2001: Apple erobert den HiFi-Markt

Design und Funktionalität

Der Brite Jonathan Ive, Designer bei Apple und dank iPod und iMac seit Juni 2003 Preisträger des London Museum of Art als „Designer des Jahres“, erstellte unter Begutachtung von Jobs den Look des iPod – ein Wiedererkennungsfaktor, der einem heute in Filmen, Musikvideos und Bildern mit wahrer Penetranz entgegenspringt. Und das bei einer „offenkundigen Einfachheit“, wie Ive es nannte. Mit seinem klaren Aussehen, dem glänzenden Weiß und seiner kaum zigarettenschachtelgroßen Form startete der iPod im Oktober 2001 seinen Siegeszug mit einem Speichervolumen von 1.000 MP3-Titeln zu einem Preis von 399 US-Dollar. „Das Gerät nutzt eine Technologie namens FireWire“ schrieb die New York Times und wunderte sich darüber, dass Steve Jobs davon sprach, der iPod würde „die Kunden dazu inspirieren, sich einen Mac zu kaufen um den iPod zu nutzen.“ Tatsächlich sahen Marktbeobachter wie der Gartner-Analyst P. J. McNealy im iPod eine „nette Möglichkeit für Macintosh- Anwender, aber für den Rest der Windows- Welt wird es keinen Unterschied machen.“

Technisch überzeugendes Kultobjekt

Der damals noch mit echtem Drehrad und Knöpfen ausgestattete iPod ließ sich aber auch als externe Festplatte nutzen. Zusätzlich beherrschte die erste Generation MP3 in verschiedenen Kompressionsraten bis 320 Kbit/s mit fester wie variabler Bitrate sowie WAV oder AIFF als Dateiformate. Und die FireWire-Schnittstelle erlaubte schnellere Übertragungsraten als mit USB sowie laut Apple die Übertragung des Inhalts einer CD binnen zehn Sekunden. Auch dachte Apple schon zum damaligen Zeitpunkt über eine Windows- Version des Geräts nach. Unkenrufe verschrien das Gerät dennoch als „Hybrid bereits bestehender Produkte“ (New York Times) oder als „Anstiftung zum Raubkopieren“ (RIAA), doch das konnte den Siegeszug des MP3-Players nicht aufhalten. Nicht nur die technischen Daten wie zehn Stunden Akkulaufzeit dank Lithium-Polymer- Akku oder die unterbrechungsfreie Wiedergabe beim Joggen dank 32-MByte- Cache (= 20 Minuten Musik) überzeugten die Nutzer. Auch sein außergewöhnliches Aussehen ließen den kleinen Weißen schnell zum Kultobjekt avancieren. Mit der 2003 veröffentlichten dritten Generation wurde die Nutzung noch einfacher, und schon bald war der iPod nicht mehr aus dem Straßenbild wegzudenken. Inzwischen sind iPod nano, iPod touch und das iPhone so erfolgreich, dass andere Musik- Player-Hersteller nur noch einen geringen Marktanteil vorzuweisen haben.

Digitale Musikkette

Der Erfolg des iPod fußte aber vor allem auf einer bis heute durchgehaltenen Strategie Apples. So war der iPod laut Heise schon zu seiner Einführung ein „Baustein von Apples ‚Digital Lifestyle‘-Konzept […]: Video- und Foto-Kameras, aber auch PDAs und digitale Audio-Player sollen über die verschiedenen Schnittstellen Anschluss an Apples Rechner fi nden und für multimediale Vollbedienung sorgen.“ Heute nutzen wir Apples digitale Musikkette ganz selbstverständlich, und die leichte Handhabung des Dreamteam iPod/iPhone und iTunes lässt immer mehr Windows-Nutzer mit einem Mac liebäugeln. Musik und Filme online kaufen und per Computer auf der Hifi -Anlage oder am Fernseher hören und sehen, wurden durch Apple zur Selbstverständlichkeit – und der ans iPod-Design angelehnte iMac zu einem der beliebtesten Apple-Rechner. Wie dessen neues Design eingeführt wurde und was 2002 für Überraschungen auf die Apple- Nutzer warteten, erfahren Sie in der kommenden Mac Life.

Quellen:

www.heise.de/newsticker/archiv/2001

www.nytimes.com

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