Ich gebe es zu. Ich bin ein gebranntes Kind. Denn erst die eigene Erfahrung hat mich zu der folgenden Forderung veranlasst. Apple sollte für macOS 10.14 oder doch bitte auch schon früher eine erweiterte Zwischenablage anbieten. Diese sollte die kopierten Inhalte (die auch Medien sein können) über mehrere Geräte hinweg synchronisieren. Die Zahl der Elemente in der Zwischenablage dürfte gerne beliebig sein, aber sollte mindestens 30 bis 50 Elemente umfassen. Warum ich überhaupt zu dieser Forderung komme, ist ein Problem, das leider viele Lösungen von Drittanbietern nach einiger Zeit produzieren: Sie verlangsamen den Mac unnötig.
Quicksilver wird träge
Das Open-Source-Projekt Quicksilver ist mehr als nur ein App-Starter. Die Software bietet viele Plug-ins, mit denen Sie beispielsweise Terminalbefehle in einer Spotlight-ähnlichen Oberfläche ausführen können und im Finder markierte Objekte für die Weiterbearbeitung mit vielen von den Quicksilver-Plug-ins zur Verfügung gestellten Funktionen. Für mich als Freelancer ist das gar nicht so schlecht. Doch Quicksilver ist in den Jahren, in denen ich es genutzt habe, immer träger geworden. Außerdem gab es regelmäßig Abstürze und manche der von mir verwendete Plug-ins werden nicht mehr weiterentwickelt.
Interessant fand ich an Quicksilver aber immer schon die Erweiterung der Zwischenablage. Sie hat so vieles so viel einfacher gemacht. Doch Sie war auch die erste Lösung, die gezeigt hat, dass es mit einfachem Kopieren und Einfügen nicht getan ist. Immer wieder führte diese Funktion zu Abstürzen des Programms und hin und wieder wurden auch falsche Elemente eingefügt. Tragisch wurde es aber erst, als ich feststellte, dass die erweiterte Zwischenablage in Quicksilver meinen Mac verlangsamte, wie andere Apps, die diese Funktionalität bieten.
Auf der Suche nach Alternativen
Ende des vergangenen Jahres begann ich zu schwärmen, nachdem ich in der Zwischenzeit Quicksilvers erweiterte Zwischenablage nicht mehr genutzt hatte und aber eine ganze Reihe von anderen Apps ausprobierte. Dazu gehörten große Lösungen wie Alfred, die einen ähnlichen Funktionsumfang boten oder ganz kleine wie CopyClip, die nur die Funktion hatten, die Zwischenablage zu erweitern. Insellösungen wie der Evernote Web Clipper beispielsweise funktionieren kaum außerhalb des Browsers, es sei denn, dass Apps von Drittanbietern in jedem Fall eine Schnittstelle anbieten. Und dann ist da noch die Tatsache, dass man nicht allzu viele Dinge kopieren kann, ohne zu bezahlen. Doch selbst dann ist letztere Lösung nicht vergleichbar mit einfachem „Copy & Paste“.
Paste: Es fing so gut an
Auf der Suche nach einer Alternative stolperte ich seinerzeit über die App „Paste“. Sie schien viele Schwierigkeiten zu adressieren, die andere Apps zur Erweiterung der Zwischenablage vermissen ließen. Sie synchronisierte die Inhalte über mehrere Macs hinweg. Hatte ich Bilder am iMac ausgeschnitten, URLs, Textabschnitte etc., konnte ich diese auch unterwegs in den Editor am MacBook einfügen und musste meine Arbeit nicht umständlicher als nötig zu Ende führen, falls ich mal vom Schreibtisch im Büro wegmusste. Über ein Tastaturkürzel konnte ich die erweiterte Zwischenablage von Paste aufrufen. Die ersten neun Elemente konnte ich direkt per Tastenkombination einfügen, durch alle weiteren wahlweise per Tastatur navigieren oder einfach die Suchfunktion nutzen. Ich musste nicht mehr tun, als die Suchphrase unmittelbar nach dem Öffnen des Layovers eintippen und die Ergebnisse wurden entsprechend gefiltert. Besonders die komplette Tastatursteuerung war äußert hilfreich.
Wenn der Mac zu stottern beginnt
Doch dann kam der fade Beigeschmack, den andere Lösungen zuvor schon hinterlassen hatten. Doch dieser Nachteil zeigte sich nicht sofort. Anfangs studierte ich die Einstellungen von Paste. Die App bot eine graduelle Einstellung für die Zahl der Elemente an. Außerdem war sie so intelligent und kopierte Elemente nicht doppelt, selbst wenn ich vergessen hatte, dass ich sie schon einmal kopiert hatte. Entsprechend wagte ich den Versuch und ordnete Paste an, alle Elemente zu speichern. Nach kurzer Zeit zeigte sich, dass dabei etwas nicht in Ordnung war. Die Systemperformance litt, je größer die Zwischenablage wurde. Ich löschte den Cache der App und setzte ihr Grenzen. Zuletzt arbeitete ich mit nur noch 50 Elementen in der Zwischenablage. Doch das half nicht.
Die Aktivitätsanzeige am Mac sollte früher oder später mein bester Freund werden, um herauszufinden, dass genau die kleine App zur Erweiterung der Zwischenablage so viele Ressourcen in Anspruch nahm. Im Fall dieser App wurden nämlich die Elemente auf die Festplatte ausgelagert, und mächtig viel Speicher benötigt. An meinem iMac habe 32 GB RAM und da das Gerät mit i7 CPU schon ein wenig älter ist, auch nur eine HDD und keine SSD. Doch in abgeschwächter Form ließ Paste leider auch mein MacBook mit SSD mit der Zeit erlahmen. Die App, die eigentlich meine Arbeitsabläufe beschleunigen sollte, lagerte so oft etwas auf der Festplatte aus, dass der Mac regelmäßig zu stottern anfing. Ich begab mich auf Fehlersuche und beobachtete letztlich mit Wohlgefühl, wie beim Beenden von Paste sowohl der RAM-Verbrauch als auch die Größe der Auslagerungsdatei drastisch abnahmen. Seitdem komme ich wieder mit einfacher Zwischenablage aus und meine Macs rennen wieder.
Fanaticism 6er Klemmbrett Zwischenablage A4, Blau, Rot, Schwarz
Apple sollte es in die eigene Hand nehmen
Ich bin gerne offen für weitere Softwarevorschläge. Vermutlich habe ich nicht alle Apps zur Erweiterung der Zwischenablage ausprobiert, die es gibt. Doch ich habe eine ganze Reihe von ihnen getestet und alle haben sie die Systemperformance nach einer Zeit negativ beeinflusst. Deswegen wünsche ich mir als gebranntes Kind von Apple eine Lösung für dieses Problem. Ich bin mir sicher, dass es zwischen Handoff und Continuity noch Vokabeln gibt, mit denen Apple solch ein Feature für professionellere Anwender betiteln könnte.
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Genau das vermisse ich schon immer.
So etwas wie einen Stack in der Zwischenablage.
Ähnlich wie bei UPN Rechnern.
Dazu Datum, Tags, Suche, Verschieben, Löschen, Warnung wenn eingestellte Grenze bald erreicht wird ( - 10 % ?), möglicherweise Nummeriert?
Evtl. mehrere Zwischenablagen - Themen oder Benutzerdefiniert eingerichtet.
Eigentlich ein Uding
Seit Jahren nutze ich unter anderem wegen genau dieser Funktion LaunchBar - noch bevor Spotlight ins OS aufgenommen wurde. Auch heute noch benutze ich Spotlight eigentlich nie, da LaunchBar mir alles genauso schnell findet :)
Ich verwende CopyClip schon seit mehrerern Jahren. Ich kann nicht feststellen, das mein Mac deswegen langsamer geworden ist. Ich finde die Anwendung klasse, funktional und bietet mir genau das, was ich brauche. Eine Erweiterung der Zwischenablage.
Für den Austausch zwischen Mac und iPhone verwende ich Copied. Mac ist halt nur bis 10.11 benutzbar und die Austauschfunktion gibt es erst ab 10.12. Copied ist auch sehr gut in der Anwendung, wenn man die Cloudfunktion zulässt. Ich rufe dieses Programm nur dann auf, wenn ich es brauche. Deswegen auch keine übermäßige Sytemauslastung feststellen können.
Nun... :) Bei mir liefe es ständig, weil ich es jeden Tag benützen würde. CopyClip habe ich ein paar Wochen ausprobiert, es ist aber leider nicht für große Mengen von Inhalten geeignet. CopyClip ist mehr wie eine Liste. Wenn man 10 Elemente hat, ist es primal, weil man die dann alle übersehen kann. Aber ich bräuchte dann schon deutlich mehr als 10.
Beruflich bewege ich mich in der Windows-Welt. Dort helfen mir seit einigen Jahren Passwortmanager.
Zu meinem Favoriten wurde Ditto. Es ist kostenlos, schnell und scheint wenig Ressourcen zu beanspruchen.
Genau so etwas suche ich seit Jahren für die Nutzung in meinem privaten Mac-Universum.
Also Apple, resp. Apple-Entwickler macht vorwärts!
ClipMenu funktioniert für mich seit Jahren wunderbar. Synchronisieren über mehrere Geräte kann es glaube ich nicht. Wofür auch?
Ich nutze iClip seit Jahren. Es synct zwar nicht zwischen verschiedenen Geräten, aber es kennt temporäre und permanente Clips. Ressourcenverbrauch 0.2% der CPU.