Man muss dem Apple-CEO zugute halten, dass die D11-Konferenz der falsche Ort für kursrelevante Ankündigungen ist, wenn in nicht mal zwei Wochen die Entwicklerkonferenz WWDC bevorsteht, auf der Design-Mastermind Jony Ive erstmals das mobile Betriebssystem generalüberholt präsentieren wird und es wohl auch einen Ausblick auf die neue Mac OS-Generation geben dürfte.
Doch spätestens nach dem 10. Juni wird eine Diskussion losbrechen, die seit der letzten Quartalskonferenz auf der Hand liegt: Wieso dauert es eigentlich bis zum Herbst, bis neue Produkte vorgestellt werden?
Das Warten geht weiter: 230 Tage ohne Produktneuheit
Bereits seit der letzten Produktankündigung Ende Oktober 2012, als das iPad mini vorgestellt wurde, klafft die hässliche Lücke von 230 Tagen ohne irgendeine Produktneuheit. Bei einem Unternehmen, das in der Vergangenheit seine Produktlaunches präzise wie ein Uhrwerk ausgeführt hat, wirft die ungewöhnliche Dürreperiode erhebliche Fragen auf.
Nicht zuletzt, weil Tim Cook sie mit seiner „All-In“-Entscheidung im vergangenen Herbst erst befeuert hatte: Das iPhone 5, das iPad mini, das reguläre iPad, neue iPods und sogar neue Macs wurden in zwei Keynotes im September und Oktober in einem wahren Produktfeuerwerk vorgestellt und im Weihnachtsquartal auf den Markt gebracht.
Sollte der Apple-Fernseher im Frühjahr kommen?
Stellt sich die Frage, wieso Apple 90 Prozent seiner Produktpalette erneuert hat, wenn im Folgejahr nun nichts Neues mehr kommt? Die Antwort liegt auf der Hand: Weil die interne Planung vermutlich eine andere war.
Direkt nach der iPad mini-Keynote mutmaßte der Business Insider, dass damit die Wahrscheinlichkeit eines Special Events im Frühjahr deutlich gestiegen wäre, bei dem dann der längst mythisch verklärte Apple-Fernseher enthüllt werden würde. Der auf Apple spezialisierte Technologieanalyst Gene Munster sagt bereits mehr als drei Jahren den Launch eines Fernsehgerätes voraus.
Ein Jahr ohne neue Produkte kann nicht der Plan gewesen sein
Nach dem inzwischen siebenjährigen Hobby-Status der Set-Top-Box Apple TV und dem überraschend aufwendigen Redesign der iMac-Serie scheint die Blaupause für einen Apple-Fernseher längst da. Doch offenbar hakt es noch an etwas anderem – den Inhalten, die schließlich mit der extrem mächtigen US-TV-Industrie ausverhandelt werden wollen. An diesem neuralgischen Punkt könnte das Nadelöhr zum Launch liegen.
Erfahren wird man die Hintergründe für das bemerkenswerte Produktloch, das sich bis zum nächsten iPhone-Launch im Herbst sogar bis auf ein Jahr ausdehnen dürfte, wohl nie. (Bis heute ist z.B. ebenfalls unklar, warum Apple etwa 2011 den Launch-Zyklus seines iPhones nach vier Jahren vom Frühjahr auf den Herbst verlegte.) Doch angesichts des Perfektionismus, den Tim Cook traditionell in seiner Produktplanung an den Tag legt, spricht einiges dafür, dass im ersten Quartal etwas in Cupertino schiefgelaufen sein muss.
Apple-Anhänger wie –Anleger werden darauf hoffen, dass sich das Warten bis 2014 lohnt – die Konkurrenz um Samsung hat sich mit ersten Smart-TV-Angeboten längst positioniert.
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Warum verbindet man mit Steve Jobs' und Tim Cook's Äußerungen eigentlich immer einen Fernseher? Klar, der könnte durchaus kommen. Doch was 2010 Steve Jobs auf der D8 gesagt hat war, dass es so viele Kabelbetreiber und verschiedene Anbieter gibt, dass man mit 4-5 Boxen unter dem Fernseher, damit einhergehend 4-5 verschiedene Interfaces und dementsprechend 4-5 Fernbedienungen überfordert sein würde. D.h. also, dass für Apple nicht der Fernseher an sich überholt ist, sondern eher die Verbreitung der Materialien. Ich denke also, dass wenn so etwas kommt, die Revolution eher in dem Bereich sein wird, weniger der "Apple-Fernseher".
Zumindest Hardware-Updates sollten auch dieses Jahr noch kommen, auch wenn Apple immer schon etwas eher Software zentriert ist. Neue Produkte wenn diese wirklich soweit sind und bitte nicht vorher.
Und das vorher nichts zu neuen, möglichen Produkten gesagt wird, war bei Apple noch nie anders und ist auch besser so, weil diese sonst nur nachgemacht werden bevor sie überhaupt vorgestellt wurden...
Produkte werden bei Apple nie angekündigt. Und das ist gut so, wir wollen keine Schnellschüsse. Diese Firma produziert nicht für die Börse wie Samsung und Konsorten. Keine Ahnung warum das immer noch keiner begriffen hat.
Die Zeit bis zum Produktlaunch wird von der Gerüchteküche und jeder Menge Analysten locker ausgefüllt. Insoweit freue ich mich auf den nächsten Beitrag.
Noch größer, als bei der Hardware ist die Lücke bei der Software. Insbesondere bei den Produkten die mal als "Killer Apps" und Kaufgrund für Macs und iPads galten: iLife 11 ist seit 3 Jahren ohne echtes Upgrade - geschrumpft auf iPhoto, iMovie und Garageband (iWeb ist raus, einen Nachfolger mit CMS oder eine iPad Version kam nicht, iTunes ist eigenständig und iDVD ist ohne Nachfolger und auf dem Mac ohne echte Alternative - nein - nicht Toast, eine HD/Blueray-Version gab es nie und bei DVDs war es neben dem ebenfalls ausgelaufenen DVD-Studio Pro das beste auf Mac OS). Noch schlimmer bei iWork 09, bestehend aus Pages, Keynote und Numbers. Ausser Updates für iCloud und OSX 10.8 nichts neues, seit 5 Jahren! Kaum besser sieht es bei iOS aus. Weder bei den Basics - Mail hinkt 10 Jahre hinterm Desktop hinterher, ebenso Kalender und selbst Safari sieht neben der Macversion alt aus. Noch schlimmer bei iPhoto, dass sich weder zur Bildverwaltung noch für Diashows eignet und lediglich in der Bildretouche punktet. iMovie wirkt nur wie ein Proof of Concept mit viel Programmcode für "Trailer" und einem minimalistischen Videoschnitt. Einzig Garageband macht spass, kann aber fertige Musik nicht in der Musikbibliothek ablegen. Auch Pages, Keynote und Numbers ist noch immer bei Version 1.x mit kaum mehr Features, als Anfang 2010.
Mal ein Softwarefeuerwerk um die coole Hardware zu nutzen!
@nafets,
sehr schön gesagt. Aber es wird ja anscheinend eh nur noch nach neuer Hardware verlangt. Na und da liefert Samsung halt Quantität getreu dem Motto wir machen ein Handy in ALLEN Größen, irgendeinen Käufer wird sich schon finden. Das einzige was Samsung z.B. wirklich hat sind große Ohren und Kapazitäten um eventuelle neue Produkte anderer durch eigene, halbgare Lösungen zuerst rauszubringen...
Das immergleiche kommt leider auch von diesem Kolumnen-Typ.
Auf dauer etwas ermüdend und sensationshascherisch - habt ihr das so nötig?
Vllt. ist es aber auch für mich an der Zeit zu gehen...
Ich geh' mit ...
@Chris-TS,
man kann doch aber auch einfach einmal anderer Meinung sein ohne immer gleich nen Fass aufmachen zu müssen... steht ja jedem frei
Ich gebe dir zweifelsohne Recht, dass man dies nicht tun muss - grenze jedoch diese Sichtweise dahingehend ein, dass es sich für mich auf die Kommentare anderer Nutzer beschränkt.
Jeder darf gerne eine eigene Meinung haben und eine Kolumne stellt sicherlich auch die persönliche Sichtweise eines "Journalisten" dar. Nur dienen Kolumnen wohl ebenso zur Bindung der Leserschaft an ein Magazin/Zeitung (ob nun offline oder online sei dahin gestellt), doch stilisiert sich eine Kolumne wie hier auf Mac Life zu so etwas völlig absurden auf, ganz nach dem Motto "wir wollen auch was vom (gegessenen) Kuchen abhaben" und "oh Gott, wie können wir noch auf den Zug aufspringen - um später zu behaupten wir hätten es schon immer gesagt, sollte es jedoch nicht stimmen, dann ist der Kolumnist daran schuld", dann muss eben manchmal auch der Leser gehen. Dies mitzuteilen steht mir frei, es ermöglicht dem Verlag zu handeln oder einzuschätzen was schief läuft, gerne würde ich das mit dem Verlag, den Verantwortlichen oder auch dir bei einem Bier besprechen - aber da müssten wir sicher nen Faß aufmachen ;)
Es geht nicht so sehr um die "andere Meinung", sondern darum, dass hier fast nur noch Gerüchte und Blabla veröffentlicht werden - oft auch noch von anderen Quellen abgekupfert oder mühsam an den Haaren herbeigezogen. Erinnert mehr an "Frau im Koma" als an ein Technikportal. Das ist schade und das kann man sich eigentlich sparen.
"nen Fass aufmachen". Herrlich.
Warum so was passiert? Auch diese Frage ist mal wieder extrem überflüssig. Erfolg macht bequem, solange die Kohle fließt, macht man sich halt keine großen Gedanken über das danach. Da wird dann halt auch mal der Desktop Bereich vernachlässigt bzw. das (Mac) OS veriOSst. Und irgendwann stellt man dann fest - nachdem sich evtl. die Konkurrenz Marktanteile im Smartphonemarkt gekrallt hat - dass man sich besser mehr um sein ehemaliges Kerngeschäft gekümmert hätte, inkl. Software, wie es ja schon jemand bemerkt hat.
Es ist einfach immer das gleiche, inkl. dem Herdentrieb am Markt: Apple hat Erfolg mit dem iPad, alle rennen hinterher, und MS geht sogar so weit mit Win 8 ein Tablet-OS auf den Desktop zu bringen, was dort gar nix verloren hat. Da ist plötzlich auf einen Schlag der "alte" Computer total out und die Zukunft gehört alleine den Tablets. Aber mal logisch nachdenken und einfach beide Linien seriös weiter entwickeln, das geht ja gar nicht.
Die Angst zu verlieren wiegt schwerer als der Innovationsgeist. Darüber hinaus haben alle Marktbegleiter auch wenig Innovationen zu bieten. Persönlich erschient es mir so als hat Apple mehr Mitarbeiter in der Rechtsabteilung als in der Entwicklung. Warten wir die 10 Tage noch ab. Vielleicht gibt es ja eine Überraschung. Meine Aktien könnten einen Aufwärtstrend gebrauchen.
Die iPhone-Entwicklung begann 2000, es erschien 2007. Erst wurde gelästert, dann geklaut und jetzt wieder gelästert. Das iPad ist ein unfassbarer Erfolg. Seit 2010 hat kein Konkurrent verstanden was eigentlich diesen Erfolg ausmacht. Apple ist nicht dafür da, Copycats mit Vorlagen zu versorgen, und neue Produkte erscheinen, wenn Sie marktreif sind. Ansonsten bietet der Markt reichlich Bananen- Alternativen. Der Titel der Kolumne ist so peinlich wie fadenscheinig.
Aus meiner Sicht gibt es nur einen Grund für die dauernde Meckerei an Apple: Völlig überzogene Erwartungshaltung. Man zeige mir ein einziges Unternehmen am Markt, das im gleichen Zeitraum (nehmen wir mal 2007 bis heute) ein auch nur vergleichbares Maß an hochqualitativen Neuerungen bei gleichzeitigem Geschäftserfolg präsentieren kann. "Meine Aktien könnten einen Aufwärtstrend gebrauchen" bei einer der weltweit bestbewerteten Aktien ist genau der Indikator. Der Blick auf Apple ist immer verstellt mit der Sehnsucht nach einer neuen Revolution - dahinter steht aber ein Unternehmen, dass nicht nur Neues produzieren muss, sondern dieses auf einem zunehmend gesättigten Markt auch absetzen soll. Wenn das nicht gelingt, jammert nachher alles wieder über die Aktie.
Wie meine Vorschreiber auch, frage ich mich, was die Intention dieser Kolumne ist - es geht nicht darum, dass der Kollege sich nicht kritisch mit Apple auseinander setzen soll. Er soll sich nur mal mit den Themen *auseinander setzen* und nicht den gleichen Sermon abschreiben, den man überall zu lesen kriegt.
Erstens ist der Artikel keine Meckerei an Apple, sondern eine Meinungsäußerung, die, richtig oder falsch, eine Sichtweise auf Gegebenheiten darstellt. Als Meckerei wird er nur von Apple-Jüngern empfunden, weil jede Meinung, die ihnen nicht in den Kram passt, grundsätzlich als Apple-Hass ausgelegt wird.
Zum zweiten hat Apple die Messlatte selber durch seine Politik so hoch gelegt und bewusst die Erwartungshaltung der Kunden und Börsianer geschürt. So what? Wenn jetzt diese Erwartungshaltung, zugegebenermaßen eine sehr hohe, nicht erfüllt wird, braucht sich der Konzern nicht über Kritiker wundern.
"Zum zweiten hat Apple die Messlatte selber durch seine Politik so hoch gelegt und bewusst die Erwartungshaltung der Kunden und Börsianer geschürt."
Das ist von Haus aus eine falsche Annahme. Kein Unternehmen dieser Welt kann Erwartungshaltungen "schüren". Das geht per se nicht. "Erwartungen" entstehen ausschließlich im Individuum, sind ein individueller Ausdruck von Wünschen und Sehnsüchten und sind daher bei jedem hausgemacht. "Schüren" kann man das Entstehen daher nicht, weil man dann jedes einzelne Individuum gezielt und angepasst adressieren müsste.
Was hier passiert ist, dass ein Unternehmen erfolgreich gute Produkte am Markt plaziert - nicht nur das, denn Apple hat es sogar geschafft, "neue" Märkte erfolgreich zu öffnen und zu bedienen. Daraus leitet dann jeder sein eigenes Erwarten ab. Und das schießt bei manchen Menschen dann einfach ins Kraut.
Im Grunde meine wir beide das gleiche. Allerdings ist auch außer Frage, dass Apple ganz bewusst mit der Art des Marketings genau diese Erwartung des Einzelnen provoziert. Ich erinnere nur an das "one more thing", dass zu jeder WWDC mit dem klaren Ziel zelebriert wurde, Apple als den permanenten Innovator hinzustellen, der Nebenbei mal einen neuen Markt aufrollt und dies jedes Jahr immer wieder tut. Und wenn das "one more thing" ausblieb führte das natürlich sofort zu Enttäuschung bei allen.
Ich muss sagen das ich bisher auch Stark enttäuscht bin von Tim Cook - ich kann absolut nicht verstehen womit diese große Lücke von mittlerweile 8 Monaten gerechtfertigt werden soll? Die Macbooks hätten z.B. mal ein Tech-Update nötig und irgendwie hat man das Gefühl das die Konkurrenz derzeit ein wenig an Apple vorbei zieht. Ich habe das ganze mal in einem Blogbeitrag runtergeschrieben was ich dazu denke, vlt teilt ihr ja meine "Ängste" http://www.kaifoo.de/technik/quo-vadis-apple.html
Dazu müsstest du schon deine Ängste mitteilen, ich werde dafür sicher keine andere Seite aufsuchen.
Leider scheinen sich die Apple-Entwickler zu lange auf der Erfolgswelle ausgeruht zu haben. Auch wenn ich überhaupt nicht jedes Jahr einen neuen Computer oder eine neues Handy wünsche. Aber jedes Jahr neue Netzanschlüsse, immer billigere und starrigere Stromkabel etc. etc. Es sind die vielen kleinen Dinge, die sich zu immer mehr Ärger aufstauen und mich immer häufiger nach Konkurrenzprodukten umschauen lassen. Letzteres war an sich gar nie meine Absicht, aber ....