Hat Apple richtig gehandelt?

Phil Schiller begründet Airfoil Speakers Touch Entfernung, Rogue Amoeba widerspricht

Nicht nur Tim Cook antwortet gelegentlich Kunden, sondern auch Phil Schiller. Kevin Starbird hatte sich enttäuscht gezeigt, dass Apple die App Airfoil Speakers Touch entfernte. Schiller antwortete - die Reaktion von Rogue Amoeba auf die Veröffentlichung kam prompt.

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Airfoil Speakers Touch war wegen einer Funktion entfernt wurden, welche die Audio-Übertragung zwischen zwei iOS-Geräten über AirPlay ermöglichte. Zuvor waren bereits einige Apps wegen einer solchen Funktion entfernt wurden, die Entfernung Airfoil Speakers Touch sorgte aber aufgrund der Bekanntheit von Entwickler Rogue Amoeba für deutlich mehr Aufsehen. All diese Apps kamen zunächst durch die Prüfung, um dann nachträglich entfernt zu werden. Rogue Amoeba reichte ein Update ohne diese Funktion ein, die aber durch einen kleinen Hack wiederhergestellt werden kann. Dieses Hintertürchen existiert eigentlich, damit Kunden, die das "Enhanced Audio Receiving"-Feature gekauft haben, diese Funktion nach dem Update nicht verlieren.

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Im Gespräch mit Rogue Amoeba hat Apple laut den Entwicklern zugegeben, dass nicht nicht-öffentliche APIs der Grund für die Entfernung waren. Stattdessen wurde auf einen Punkt in den Richtlinien verwiesen, der es Apple gestattet, Apps abzulehnen, die nach Ansicht Cupertinos eine gewisse Linie überschreiten. In den präziser formulierten Richtlinien sind einige solcher Hintertürchen enthalten, auch weil Apple weiß, dass Entwickler erfindungsreicher als jeder Richtlinien-Autor sind.

Schillers Reaktion und Gegenreaktion

Schiller sieht Apples Position nicht korrekt auf der Webseite des Entwicklers wiedergegeben. Die App habe auf verschlüsselte AirPlay-Audio-Streams über nicht zugelassene APIs zugegriffen, ohne Lizenz und unter Verletzung von Apples Richtlinien. Apple habe ein Lizenzprogramm für AirPlay, man wolle Entwicklern nicht schaden und habe mit Rogue Amoeba zusammengearbeitet, damit die App aktualisiert wird und im App Store bleibt.

Darauf gab es prompt eine öffentliche Reaktion von Rogue Amoeba. Laut den Entwicklern gebe es keine APIs, um die Funktionalität bereitzustellen, die Airfoil Speakers Touch dem Anwender bot. Der gesamte Code sei bei Rogue Amoeba geschrieben worden. Es sei auch keine Lizenzierung möglich gewesen, da Apple diese nur Hardwareherstellern anbiete. Apple plane auch nicht, Softwareherstellern eine Lizenz anzubieten. Eine Verschlüsselung per Reverse Engineering zu entziffern, ist nichts illegales und hat Tradition.

Rogue Amoeba dürfte aber schon bewusst gewesen sein, dass die neue Funktion von Airfoil Speakers Touch grenzwertig ist und damit die App zu denen gehört, für die sich Apple eine Neubewertung vorbehält. Natürlich dient die Verschlüsselung des Streams hauptsächlich dem Schutz des Lizenzierungsprogramms, ebenso wie die Patente auf den Dock-Anschluss Apples "Made for iPod/iPhone/iPad"-Programm schützen. Gegen Hacks oder Jailbreak-Apps geht Apple auch nicht vor, wenn es kommerziell wird, hingegen schon.

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