Bei der eigentlichen Präsentation überhöht Steve Jobs den Macintosh. Der Computer startet von einer Diskette, spielt eine Fanfare, zeichnet Buchstaben auf den eingebauten Monitor und spricht ein paar Worte. Die Geburtsstunde wird zur Feier. Der Computer ist zwar nur eine Maschine, aber ein Wundermaschine. Alles ist möglich – einschließlich einer Revolution!
Apple führt die Revolution an mit einem bezahlbaren Computer, der mit der Maus auf einer grafischen Benutzeroberfläche bedient wird. Die Zeiten waren anders. Heutzutage schaut man eher, was mit dem Computer nicht geht. Denn das iPhone in unserer Tasche kann in vielen Bereichen mehr als genug.
Manager und Macher
30 Jahre sind eine lange Zeit. Und daher ist die Geschichte des Macintosh auch eine Geschichte der Entwicklungen, Umbrüche und Überraschungen. Die Geschichte des Macintosh ist verbunden mit Personen wie Steve Jobs, Jonathan Ive, Phil Schiller und Tim Cook, aber auch Steve Wozniak, Jef Raskin und Andy Hertzfeld – die Informatiker und Ingenieure auf der einen Seite und die Manager auf der anderen Seite. Die einen können nicht ohne die anderen. Von Wozniak und Jobs weiß man, dass sie arbeitsteilig handelten, um Apple voranzubringen. Doch gerade in der Zuspitzung auf die Person Steve Jobs wird dem Gründer und zurückgekehrten CEO vieles zugeschrieben. Die Geschichte des Macintosh kann man bezogen auf Steve Jobs einteilen in die Zeit bis 1985, als Jobs aus dem Unternehmen gedrängt wurde, eine Zwischenphase ohne ihn, seine Rückkehr als Berater in der Zeit ab 1996 und die Zeit nach seinem Tod am 5. Oktober 2011. Wobei man einräumen sollte, dass der Rückzug von Steve Jobs bereits im Jahr 2004 mit der ersten Krebs-Operation begann – zunächst ungeplant, aber schon bald danach mit der Zielvorgabe, die Weichen für die Zukunft zu stellen, indem die Führung des Unternehmens auf Tim Cook übertragen wurde.
Der Mac-Markt von 2014 entspricht nicht mehr dem Computer-Markt aus den Anfangstagen des Macintosh. Schriftsteller und Schriftsetzer nutzten die ersten Macs. Zusammen mit den ersten Programmen zur Bildbearbeitung entdeckten Kreative den Macintosh für die Medienproduktion. Vor 25 Jahren kostete die Computerausstattung eines Bildschirmarbeitsplatzes locker den Gegenwert eines Mittelklasse-Pkw – und dann kam noch ein Zweitwagen für Software und Schriftlizenzen hinzu. Doch vor 15 Jahren sollte sich Apple mit dem iMac neu erfinden. Dazu kam noch das Erfolgstrio bestehend aus iTunes, iPod und dem iTunes Music Store zur Verwaltung von Musik. Mit dem Verkauf von Musik verdiente Apple zeitweise mehr als jeden zweiten Dollar. Inzwischen kommt dem iPhone diese Rolle zu. Gemeinsam mit dem iPad entfallen fast 70 Prozent des Apple-Umsatzes auf iOS-Geräte. Aber Mac ist immer noch der Mittelpunkt der digitalen Erlebniswelt. Auf dem Mac laufen die Fäden zusammen. Und da sich Apps für iOS nur auf dem Mac programmieren lassen, geben iPhone und iPad dem Macintosh seine Daseinsberechtigung. Der neue Mac Pro macht Hoffnung, dass sich Apple wieder professionellen Anwendern in den Medienberufen zuwendet.
Technische Entwicklung
Im Bereich der Hardware vollzog der Mac aus heutiger Sicht wahre Quantensprünge. Dabei ist es lediglich die fortschreitende technische Entwicklung von Bits zu Bytes, von Megabyte zu Gigabyte bei den Speichern und von Megahertz zu Gigahertz bei den Prozessoren. Der erste Mac hatte 128 Kilobyte Speicher und startete von einer 400-Kilobyte-Diskette im 3,5-Zoll-Format. Sein damaliger Preis von 2495 US-Dollar hätte heute inflationsbereinigt einen Gegenwert von 5655 US-Dollar. Niemand käme heutzutage auf die Idee, einen PC in der Preisregion des großen 27-Zoll-iMacs als „erschwinglich“ zu bezeichnen, doch der 2495-Dollar-Mac war damals, 1984, geradezu preiswert mit seinem integrierten Monitor und den mitgelieferten Programmen.
Für den iMac von 1998 müsste man heute 1849 US-Dollar bezahlen. Vor 16 Jahren kostete der iMac 1299 US-Dollar. Für das gleiche Geld bekommt man heute immer noch einen iMac. Dessen Arbeitsspeicher ist mit acht Gigabyte jedoch doppelt so groß wie die Festplatte des ersten iMac. Der für die interne Grafikbearbeitung vorgehaltene Arbeitsspeicher übertrifft in seiner Größe inzwischen den RAM des ersten. Dessen 15-Zoll-Monitor wäre nicht in der Lage, ein Bild der integrierten FaceTime-Kamera eines aktuellen iMacs in voller Auflösung anzuzeigen.
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Der erste Mac war ja schon damals ein Witz, wer diesen Rechner gekaut hat, konnte damit kaum etwas anfangen. Erst wenn man den Ram kräftig ausbaute, war der Rechner benutzbar !.
Da war der Lisa ja viel weiter, besserer Monitor, bessere Auflösung usw.
Aber natürlich auch sehr viel Teurer !
Aber auch am ersten Mac hatte man ganz schön zu kauen ;-)
mit ein wenig Maggi geht das schon... ;0)
Schon vergessen, was die Rechner vor dem Mac kosteten? Ihr vergleicht immer mit dem heutigen Preisniveau, das ist aber völliger Unsinn.
30 Jahre und kein bissl weiser geworden, besonders in Sachen Qualität. Das beste Beispiel ist doch das jetzige iTunes-Update für Windows. Ja ich benutze beide Welten Mac & Win, deswegen darf ich auch über den Tellerrand schauen. ;0)
Klasse! Endlich wieder mal einer, der über'n Tellerrand guckt...
Windows.....who cares about Windows?
Scheibenwelt lässt grüßen ;0)
Übrigens, ein Quantensprung ist winzig... also nicht ganz das, was der Autor meint ;-)
Physikalisch gesehen korrekt. Hier ist damit aber ein großer Fortschritt in der technischen Entwicklung gemeint (s. auch Duden, Wikipedia, etc.)