Machtkampf

Scott Forstall und John Browett verlassen Apple

Analysten handelten Scott Forstall bereits als möglichen Tim-Cook-Nachfolger, doch daraus wird nichts mehr: Forstall verlässt die Firma - ebenso wie Retail-Chef John Browett. Angeblich wurden beide Senior VPs gefeuert.

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Die Aufgaben Forstalls übernehmen verschiedene Personen. Craig Federighi wird zusätzlich zur OS-X- auch die iOS-Abteilung leiten, der Senior VP of Internet Services Eddy Cue muss nach MobileMe nun auch Siri und Maps „reparieren“. Jony Ive soll eine größere Rolle bei der Gestaltung der Benutzeroberfläche spielen.

Forstall wurde schon länger eine schwierige Beziehung zu den anderen Apple-Führungskräften nachgesagt. Angeblich wollten sich Jony Ive und Bob Mansfield nur mit ihm treffen, wenn Tim Cook auch anwesend war. Auch die die früheren Angestellten Tony Fadell und Jon Rubinstein sollen kein gutes Verhältnis zu Forstall gehabt haben. Forstall hatte keinen Auftritt auf dem Special-Event, selbst das iPad mini wurde nicht von ihm präsentiert. Fortune-Autor Adam Lashinky glaubt, dass Forstalls Weigerung, die Maps-Entschuldigung zu unterschreiben, zur Kündigung geführt hat. Forstall soll in einer Beraterrolle Apple verbunden bleiben - eine übliche Vorgehensweise.

Bob Mansfield soll nun eine neue Gruppe namens „Technologies“ leiten, welche die Entwicklung neuer Halbleiter und die Wireless-Teams umfasst. Er soll für mindestens zwei Jahre bleiben.

Nur kurz bei Apple war Retail-Chef John Browett. Browett soll angeblich bei den Angestellten in den Apple Stores sehr unbeliebt sein. Seine Eignung wurde schon vor seinem Antritt in Frage gestellt, in Großbritannien leitete er die Ladenkette Dixons. Vorerst wird Cook Browetts Aufgaben übernehmen.

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Bei Browett wundert mich das nicht wirklich, ein typisches Management Windei. Statt sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, erst mal Kosten senken....von dieser Sorte habe ich tausende kennengelernt und auch kurz danach wieder aus meinen Gedächtnis gelöscht. Aber bei Forstall....das ist der Hammer, hätte ich niemals erwartet.

Mac

Du übertreibst ein wenig mit deinen "tausenden", aber richtig ist, dass er genau in die Linie der Kostenoptimierer gehört. So war das bei Dixons und das konnte er nicht richtig abschütteln.

Spannender ist die Frage, wohin die Reise jetzt geht und was sich ändert. Mac Harry schreibt dazu etwas: http://www.axcepting.com/advisory-services/talent-transformation.html

Ups, falscher link. Der stand am Ende. Ich meine diesen hier:
http://www.mac-harry.blogspot.de/2012/10/apple-management.html

Bei seinem letzten Auftritt, als er den kleinen Block mit seinen Topics hatte, kam er mit irgendwie schon so angepisst und unmotiviert vor. Hat mich damals irgendwie ein bisschen gewundert. So als hätte er keinen Bock auf das, was er gerade macht.
Und sein launiges Gesicht, im Publikum, bei der letzten Keynote wunderte mich auch.

Herr Jaap, einen groben grammatikalischen Fehler haben Sie ja schon verbessert. Wenn sie ihre Artikel aber schon später korrigieren müssen, dann sollten sie auch darauf achten das sie alle Fehler beheben.

Lieber Doc Mac, wir wollen doch nicht kleinlich sein, oder? Ich finde es gut, wenn der Ticker läuft und wir das wichtigste mit bekommen, oder? Das hier ist kein Buch. Es ist eine tolle frische Informelle. Immer auf den Punkt gebracht und und ich finde: Herr Jaap: Danke für den Beitrag!

@Doc Mac: Splitter und Balken! "dann sollten sie auch darauf achten*,* *dass* sie alle Fehler beheben."

Daishima

Weisst Du, es gibt Leute die wissen alles....aber Doc Mac weiss und kann eben alles besser.

Mac

Hat mich jetzt kein bisschen überrascht mit Forstall. Hab mich schon gefragt, wann das jetzt passiert. Jetzt war´s soweit.
Er mag ja anfangs einen sensationellen Job gemacht haben, meiner Meinung nach ist iOS aber nicht das was es inzwischen hätte sein können. Es entwickelt sich zu langsam, man hat das Gefühl ein Mensch würde alles selber machen wollen. Wenn man dann von extremem Macht- und Kontrollkampf seitens Forstalls liest, passt das ins Bild.
Dann die Präsentation von Siri: "Wir weisen darauf hin, dass wir Siri nicht live vorführen wollen, da kann zuviel schief gehen. Scott wollte es aber unbedingt so." Aua! Nach der Demo von Forstall: "Siri ist beta." Siri ist das immer noch! Die Spracherkennung sollte weiterentwickelt werden, vorher brauch ich keine neuen Funktionen für das Ding!
Bei Maps haben die anderen dann den Fehler gemacht, nicht darauf hinzuweisen, dass die Software noch unausgereift ist (riesen Fehler! nicht nur das Kartenmaterial hat Kinderkrankheiten, man kann ja nicht mal Dinge ein- oder ausblenden lassen, wie bestimmte POIs). Auch hier hätte man Forstall an eine sehr kurze Leine nehmen müssen, da hat Cook wohl was verpennt...
Mitleid mit ihm hab ich nicht, er wird bestimmt einen neuen Job finden. Er kann ja was und irgendjemand wird ihn schon "stubenrein" kriegen und von seiner Erfahrung profitieren. Finanziell wird er einen neuen Job wohl sowieso nicht mehr nötig haben.
Er hat eben Apple mit groß gemacht, ist aber wahrscheinlich selbst nicht mitgewachsen.

Von dem was man jetzt so über Forstall weiß, besteht jetzt aber die Gefahr, dass er nur um Apple schaden zu wollen nach Google wechselt. Das würde mich jetzt nicht wundern......

Sicher wird Apple diese Gefahr auch schon in Erwägung gezogen haben und vertraglich dieses ihm für eine gewisse Zeit zu verbieten (1-2 Jahre).....Da hat er aber immer noch so viel Hintergrundwissen, dass es für eine Schädigung noch immer reicht...

Guter Punkt. Und ein oder zwei Stufen tiefer auf der Rangliste wäre Forstall wohl immernoch eine Bereicherung für Apple gewesen. Aber kürzer zu treten ist sicher schwer zu akzeptieren für einen, der schon so lange dabei und trotzdem noch so jung ist. Und mit dem ihm nachgesagten Temperament und Ego wohl auch schwer zu vereinbaren. Aber iOS ist zu wichtig um so weiterzumachen wie die letzten paar Jahre. Ich glaube Federighi (Technik) und Ive (Design) sind ein sehr guter Ersatz!

Echt gute Gedanken. Finde ich auch, dass Scott irgendwie nicht mit gewachsen ist. Ich meine sogar, dass er einfach da stehen geblieben ist, wo Steve Jobs vor seiner Krankheit war. Steve hatte eine Metamorphose durchlebt und am Ende seines Schaffens Mitarbeiter wesentlich sensibler wahrgenommen und sich auch öffentlich für das Engagement und die engagierten Familien dahinter bedankt. Scott ist wohl weiter herum gerüpelt und das hat ihm einen zweifachen Makel eingebracht:

1. Führungsschwäche (Fehler)
2. Fachkompetenz Mangel (Fehler bei Siri und Maps)

Beides zusammen kann nur eine Konsequenz haben: Exit

Den Vergleich mit Steve Jobs finde ich gut. Dass Forstall ihm wohl nachgeeifert hat ist denke ich auch der Grund warum er einmal in der Presse als "Mini-Steve" bezeichnet wurde (war glaub ich bei BusinessInsider). Nur: Steve Jobs war ein Visionär, der im Laufe seiner Karriere sehr schnell gemerkt hat, dass er radikal vorgehen muss um seine Visionen groß zu machen. Die ganze Welt lernt nun von seinen Produktphilosophien (nicht nur in der Technik!) und Apple ist ein gigantisches Unternehmen geworden mit unglaublicher Marktpräsenz. Also: Apple hat es nicht mehr nötig Ideen brutal durchzudrücken; weder intern noch auf dem Markt. Jobs schien das so langsam kapiert zu haben, er brauchte nicht mehr den exzentrischen Despoten spielen.
Forstall hat weitergemacht. Und sich vielleicht noch eingebildet er wäre der selbe Visionär wie sein Idol.
Und zum Thema "er wurde als möglicher Chef von Apple gehandelt": Jobs hat dem Aufsichtsrat schriftlich mitgeteilt, dass er unbedingt Cook als Chef haben will. Er hätte ja Forstall vorschlagen können, tat es aber gezielt nicht.

Wir werden sehen wohin sich iOS und OS X zukünftig entwickeln.

Forstall hat meiner Meinung nach einen sehr guten Job gemacht, und war in den Keynotes immer gerne gesehen.

Wenn sich die Produkte dahin entwickeln und so langweilig werden wie die Keynotes jetzt schon nach Steve geworden sind kann ich nur gute Nacht sagen Apple.

Sehr schade...

Nein. Nicht schade, denn Jonny Ive ist in Sachen Benutzerschnittstelle definitiv der bessere Mann und wir dürfen gespannt sein, was jetzt aufpoliert wird. Schauen wir uns doch Ive's Handschrift bei iMac, MacBook, iPhone und so weiter an. Wenn das jetzt in die Software geht: BRAVO! Das wird Spitzenklasse.

Glückwunsch, Herr Cook das war eine richtige Entscheidung Forstall endlich gehen zulassen. Wer zu viele Fehler macht und nicht die Einsicht hat, hierfür grade zu stehen, muss definitiv gehen.

Zudem kommt noch das er mit seiner Art bei vielen wichtigen Abteilungsleiter (Ive, Mansfield) sehr unbeliebt war. Des weiteren bekräftigen sich jetzt auch immer mehr, dass einige wichtige Personen auch wegen ihm das Unternehmen verlassen haben sollen (Serlet, Fadell).

Auffällig war, dass in der letzten Keynote auch Herr Bertrand Serlet anwesend war. Welcher das Unternehmen im März 2011 verlassen hat. Herr Serlet leitete 22 Jahre die Abteilung für das OS X. Viele kennen vielleicht noch die Keynote mit Ihm und seinen herrlichen französischen Dialekt.

Daß Mr. Browett gehen muß, freut mich von ganzem Herzen. Daß, was die Apple Stores bisher auszeichnete und noch auszechnet ist, daß es sich nicht um reine Verkaufsbunker handelt, sondern man auch einfach entdecken und fragen konnte. Dixons dagegen ist ist der Inbegriff schlechten Services und schlechten Personals.
Der gute Scott scheint ein Mensch zu sein, den man an der kurzen Leine führen muß. Good riddance!

Korrekt und wäre der geblieben, dann hätte das sicher eine Menge negativer Auswirkungen auf diesen Service gehabt.

Ich habe mich auch gewundert das Bertrand Serlet auf der letzten Keynote direkt hinter Ive und Mansfield gesessen hat.Wer weiss was da im Busch ist.Wäre für Apple bestimmt nicht verkehrt Ihn wieder zurück zu holen,mit seiner langen Erfahrung und Wissen könnte er sicher helfen!

nachdem was forstall mit dem neuen app store in ios6 gemacht hat nur verständlich für mich.. der neue app store ist absoluter schrott!

Dito. Das höre ich auch aller Orts. Die Leute sind nicht mehr zufrieden. Ive wird's richten. Bestimmt.

Jony Ive soll eine größere Rolle bei der Benutzeroberfläche spielen?
Das lese ich gerne!!! Dem Mann traue viel zu!
Wenn man in den Präsentationen so sieht, wie er die Produkte zelebriert, dann kann man nur erahnen, wie sehr er für die Firma lebt und die Produkte liebt.
Vielleicht bringt es ja Apple wieder zurück in die richtige Designer Spur, denn die hat in den letzten Jahren mächtig gelitten.
Man denke da nur mal an die uneinheitliche Benutzeroberfläche der letzten Betriebssysteme...

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