Zusätzlich zum schnellen AirPort-Extreme- Zugang über die neuen Laptops beschleunigte Apple das Surfen mit einem eigens entwickelten Browser für den Mac. Zur Macworld-Keynote zauberte Steve Jobs die Betaversion von Safari aus dem Hut und meinte: „Safari ist der schnellste Browser auf dem Mac. Punkt.“ Mehr brauchte er nicht zu sagen, die Benutzer waren schnell überzeugt, denn Safari konnte kostenlos als Betaversion herunter geladen werden. In den ersten drei Tagen nutzten 500.000 Menschen diese Möglichkeit. Nur 14 Tage nach der ersten Vorstellung waren eine Millionen Downloads erreicht und Apple stoppte erst einmal die freie Verteilung, bis am 14. April 2003 die zweite Betaversion von Safari mit Tabbed Browsing und der Autofill-Funktion für Formulare erschien. Schnell wurde den Mac-Besitzern klar, warum Apple dem nicht eben komfortablen Microsoft Internet Explorer einen Gegenkandidaten entgegen setzte: Safari war laut Untersuchungen bis zu 300 Mal schneller als der Microsoft-Browser und dabei einfacher in Bedienung und Handhabung. Als am 23. Juni 2003 die Endversion erschien, stand der Sieger im Browserkampf deshalb erst einmal fest.
Komfortable Präsentationen
Komfortabel und innovativ sollte nach Willen von Steve Jobs auch das Erstellen von Präsentationen werden. Seit einem Jahr zeigte er auf seinen Eröffnungsansprachen Folien, über deren Entstehung sich viele Zuschauer Gedanken machten. Außergewöhnliche Überblendeffekte und Layouts ließen das Gerücht aufkommen, dass sich der Apple-Vorstand eine eigene Software für Vorstellungen habe stricken lassen. Dieses Gerücht bestätigte Jobs im Januar 2003 bei der Einführung von Keynote: „Bereits seit einem Jahr habe ich als schlecht bezahlter Beta-Tester meine Keynotes mit den Vorabversionen des Programms gestaltet.“ Es entstand eine intuitiv zu bedienende Oberfläche, mit der sich dank diverser Vorlagen außergewöhnliche Präsentationen „wie von einer professionellen Grafikabteilung gestaltet“ erstellen ließen. Besucher der Keynote erhielten das Programm als Geschenk, alle anderen mussten es für 99 US-Dollar kaufen.
Neuer Name für den digital Lifestyle
Intuitive Bedienung, Integration und unkomplizierte Zusammenarbeit hieß auch das Credo der letzten am 7. Januar 2003 vorgestellten Neuheit: Unter dem schlichten Namen „iLife“ bündelte Apple die Programme iTunes 3, iMovie 3, iPhoto 2 und iDVD 3 und gab damit seiner als „digital Hub“ bezeichneten Ausrichtung einen neuen Namen. Durch eine engere Zusammenarbeit der Anwendungen sollte der Mac noch mehr zur Schaltzentrale des digitalen Lebens werden. Hierzu wurden alle Programme aktualisiert, iPhoto an iDVD und iTunes angebunden und iDVD mit neuen Themes ausgestattet. Unumwunden gab Jobs zu, dass man sich dabei an einem großen Vorbild orientiere: „iLife macht für unseren digitalen Lebensstil das, was Microsoft Office für unsere Büroproduktivität leistet – alle Anwendungen, die man benötigt, sind in einer Box, und sie arbeiten alle zusammen.“ Das 49 US-Dollar teure Vergnügen konnte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Apple mit schwachen Umsätzen und gesunkenen Bruttomargen zu kämpfen hatte. Am 15. Januar 2003 musste das Unternehmen das zweite Mal in Folge rote Zahlen schreiben, die laut Apple auch durch 17 Millionen US-Dollar Restrukturierungskosten entstanden. Doch Jobs war sich sicher: „Wir wollen während der gegenwärtigen Konjunkturschwäche investieren, unsere Produkte voranbringen und unsere Vertriebskanäle ausbauen.“ 2003 wurde deshalb ein Jahr der neuen Apple-Hardware und weiterer Überraschungen. Wie diese aussahen, erfahren Sie in der kommenden Mac Life.
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