Youtube ist ein Gigant. Die Plattform ist die Nummer zwei der beliebtesten Internetseiten der Welt – nur „das Mutterhaus“ Google ist beliebter. Damit ist die Youtube-Suche auch die zweitwichtigste Suchmaschine der Welt.
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Was im Jahr 2005 als simple Videoplattform für Privatnutzer entstand, hat einen weiten Weg hinter sich. Fast zwei Milliarden Nutzer zählt die Plattform heute, die täglich mehr als eine Milliarde Stunden Videos konsumieren.
Doch Youtube ist mehr als „nur“ eine Videoplattform. Die Zahlen zeigen, dass es sich um eines der größten sozialen Netzwerke handelt. Im Jahr 2007 startete die Plattform ihr Partnerprogramm, sodass Nutzer ihre Videos mit Werbung versehen und damit Einnahmen erzielen können. Das Ergebnis: Kanäle wie „Bibis Beauty Palace“, „Lefloid“ oder die „Lochis“ begannen mit simplen Youtube-Kanälen und sind heute Stars für ihr junges Publikum.
Neben diesen Youtube-Größen und ihrer eigenen Kultur entsteht aber quasi „ein zweites Youtube“ – ein kostenpflichtiger Dienst nämlich, der gleichzeitig Konkurrent von Apple Music, Spotify, Netflix und Amazon Video sein will.
Erste Anläufe für kostenpflichtige Angebote auf Youtube gab es bereits 2010 mit einem kleinen Angebot von Leihfilmen. 2013 folgte das nächste Experiment in Form von ausgewählten kostenpflichtigen Kanälen: Kinderfernsehen, Kampfsport und einige Genrefilme wurden exklusiv in den USA angeboten. Aber auch dieses Experiment war nicht von Dauer.
Die nachhaltigen Entwicklungen zu einem Bezahldienst starteten mit „Youtube Music Key“ im November 2014. Mit dem kostenpflichtigen Youtube-Abonnement konnten Nutzer die Werbung von Videos teilnehmender Musiklabels entfernen. Rund ein Jahr später änderte der Dienst seinen Namen zu „Youtube Red“. Damit verschob sich dann aber auch der Fokus: Youtube Red entfernte die Werbung von allen Videos, nicht nur aus dem Musikbereich.
Daneben gab es mit Youtube Music einen eigenen Ableger für das Streamen von Musik, der bisher noch mit Google Play Music konkurriert – aber sicher schon bald ein gemeinsames Angebot bilden wird.
Im Frühjahr 2018 kam es dann zum letzten großen Neustart von Youtubes kostenpflichtigem Angebot: „Youtube Premium“ ist ein direkter Angriff Googles auf Netflix und Amazon Prime Video, während Youtube Music als Konkurrent auf Apple Music und Spotify zielt.
Youtube Music
Bereits im Jahr 2015 startete You-tube Music. Damit konzentriert sich Youtube respektive das Mutterhaus Google auf die große Menge Musikvideos und -tracks auf der eigenen Plattform. Nach dem Ende von MTV hat der Dienst die popkulturelle Lücke für Musikvideos geschlossen.
Doch nicht nur die aufwändigen Videos der großen Stars sind dabei wichtig. Mittlerweile finden sich ganze Musikalben und Playlisten auf Youtube wieder. Oftmals sind diese nur mit einem Standbild versehen –zum Musikhören reicht das aber aus. Youtube Music ist daher vor allem eine eigene Benutzeroberfläche für diese Videos. Auf dem iPhone und dem iPad gibt es dafür mittlerweile auch eine eigene App. Diese ist besonders für das kostenpflichtige Abo nötig.
Die kostenfreie Nutzung von Youtube Music bietet kaum nennenswerte Vorteile. Mit dem kostenpflichtigen Abo zum Preis der branchenüblichen 9,99 Euro pro Monat oder als Teil von Youtube Premium erhalten Sie viele nützliche Zusatzfunktionen. Erst in dieser Variante wird der Dienst zu einem Konkurrenten für Spotify und Apple Music. Denn das kostenpflichtige Abo entfernt die Werbung auf der Plattform. Darüber hinaus können Sie Videos auch herunterladen. Das schont besonders die mobile Datenverbindung und somit das Volumen in Ihrem Mobilfunktarif. Erst in diesem Abo können Sie mit der Youtube-Music-App auch im Hintergrund Ihre Musik hören und das Display deaktivieren oder andere Apps parallel nutzen. Mit dem Abo greifen Sie zudem auf die Albumversionen der Songs und nicht mehr auf deren Musikvideofassung zu. Damit fehlen dann entsprechende Dialoge der Musikvideos oder Überlängen, die beim Musikhören stören würden. Zum Beispiel wird so der Backstreet-Boys-Song „Everybody“ nicht als sechs Minuten langer Kurzfilm mit Dialogen, sondern als fast vierminütiger Audiotrack gestreamt.
Die Bedienung von Youtube Music orientiert sich an anderen Musikstreaming-Anbietern. Sie können einzelne Songs hören, ganze Alben streamen oder Playlisten nutzen und erstellen. Diese können Sie zu Ihrer Bibliothek hinzufügen. Der Youtube-Algorithmus empfiehlt Ihnen Titel passend zu Ihren angeschauten Videos. Mit der Angabe Ihrer Lieblingskünstler können Sie die Empfehlungen verbessern.
Im direkten Vergleich zu Spotify und Apple Music fällt der Dienst aber zurück. Spotifys soziale Funktionen fehlen bei Youtube. Musikempfehlungen durch Freunde gibt es hier nicht. Die Vielfalt von Apple Musics und Spotifys vorgefertigten Wiedergabelisten gibt es bei Youtube Music auch (noch) nicht. Als Zusatzangebot für Youtube-Fans kann der Dienst vielleicht funktionieren. Um eine echte Alternative für Apple Music und Spotify zu sein, muss Youtube aber noch einige Funktionen nachliefern.
Youtube Premium
Youtube will aber nicht nur eine Alternative zu Musikdiensten wie Apple Music oder Deezer sein. Mit Youtube Premium greift die Plattform nicht zuletzt Netflix und Amazon Prime Video an. Das kostenpflichtige Premium-Abo entfernt die Werbung auf der Plattform und schaltet Downloads für Videos frei. Das Abo kostet monatlich knapp zehn Euro – oder im Paket mit Youtube Music 13 Euro pro Monat. Das Highlight von Youtube Premium sind aber die eigens produzierten Inhalte.
Youtube Premium setzt anders als die bekannten Streaminganbieter primär auf die „hauseigenen“ Stars. Etablierte Youtuber wie Phil Laude spielen in Comedy-Formaten wie „Neuland“ in eigenen Produktionen mit. LeFloid bereist in „LeFloid vs The World“ in einem Dokuformat die Welt.
Neben der Produktion dieser Eigenproduktionen ist Youtube aber auch aktiv dabei, Filme und Serien einzukaufen. Der mexikanische Thriller „Museo“ feierte im Frühjahr 2018 seine Weltpremiere auf der Berlinale und gewann dort einen silbernen Bären. Youtube kaufte sich die Exklusivrechte ein und will den Film bald im Premium-Abo anbieten. In Hollywood klopft Youtube mittlerweile aber auch an. Das Science-Fiction-Drama „Origin“ liefert Spezialeffekte und einen großen Produktionsaufwand. Das Comedy-Drama „Cobra Kai“ knüpft inhaltlich an die Klassiker „Karate Kid“ an. Dieses „Youtube Original“-Programm bietet darüber hinaus viele weitere Formate, Dokumentationen und Filme. Der Dienst expandiert stetig in viele Regionen und damit weitere Formate. Anders als Netflix und Amazon muss Youtube aber noch an der Formatvielfalt arbeiten – diese Arbeit steht auch Apple noch bevor. Das Programm kann bisher kaum mit der Konkurrenz mithalten. Außerdem fehlen Filme und Serien anderer Anbieter; Youtube Premium zeigt ausschließlich Eigenproduktionen. Ein Ersatz für Netflix und Amazon ist das Angebot also nicht – aber eine interessante Ergänzung.
Filme und Serien
Darüber hinaus bietet Youtube mittlerweile auch Filme und TV-Serien zum Kaufen und Ausleihen an. In den Suchergebnissen tauchen diese mit einem blauen „Kaufen“- und/oder „Leihen“-Knopf auf. Die Preise orientieren sich an vergleichbaren Diensten wie iTunes oder Amazon Video: Leihfilme kosten zwischen 99 Cent und 4,99 Euro, während Kauffilme bei rund 10 Euro starten. Serienfolgen kosten rund 2,50 Euro, eine ganze Staffel hingegen zwischen 15 und 20 Euro.
Nach dem Kauf stehen Ihnen die Filme und TV-Serien in Ihrem Youtube-Konto zur Verfügung. Mit Ihrem Webbrowser können Sie Ihre Videos direkt auf dem Mac anschauen, auf dem iPhone und iPad benötigen Sie dazu die Youtube-App. Eine Wiedergabe auf dem Apple TV ist ebenfalls möglich. Beim Filmangebot kann Youtube durchaus mit der Konkurrenz mithalten. Neue Titel stehen ebenso bereit wie ältere Klassiker. Leider sind diese Titel in der Regel nur in deutscher Sprache verfügbar. Manche Filme stehen zusätzlich als Originalversion mit deutschen Untertitel bereit. Wer aber gern beide Sprachfassungen – etwa wie bei iTunes – in einem Kauf erhalten möchte, wird oft enttäuscht. Selbst das Angebot bei Amazon Video liefert mittlerweile beide Sprachfassungen in einem Titel aus.
Die Auswahl für TV-Serien ist hingegen weniger umfangreich. Hier reihen sich neben einigen aktuellen Titel wie Game of Thrones, Mr. Robot und 4 Blocks vor allem ältere Titel und Serien aus dem öffentlich-rechtlichen Archiv. Auch hier gibt es manche Serien gesondert in ihrer originalen Sprachfassung. Es wäre ohnehin wünschenswert, dass Filme und TV-Serien in das Flatrate-Angebot von Youtube Premium einziehen und den Dienst somit attraktiver gestalten. So ist Youtubes Film- und Serien-Bereich keine Konkurrenz zu den anderen Plattformen.
Youtube TV
Ein weiteres Puzzlestück für die Zukunft von Youtube ist Youtube TV. Für 40 US-Dollar pro Monat (rund 35 Euro) können Abonnenten mehr als 60 TV-Kanäle nutzen. Eine Aufnahmefunktion gibt es ebenfalls.
Der Dienst ersetzt den in den USA üblichen Kabel-TV-Anschluss. Sender wie „ABC“, „CBS“, „NBC“ und „CNN“ sind bereits dabei. Zusatzangebote und -sender wie „Showtime“ oder die Basketball-Liga NBA können für weitere Kosten hinzugebucht werden. Mit einem Apple TV ab der vierten Generation, ausgewählten Smart-TVs, Googles Chromecast und Microsofts Xbox ist der Dienst auch auf dem Fernsehgerät nutzbar. Apps für iPhone und iPad gibt es ebenfalls.
Youtube TV ist seit 2017 in vielen Stadtgebieten in den USA verfügbar. Ob und wann der Dienst auch nach Deutschland kommt, ist bisher nicht bekannt.
Fazit
Youtubes Schritte zu kostenpflichtigen Diensten ist naheliegend. Von den fast zwei Milliarden Nutzern auf der Plattform kann die Konkurrenz aus den Häusern Netflix, Amazon und Apple nur träumen. Diese auch in zahlende Kunden umzuwandeln, ist jedoch alles andere als einfach – und Youtube tut sich hier schwer. Die Inhalte müssen stimmen – und bisher sind sie besonders im Film- und TV-Bereich zu klein. Beim Thema Musik kann Youtube zwar mithalten, dafür fehlen noch viele Funktionen. Somit sind Youtubes kostenpflichtige Dienste erste Schritte in eine möglicherweise neue Dimension der Plattform. Damit diese Zukunft aber aufgeht, müssen Google und Youtube noch einiges leisten.
Youtube Premium setzt ausschließlich auf eigene Inhalte. Bei den „Youtube Originals“ produziert die Plattform mit ihren hauseigenen Stars eigene Shows und Filme. Der kontroverse Youtube-Star Logan Paul etwa darf sich in den beiden „The Thinning“-Filmen als Schauspieler versuchen und dürfte primär junge Zuschauer ansprechen.
Daneben castet Youtube aber auch echte Hollywood-Stars. Mit „Origin“ versammeln sich ehemalige Harry-Potter-Schauspieler in einer neuen Science-Fiction-Serie. Mit „Kobra Kai“ hat Youtube nicht nur eine „Karate Kid“-Fortsetzung in Serienform abgeliefert, sondern auch seinen bisher größten Erfolg bei Kritikern gefeiert. Der Berlinale-Film „Museo“ aus Mexiko soll demnächst weltweit exklusiv auf Youtube Premium laufen.
Mit Google Play Musik wollte der Mutterkonzern Alphabet Spotify und Apple Music angreifen – diese Rolle soll jetzt Youtube Music übernehmen. Das Ergebnis: Google Play Musik soll langfristig eingestellt werden. Nutzer des kostenpflichtigen Google-Play-Musik-Abonnements sollen dann automatisch zu Youtube-Music-Nutzern werden.
Workshop: So abonnieren Sie Youtube Premium
Workshop: So nutzen Sie Youtube Music
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