ToxFox: App weist auf schädliche Zusatzstoffe in Kosmetika hin - gesundheitliche Probleme vermeiden

Mehr als jedes vierte aller Pflege- und Kosmetikprodukte auf dem deutschen Markt enthalten nach Angaben des BUNDs hormonell wirksame Chemikalien. Jedoch ist vielen Menschen nicht bewusst, welche Stoffe sie während des täglichen Gebrauchs zu sich nehmen. Mit der ToxFox-App kann man überprüfen, ob Kosmetik- und Körperpflegeprodukte gefährliche Inhaltsstoffe enthalten, die mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht werden.

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Täglich benutzen wir eine Reihe von Pflege- und Kosmetikprodukten, sei es das Duschgel, das Deodorant oder die Handcreme zwischendurch. Auch wenn das Gesundheitsbewusstsein in der Gesellschaft immer mehr zunimmt, ist den wenigsten klar, dass viele Pflegeprodukte hormonell belastet sind – oder falls doch, welche Produkte diese sind.

ToxFox-App

Die ToxFox-App schafft hier Abhilfe. Die App, die im Juli 2013 vom BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) herausgebracht wurde, ermöglicht es, Kosmetik- und Pflegeprodukte auf ihre hormonelle Wirksamkeit zu überprüfen. Wissenschaftliche Studien bringen diese hormonell wirksamen Stoffe mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung, wie zum Beispiel einem Rückgang der Spermienqualität, Fettleibigkeit oder verfrühter Pubertät bei Mädchen. Viele dieser Inhaltsstoffe sind Konservierungsmittel oder UV-Filter/-Absorber.

ToxFox ist eine App, die sich kostenlos aus dem App Store herunterladen lässt. Mithilfe des in der App enthaltenen Barcode-Scanners wird der Strichcode abgetastet - alternativ kann der Nutzer den Namen des Produktes eingegeben. Anschließend wird das Produkt, sofern es in der ToxFox-Datenbank gelistet ist, angezeigt. Sollte das Produkt unbedenklich sein, wird ein grünes Herz angezeigt. Sollte es hingegen hormonelle Stoffe enthalten, erscheint ein pinkes Ausrufezeichen. Anschließend kann sich der Anwender über die hormonellen Stoffe informieren, die im Pflege- oder Kosmetikprodukt vorhanden sind. Man erhält auch eine kurze Information über mögliche gesundheitliche Auswirkungen. Es ist aber auch möglich, nach einem Hersteller, einem Inhaltsstoff oder der Strichcode-Nummer suchen.

Erfolge der App

Über einen weiteren Button können Sie außerdem Ihren Protest an den Hersteller des betreffenden Produktes senden. Diese Möglichkeit haben nach Angaben des BUNDs bereits rund 85.000 Verbraucher und Verbraucherinnen in Anspruch genommen. Der BUND wertet es dabei als Erfolg, dass zum Beispiel die Marke Penaten seit Mitte Juli 2014 nach eigenen Angaben keine Parabene mehr einsetzt. Parabene werden oft als Konservierungsstoffe eingesetzt. Viele Parabene besitzen eine östrogene Wirkung und gelangen vor allem über die Nutzung von Pflegeprodukten in den Körper. Nach Angaben des BUNDs ist Methylparaben in 21 Prozent aller Kosmetika der ausgewerteten Datenbank enthalten, Propylparaben in 16 Prozent. Beide Stoffe stehen auf der Prioritätenliste der EU für hormonell wirksame Stoffe. In Dänemark ist Propylparaben in kosmetischen Produkten für Kinder unter drei Jahren sogar verboten.

Auch wenn sich aktuell natürlich nicht jedes Pflege- oder Kosmetikprodukt in der ToxFox-App finden lässt, gibt diese Auskunft über mehr als 83.000 Produkte. Inzwischen wurden bereits mehr als zehn Millionen Produkte mit der App gescannt. Unter www.bund.net/toxten findet sich zudem eine Liste der am meisten gescannten Produkte, die mit Parabenen belastet sind.

Fazit

Bei allen Vorteilen der ToxFox-App gilt es jedoch, vor Panikmache zu warnen. Die App wird dafür kritisiert, dass sie keine Auskunft darüber gibt, wie groß die Menge des hormonellen Stoffes ist, die in dem betreffenden Produkt enthalten ist und ob diese gesundheitsschädlich ist.

Auch die Beschränkung der ToxFox-App auf aktuell 15 Substanzen wird kritisiert. Weiterhin sollte beachtet werden, dass die Datenbank von Nutzern vervollständigt wird, und es an dieser Stelle immer wieder zu Tippfehlern oder Ungenauigkeiten kommen kann. Dennoch ist die ToxFox-App ein wichtiger Schritt nach vorn bezüglich der Förderung des eigenen Gesundheitsbewusstseins und kann besonders Schwangeren oder Eltern von kleinen Kindern als Orientierungshilfe dienen.

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