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WhatsApp: Datenschützer kippt neue Richtlinien – vorerst

Seit Januar beschäftigt uns WhatsApp mit seinen neuen Datenschutzrichtlinien. Während man die Durchführung wieder und wieder verschob, sollte es bald soweit sein. Allerdings macht Hamburg da nicht mit. 

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WhatsApp will Daten mit Mutterkonzern Facebook teilen, um deren zahlreiche Werkzeuge verwenden zu können. Dazu stellte man Anfang Januar 2020 neue Nutzungsbedingungen sowie überarbeitete Datenschutzrichtlinien vor, die Nutzer bis zum 8. Februar abnicken sollten. Jedoch geriet das Unterfangen durch die Datenweitergabe an Facebook schnell in die Kritik, sodass man einen Rückzieher machte und im Vorfeld für mehr Transparenz sorgen wollte. Am 15. Mai sollte es eigentlich soweit sein. Doch daraus wird nichts.

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Datenschützer verhindert neue WhatsApp-Richtlinien

In den vergangenen Tagen steigerte WhatsApp die Anzahl an Einblendungen, die dich zur Zustimmung überreden sollen. Gleichzeitig kündigte man an, dass man bei Verweigerung Nutzern die Funktionalität der App stückweise entziehen wird. Damit muss die Facebook-Tochter wohl noch eine Weile warten. Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Johannes Caspar, war dies nämlich ein Dorn im Auge und hat daher Ende April ein Dringlichkeitsverfahren angestrengt. 

Wie die Website iFun berichtet, konnte Caspar tatsächlich eine Anordnung erlassen und verhindert damit, dass WhatsApp personenbezogene Daten mit Facebook teilt, wenn die zu eigenen Zwecken geschieht. Allgemein gibt es nämlich keinen Grund, weshalb die Daten geteilt werden sollten. Da der Vollzug der Anordnung mit sofortiger Wirkung geschieht, ist Umsetzung zum 15. Mai vorerst vom Tisch. Jedoch gilt dies nicht dauerhaft. Lediglich für drei Monate hat die Anordnung Gültigkeit. Das Vierteljahr soll dazu genutzt werden, um das Thema im Europäischen Datenschutzausschuss zu diskutieren. 

Dem Datenschützer zufolge agiert das Unternehmen zu intransparent, indem man falsche Behauptungen aufstellt. Beispielsweise sagt WhatsApp offiziell, dass es um eine reine Formalität handle und man die neuen Möglichkeiten gar nicht nutzen werde, um die Daten weiterzuverarbeiten. Caspar geht jedoch davon aus, dass dies nur vorgeschoben ist und man zu einem späteren Zeitpunkt damit beginnt, während man sich schon jetzt rechtlich absichern möchte:

Die Nutzerinnen und Nutzer werden von WhatsApp mit intransparenten Bedingungen für eine weitreichende Datenweitergabe konfrontiert. Gleichzeitig wird behauptet, die beschriebenen Verarbeitungen würden tatsächlich gar nicht ausgeführt, um sie dann zu einem späteren Zeitpunkt schrittweise auf Grundlage des auf Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer gegründeten Rechtsrahmens umzusetzen. Diese Strategie erfolgt gegenwärtig insbesondere bei der neu eingeführten Funktion des Business-Marketings, die es unter Einschluss von Facebook ermöglicht, zum Versenden von Direktwerbung und der Marketingkommunikation unternehmensübergreifend Daten zu verarbeiten. Insgesamt entspricht das Vorgehen sowohl mit Blick auf Datenverarbeitungen, die laut Datenschutzrichtlinie bereits derzeit ausgeführt werden, als auch solchen, die durch Facebook jederzeit umgesetzt werden können, nicht den Vorgaben der DSGVO.

Was haltet ihr von den neuen Richtlinien? Habt ihr schon zugestimmt oder habt ihr bereits gewechselt? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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watsapp deinstallieren

Merken es die Leute erst jetzt? Es stand ja auch schon mal im Raum Facebook sei auch nicht ganz auf saubere Art und Weise entstanden.
Also WhatZap
Bei mir schon längst Realität.

Genau. Ich lasse mich nicht erpressen.

Nächste woche wird mein WhatsApp gelöscht und der account gleich dazu. Das hat unser Zuckerberg nun davon. Ettliche Freunde und Familie sind auch gerade auszuwandern. Hoffe das machen noch viel mehr Leute. anders können die Unternehmen das scheinbar nicht lernen.

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