- Tim Cook erwirkt temporäre Zoll-Ausnahme für Apple-Produkte.
- Trump plant jedoch neue Zölle speziell für Halbleiter.
- US-Produktion bleibt für Apple trotz Trumps Forderungen unrealistisch.
Tim Cook hat durch geschicktes Vorgehen eine temporäre Ausnahmeregelung für Apple-Produkte von den massiven Trump-Zöllen erwirkt. Allerdings könnte diese Befreiung nur vorübergehend sein, da Trump bereits neue Halbleiter-Zölle plant.
Wie Tim Cook die Ausnahmeregelung erreichte
Der Apple-CEO setzte auf eine Mehrfachstrategie: Er führte ein Telefonat mit Handelsminister Howard Lutnick und erklärte die negativen Auswirkungen der Zölle auf iPhone-Preise. Das berichtet die Washington Post. Gleichzeitig vermied Cook öffentliche Kritik an Trumps Politik und spendete eine Million US-Dollar für dessen Amtseinführung. Diese Bemühungen zahlten sich zunächst aus – iPhone, Mac, Apple Watch, iPad und weitere Elektronikprodukte wurden von den Hauptzöllen auf chinesische Waren ausgenommen.
Drohende neue Zölle für die Halbleiterindustrie
Halbleiter sind essenzielle Bauteile für elektronische Geräte wie Smartphones und Computer. Die geplanten Zölle würden Zusatzgebühren auf importierte Halbleiter und deren Produktionsanlagen bedeuten. Dies könnte die gesamte Elektronikbranche treffen, da fast alle Hersteller auf importierte Halbleiter angewiesen sind.
Die Ausnahmeregelung könnte jedoch nur von kurzer Dauer sein. Trump verkündete bereits einen Tag nach der Ankündigung, dass niemand „vom Haken“ käme. Stattdessen plant seine Administration neue Zölle speziell für Halbleiter und die Elektronik-Lieferkette im Rahmen geplanter nationaler Sicherheitsuntersuchungen.
Apples frühere Erfahrungen mit Trump-Zöllen
Während Trumps erster Amtszeit konnte Cook bereits erfolgreich Zölle von Apple-Produkten abwenden. Sein Hauptargument damals: Die Gebühren würden dem südkoreanischen Konkurrenten Samsung einen Vorteil verschaffen. Auch dieses Mal scheint Cook einen gewissen Einfluss auf Trump zu haben – der Präsident erwähnte kürzlich, er habe „Tim Cook vor kurzem geholfen“.
Produktion in den USA bleibt unrealistisch
Trump besteht weiterhin darauf, dass Apple iPhones und andere Produkte in den USA herstellen könnte. Dem stehen jedoch erhebliche Hindernisse entgegen:
- Die hohen Kosten für den Aufbau von Fabriken
- Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften
- Die deutlich höheren Lohnkosten in den USA
Apple hat zwar Investitionen von 500 Milliarden US-Dollar in den USA angekündigt und plant die Herstellung von Private Cloud Compute Servern in Houston. Da Server jedoch in deutlich geringeren Stückzahlen produziert werden und nicht direkt an Endverbraucher gehen, ist deren Montage in den USA realistischer als die Massenfertigung von iPhones.
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