Schwieriger Kollege

iPod-Erfinder zur Personalie „Forstall“: Kündigung sei verdient und gerechtfertigt

Nicht übel staunte die Technikwelt als Apple Ende Oktober kurzerhand in der Chef-Etage einen Stuhltanz veranstaltete und dabei seinen bisherigen iOS-Chefentwickler Scott Forstall vor die Tür setzte. Über die Gründe kann nur spekuliert werden, wenngleich die nur unzureichende Karten-Anwendung als einer von vielen Gründen gilt. Denn auch auf persönlicher Ebene scheint der bisherige iOS-Chef nicht sehr umgänglich gewesen zu sein, wie der „Vater des iPod“ in einem Interview berichtet.

Von   Uhr

Böse Zungen behaupten, in großen Teilen von Apples Entwicklungsabteilung sei schierer Jubel ausgebrochen als publik wurde, dass Apple und Forstall künftig getrennte Wege gehen würden. Tony Fadell, Apples ehemaliger iPod-Chefentwickler, verließ das Unternehmen bereits im Jahr 2008. Als einer der Gründe wird unter anderem die schwierige Zusammenarbeit mit Forstall am iPhone-Betriebssystem genannt. In einem Interview mit der britischen BBC äußerte sich Fadell jüngst nicht besonders positiv über seinen ehemaligen Kollegen:

„Ich glaube, was vor ein paar Wochen passiert ist, war verdient und gerechtfertigt.“, so Fadell.

Mit Forstalls Kündigung hatte Apple die Entwicklung von iOS aufgeteilt. Während Siri und Karten Apples bisherigem Internet Software- und Services-Chef Eddy Cue unterstellt wurden, ist Craig Federighi, bisher OS X Vice President, nun auch für iOS zuständig. In Sachen Design erhalten beide Unterstützung von Apples Chef-Designer Jonathan Ive.

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "iPod-Erfinder zur Personalie „Forstall“: Kündigung sei verdient und gerechtfertigt" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Ich frag mich bloss, ob der neu gewählte Warmduscher-Kurs Apple gut bekommt. Charakter-Typen mit Ecken und Kanten wie Steve Jobs oder Scott Forstall haben Apple zu dem gemacht, was es heute ist.

Dass Apple ein weiterer radikaler Visionär an der Spitze vielleicht gut tun würde ist ein berechtigter Einwand. Wobei ich persönlich glaube, dass der aktuelle "alle gemeinsam"-Kurs der Apple-Führung den Produkten ganz gut tun wird, die nächsten paar Jahre über.
Nachdem was man von Forstall schon seit langem zu lesen war (nicht erst seit seiner Kündigung) scheint er aber nicht einfach ein "Charakter-Typ mit Ecken und Kanten" zu sein, sondern einer der konstant blockiert und attackiert. Jobs hat seine Visionen durchgepeitscht, das stimmt, aber Forstall hat meiner Meinung nach keine gute Arbeit mehr geleistet die letzten paar Jahre. Da kann man nicht zusätzlich noch den Kollegen das Leben zur Hölle machen.
iOS ist nicht das was es vor Jahren schon hätte sein können. Für das wichtigste Stück Software einer so gigantischen Firma hat es sich nur im Schneckentempo weiterentwickelt.
Allein bei so Sachen wie der unglaublich umständlichen Bedienung von "Erinnerungen" muss man sich fragen, warum da keiner was gemacht hat. Und das ist nur ein Bsp. von vielen.

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.