Mangelnde Informationen und Zukunftsziele

Greenpeace Umweltranking: Apple fällt auf Platz 6, RIM Schlusslicht

Jedes Jahr aufs Neue untersucht die Umweltschutzorganisation Greenpeace sämtliche Größen der Elektronikbranche auf ihre Umweltverträglichkeit, darunter auch Apple. War Cupertino im vergangenen Jahr noch von Platz Neun auf den vierten Platz aufgestiegen, musste Cupertino in diesem Jahr wieder zwei Stufen abgeben und landete auf Platz 6. Besonders bitter: Schlusslicht des Rankings ist der angeschlagene BlackBerry-Hersteller RIM.

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Das Abrutschen auf den sechsten Platz hat Apple nicht zuletzt Acer zu verdanken: War der taiwanische Computerhersteller im Jahr 2011 noch mit mageren 2,9 von 10 Punkten auf dem 12. Platz gelandet, konnte das Unternehmen in diesem Jahr seine Bewertung auf 5,1 Punkte verbessern. Mit WIPRO startet zudem ein neues Unternehmen aus der IT-Branche mit 7,1 von 10 Punkten auf der Pole Position.

Apple muss sich in diesem Jahr mit 4,6 Punkten zufriedengeben – 0,1 weniger als 2011. Der Bereich der nachhaltigen Produktion wird vor allem durch ein schlechtes Recycling-Programm in Indien negativ beeinflusst. Weltweit konnte Apple jedoch mehr als 70 Prozent wiederverwerten. Als vorbildlich hat Greenpeace Apples Geschäftspolitik bezüglich Konflikt-Mineralien eingestuft. Richtlinien um illegale Abholzung sowie Entwaldung zu vermeiduntersagen, vermisst Greenpeace weiterhin.

Im Energie-Bereich verliert Apple ebenfalls Punkte durch das Nicht-Veröffentlichen von Treibhausgas-Emissionswerten. Zudem hat sich Apple laut Greenpeace keine „ehrgeizigen Ziele“ gesetzt, was die weitere Verringerung von Treibhausgasen und den gleichzeitigen Ausbau erneuerbarer Energiequellen setzt. Derzeit bezieht Apple seinen Strombedarf zu 13 Prozent aus erneuerbaren Energien.

Die Produktion lobt Greenpeace erneut aufgrund des Verzichts von PVC und bromhaltigen Flammschutzmitteln. Auch die Anstrengung, recycelten Kunststoff zu verwenden, belohnt Greenpeace durch die Verbesserung der Bewertung von „Null“ auf „Niedrig“. Da Apple derzeit aber keine Pläne zu haben scheint, das stark reizende Antimon sowie das giftige Beryllium zu eliminieren, wurden Punkte abgezogen. Zusätzlichen Punktabzug erhält Apple für das Verleimen des Akkus im MacBook Pro mit Retina-Display, da das Recycling durch diese Praxis erschwert wird.

Zu den Absteigern zählen auch HP, Dell, Lenovo, Philips, Panasonic, Sharp, und Toshiba. Besonders bitter: Das kanadische Unternehmen Research in Motion, kurz RIM, ist Schlusslicht des Rankings: Fehlende Treibhausgas-Informationen und keine Pläne für den Einsatz erneuerbarer Energien trüben die Note, obwohl die Energie-Effizienz als auch die verbauten Materialien der BlackBerrys gelobt werden. Verbessert haben sich Nokia, Acer, Samsung, Sony und LG.

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Ein Grund mehr für mich, zu Nokia zu wechseln.

@Neu
Na dann schalte auch das für Strom sorgende Kraftwerk in deiner Gegend ab :-)

Was ist bitte WIPRO ?

Eine Tochterfirma von Greenpeace?

WIPRO ist eine indische Firma mit 130 000 Mitarbeitern, eigene IT Produkte herstellt und die für grosse internationale Unternehmen Geräte produziert und IT Dienstleistungen erbringt.
Seit 1990 gibt es ein Joint Venture mit GE Medical Systems.
Quelle: Wikipedia

Ich kann Greenpeace voll verstehen es ist natürlich viel Umweltfreundlicher wenn man die Treibhausgas-Emissionswerten veröffentlich als wenn man es nicht macht. Da stellt sich mir die Frage wie hoch dürfen die Treibhausgas-Emissionswerten sein wenn sie sie veröffentlichen um eine höhere Wertung zu bekommen als durch die nicht Veröffentlichung!

Ich finde solche Studien wichtig und würde schon auch sagen, dass sie in der Vergangenheit zu Verkaufsentscheidungen beigetragen haben. Ich habe mal ein Blackberry besessen, das auch wirklich sehr gut war, aber die Entwicklung ist dann stehen geblieben. Und jetzt wollen sie einen Neuanfang wagen mit Produkten, die ganz links auf der Skala stehen und die sich erst noch beweisen müssen. Das sieht nicht gut aus...
Oder warum solte ich mir ein Toshiba-Gerät kaufen (die ja sowieso nie die preisgünstigsten sind), wenn ich mir eines von Dell holen kann (Acer hatte bei einer Studie von 2009 die höchste Defektrate bei Laptops, während Dell - übrigens direkt neben Apple - knapp überdurchschnittlich war)
Ich stelle mir generell schon die Frage, wo der ganze Elektronikmüll eigentlich hinkommt. Deswegen finde ich Apple auch sehr gut - egal wie alt das Gerät ist, kann man sich sicher sein, dass es immer noch jemand haben will und auch verwendet, wenn man es selber einmal nicht mehr will.

Bin vor gut fünf Jahren zu Appel gewechselt. Mit allem, nur beim Handy nicht. Da bin ich bis heute "eisern" bei der "Beere" geblieben.
Es enttäuscht mich, dass RIM den letzten Platz belegt, weil sie offenbar nichts Brauchbares zur Bewertung zur Verfügung stellen wollen.
(Und nur am Rande: Ich befürchte, dass die "Beeren" in Zukunft so aussehen werden, wie alle anderen...)
Ich habe seit 1989 insgesamt 18 Computer besessen. Keinen davon habe ich weggeschmissen. Alle habe ich verkaufen oder verschenken können. Dankbare Abnehmer sind Seniorenclubs. Dort finden sich noch vereinzelt Menschen, die bisher keinen Kontakt zum Computer hatten.
Vielleicht tue ich für unsere Umwelt etwas, wenn die Dinge lange im Umlauf bleiben. Aber vielleicht irre ich mich auch.

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