanon“ bedeutet „Richtschnur“ oder „Richtmaß“ und meint hier die festgelegte Liste jener Bücher, die in einer bestimmten religiösen Gemeinschaft als heiliges Wort Gottes gelten. Mit einer gewissen Eigendynamik tendierte die Sammlung von Schriften mit autoritativem theologischen Anspruch zu einem verbindlichen Abschluss ihres Umfangs und ihrer Inhalte. Diesen Prozess nennt man „Kanonisierung“.
Deren Anfänge lagen in der vorexilischen Königszeit der Reiche Israel und Juda: So berichtet 1. Kön 22 von der Auffindung eines „Gesetzbuchs“ im Jerusalemer Tempel, das den judäischen König Josia 621 v. Chr. zu einer jahwistischen Kultreform und Abschaffung des Synkretismus veranlasst haben soll. Gemeint war das 5. Buch Mose (lat. „Deuteronomium“), das seinerseits in vieler Hinsicht die Gebotsoffenbarung am Sinai (2.–3. Buch Mose) aktualisierend wiederholt. Spätestens seit dem Wiederaufbau des Tempels 539 v. Chr. war die Tora als erster und wichtigster Teil des Tanach kanonisch; für die Samaritaner bildete sie bei ihrer Abspaltung im 4. Jahrhundert v. Chr. das einzige, maßgebende Gotteswort.
Das Neue Testament setzt bereits den ganzen Tanach als verbindliche Basis des jüdischen Gottesdienstes voraus, etwa bei Jesu Antrittspredigt in Nazaret, die nach Lk 4,14–21 EU mit einer Lesung der „Schrift“ begann. Vom „Gesetz“ ist oft im Zusammenhang mit Tora-Auslegungen Jesu die Rede, etwa zu Beginn der Bergpredigt. Mt 5,18 EU bekräftigt die kanonische Geltung der Tora bis zur Parusie:
„Wahrlich ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis alles geschieht.“
Häufig stehen „Gesetz und Propheten“ als Kürzel für die Gesamtheit der biblischen Überlieferung vom Bundeswillen Gottes. Auch eine dreigliedrige Form des Tanach wird im Mund des Auferstandenen für die Christen verbindlich gemacht (Lk 24,44 EU):
„Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen.“
Der Tanach wurde nach der Zerstörung des zweiten Jerusalemer Tempels im Jahr 70 und der Niederlage im letzten jüdischen Krieg gegen die Römer 135 endgültig kanonisiert. Er umfasste laut Flavius Josephus 22 Bücher wie das hebräische Alphabet, laut des außerkanonischen 4. Esrabuchs dagegen 24 Bücher (die doppelte Zahl der Zwölf Stämme Israels). Dabei wurden aber vermutlich dieselben Schriften verschieden unterteilt.
Septuaginta-Handschriften enthalten zudem die Bücher Judit, Tobit, Erweiterungen der Bücher Ester und Daniel, die beiden ersten Makkabäerbücher, den Propheten Baruch, die Weisheit Salomos und das Buch Jesus Sirach. Diese zusätzlichen Schriften nennt man in der katholischen Theologie „deuterokanonisch“. Sie gelangten nicht in den Kanon des Tanach, fanden aber durch ihre lateinische Übersetzung Eingang in die lateinische Vulgata. Der katholische AT-Kanon enthält demnach 46 Bücher, der orthodoxe noch mehr. Sein Umfang ist dennoch zu 90 Prozent deckungsgleich mit der Hebräischen Bibel.
Das Neue Testament umfasste zur Zeit seiner endgültigen Begrenzung (um 400) 27 griechische Einzelschriften. Alle zusammen erreichen insgesamt nur ein starkes Viertel des Umfangs des Alten Testaments.
Martin Luther übernahm für seine Übersetzung des Tanach auch dessen Kanon, den er in 39 Bücher einteilte. So erlangte dieser auch im Protestantismus Gültigkeit. Die evangelische Gesamtbibel umfasst also 66 Bücher, wobei sich das evangelische AT nur nach Anordnung und Aufteilung vom Tanach unterscheidet. Zwar übersetzte Luther auch weitere Schriften der Septuaginta und hängte sie seiner Bibelübersetzung an, bewertete sie aber als geheime „Apokryphen“ und menschliche „Bücher: so der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten und doch nützlich und gut zu lesen sind“.
Die evangelischen Konfessionen betrachten die ganze Bibel als alleinigen Maßstab ihres Glaubens, als norma normans. Der Theologe Dietrich Kuessner formuliert:[3]
„Das Bekenntnis ist im Verhältnis zur Bibel nachgeordnet, eine bereits von der Schrift geprägte Norm (norma normata).“
Demnach haben sich alle Glaubensäußerungen, Bekenntnisschriften und Dogmen an der Bibel zu messen und sollen ihr daher nicht widersprechen. In der katholischen Kirche ist das päpstliche Lehramt die maßgebende und letzte Autorität zur Schriftauslegung; zudem wird die Kirchliche Tradition oft als gleich mit der Bibel angesehen. Die evangelische Kirche lehnt dieses übergeordnete Amt und die starke Stellung der Tradition ab, da beides nicht biblisch begründet sei. Hier gibt es faktisch keine einheitliche Lehre, da die Schriftauslegung nach den lutherischen und reformierten Bekenntnisschriften letztlich Sache des Heiligen Geistes bleibt. Dieser offenbare die Wahrheit des Wortes Gottes dem einzelnen Gewissen des Gläubigen. Nach katholischer Auffassung erlangte die Bibel selbst ihre Autorität jedoch erst durch die Kirche, die ja auch älter sei als die abgeschlossene Bibel. Das kirchliche Lehramt legte den Kanon der Bibel fest, was ebenfalls die Autorität der Kirche über die Bibel zeigen solle.
Sowohl im Judentum als auch im Christentum haben Glaubensbekenntnisse, Liturgie und andere mündliche oder schriftliche Traditionen eine wichtige Bedeutung neben der kanonisierten Bibel: etwa Halacha, Mischnah und Talmud in der jüdischen, die Apostolischen Väter in der katholischen, die reformatorischen Bekenntnisschriften in der evangelischen Tradition. Aber nur einige christliche Gruppen wie die Mormonen und die Christliche Wissenschaft ordnen ihre Sondertradition als „Offenbarung“ oder Bekenntnis der Bibel gleich oder über.
Im Judentum wird das Verhältnis zwischen Tanach und Tradition, vor allem in Gestalt von Mischna und Talmud, ähnlich betrachtet wie im Katholizismus, obwohl es auch hier wie im Protestantismus kein autoritatives Lehramt, sondern faktisch Pluralismus der Bibelauslegung gibt.
Übersetzungen [Bearbeiten]
Während die Orthodoxen Kirchen seit etwa 200 n.Chr. Bibeln in der Landessprache verwendeten, war für die katholische Kirche seit dem Ausgang des Altertums die lateinische Bibelübersetzung des Hieronymus, die so genannte Vulgata, maßgebend, auch wenn immer wieder Bibeln in die jeweilige Volkssprache übersetzt wurden. Allerdings war die Vulgata selbst ursprünglich auch eine Übersetzung in die Volkssprache, denn als sie entstand, war Latein noch Umgangssprache. Die Wandlung des Lateinischen zu den romanischen Sprachen machte die westliche Bibel dann nicht mehr mit, und auch in den germanischen und keltischen Gebieten Westeuropas wurde die Bibel fast nur auf Lateinisch verbreitet.
Bereits im 4. Jahrhundert übersetzte der gotische Bischof Wulfila die Bibel ins Gotische, die nach ihm benannte Wulfilabibel. Wulfila war allerdings nicht katholisch, sondern Arianer.
Im Spätmittelalter entstand eine Reihe von Bibelübersetzungen. Besonders die Reformatoren, aber auch schon einige ihrer Vorläufer (Petrus Waldes, John Wycliff und Jan Hus) sahen den direkten Zugang zur Bibel in der Landessprache als wesentlich für den christlichen Glauben an. Durch die Übersetzungen der Reformatoren Luther und Zwingli in den Jahren 1522 bis 1534 wurde die Bibel zum ersten Mal einer größeren Leserschaft im deutschen Sprachraum zugänglich. Maßgeblichen Beitrag dazu leistete die Erfindung des Buchdrucks. Die Lutherbibel wurde Grundlage einerseits für die weite Verbreitung der Bibel in Deutschland, andererseits für ihre kritische Lektüre vor allem seit der Aufklärung und hatte auch eine große Bedeutung für die Entwicklung der deutschen Schriftsprache. Gedruckt wurde sie in der Schwabacher Schrift.
Heute gibt es eine gute und vor allem große Auswahl an Bibelübersetzungen in deutscher Sprache. Neben der klassischen (inzwischen mehrfach überarbeiteten) Lutherbibel sind erwähnenswert: die sehr wortgetreue, tendenziell wortkonkordante Elberfelder Übersetzung, die ebenfalls recht wortgetreue und etwas besser lesbare Zürcher Bibel, die katholische (bzw. für die Psalmen und das Neue Testament katholisch-evangelische) Einheitsübersetzung, die eine verständliche Sprache und gute Brauchbarkeit für liturgische Zwecke aufweist, und die modernen Übertragungen „Gute Nachricht“ und „Hoffnung für Alle“, die die alten Texte durch eine freiere Übersetzung in eine zeitgemäße und sehr gut verständliche Sprache übertragen haben. Zudem sind in den letzten Jahren noch weitere freie Übersetzungen hinzugekommen, nämlich die „Neues Leben“-Übersetzung und die Basisbibel. Eine Sonderrolle nimmt die Schlachter-Bibel ein, die Genauigkeit mit einer gut verständlichen Sprache vereint, teilweise aber eine sehr umstrittene Wortwahl bietet.
Die heute in allen christlichen Bibelausgaben übliche und weitestgehend einheitliche Einteilung des Textes in Kapitel und Verse ist spät entstanden. Die Kapiteleinteilung führte Stephen Langton, Erzbischof von Canterbury, 1205 in die Vulgata ein. Die Verseinteilung des Neuen Testaments wurde 1551 in Genf erstmals von dem Pariser Buchdrucker Robert Estienne (dt: Stephanus) an einer griechischen und lateinischen Bibelausgabe durchgeführt.
Ohne die sieben deuterokanonischen Bücher umfasst die Bibel 66 Bücher mit 1189 Kapiteln und mehr als 31150 Versen.[4]
Siehe auch: Bibelübersetzung
Bibelkritik [Bearbeiten]
In der Diskussion, inwiefern die biblischen Erzählungen als historische Berichte gelten können, treffen verschiedene Auffassungen aufeinander.
Ein großer Teil der evangelikalen Bewegung begreift die Bibel auch als Geschichtsbuch und betont, dass „die Bibel absolut irrtumslos und unfehlbar“ sei.[5] Dabei gibt es divergierende Positionen: Die „Chicago Erklärung zur Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift“ von 1978, betont, „daß die Schrift in ihrer Gesamtheit irrtumslos und damit frei von Fehlern, Fälschungen oder Täuschungen ist“;[6] dies umfasse auch naturwissenschaftliche Aussagen (Biblischer Fundamentalismus). Weitaus verbreiteter ist die Meinung, dass die Bibel als Gottes Wort hinsichtlich ihrer Glaubensaussagen und der Fragen zur Lebensführung unfehlbar sei.
Die in der Neuzeit entwickelte historisch-kritische Exegese geht davon aus, dass die Texte der Bibel nur vor ihrem historischen Hintergrund und unter Berücksichtigung ihrer literarischen Form verständlich sind. Die Bibel erzähle nicht Geschichte, sondern Heilsgeschichte. Der historische Gehalt der biblischen Erzählungen wird in ihren verschiedenen Teilen sehr unterschiedlich beurteilt. Speziell die Methoden der (nichttheologischen) Literar- und Formkritik sowie allgemein die Methoden der historischen Forschung dienen hierzu als Hilfsmittel. Insbesondere wird biblischen Texten, die nicht beanspruchen, historische Tatsachen zu berichten, nicht unterstellt, Geschichte erzählen zu wollen. Anderen Teilen der Bibel wird hingegen relativ hohe geschichtliche Zuverlässigkeit zugeschrieben. Eine Sonderstellung nehmen die Evangelien ein. Sie beanspruchen aus der Sicht der Historisch-Kritischen nicht, Geschichtswerke zu sein oder Fakten aus dem Leben Jesu zusammenzutragen, sondern verstehen sich als „Frohe Botschaft“. Ihr Ziel sei, den Glauben an den „auferstandenen Jesus Christus“ zu bezeugen. Den Evangelien sei zwar historisch zuverlässiges Material zu entnehmen, wichtiger aber sei es, die Glaubensbotschaft der Evangelien verständlich und lebendig zu machen.
Nichttheologische Wissenschaftler verstehen die Bibel häufig als ein literarisches Werk. Gattungsgeschichtlich gehören die Texte in die literarischen Kategorien Prolog, Liebeslied, Hymnus, Paradoxon, Monolog, Dialog, Rätsel, Ellipse, Gebet, Gleichnis, Parabel, Gedicht, Brief und Geschichtsschreibung. Die Texte stellen eine wertvolle Quellensammlung für die Erforschung ihrer jeweiligen Entstehungszeit dar. Die Historizität der Erzählungen selbst wird von einigen als relativ gering eingeschätzt.
Weniger weit verbreitet ist der Glaube, bei der Bibel handele es sich um ein magisches Buch, mit welchem wichtige Ereignisse in der Zukunft vorhergesehen werden könnten. Manche Menschen haben einige Zeit ihres Lebens damit verbracht, den vermuteten Bibelkode zu entschlüsseln, um an die geheimen Botschaften zu gelangen. Bislang ist die Existenz eines solchen Kodes nicht bewiesen.
Daneben gibt es eine Bibelkritik, deren Thema unter anderem die in der Bibel vertretenen moralisch-ethischen Auffassungen und die Gewalt in der Bibel sind.
Die Bibel im Islam [Bearbeiten]
Der Koran übernimmt und variiert eine Reihe biblischer und apokrypher Geschichten und Lehren, die Mohammed wahrscheinlich mündlich durch die syrische Kirche überliefert wurden. Er nennt die Tora (Taurat), die Psalmen (Zabur) und das Evangelium (Indschil) „Heilige Schriften“, die von Gott stammen, aber später von Menschen verändert, teils sogar verfälscht worden seien:
„Wir haben die Herzen der Kinder Israel verhärtet, so dass sie die Worte der Schrift entstellten, und sie vergaßen einen Teil von dem, womit sie erinnert worden waren …
Und von denen, die sagten: ,Wir sind Nasara‘ [Nazarener] habe wir ihre Verpflichtung entgegengenommen. Aber dann vergaßen sie einen Teil von dem, womit sie erinnert worden waren.“
– Sure 5,13f
Daher sind viele Muslime mit wichtigen Inhalten der Bibel vertraut, wenn auch in koranischer Version, die oft den biblischen Wortlaut verkürzt, verändert, paraphrasiert und von seinem Eigenkontext löst. Diese interpretierende Wiedergabe ist für sie maßgebend, entsprechend dem Anspruch des Korans, der sich als endgültige Offenbarung Allahs versteht, die alle früheren Offenbarungen aufnimmt und ihre Wahrheit wiederherstellt.
Der Koran sieht in den biblischen Geschichten, die er nacherzählt, Mohammeds Kommen und seine Berufung zum „Siegel der Propheten“ Gottes vorgebildet und prophezeit. Huseyn al-Dschisri deutete 114 Stellen in der Bibel – vor allem den paraklētos („Beistand“, „Fürsprecher“) in Joh 14,26 EU; 15,26–27 EU; 16,7–13 EU – als Hinweise auf Mohammeds Prophetentum.
Parallelen zur Urgeschichte des Tanach sind im Koran
das psalmenartige Lob des Schöpfers, z. B. in Sure 87,1–3
die Bestimmung Adams und seiner Frau (Eva wird nie namentlich genannt) zum Stellvertreter (biblisch: Ebenbild Gottes) auf Erden und ihre Vertreibung aus dem Paradies (Sure 2,30–36)
ihre Wiederannahme (Sure 20,122; der Koran kennt keinen Schöpfungsfluch und keine Erbsünde)
der Brudermord (Sure 5,27–32)
die Sintflut und Noahs Rettung: Dieser ist nach Adam Gottes erster Gesandter, der vergeblich zur Abkehr von falschen Göttern ruft (Sure 40,36f).
Der Koran nennt 20 Figuren der Bibel, die dort nicht alle als Propheten gelten, als Vorläufer Mohammeds. Besonders Abraham, der „Freund Gottes“, ist für den Koran Vorbild des wahren Gläubigen. Er habe – wie auch nachbiblische jüdische Überlieferung erzählt – erkannt, dass Gott mächtiger als Gestirne ist (Sure 6,78f). Die ihm folgten, ohne Juden oder Christen zu werden (Hanifen), sind den Muslimen gleichwertig (Sure 21,51–70). Ihm wurde auch im Koran ein Sohn verheißen, den er opfern sollte (Sure 37,99–113). Dabei deuten die Muslime diese Geschichte nicht auf Isaak, sondern auf Ismael, den von der Magd Hagar geborenen ältesten Sohn Abrahams, der als Stammvater der Araber gilt. Abraham und Ismael sollen, gemäß Sure 2,125 die Kaaba als erstes Gotteshaus in Mekka gegründet haben.
Von Joseph, Jakobs zweitjüngstem Sohn, erzählt Sure 12. Moses wird in 36 Suren erwähnt: Er ist auch im Koran der mit Gott unmittelbar redende Prophet (Sure 4,164), der sein Volk Israel aus Ägypten befreite und ihm die Tora vermittelte. Die Zehn Gebote liegen Sure 17,22–39 zugrunde. König David empfängt und übermittelt als Prophet die Psalmen; Salomos große Weisheit preist Sure 21,78ff.
Von den Figuren des Neuen Testaments stellt der Koran Maryam (Maria – Mutter Jesu), Johannes den Täufer (Sure 3,38–41; 19,2–15; 21,89 f.) und Isa bin Maryam („Jesus, der Sohn der Maria“) besonders heraus. Letzterer hat die Aufgabe, das Volk Israel zum Gesetzesgehorsam zurückzurufen und den Christen das Evangelium als schriftliche Offenbarungsurkunde zu vermitteln. Er verkündet wie Mohammed Gottes kommendes Endgericht, aber nur als Mensch, der nicht gekreuzigt wurde (Sure 4,157). Seine Auferstehung wird daher nur angedeutet. Die jungfräuliche Geburt wird im Koran aber ebenso bezeugt, wie Jesus als der verhießene Messias, das Wort Gottes und ein Mensch frei von Sünde.
Als Gesandte Gottes sind diese Propheten im Koran moralische Autoritäten, so dass er von ihren in der Bibel geschilderten dunklen Seiten (z. B. Davids Ehebruch und Mord) nichts berichtet.
Verbreitung [Bearbeiten]
Die Bibel ist das meistgedruckte, am häufigsten übersetzte und am weitesten verbreitete Buch der Welt. Es existieren Gesamtübersetzungen in 469 Sprachen und Teilübersetzungen in 2527 Sprachen.[7]
Für die Verbreitung der Bibel setzen sich Bibelgesellschaften weltweit ein. In Deutschland sind dies insbesondere:
die Deutsche Bibelgesellschaft
das Katholische Bibelwerk
die überkonfessionelle Organisation Wycliff
Zur Verbreitung der Bibel und ihrer Erzählungen trugen wesentlich auch die Bilderbibeln bei. Als Bilderbibel bezeichnet man eine Folge bildlicher Darstellungen aus der biblischen Geschichte mit oder ohne Text und Erläuterungen. Sie umfassen sowohl illustrierte Bibeln wie lose oder gebundene Bilderfolgen. Sie richteten sich häufig an Ungelehrte und Unwissende bzw. die „Armen im Geiste“ – daher auch Armenbibel, lateinisch „biblia pauperum“ – sowie an Kinder – vor allem die Kinderbibel – und dienten der religiösen Erbauung und Katechese. Einen Höhepunkt der Bibelillustration bildet das 16. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert kam es zu einer weiteren Blütezeit der Bilderbibeln im Umkreis der Nazarener und Romantiker. Besonders populär wurden die Werke von Julius Schnorr von Carolsfeld und Gustave Doré.